Projekt CD

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Root7
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Hallo,

hat hier jemand Erfahrung mit der Komposition und (erfolgreichen) Veröffentlichung einer kompletten CD? Gibt es hierfür einen Leitfaden was die einzelne Projektschritte angeht? Wie viel Zeit sollte ich dafür einplanen? Wie sieht es mit den Kosten aus? Ich habe bereits viele Stücke, möchte aber erstmal nicht darauf zurückgreifen und lieber neu komponieren um eine CD aus einem Guss zu bekommen. Ich würde mir sogar eine berufliche Auszeit gönnen da mir die Sache sehr wichtig ist aber erst dann wenn ich einen fundierten Plan habe.

Any suggestions?
Root7
 
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Du hast das im Kompositionslehre-Forum gepostet, aber dort geht es nur um musikalisch-inhaltliche Dinge, nicht jedoch um mögliche Aufnahmen oder deren Verwertung. Ich habe das mal in die Recording-Plauderecke verschoben, weil du ja mehrere Fragen rund um Recording stellst.

Solltest du spezielle Themen/Fragen zu Kompositionstechniken haben, kannst du die gerne im Kompositionslehre-Forum stellen.

Harald
 
Du hast das im Kompositionslehre-Forum gepostet, aber dort geht es nur um musikalisch-inhaltliche Dinge, nicht jedoch um mögliche Aufnahmen oder deren Verwertung. Ich habe das mal in die Recording-Plauderecke verschoben, weil du ja mehrere Fragen rund um Recording stellst.

Solltest du spezielle Themen/Fragen zu Kompositionstechniken haben, kannst du die gerne im Kompositionslehre-Forum stellen.

Harald

Danke Harald,

es geht mir in erster Linie darum wie man so ein Projekt aufzieht. Da ich keine unbegrenzte Zeit zur Verfügung hätte, muss ich mir einen Plan ausdenken damit ich rechtzeitig fertig werde ohne wichtige Sachen zu vergessen.

Root7
 
Ich weiß jetzt auch nicht, wie Harald da rausgelesen hat, dass es konkret ums Recording geht. Für mich eher um die Zeit davor bzw. die aufnahmen als Teil des ganzen.

Aber ist ja auch egal. Ich selbst kann da jetzt auch keine Tipps aus der Praxis geben, weil ich selber noch nie "eine CD am Stück gemacht" habe. Ich glaube aber, das haben die wenigsten hier bzw. sieht man einfach daran, dass da jeder anders vorgeht. Deshalb kann ich mir auch kaum vorstellen, dass man da jetzt solche allgemeinen Tipps zur Planung geben kann - würd mich aber selber mal interessieren, wenn da wirklich andere konkrete Ideen haben bzw. wie die das machen. Du müsstest auch konkreter sagen, was du üerhaupt für Musik machst, wie du da bisher vorgegangen bist etc. Vielleicht solltest du besser hier erstmal vorstellen, wie du das jetz machen würdest, und dann können hier andere dazu kommentare abgeben, ob das sinnvoll ist oder man dies und jenes anders planen soll. Ich glaube die meisten hier spielen halt in irgendwelchen bands, d schreibt man dann dann mit der Zeit diverse Songs, probt die, und sagt irgndwann "lass uns mal eine CD davon machen". Wenn es nicht Homerecording ist sondern man dafür ins Studio geht, dann ist Zeit=Geld, und dann achtet man eben darauf, dass man sehr gut vorbereitet ist, um wenig Zeit im Studio zu verbingen. Bei großen Bands mit Plattenvertrag sieht ie Sache dann oft anders aus. Da liest man ja in Interviews manchmal, dass die halt für ein paar Wochen ins Tduio gehen und da vor Ort die Platte erst komponieren. Es macht organisatorisch ja eh auch inen unterschied, ob du einen Plattenvertrag hats oder nicht, ob du so Dinge wie GEMA berücksichtigen muss, wie und wo du aufnehmen willst, was du erreichen willst usw. Und alles davor, also der kreative prozess, ist eben bei jedem anders. Auch wieviel Zeit man braucht. Es gibt leute Leute, die setzen sich ein paar Tage hin hin, schreiben spontan jeden tag einen Song, und haben in kürzester Zeit ein Album fertig. Andere brauchen dafür Monate bzw. wollen das gar nicht so schnell machen.

Daher nochml der Vorschlag: Beschreib nochmal was du für Msik machst, wie du bisher vorgegangen bist, und wie du das jetzt angehen würdest, wenn es uns nicht geben würde :)
 
Daher nochml der Vorschlag: Beschreib nochmal was du für Msik machst, wie du bisher vorgegangen bist, und wie du das jetzt angehen würdest, wenn es uns nicht geben würde :)

Besten Dank für Deine Antwort!

Also, ich komponiere und spiele Musik für solo Piano wobei ich für die geplante CD das Hinzufügen von einigen wenigen Zusatzinstrumente nicht ausschließen möchte. Ich bediene mir meistens der Jazz Harmonik wobei die Musik selbst oft einen eher folkigen oder auch mal klassischen Touch hat. Ich besitze ein Klavier und ein hochwertiges Digital Piano, einen Rechner mit externem audio/midi Interface, Ableton live DAW, Kontakt 6 komplete und ein Software Klavier.

Ich würde mir gerne zuerst ein (musikalisches) Konzept für die CD überlegen wonach ich alle weitere Schritte ausrichten werde. Zum Beispiel das Thema Meer. Dann mir eine Anzahl von Songtiteln ausdenken die mir bei diesem Thema einfallen. Eine Woche Urlaub am Meer würden hier sicherlich nicht schaden. Über die Kompositionstechniken werde ich an dieser Stelle nicht ausführen. Ein weiteres Thema ist natürlich die Aufnahme. Home Recording oder Studio? Das wichtigste bei der ganzen Sache ist aber wahrscheinlich das Marketing. Wo biete ich meine CD an, Händler, gibt es Auftritte, eine Website, Networks, Presse, Veranstaltungen usw. Ich habe keine Ahnung wie viel Zeit, abgesehen vom Komponieren, ich einplanen sollte.

So viel fürs Erste
Root7
 
B
Ich würde mir gerne zuerst ein (musikalisches) Konzept für die CD überlegen wonach ich alle weitere Schritte ausrichten werde. Zum Beispiel das Thema Meer. Dann mir eine Anzahl von Songtiteln ausdenken die mir bei diesem Thema einfallen. Eine Woche Urlaub am Meer würden hier sicherlich nicht schaden. Über die Kompositionstechniken werde ich an dieser Stelle nicht ausführen. Ein weiteres Thema ist natürlich die Aufnahme. Home Recording oder Studio? Das wichtigste bei der ganzen Sache ist aber wahrscheinlich das Marketing. Wo biete ich meine CD an, Händler, gibt es Auftritte, eine Website, Networks, Presse, Veranstaltungen usw. Ich habe keine Ahnung wie viel Zeit, abgesehen vom Komponieren, ich einplanen sollte.

Ich bezweifle, dass man so an die Sache herangehen kann, nach dem Motto "ich fahr jetzt mal ne Woche in Urlaub und schreib 10 Songs für ne CD" (übertrieben gesagt).
Wäre ich an deiner Stelle würde ich mir da kein zeitliches Limit setzen, sondern eher danach vorgehen "was hab ich für Songs, wie und welche passen thematisch zusammen, kann ich welche umschreiben, so dass sie passen?".
Sobald dann erstmal das Material da ist, und das kann ja durchaus dauern, je nachdem wie komplex das wird und wie penibel man ist, kann man sich Gedanken machen wie man das Ganze realisieren will.

Da stellen sich dann Fragen wie: "würde ich meine zuhause aufgenommenen Sachen auf eine kommerzielle CD brennen?" (kann ja durchaus sein), "will ich mir den Stress machen bei der Aufnahme immer selbst auf alle Knöpfe drücken zu müssen?" (hat aber evtl den Vorteil, das man beliebig viel Zeit und weniger Druck hat) etc pp

Und der komplette Rest mit dem Marketing hängt halt von dir ab, und wie gut du solche Sachen organisieren kannst, bzw Connections zu Veranstaltern etc hast.
Da kann der Zeitaufwand dann von minimal bis gigantisch groß variieren. Und auch teilweise kostenintensiv sein. (Internetseite bauen lassen, Gema, CD-Presserei, Promo-Exemplare)

An welchen Zeitrahmen hast du denn überhaupt gedacht? Halbes Jahr, ein Jahr?
Grad wenn du alleine bist und keine Ahnung hast, ist das durchaus ein Riesenprojekt.
 
Danke Disgracer für Deinen Beitrag.

Mehr als ein Jahr sollte es eigentlich nicht sein. Die Woche Urlaub war eher als Findungsprozess gedacht, welche Unterthemen (Songs) unter einem Hauptthema (CD) stehen könnten. Vielleicht tut es aber auch eine Mischung aus bestehendem und neuem Material. Mich interessieren aber vor allem die einzelnen Schritte die zum Endergebnis führen. Sicherlich sind diese von Vielem abhängig aber es würde mir schon helfen wenn ich die eine oder andere Variante mal sehen könnte.

Root7
 
bevor man sich ans songs schreiben macht, gedanken an tonstudio, marketing oder sonstwas verschwendet, muss zuallerst ein ziel definiert werden, das man mit dem projekt erreichen will.

will man sich künstlerisch selbstverwirklichen, soll das projekt kommerziell erfolgreich sein, will man eine bestimmte menge cds verkaufen, damit live unterwegs sein, im radio laufen, etc...?

danach muss entschieden werden, welche ziele miteinander funktionieren, welche sich ausschließen, welche realistisch und welche unrealistisch sind.
 
bevor man sich ans songs schreiben macht, gedanken an tonstudio, marketing oder sonstwas verschwendet, muss zuallerst ein ziel definiert werden, das man mit dem projekt erreichen will...

Das klingt gut. Mmh, :gruebel: es ist wohl vor allem das zu machen was ich am liebsten mache nämlich komponieren und zwar vollzeit und nicht nur dann wenn es gerade zwischen Arbeit und Haushalt passt. Braucht man dafür eine CD? Eigentlich nicht aber etwas konkreteres als 'nur' komponieren glaube ich schon. Das war schonmal einen guten Denkanstoß, danke ambee.
 
Die Fragestellung ist schon extrem allgemein und umfasst viele Themenbereiche, die für sich alleine genommen schon jeweils viele Bücher füllen.

Ich mache als Auftragsarbeiten regelmässig ganze Alben, die sich um ein Thema drehen. Das Thema ist meinem Fall vom Label vorgegeben, das kann ein allgemeines Schlagwort sein (wie eben z.B. "Meer") oder bestimmte Instrumente, musikalische Kulturkreise, Anlässe, etc.

Der Zeitrahmen von Null bis Masterabgabe für ein Album von ca. 60 Minuten Spieldauer beträgt zwischen 3-6 Monaten, je nachdem viel sonst noch ansteht. Es geht dabei sicher nicht um High-End-Produktionen, aber genausowenig um "General-Midi"-Gedudel. Das Ganze lässt sich inhaltlich und vom Arbeits- und Produktionsablauf am ehesten mit Budget-Filmmusik vergleichen.

Zunächst setze ich mich bei Bedarf mit dem Thema intensiver auseinander, wenn es um gewisse weniger alltägliche Genres bzw. Stilistiken (z.B. gewisse "Ethno"-Styles) geht: Also typische Harmonik, Melodik, Instrumente, etc.
Das bedeutet viel hören, forschen und lesen. Es geht den Projekten nie um knallharte "Authentizität" für "Szene"-Kenner und Fachpublikum, sondern eher um eine möglichst interessante, "mainstreamige" (pfui - das böse Wort) Aufbereitung für ein breites Publikum, was die Sache nur manchmal einfacher, oft genug jedoch schwerer macht.

Wichtig: Bei dem Schritt versuche ich, möglichst viel "einsaugen", nicht nur ein paar Klischees. Reicht z.B. nicht, wenn ich weiß, dass die übermäßige Sekunde in Harmonisch-Moll und ein Darbuka-Pattern mit 32-tel schön orientalisch klingen. Um ein Album voll zu kriegen braucht's schon mehr. Bei deinem "Meer"-Beispiel ist das natürlich ein wenig anders, aber grundsätzlich muss man sich auch hier genug überlegen was man aufgreifen kann (Meer kann mehr als Rauschen, verwendet man "mediterrane" Genres, etc.).

Der nächste Schritt überschneidet sich damit: Eigenes Material sammeln und entwickeln. Natürlich der zentrale Punkt, hier mit der besonderen Schwierigkeit, am Thema zu bleiben ohne sich zu wiederholen und die Klischees totzureiten.

Was Komposition und Produktion angeht, vermischt sich bei mir alles. Ich suche mir natürlich möglichst früh alle möglichen passenden Sounds und gestalte ein Template im Sequencer, wo möglichst viel vorgeladen ist. Die Produktionen sind größtenteils rein MIDI-basiert. Da ich trotzdem wert auf einen möglichst realistischen Klang lege, ist dieser Punkt sehr wichtig und das heisst auch, dass ich schon beim Entwickeln des Materials darauf Rücksicht nehme, was mit den vorhandenen Sounds klingt und was nicht. Viel Zeit geht dafür drauf, die Performances auch gut und realistisch klingen zu lassen (Spielweisen umschalten bzw. simulieren, Dynamik, etc.).

Das mag einem "grundsoliden Bleistift-Komponisten" vielleicht merkwürdig erscheinen, ist aber - nicht nur - für mich von fundamentaler Bedeutung. Ich betrachte die vorhandenen Sounds und Libraries als eigenständige Instrumente für die man genauso speziell komponieren muss, wie für jedes Instrument eben. Ich muss in meinem Fall einen fertigen Tonträger abgeben und nicht für eine Aufführung schreiben. Da braucht's mMn völlig unterschiedliche Ansätze. Was auf dem Notenpapier gut "klingt", kann u.U. mit den virtuellen Instrumenten völlig bescheiden klingen und umgekehrt.

Einfaches Beispiel: Einfaches Akkord-Begleit-Geschrammel auf gitarren- oder lautenähnlichen Instrumenten funktioniert z.B. midimäßig einfach überhaupt nicht. Viele - selbst gute Leute - berücksichtigen solche Sachen nicht und dann klingt das Ergebnis schnell zum Wegrennen nach "GM-Midifile", obwohl es musikalisch-inhaltlich eigentlich gut ist bzw. "real gespielt" wäre. Hilft halt bloß nix. Für "Musikaufnahmen" gelten halt auch ganz andere Gesetze, weil die Dimension eines "festgelegten Sounds" hinzukommt. Sprich u.U. habe ich so einen tragkräftigen, beeindruckenden Klang eines Instrumentes (z.B. eine Flöte), dass damit wenige Töne ein Arrangement schon "ausfüllen". Komponiere ich für Aufführung muss ich etwas schreiben, dass mit jeder Flöte in jedem möglichen Aufführungsrahmen funktioniert. Das sind schlicht zwei völlig unterschiedliche Welten.

Das muss man von Anfang an bedenken und entsprechend vorgehen, sonst landet man evtl. in einer Sackgasse. Erstmal machen und sich die Entscheidung "Midi oder Real" für den Schluss aufzuheben, kann schnell nach hinten losgehen. Kosten hat man für Beides, gute Libraries kosten ordentlich, gute Musiker und gutes Studio auch.

Wie gesagt, die Arbeitsschritte vermischen sich bei mir stark, Komposition und Arrangement vermischen sich mit Produktion und Mix. Arrangement und Mix sind auch bei dieser Vorgehensweise stark voneinander abhängig. Ich muss mischen, damit ich das Arrangement überhaupt richtig höre und umgekehrt das Arrangement so ausrichten, das es sich mischt.

Bei mir kommt oft noch ein wenig Gesang dazu. Die Linien und den Text schreibe ich, das bekommt Sänger/in dann vorab. Den Gesang nehme ich dann ziemlich gegen Ende auf, ein Studiotag reicht in meinem Fall und kostet nicht die Welt, wenn man selbst "engineered" und eine kleine Regie mit Kabine bucht. Die Vocals werden dann eben eingefügt, editiert, etc....

Da der Mix größtenteils eben während der ganze Produktion schon entsteht, ist das eigentlich kein eigener Arbeitschritt mehr. Manchmal lande ich in einer Sackgasse und fange mixtechnisch nochmal bei fast Null an oder überarbeite das Arrangement (dass dann meist mit der "Entfernen"-Taste ;) ).

Mastering ist dann der letzte Schritt, wobei ich empfehlen würde, den auszulagern. Ist schon mehr als genug Betriebsblindheit vorhanden.

Meine Arbeit endet mit der Übergabe des Masters, daher kann ich zum Thema "Eigenveröffentlichung" nix sagen. Nur, dass ich es nicht machen würde, Musik braucht auch - oder gerade - in Zeiten wo jeder veröffentlichen kann, einen ordentlichen Vertrieb, wenn man im wirtschaftlich lohnenden Ausmaß Menschen erreichen will.

Kommt eben auf Zielsetzung und Motivation an. Will ich (AUCH) Geld verdienen oder reicht es mir, wenn ich mich selbst verwirkliche und vielleicht einige wenige Leute berühre.

In meinem Fall sind das auch Auftragsarbeiten von einem Label, das in verschiedenen Nischenmärkten "gut aufgestellt" ist und eine gewachsene und spezialisierte Vertriebsstruktur besitzt. Würde ich solche Produktionen auf "eigene Faust" machen, ich wüsste überhaupt nicht, wie ich sie als Einzelperson in relevanten Stückzahlen an den Mann bringen sollte.

Natürlich kann man die richtige Mischung aus Glück und genialem Produkt haben, dass man über den Internet-Vertrieb einen viralen Überraschungserfolg landet. Man kann auch versuchen, seine Musik über Production Music Libraries an Lizenznehmer (z.B. Film, TV, etc.) zu bringen. Aber all das ist viel Arbeit und der Erfolg auch sehr ungewiss.

Arbeitsteilung und Spezialisierung sind alte und sehr erfolgreiche gesellschaftliche Errungenschaften, ich weiß nicht, warum gerade Musiker das Konzept jetzt wieder umwerfen wollen. ;)
Natürlich verstehe ich entsprechende Bestrebungen und die noch immer vorhandene Euphorie über die "Demokratisierung von Produktionsmitteln und Vertriebswegen", aber letztlich gilt immer noch die alte Binsenweisheit: "Von nix, kommt nix." Ohne erheblichen Aufwand und Risko - oder jemanden, der es einem (und einen großen Teil des Gewinns) abnimmt - ist da in 99,99% der Fälle einfach nix zu machen.

Edit:

Braucht man dafür eine CD? Eigentlich nicht aber etwas konkreteres als 'nur' komponieren glaube ich schon

Du brauchst zumindest fertige Produktionen. Heute ist die "Aufnahme" (egal ob "echt" oder virtuell), das Maß aller Dinge. Du kannst keine Notenblätter oder GM-Demos abliefern, wenn Du z.B. einen Auftrag bekommst. Selbst wenn das Budget für Musiker und Studio da ist, wollen die Leute fast perfekte "Demos".

Wenn's Dir eigentlich "nur" um's Komponieren geht, ist ein eigenes Album wohl eher nicht der richtige Weg (es sei denn es geht um die typische, romantische "Selbstverwirklichung").
Da wär's am besten, eben an Aufträge zu kommen. Dafür braucht's gute und vielseitige (!) Demos. Vielleicht beginnst Du mit No- oder Low-Budget-Projekten, etwa Studentenprojekte im Film- oder Multimediabereich. Es gibt auch in jedem Dorf irgendwelche Werbeagenturen und Videoproduktions-Firmen, die z.B. Werbespots und Imagefilme für regionale Firmen machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
UranusEXP, Du bist der Hammer!

Das sind wirklich sehr hilfreiche Erfahrungen, Tipps und Infos die Du da zusammengeschrieben hast. Dein Geschäftsmodel verlangt Dir sicherlich eine extrem hohe Produktivität und Disziplin ab, Respekt. Die schier endlose Möglichkeiten mit Libraries haben mich allerdings überfordert und wieder ans Klavier zurück gebracht. Eine weitere Option ist mir noch eingefallen und zwar das Veröffentlichen eines Buchs mit Klavierstücke. Ich habe schon einige Leute mit musikalischem Basiswissen ausgestattet und könnte das mit Eigenkompositionen zu einem thematischen Ganzes ergänzen. Aber auch da würde ich natürlich gerne eine Audio CD produzieren... also, wie Du schon sagtest die Aufnahme ist alles. Ich arbeite weiter an meine Ziele und bin gespannt was sonst noch so im Forum passiert. Dir viel Erfolg bei Deiner Arbeit! (gibt es irgendwo im Forum oder anderswo im Netz Hörbeispiele Deiner Kompositionen?)

Root7
 
Dein Geschäftsmodel verlangt Dir sicherlich eine extrem hohe Produktivität und Disziplin ab, Respekt.

Das sind eigentlich nicht so meine Stärken. ;) Disziplin und Kreativität vertragen sich auch nur bedingt. Disziplin ist für mich die Fähigkeit Dinge zu tun, auf die man gerade überhaupt keine Lust hat. Darin bin ich echt schlecht! :D
Ich bin eher darauf angewiesen, dass mir Ideen oder Inspirationen, die mich dann "packen" und einen "Arbeitsanfall" auslösen.

Die schier endlose Möglichkeiten mit Libraries haben mich allerdings überfordert und wieder ans Klavier zurück gebracht.

Ja, das ist schon eine Welt für sich. Ich kann durchaus verstehen, wenn man sich da nicht reinbegeben will, weil das teils vom Musikmachen schon weit wegführt.


Eine weitere Option ist mir noch eingefallen und zwar das Veröffentlichen eines Buchs mit Klavierstücke. Ich habe schon einige Leute mit musikalischem Basiswissen ausgestattet und könnte das mit Eigenkompositionen zu einem thematischen Ganzes ergänzen. Aber auch da würde ich natürlich gerne eine Audio CD produzieren...

Möglichkeiten gibt es schon viele. Google mal nach "Frederic Mesnier". Ist ein selbst komponierender (Hobby-)Gitarrist auf hohem Niveau, der mit YouTube-Videos angefangen hat und auf große Resonanz stösst. Inzwischen verlangt er für seine Tabs Geld (was vereinzelt auch als "Ausverkauf" kritisiert wird :rolleyes:) und könnte - wenn er nur wollte - sicher recht gut bezahlt unterrichten, konzertieren, etc. Er hat mit Sicherheit mehr Anfragen von Schülern, Endorsern, etc. als er annehmen kann und will.

also, wie Du schon sagtest die Aufnahme ist alles.

Also ich meinte das eben in dem Kontext in dem ich es gesagt habe. Mesnier ist ja ein Gegenbeispiel. Vielleicht liegt Dir was in die Richtung eher. Ziele und Wege gibt es viele, Umwege auch, oft landet man auch irgendwo, wo man gar nicht hinwollte, es aber einem trotzdem gut gefällt. ;)

Dir viel Erfolg bei Deiner Arbeit! (gibt es irgendwo im Forum oder anderswo im Netz Hörbeispiele Deiner Kompositionen?)

Danke! :)

==> PN
 
Hi Uranus,

super Beiträge von dir! :great:

Darf man fragen, wie du selbst begonnen hast, und wie du an diese Aufträge für das Label gekommen bist?
Kannst du denn auch mittlerweile ausschließlich von diesen Aufträgen leben?

Ein paar Hörbeispiele würden mich auch brennend interessieren!
 
Das sind eigentlich nicht so meine Stärken. ;) Disziplin und Kreativität vertragen sich auch nur bedingt. Disziplin ist für mich die Fähigkeit Dinge zu tun, auf die man gerade überhaupt keine Lust hat. Darin bin ich echt schlecht! :D
Ich bin eher darauf angewiesen, dass mir Ideen oder Inspirationen, die mich dann "packen" und einen "Arbeitsanfall" auslösen.

:D Das kommt mir irgendwie bekannt vor, das riecht nach hohem Kaffeekonsum.
 
Darf man fragen, wie du selbst begonnen hast, und wie du an diese Aufträge für das Label gekommen bist?

Kurzfassung:

- eigene Band, bei einem kleinen - primär nichtsnutzigen - Verlag untergekommen
- dort Praktikum gemacht
- der Verlag hat zu der Zeit (erster Internet-Boom um 2000) ein Musikportal gegründet und - so war das damals - jede Menge Risiko-Kapital in den Hintern geblasen bekommen. Da haben sie mich in Festanstellung übernommen. Dort habe ich auch erste Kontakte geknüpft, denn da hatte ich Kollegen, die aus der Major-Musikbranche kamen. (Der Vollständigkeit halber: Die Firma ist natürlich relativ schnell untergegangen.)
- ich ging dann mehr in Richtung Komposition und Produktion für andere. Habe Kontakte geknüpft zu einer Produktionsfirma, die einstmals (vor meiner Zeit ;)) sehr erfolgreich war und mit der intensiv, aber praktisch erfolglos zusammengearbeitet.
- Erfahrungen gesammelt und ein paar Kontake geknüpft. Auch mit anderen Firmen. Es war insgesamt alles mögliche dabei, vom aufsteigenden und fallenden Star und Sternchen, "Oldie"-Helden, DSDS-Ausscheider, Daily-Soap-Schauspielerin, Musikantenstadl-Newcomer (und gleichzeitig Stefan Raab-Opfer :D). Im Bereich Live-Tontechnik auch richtige und relativ szenebekannte Musiker (nicht weil ich so gut wäre, sondern weil sich auch die keinen eigenen Techniker leisten können und nehmen müssen, was ihnen der Veranstalter an's Mischpult stellt ;)). Tontechnik im Studio: Wald und Wiesen-Bands.

Lol, also alles mögliche. Lektion: Es ist fast gar nix Gold, was glänzt. ;D

Das ganze beschreibt einen Zeitraum von ca. zehn Jahren - und beginnt noch dazu im Jahre Null nach Napster und damit am Anfang des Endes der Musikbranche. Relevante Einkünfte - abgesehen von der relativ kurzen Festanstellung - hat das Wenigste dabei generiert. Es ist nicht so, dass erfolgreiche Firmen mit bekannten Leuten automatisch Geld bezahlen, eher im Gegenteil: Die können es sich leisten, die Leute für wenig oder lau arbeiten zu lassen. Weil ja "jeder zu ihnen will" und Du Sie als "Referenz brauchst". Die Generation Praktikum kennt das sicher...

90% der Leute will ich nie wieder sehen ;) Die wirklich menschlich und geschäftlich wertvollen Kontakte, die da übriggeblieben sind, kann ich an einer Hand abzählen. Der Kontakt zu dem Label, von dem ich oben gesprochen habe, ist z.B. über so einen Kontakt zustande gekommen.

Kannst du denn auch mittlerweile ausschließlich von diesen Aufträgen leben?

Von diesen CDs nicht, sind aber ein wichtiger Teil. Ich muss schon immer noch alles mögliche machen. Ich kann ja alles, nur nix richtig! :D

Ein paar Hörbeispiele würden mich auch brennend interessieren!

PN

:D Das kommt mir irgendwie bekannt vor, das riecht nach hohem Kaffeekonsum.

Ja und Beinahe-Nervenzusammenbrüchen, Technology Related Anger und solchen Sachen! :D
 
... also habe ich zuerst mal mein gesamtes Material sortiert. Jetzt werde ich sie für mein Projekt in drei Kategorien einteilen: muss rein, könnte passen, dat is nix. Dann wähle ich 4 passenden Songs, die ich auf einen demoreifen Stand bringe und komponiere noch mindestens einen dazu. Das wird dann die Basis.

:cool: bleiben und durchhalten.
 

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