Radiokompatibel - Was heisst das eigentlich genau?

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Hallo alle zusammen


Man hört ja immer wieder die Aussage, das ein Song Radiokompatibel sein sollte. Ich habe auch bei Google mal mit dem Suchbegriff "Was ist Radiokompatibel" oder "Recording Radiokompatibel" usw.
nur ein vernünftiges Ergebnis kam da nirgends heraus.

Was ich weiß ist, das ein Song auf jeden Fall Monokompatibel sein sollte damit er im Radio oder Fernsehen vernünftig wiedergegeben werden kann, da diese Geräte ja oft nur eine Monowiedergabe ermöglichen.
Eine vernünftige Monokompatibilität erreicht man ja, indem der Korrelationsgrad im Korrelationsmesser im positiven Bereich bleibt. Bei negativem Korrelationsgrad kommt es ja zu Auslöschungen, die das Klangbild hörbar beeinflussen.

Was mich jetzt aber mal interessiert ist, ist dies das einzige oder gibt es da noch andere wichtige Faktoren, die zu beachten sind?.


Ich danke euch schon mal im voraus für eure Hilfe.
 
Eigenschaft
 
Radiokompatibel ist meines Erachtens weniger eine technische Sache wie dein Korrelationsgrad, sondern eher Dinge wie "darf nicht zu lang sein", "Intro zum reinquatschen geeignet" oder "nicht zu abgefahren".
 
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Mono ist ein Kriterium, hörbar auf normalen Autoradios und anderen everywhere devices (statt auf HiEnd-Anlagen) ist ein anderes, andere Fragen sind ästhetisch-kommerzieller Art: 3'-Format, nettes Tempo, gemäßigte Dynamik, dem Publikumsgeschmack entsprechend ...
 
Servus

Radiotauglich ist ein Begriff aus der modernen Musik Psychologie. Die wird u.a. eingesetzt, wer hätte es gedacht, zur Lenkung bzw Manipulation von Menschen (hört sich schlimmer an als es ist).

Radiotauglich heisst, dass, wie bereits gesagt, das Stück nur eine bestimmte Länge haben darf (ich glaube es wren 3.20min) ... Nicht zuviele Bassfrequenzen, eher mittenbehaftet... ein "overtalkk taugliches" Intro bzw Einklang, zum ggf Übersprechen durch Moderation etcpp.
So kenne ich es zumindest vom Studiomusikersein damals.
Monosignal ist kein Muss, wir haben das 21. Jhd, und das wird eh digital eingespeist.
Orientiert wird sich je nach Radiosender, und Zielgruppe; logischerweise. Labels wie Uni, oder EMI usw kaufen sich bei den Radiostationen ein, ist aber auch bekannt denke ich.
Als Nachwuchsheini hat man es da eh schwer, ausser bei kleinen Lokalradios, oder direkten digitalen Szenesendern .

Anderes Bsp:
sog. "Kaufhausmusik" darf keine Lyrics enthalten, muss in "weichen Frequenzen" runtergemischt werden... Keine grossen Höhen drin etcpp.

Für Leute die Werbejingles und son Zeug produzieren, ist sowas normalerweise bekannt, gibt auch Bücher dazu.
Die Klangtherapie nutzt sowas im übrigen auch, nur eben konstruktiv ;-)

liebe Grüße
 
Lautheit.
Man muss den Song laut prügeln können. Das fällt mir immer wieder auf, wenn mal ein alter Klassiker im Radio gespielt wird, wie sehr der "vergewaltigt" werden muss, damit er in der Lautstärke mit modernen Songs mithalten kann.

Monosignal ist kein Muss, wir haben das 21. Jhd, und das wird eh digital eingespeist.
Wie meinst du das? Phasenauslöschungen entstehen doch beim Summieren von Stereo auf Mono, egal ob analog oder digital?
Ich würde nicht unterschätzen, wieviele Leute im 21. Jahrhundert ein Mono-Radio haben.
 
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Hallo alle zusammen

Vielen vielen Dank, für eure Beiträge. Da ist ja einiges noch zusammen gekommen :great:.
Wobei ich jetzt doch etwas überrascht bin, das da doch weniger technische Dinge ins Gewicht fallen. Ich bin eher davon ausgegangen, das beim Recording oder abmischen eines Songs
viel mehr beachtet werden muss.

andere Fragen sind ästhetisch-kommerzieller Art: 3'-Format
Was meinst du mit 3'-Format ?.
 
Ich vermute mal, dass es 3 Minuten Format bedeutet siehe @Jakari
 
Als wir damals unsere erste Single aufgenommen haben, haben die Tontechniker die Songs auch über billige Autolautsprecher abgehört. Erst wenn es dort auch vernünftig geklungen hat (keine dröhnenden Bässe, o.ä.) - waren sie radiotauglich.
 
... und früher waren es nicht nur die Autospeaker, sondern auch das ziemlich eingeschränkte Frequenzband des MW (AM) Radios (in den USA)
 
...aber immernoch besser als das Geschepper aus den Handys heutzutage... :rolleyes:

Auch in dieser Hinsicht ist Monokompatibilität nachwievor ein gewichtiges Argument. Selbst wenn viele moderne Handys auch Stereo können, durch den winzigen Abstand der "Lautsprecher" darin ist auch hier ein phasenreiner Bass/Low Mid Bereich durchaus relevant. Es kommt einfach "mehr raus". Je kleiner das Wiedergabesystem, desto wichtiger. Wenn man also mit seinen Produktionen eine Zielgruppe ins Auge fasst, die sich gerne mal "den neuesten Shit" auf dem Handy gegenseitig vorführt, dann macht es schon einen Unterschied wie der Mix darauf klingt. Da kommen dann auch andere Aspekte, die man im seriösen Tontechnikbereich seit Jahren einzudämmen versucht, plötzlich wieder als mehr oder weniger notwendiges Übel ins Spiel, Stichwort Dynamikbegrenzung.

Was ich davon halte, dass unsere "moderne" Realität von solch klangerzieherischer Selbstgeißelung geprägt ist, steht auf einem völlig anderen Blatt. In kurz: :igitt: :mad:
 
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Da sind ja jetzt noch einige interessante Dinge zusammen gekommen. Danke :great:.

Nur nochmal kurz....
Gibt es denn ausser der Korrelation, noch Vorgehensweisen bei Aufnahmen und Mixin, die für die Monokompatibilität zu beachten wären??.
"Dynamikbegrenzung" wurde jetzt noch erwähnt, wobei ich davon eigentlich wenig bis gar nichts von halte.
 
Gibt es denn ausser der Korrelation, noch Vorgehensweisen bei Aufnahmen und Mixin, die für die Monokompatibilität zu beachten wären??

Beachten? Ich verwende einen kleinen Mini Lautsprecher während grosser Teile der Mischung. Vor allem Setup, Balance und so weiter. So sind die Titel schon vor dem Finale Master Radio Kompatibel. Da die Lautsprecher bei dem kleinen Ding nah zusammen sind, ist das auch ein Test für Mono Kompatibilität. Was auch immer man verwendet, nix mit irgendwelchen automatischen EQ Settings. Im Prinzip ist das ähnlich wie das bei vielen Pro Mischern verwendete Küchenradio. Oder eben die Auraton Variante.

Auch ein Test für Radio ready, laufen lassen auf Quäken und dann aus dem Zimmer gehen. Da sollten die wesentlichen musikalischen Inhalte immer noch zu hören sein.
 
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@Jakari ....der Link ist bei mir in der Suche gar nicht aufgetaucht. :eek: Danke, das schaue ich mir gleich mal an. :great:
@adrachin ...guter Tipp mit den Minilautsprechern. Werde ich beim nächsten Mix mal mit einbeziehen.

Danke :great:
 

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