Rauschen beim Zoom H5

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Hallo,
ich bin kein Musiker sondern filme gelegentlich bei Veranstaltungen. Aber weil meine Frage auf amateurfilm-forum keine Antworten bekam und es hier das passende Unterforum gibt, versuche ich es:

Ich habe vor einigen Tagen mein neues Zoom H5 in Betrieb genommen. Hauptgrund für die Anschaffung war die Backup-Funktion des H5. Als erstes wollte ich mich jedoch von der viel gerühmten Rauscharmut der Vorverstärker überzeugen. Das Ergebnis dabei war ernüchternd. Ich habe das Rauschverhalten im Vergleich zu meinem alten Olympus LS-12 untersucht und bin folgender Maßen vorgegangen: Mit Audacity einen Sinuston erzeugt und ca. auf Zimmerlautstärke eingestellt. Dann beide Rekorder auf einen Pegel von -12 dB eingestellt. Dann in einem stillen Raum (Wohnzimmer nach Mitternacht so dass Ruhe im Haus und draußen ist) jeweils eine Probeaufnahme ohne Ton gemacht. Ergebnis: Spiele ich die Aufnahmen ohne Ton mit Audacity ab, bewegt sich beim H5 die Pegelanzeige um -36 dB herum und ist sehr unruhig, beim LS-12 jedoch um -46 dB. Das ist schon ein gravierender Unterschied zu Ungunsten des H5.

Ich habe nach Fehleinstellungen gesucht:
1. Idee: Compressor beim H5 eingeschaltet? Nein, ist definitiv aus.
2. Idee: Hat das LS-12 eine Rauschunterdrückung aktiv? Ich konnte in den Einstellungen und in der Beschreibung nichts dergleichen finden.

Gibt es noch Ideen ob irgend eine Fehleinstellung vorliegen könnte?

Wenn das Zoom tatsächlich so viel schlechter ist, müsste ich es zurück schicken.

Beste Grüße - Ulrich
 
Nu ja, verlässliche Ergebnisse erzielt man nur in einer genau definierten Messumgebung. Die ist hier nicht gegeben. Weshalb die Ergebnisse nur bedingt taugen.

Abgesehen davon rauschende Vorverstärker gibt es eigentlich heutzutage nicht mehr. Wobei es die sparsame Veröffentlichung von technischen Daten der Hersteller es schwierig machen, erst mal die Rahmenbedingungen zu eruieren.

Zoom gibt an für den H5 "Equivalent input noise (EIN) –120 dBu or less". Das ist jenseits der Hörschwelle und kann sicher keine Quelle eines hörbaren Rauschens sein.

Weiter geben sie an:

XY mic (XYH-5): Sensitivity –45 dB, 1 kHz at 1 Pa

Ist ein Mikro sehr empfindlich, nimmt es auch mehr Rauschen des Raumes auf und könnte zu sehr unruhig Pegelanzeigen führen.

Dazu kommt, Audacity ist sicher keine verlässliche Messsoftware.

Ich würde einen Praxistest machen. Da hat man eine persönliche Referenz im Ohr und kann beurteilen, ob das eine Gerät besser ist, als das andere.....
 
Ich habe selber ein H5 und kann nicht über starkes Rauschen klagen.
Bei den erstellten Aufnahmen wäre es sicher mal angebracht reinzuhören, was für die Pegelsprünge gesorgt hat. Meine Vermutung: der H5 zeichnet tieffrequenten Körperschall auf, den das andere Gerät nicht (so stark) drauf hat. Um das beurteilen zu können, müsstest Du die Aufnahmen hier mal zur Verfügung stellen.
 
Danke für die Antworten!
Meine Vermutung: der H5 zeichnet tieffrequenten Körperschall auf, den das andere Gerät nicht (so stark) drauf hat.
Da könnte etwas daran sein: Als ich die Aufnahmen abgehört hatte, fiel auf, dass beim H5 nicht nur höherfrequentes Rauschen sondern auch so eine Art tieffrequentes Blubbern/Grummeln zu hören war. Ich stelle die Audiodateien gern bereit, kann aber etwas dauern.
 
Tja,

Wobei es die sparsame Veröffentlichung von technischen Daten der Hersteller es schwierig machen, erst mal die Rahmenbedingungen zu eruieren.

trotzdem, handelsübliche Vorverstärker, die als Chip daherkommen und per SMD auf die Platine kommen, die rauschen nicht mehr. Zumindest nicht so, dass man das mir dem Ohr hören könnte.......
 
Für den isolierten Vorverstärker ist das anzunehmen... aber sobald der Impedanzwandler einer Kleinmembrankapsel dazu kommt, gibt es Rauschen. Und natürlich auch bedingt durch Einstreuungen und Stromversorgung, so dass 2 Geräte selbst mit identischer Vorverstärkung am Ende unterschiedlich „performen“ können.
 
...
Zoom gibt an für den H5 "Equivalent input noise (EIN) –120 dBu or less". Das ist jenseits der Hörschwelle und kann sicher keine Quelle eines hörbaren Rauschens sein.

Weiter geben sie an:

XY mic (XYH-5): Sensitivity –45 dB, 1 kHz at 1 Pa
...
Für professionelles Equipment ist -120 dBu kein besonders guter Wert. Er sollte mindestens bei 125 oder noch besser bei 128 liegen.
Hier sind nicht nur rauscharme SMD ICs erforderlich sondern auch die externe Beschaltung spielt eine erhebliche Rolle. (Stichwort Metallfilm, Dickschicht Dünnschicht. Rauscharme kosten 5 x soviel wie einfache)

Die sensitivity angabe bedeutet 5.6 mV/Pa, ein durchschnittlicher Wert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die weiteren Beiträge.
Hier sind jetzt die beiden Audiodateien.
Die Vermutung von @OSDrum hat sich bei grober Betrachtung bestätigt: Wende ich einen Hochpassfilter von 60Hz und 12db/Okt auf das Rauschen des Zoom an, liegt der Pegel in der selben Größenordnung wie der des Olympus. Das stimmt auch in etwa mit den technischen Daten überein: Der Frequenzbereich des LS-12 wird mit 60Hz bis ... angegeben während ich für den Zoom eine Kurve gesehen habe mit einem allmählichen Abfall auf -6db bei 30Hz. Um das eingehender zu untersuchen müsste wahrscheinlich ein Spektrum-Analysator her, aber so weit will ich natürlich nicht gehen.
 

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