Probot Allstar-Metalprojekt von Dave Grohl

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Josh
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Offizieller Release der Scheibe von Dave Grohl´s Allstar-Metalprojekt Probot ist zwar erst im Februar, aber ich habe *schäm* schon alle Songs als mp3 gehört (natürlich werd ich mir die CD später kaufen!).
Kennt schon jemand von Euch Probot-Songs?
Ich find die Platte echt hammermässig und konnte auch keinen einzigen Durchhänger feststellen. Dave Grohl, den ich als Musiker (vor allem als Schlagzeuger) schon lange schätze, hat mich ein mal mehr sehr positiv überrascht!
Mich würde Eure Meinung dazu interressieren.

8) Gruß Josh
 
Eigenschaft
 
Wer war da noch gleich alles dabei?`?
 
Och, so Einige, z.B. Lemmy, Max Cavalera, King Diamond, Lee Dorian...
12 Songs, bei jedem ein anderer Sänger.
 
ich find da sind nur 2 echt gute songs drauf.. centuries of sin und sweet dreams. der rest is überhaupt nich innovativ. z.b. red war, mit m cavalera. das klingt wie soulfly bloß ohne buschtrommeln.
ich find er hätt mehr draus machen können, allein der song mit wino :( der hat mich so enttäuscht..
 
Hm, aber besonders innovativ sollte das ganze ja auch nicht werden. Wenn "Red War" nach Soulfly (für mich eher nach Sepultura) klingt, dann hat Dave sein Ziel ja erreicht, nämlich jedem Sänger einen passenden Song auf den Leib zu schneidern, der auch zu dessen Hauptband passen würde. Das war die Intention dieses Albums. Innovation wäre da also eher fehl am Platze...

8) Gruß Josh
 
sepultura? das is ja schon fast ne beleidugung :p
da kauf ich mir lieber von den jeweiligen bands alben als jenes.
geht ja nicht gegen grohl oder so.. aber mal als beispiel wino. wenn er den einzelnen sängern den titel anpassen wollte, dann hat er bei wino doch ziemlich versagt..
 
Aber das Stück mit Lemmy z.B. ist doch ein lupenreiner Mötorhead-Song, oder?
 
jar, das schon.. gefällt mir aber au nich so wirklich. klingt irgendwie so frisch.. passt halt net zu motörhead :g:
aber sweet dreams mit king diamond is sehr kuhl!
 
Wino selbst ist übrigens ganz begeistert von "seinem" Song... ;)
Naja, die Geschmäcker sind halt verschieden.
 
was hat dave auf dem album gespielt?

gitarre oder schlagzeug?
 
Dave hat alle Rhythmusgitarren und Schlagzeugparts eingespielt und das komplette Album allein komponiert.
 
er hat alle instrumente selbst eingespielt.
 
Fast alle... ;)
 
welche denn nich?
gesang is ja nun kein instrument :D
 
Bass und einige Leads hat er nicht eingespielt.
 
quasi als letzte aktion für heute möchte ich euch einen artikel der faz nicht vorenthalten, die einen einblick gibt, was der autor von dem neuen probot-album hält. es kommt allerdings auch ein wenig seine einstellung zur entwicklung des metals zum ausdruck, weswegen der artikel von allgemeinem interesse sein könnte.

es ist allerdings für mich schon zu spät um selbst noch gewisse stellen zu kommentieren - obwohl ich das bedürfnis dazu hätte... werde ich bei gelegenheit nachholen.

bitte sehr, for your amusement ;) :

Home > Feuilleton >, 12. Feb. 2004
Dave Grohl
Autobahn zur Hölle, Standstreifen

Zum Tanzen, Nebenbeihören oder Chillen eignen sich hämmernde Gitarren und manisches Gebrüll über Tod und Verderben nur wenig; als clubtaugliche Partymusik ist der klassisch böse Heavy Metal nicht gerade bekannt. Den Bezug zu aktuellen Popmoden hat das Genre, einst akustisches Äquivalent zu Filmen wie "The Texas Chainsaw Massacre", allerdings schon vor Zeiten verloren.

Es ist in einer Nische zurückgeblieben, die von Veteranen wie "Metallica" oder "Slayer" beherrscht wird und Ironie allenfalls vom Hörensagen kennt. Im Gegensatz zur derzeitigen Bedeutungslosigkeit steht jedoch der Einfluß, den die groberen Spielarten der sich in den achtziger Jahren jäh ausdifferenzierenden Sparte auf die Entwicklung des heutigen Mainstream-Rock hatten. Grunge-Bands wie "Nirvana" oder "Soundgarden" ließen sich von den handwerklich oft ambitionierten Krachschlägern genauso inspirieren wie später die baseballbemützten Jünglinge des sogenannten Nu Metal.


Hommage an den Untergrund-Metal der Achtziger

Während diese Gruppen das Ausdrucksrepertoire des Schwermetalls um Pop-, Punk- und Rap-Elemente sowie die Rolle des verletzlichen jungen Mannes erweiterten, verzichteten sie auf dessen schwerste Hypotheken - nämlich das Schwelgen in Albtraumwelten von Gewalt, Satanismus und Psychopathologie, die endlosen Instrumentalexzesse -, meistens aber auch auf dessen Lust an Risiko und Grenzüberschreitung.

Dave Grohl, als Schlagzeuger von "Nirvana" einer der wichtigen Protagonisten des Grunge, hat nach deren Ende mit seiner Gruppe "Foo Fighters" erfolgreich charts-tauglichen Alternativrock gemacht. Mit seinem Projekt "Probot" (Southern Lord/Soulfood) legt der begabte Multiinstrumentalist nun den Versuch vor, die metallischen Wurzeln seiner Biographie aufzuarbeiten. Die gleichnamige Platte, überwiegend von Grohl allein eingespielt und mit dem Gesang einer Schar von Gästen versehen, versteht sich als Hommage an den Untergrund-Metal der Achtziger. Damals mußte sich dieser in puncto Energie und Bosheit gegen Punk behaupten und splitterte sich in, je nach Perspektive, immer extremere oder lächerlichere Subgenres wie Thrash, Speed, Doom, Death und andere auf.

Allstar-Projekt eines Tausendsassas

Gleichzeitig gerieten die Szenen aber in Bewegung, und an der Schnittstelle von Heavy Metal und Hardcore-Punk entwickelte sich ein erstes Crossover-Phänomen. Demgemäß scherten sich Fans wie Grohl nicht um stilistische oder ideologische Grenzen, sondern bedienten sich in allen Regalen dieses Laboratoriums, solange die Musik nur laut, hart und negativ genug war. Diesem Rezeptionsmuster folgt auch das Projekt "Probot": Grohl lud elf Sänger seiner favorisierten Bands jener Tage ein, auf seine Instrumentaltracks Texte und Gesang zu legen. Entsprechend vielfältig fallen die Resultate aus. Während der Track mit Cronos von "Venom" eine Reprise des frühen Thrash Metal unternimmt und mit geschwinden Riffs und unheilschwangerem Geschrei über die vergangenen "Centuries of Sin" aufwartet, grunzt sich der ehemalige Sänger von "Sepultura", Max Cavalera, durch ein erheblich satteres, moderneres und breaklastigeres Stück.
Der immer noch sehr populäre Lemmy Kilmister von "Motörhead" repräsentiert in "Shake your Blood" den zeitlosen Rauf-und-Sauf-Rock 'n' Roll seiner Gruppe, und King Diamond darf sein theatralisches Kreischen in einer geisterhaften Powerballade zu Gehör bringen. Glücklicherweise hat Grohl mit Mike Dean von "Corrosion Of Conformity" und Kurt Brecht von "D.R.I." auch zwei Vertreter des politisierten Crossover hinzugezogen. Insbesondere die Beiträge mit Brecht und Lee Dorrian von "Napalm Death", jenen Grenzgängern zwischen Avantgarde-Jazz und reinem Lärm, zeigen deutlich, wie gut es der Musik tat, als ein frischer Gluthauch durch die erstarrten Metallrituale fuhr, sie verformte und schräger denn je zurückließ.

Auf dem Weg ins Museum

Mit beachtlichem mimetischem Talent bereitet Grohl den Boden für seine Gäste und deren Gattungsbeitrag. Für eine Metal-Platte geht es daher ungewohnt farbenfroh zu - nun ja, jedenfalls schillert das Dunkel in höchst unterschiedlichen Schattierungen. Von Grohls bekanntem Pop-Ansatz ist dabei wenig zu spüren: Mögen die Riffs auch manchmal eingängig sein oder beim Hören an Eingängigkeit gewinnen, die Stücke sind durch die Bank nichts für Liebhaber des guten Popsongs. Dies macht aber einen Teil ihrer hermetischen Schönheit aus. Grohls gewaltiges Schlagzeug, seine kantigen Gitarrenparts und sein knurrender Baß verschmelzen in den besten Momenten zu sich fast meditativ vorwärtsprügelnden Strömen aus Rhythmus und Sound. Gastgitarristen wie Kim Thayil von "Soundgarden" werfen schließlich jenes Quentchen solistischen Wahnsinns darüber, der den Heavy Metal seit jeher mindestens ebenso geprägt hat wie seine apokalyptischen Bilderwelten.
So überzeugend "Probot" als Crashkurs in Sachen Untergrund-Metal freilich klingt: Von der Besessenheit der alten Helden, denen Grohl hier seine Reverenz erweist, zeigt sich die Platte weitgehend frei. Das liegt nicht nur daran, daß Klänge und Posen, die einstmals radikal und verstörend wirkten, dies heute nicht mehr können. Es hat vielleicht eher mit der Anlage eines solchen All-Star-Projekts unter der Regie eines gutgelaunten Tausendsassas zu tun. Auf dem Weg ins Museum bleibt jener Nimbus des gleichzeitig Furchterregenden wie Behämmerten auf der Strecke, der wohl stets nur in Nischen gedeihen und geschätzt werden kann.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.02.2004, Nr. 32 / Seite 43
Mark-Stefan Tietze

© F.A.Z. Electronic Media GmbH 2004

ps: es soll aber kein anlass zum faz (die ich ansonsten sehr schätze!)- oder medienbashing sein, sondern viel eher eine diskussion darüber, ob ihr die situation auch so seht.
 
ich find lustig, dass die FAZ einerseits schreibt "underground-metal-heroen" und andererseits "all-star-project". ich meine wenn cronos und kind <a href="http://www.ntsearch.com/search.php?q=diamond&v=55">diamond</a> underground seien sollen.. mein lieber scholli :shock:
aber die FAZ kann ich ja persönlich net so ab. die hat schon so oft gegen Metal gewittert und blieb dabei immer so wunderbar subjektiv. und immer diese wahnsinnig "poetischen" umschreibungen. vielleicht sitzt da ja 'n BMler am schreibpult und dichtet sich was zusammen.
Auf dem Weg ins Museum bleibt jener Nimbus des gleichzeitig Furchterregenden wie Behämmerten auf der Strecke, der wohl stets nur in Nischen gedeihen und geschätzt werden kann.
es war schon immer so, dass metal nicht salonfähig war. warum sollte ein album von grohl das jetzt ändern? also echt.. vielleicht wollen wir ja auch gar nicht gedeiehen. vielleicht mögen wir ja es unter uns zu sein und nicht mit so jemanden wie Herren Tietze auf'n konzert zu gehen. metal ist pure lust und wer metal nicht leben kann, kann ihn auch nicht verstehen. so seh ich das..

und nun geh ich zum OSZ. buhbye
 
Liwjatan schrieb:
es war schon immer so, dass metal nicht salonfähig war. warum sollte ein album von grohl das jetzt ändern? also echt.. vielleicht wollen wir ja auch gar nicht gedeiehen. vielleicht mögen wir ja es unter uns zu sein und nicht mit so jemanden wie Herren Tietze auf'n konzert zu gehen. metal ist pure lust und wer metal nicht leben kann, kann ihn auch nicht verstehen. so seh ich das..

Dito!
 
Liwjatan schrieb:
es war schon immer so, dass metal nicht salonfähig war. warum sollte ein album von grohl das jetzt ändern? also echt.. vielleicht wollen wir ja auch gar nicht gedeiehen. vielleicht mögen wir ja es unter uns zu sein und nicht mit so jemanden wie Herren Tietze auf'n konzert zu gehen. metal ist pure lust und wer metal nicht leben kann, kann ihn auch nicht verstehen. so seh ich das..
´

du hast absolut recht :!: :!:
 
Liwjatan for president!

Matkra

PS: Dornenreich auch for president... :D :D :D
 

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