Problem mit fehlenden Tönen Hohner Tango S IV

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Hallo Kollegen !

Ich spiele eine Hohner Tango S IV, die ich im lezten Jahr zwar gebraucht (ca. 10 Jahre alt) aber vom Techniker überprüft gekauft habe.
Beim letzten Auftritt haben während dem Spielen plötzlich einige Töne im Diskant gefehlt (Register 8').
Beim anschließenden Test zu Hause war wieder alles da. Ich habe verschiedene Register durchprobiert - ohne Problem.
Nun bin ich mir nicht sicher ob sich das Problem selbst gelöst hat, oder ob ich den Fehler nur nicht reproduzieren konnte.
Hat da jemand eine Idee ? Kommt so was öfters vor (ich bin eigentlich Keyboarder und kenn mich mit Akkordeons nicht so gut aus...)
Mir geht es hauptsächlich darum, nicht wieder auf der Bühne zu stehen und nichts zu hören....

Danke für Eure Hilfe

Michael
 
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Hallo Michael,

ich habe Deinen Thread mal zu "Funktion und Reparatur" geschoben...

Es kann schon mal passieren, dass zum einen Töne nicht ansprechen (z. B. bei zu großem Zug oder Druck), und zum anderen, dass die Ansprache wieder "zurückkommt". Ich hatte schon den Fall, dass ich einen "blockierten" Ton gezielt wieder "freispielen" konnte.
Auch hier der Tipp, mal nach den Stichworten "Ansprache" und "Lösabstand" zu suchen - zu diesem Thema findet sich hier schon einiges...
 
Hallo Michael,

es ist ärgerlich, kann aber tatsächlich vorkommen, dass mal ein Ton nicht anspricht. Das liegt einfach am Aufbau eines Akkordeons. Ein paar Punkte womit das zusammenhängen kann , hat dir Wil_Riker ja schon aufgelistet.

Wenn einfach mal ein Ton fehlt und dann genauso urplötzlich auch wieder das ein kann, dann liegt das meistens an Verschmutzungen, die ins System geschleppt werden. So ein Akkordeon ist ja im Prinzip n bissl wie ein Staubsauger. Meistens ist es dann ein Krümel oder Fussel, der sich in den Spalt zwischen Stimmzungen und Stimmplatte in den Spalt klemmt und das Ganze dann blockiert.

Meist kann man das dann beheben, wenn man ein paar mal mit größter Lautstärke den Ton spielt und den Balg schnell hin und herdrückt, so dass sich ein heftiger Luftstrom in der Stimmplatte einstellt und die Zunge weit ausschwingen kann. In aller Regel wird der Brösel damit schon wieder weggerissen und das Problem ist erledigt. Wenn s sich nicht so beheben lässt ists besser den Fachmann reingucken zu lassen. Außer dem Aufwand dorthin zu gehen, ist die Behebung der Ursache oft in 5 Minuten erledigt - und es wird fachmännnisch erledigt und man begibt sich nciht in Gefahr unwissentlich noch mehr kaputt zu machen.

Auch dazu empfehle ich dir mal ein wenig Zeit zu investieren und dich hier durch die verschiedenn Themen dazu durchzulesen.

Gruß, maxito
 
Hallo Michael,

falls in Deinem Fall eine große Temperaturdifferenz zwischen Lagerort des Instruments vor dem Auftritt und während des Auftritts herrschte, kann das Aussetzen eines Tones, oder ein merkwürdiges Scheppern, durch die unterschiedlichenTemperaturausdehnungen der Materialien auf der Stimmplatte verursacht sein. Deshalb sollte ein Akkordeon sich möglichst lange und langsam an andere Temperaturen gewöhnen dürfen - oder am besten überhaupt nur in einer Klimakammer gelagert und gespielt werden ;-) .

Viele Grüße

morino47
 
Hallo zusammen !

Danke für Eure Hilfe. Ich denke, dass das wirklich am ehesten Dreck war, der danach rausgepustet wurde...
Die Aklimatisierung war OK, das Instrument stand vor dem Einsatz ca. 2 Stunden neben meinem anderen Setup auf der Bühne und war somit genauso kalt wie der Rest ......
Hatte ich schon erwähnt, dass das ein blöder Sommer ist- gerade wenn man draußen spielen soll..... ;-) Die Bühnen sind zwar überdacht, aber kalt ist es trotzdem :-(

Ich werde die Sache auf jeden Fall im Auge behalten, der nächste Akkordeon-Einsatz ist am 30.05.

Ich wünsche euch eine gute Zeit !

ciao

Michael
 
Guten Morgen,

wenn ich richtig verstanden habe, waren alle Töne gut und auf der Bühne fehlten dann mehrere auf einmal. Und zu Hause gingen alle auf einmal wieder?

Da muss schon ein unwahrscheinlicher Staub am Werke sein, der gleichzeitig verschiedene Zungen blockiert und gleichzeitig wieder freigibt. Kann natürlich sein, möchte ich aber so nicht glauben.

Welche Einflüsse wirken denn auf mehrere Zungen gleichzeitig? Zur Auswahl stehen also noch Temperatur/Akklimatisierung und (zu) hoher Spieldruck (zu hoch für die jeweilige Zunge). Möglicherweise eine Mischung aus beidem. Wer noch was weiß/vermutet, bitte ergänzen.

Probier doch mal aus, ohne eine Taste zu drücken hohen bis sehr hohen Druck aufzubauen und spiele dann die Tasten (separat!) durch. Das was Wil_Riker angedeutet hat wäre nämlich so rekonstruierbar: wenn der voreingestellte Abstand zwischen Stimmzunge und Platte zu klein ist, dann schwingen die bei hohem Druck nicht direkt an und kommen nicht aus ihrer Ruhelage. Warum? Ja ähhh :sufu: mit den genannten Begriffen (Lösabstand, Ansprache) füttern. Und wirklich immer erst Druck aufbauen und dann Taste drücken! Und sowohl Zug als auch Druck getrennt voneinander probieren.

Ich habe jetzt keine Bühnenerfahrung, aber kann es sein, dass man da evtl. instinktiv lauter sein will und deswegen vielleicht auch unbewusst mit mehr Druck zu Gange ist? Das könnte ja so ein Verhalten direkt provozieren.

Wenn sich das als wahr herausstellen sollte, dann brauchst du einen Mechaniker, der dir den Lösabstand bis zum 30.05. geraderückt... Oder du verlässt dich mehr auf die Verstärker und gibst weniger Muskelschmalz in den Balg.

Ich kann mir aber auch vorstellen, dass dieser Effekt bei unterschiedlichen Umgebungstemperaturen unterschiedlich stark ausfallen könnte. Stell dich doch vor dem 30.05. mal mit dem Instrument auf den Balkon und drück ab:D. Kalt genug ist draußen ja.

Viel Erfolg und ebenfalls eine gute Zeit!
 
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wenn der voreingestellte Abstand zwischen Stimmzunge und Platte zu klein ist, dann schwingen die bei hohem Druck nicht direkt an und kommen nicht

absolut korrekt!

Ganz klar, es gibt mehrere Möglichkeiten - und auch kombinierte Effekte sind denkbar. Aus der Entfernung kann man das alles nicht so genau lokalisieren.

Der von Schabernakk beschriebene Effekt ist durchaus öfters anzutreffen und verblüfft dann, wenn man um den Effekt nicht weiß. Und ja, meist kommt das erst auf der Bühne vor, denn zu Hause übt man alles normal, so dass es läuft und auf der Bühne gibt man alles ... und eben auch mal mehr Druck und dann kann es wirklich vokommen, dass die Zungen nicht richtig oder gar nicht anschwingen, wenn der Spieldruck zu groß ist. Nimmt man Spieldruck weg, oder steigert ihn erst nachdem man die Taste gedrückt hat, dann ist der Effket weg oder taucht gar nicht auf und alles scheint normal zu sein. Man kann die Stimmzungen aber wie schon beschreiben anders einstellen lassen, damit die auch bei hohem Spieldruck nicht aussetzen.

Den Begriff "blockieren" mag ich in dem Zusammenhang eigentlich nicht, denn die Stimmzunge blockiert hier ja nicht mechanisch, indem sie sich irgendwie verkeilt - sie taucht einfach nur in den Plattenspalt ein und bleibt dort stehen und schwingt einfach nicht.

Also am besten mal wie Schabernakk beschrieben hat zu Hause mal testen, dann weiß man mehr!

Gruß, maxito
 
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Ok - vielen Dank. Ich denke das könnte die Lösung sein. Denn ich muss da immer ganz schön Gas geben um durchzukommen. Und bei einem Einzelregister selbstverständlich noch mehr. Des weiteren bin ich ja auch kein gelernter "Akkordeoner" da gibt es mit Sicherheit auch das ein oder andere Defizit in der Balgführung .... ;-)
Ich versuch das also nochmals nachzuahmen. Im Zweifel gibts halt einen Strich mehr output am Pult, dann könnte ich auch etwas entspannter spielen.

Danke für die Tips.

Michael
 
Im Zweifel gibts halt einen Strich mehr output am Pult, dann könnte ich auch etwas entspannter spielen.

Tip Top! Genauso machst es!:great:

Wenn man nur mit Vollgas Akko spielt, dann hat man keinerlei Gefühl mehr für differenziertes Spiel. Mit mehr Verstärkerleistung und weniger Balgdruck lässt sich da wesentlich feinfühliger spielen.... und es strengt auch nicht so an!

Gruß, maxito
 
Hallo zusammen !

Hat gestern alles problemlos funktioniert. War wohl doch der vermutete Fehler.....

nachmals vielen Dank für eure Hilfe.

Micha
 
Guten Abend,

schön, dass es geklappt hat.

Schön auch, dass das Instrument scheinbar keinen schlimmeren "Batscher" hat. Viel Erfolg und Spaß auf der Bühne.
 

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