Pult am Bühnenrand hinter den Boxen, wie macht ihr den Soundcheck?

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Squiere1967
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Moin liebe Kundigen :)

mich würde Interessieren, wie Ihr den Soundcheck und alles weitere macht, wenn Euer Pult am Bühnenrand steht und nur Platz hinter den PA Boxen ist? Ich frage aus aktuellen Anlass, da ich bald ein paar Band so beschallen muss. Dabei handelt es sich um c.a. 100 bis 150 Leutchen, ich nutze da ein Sub und 2 Tops auf Ständer.
Ist meine Idee, mit einer 3 Wege Box als Abhöre am Pult ausreichend?

Liebe Grüße

Squiere
 
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Eigentlich machen wir so den Soundcheck gar nicht. Mit einer Band kann man unter solchen Umständen nur schwerlich arbeiten. Wenn man eine Box als Abhöre benutzt, dann sollte es zumindest die gleiche sein, wie als Top verwendet wurden. Selbst dann hat man aber dort noch eine andere Akustik wie im Zuschauerbereich und vor allem ein anderes Verhalten im Bassbereich. Wir bestehen auf eine Mischpultposition, wo man schlimmstenfalls recht einfach in den Zuschauerbereich kommt, also nichts, wo man erst hinter der Bühne hervorkriechen, von der Bühne krabbeln etc. muss. Das muss einfach so sein, gehört zum ordentlichen Arbeiten. Den Schlagzeuger stellt ja auch keiner ins Umkleidekabüffchen neben der Bühne, weil der Veranstalter sagt "euch muss eine 3x3m Bühne reichen", oder? Da wird auch gesagt "so können wir nicht auftreten". Ich würde einfach vertraglich festhalten, dass ein "geeigneter Platz fürs Mischpult" freigehalten werden muss. Einer bekannten Band würde das keiner absprechen, warum solls dann bei kleineren Bands nicht auch gehen? Ausnahmen gibts immer, z.B. bei Karnevalssitzungen und anderen Veranstaltungen, wo die Band eh nur Nebensache ist. Wer oft so arbeiten muss, sollte veilleicht über ein digitales Mischpult nachdenken, welches per iPad oder ähnlich fernbedient werden kann. Damit kann man auch mal in den Zuschauerbereich wandern, um den Sound zu richten.
 
Den Ausführungen von Jens ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Ich sag das dann immer so: "Kann man Auto fahren mit verbundenen Augen"?
Genausowenig kann man mischen wenn man hinter den Boxen steht. Geht nicht - fertig. Abhöre nutzen da so gut wie gar nix.

Es funktioniert bestenfalls so, dass man ständig ins Publikum rennt und immer wieder nachkorrigiert.
Aber das ist doch verkrampftes Gewürge.

Selbstverständlich kann man (irgendwie) direkt von der Bühne aus mischen und das Ohr immer mal kurz vor die Tops hängen in der Hoffnung, dass das dann vorne schon irgendwie gut ankommt. Das machen ja viele Bands so. Aber das ist bestenfalls die halbe Miete.
 
Den Ausführungen von Jens ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

Im Prinzip nicht, das ist richtig. Es gibt aber leider immer wieder Situationen in denen es nicht anders geht.
In Notsituationen kann man das mal machen, sollte aber nicht versäumen dem Kunden auch eindeutig klarzumachen, dass so auf keinen Fall optimale Ergebnisse erzielbar sind.
Und man sollte seine eigenen Fähigkeiten gut einschätzen können. Wer seine Ohren nicht so im Griff hat, dass er einen schnellen Vergleich zwischen Saalsound vor der Bühne und dem am Mischplatz ziehen kann, sollte das lieber sein lassen, denn das ist die erste Grundvoraussetzung, um an dieser Position selbst mit Monitoren überhaupt sinnvoll mischen zu können.

Was ich in der Not mache:
2x BR-5 oder BR-6 mit eigenem Controller und Amp am Mischplatz. So hingebogen, dass ich erahnen kann, wie die Front klingt. Idealerweise dazu noch einen Tablet-PC für remote control des Digipultes, damit man auch mal im Saal mischen kann (was auch nicht immer geht wenn man grade keinen feinen Anzug dabei hat).
Damit schaffe ich an guten Tagen und mit einer fähigen Band ca. 70-80% von dem was mit einem richtigen FoH machbar wäre.
 
Danke euch Dreien für die schnelle Antwort. Nächste Woche schaue ich mir die Bühne und den Saa mal an. Dann werde ich den zuständigen Jungs vom Multicore überzeugen :) Es ist zwar ales Amataeurmusik, aber ich will nicht schuld sein, wenn es nicht klingt.

Meine Tage am Mischer mit anständiger Anleitung sind zwar schon ewig her, aber ich kenne es auch nur mit vernünftigen FoH Platz. Ich hoffe die Amateurband sind nicht so anstrengend wie früher :)
 
Ich sagte ja, man sollte mindestens einen Platz haben mit gutem Zugang zum beschallten Zuhörerbereich. Dazu kann man auch MAL neben der Bühne stehen, aber eben so dass man mit wenigen Schritten da ist, wo man hören kann. Es geht nicht darum, dass man sich nicht merken kann, was man gehört hat, sondern dass man einstellt, läuft, hört, das war's noch nicht hundertprozentig, läuft, einstellt, läuft, hört, ok passt, nächstes Problem, läuft, einstellt. Das viele "läuft" kostet Zeit, Kraft und Nerven, was aber keiner extra bezahlen will, und die "volle Qualität" bekommt man so nicht hin.
 
Vorlaufen - Hören - merken was mich stört (Gitarre etwas lauter und mehr Höhen rein, Bass etwas die Bässe raus, Bassdrum minimal leiser) - rinterlaufen - korrigieren - vorlaufen - erneut checken.
Nach spätestens 5 "Interationen" sollte der Sound gut genug sein "für die Verhältnisse".

Sackgang. Aber übt, genau benennen zu können, was man tun muss/will anstatt nur zu kurbeln bis es passt.

Problem ist z.B. Satzgesang.

Allerdings sollte das Pult von Hörpostion aus in wenigen Sekunden erreichbar sein. Sonst hat das (akustische) Kurzzeitgedächnis es schon wieder vergessen (Gitarre leiser? Lauter? Wo mussten nochmal die Bässe raus?)
 
Man muss sich ja nicht merken, was man gehört hat, sondern nur, was man ändern möchte. Ein weiteres Problem ist dabei ohne Frage, überhaupt an der Hörposition zu sein, wenn auch was passiert. Es hilft ja nicht, wenn der zweite Gitarrist nur dann und wann mal spielt, aber man dann nie dann vor den Boxen ist. Oder eben Backgroundgesang etc. Das ist mit FOH-Platz alles deutlich einfacher.

Ein Multicore kann man zunächst auch günstig leihen!
 
Die Band muss schon spielen. Und wenn ich selbst in der Band spiele, was in solchen Situationen häufig war: wozu gibts Wireless?
 
Ich meinte doch, dass nicht jeder immer spielt und man auch nicht ständig Zeit oder die Chance hat, nach vorne zu laufen. Da kanns passieren, dass man lange Zeit "warten" muss, bis man einen der Künstler richtig zu Ohr bekommt.
 
Wau, hab ich da eine Diskussion unter Profis heraufbeschworen? Meinereiner mischt nur im Amateurbereich, werde aber Standartmaterial dazuleihen, zumindest was, womit ich vor 20 Jahren schon umgehen konnte :) So lange ist es her, das ich mal am Pult stand und ich arbeitete jenseitzs von Digital und Lichtleiter oder Wireless.
Aber Ihr habt mich überzeugt, es gibt ein Multicore. 16/4 sollte reichen.

Ich kenne auch nur eine Band gut, die kommt auch mit semiprofessioneller Ausrüstung, Mal sehen was mich sonst noch erwartet :)
 
Nein, eigentlich sind wir alle der gleichen Meinung. Detailprobleme liegen vermutlich eher an Formulierungsschwächen als an unterschiedlichen Meinungen.

16/4 reicht wirklich? Zwei Monitorwege sind für alle ausreichend?
 
Ja, muss ausreichen, ich habe nur 2 Monitor-Aux am Pult. Jetzt nicht lachen, aber ich arbeite mit einem Soundcraft 200, 24 Kanal..

Ich mache auch keine großen Sachen, dafür sind die Profis da. Ich bin da eher in Jugendarbeit, Benefitz, etc unterwegs, wo eh nichts zu verdienen ist und ich den Markt nicht kaputt mache.
 
Zuletzt bearbeitet:
Übrigens sollte es dass im 21. Jh. eigentlich gar nicht mehr geben!

Da geht man in den Zuschauerraum wo das Pult eigentlich stehen müsste und regelt das remote via iPad oder Smartphone ....
 
Da geht man in den Zuschauerraum wo das Pult eigentlich stehen müsste und regelt das remote via iPad oder Smartphone ....

Ja, wen man damit Geld verdeinen will, sich dem Markt stellen muss, dann gilt das bestimmt, aber das ist nicht meine Welt.
 
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Ich hatte erst am Wochenende so eine Situation.
Es war mit dem VA eigentlich alles abgeklärt. FOH Platz anhand eines Saalplanes ausgesucht (vor Ort Besichtigung war leider nicht möglich - 200km Anreise), Er war zwar nicht sehr erfreut, einen Tisch für den FOH zu opfern ( eigentlich nur zu verschieben), aber nach den schon oben angeführten Argumenten (keine 100% perfektes Ergebnis erzielbar etc) noch dazu, viele Fremdredner, 2 Showeinlagen, Verfolgerspot, war er einverstanden. Es war aber alles vereinbart und für alle Seiten ok. Alle Seiten? Nein, die Rechnung wurde ohne Hoteldirektor durchgeführt.... Den hat man zu fragen vergessen. Jedenfalls kam er nach dem Soundcheck (!) zu mir und meinte, dass ich da unmöglich stehen bleiben kann. Diskussionen, neue Platzsuche, checken der Mails in denen ich die Zusage bekommen habe, etc folgten
Das Ende der Geschichte: Der FOH wurde abgebaut und auf der Bühne wieder aufgebaut. Ich habe mich aber nur deshalb darauf eingelassen, weil ich sicherheitshalber ein iPad dabeihatte, der Soundcheck schon erledigt war und den letzten Schliff elegant im Ballsaal mixen konnte (die Blicke der Gäste waren herrlich *g*). Es ist zwar kein vollwertiger FOH Ersatz, aber nachdem der Soundcheck noch mit "richtigem" FOH erledigt wurde, war das eigentlich ganz ok. Einen kompletten Soundcheck über iPad stell ich mir aber ein wenig stressig vor.
Die Mitternachtseinlagen und Redner waren aber dann trotzdem ein Blindflug, da ich leider via wLan keine CD´s wechseln und starten kann ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Besonders im Amateurbereich ist es schwierig bis unmöglich, mit Veranstaltern darüber zu reden.
Daher hab ich mich ab 2013 im Bereich Tontechnik ins Rentenalter verabschiedet :weep: und überlass es Anderen, sich mit derartigen Dilettanten zu unterhalten. :)
 

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