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Rechte als Songschreiber (bei Textübersetzungen, Cover + Fanartikel)

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Hundkatzemaus
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Hallo, ich stelle mir gerade folgendes Szenario vor:

Als Liedschreiber erstelle ich einen Songtext (deutsch). Ich suche jemand, der mir die passende Melodie komponieren kann und einen Künstler, der das Lied einsingt.
Das ganze soll dann als Single (über ein Label) veröffentlicht werden. Das Cover greift ein Element aus der Geschichte auf und könnte als Fanartikel gut vermarktet werden.


Jetzt stellen sich mir folgende Fragen:

- habe ich als Urheber des Textes ein Anspruch auf Beteiligung, wenn der Text ins englische übersetzt und vermarktet wird?
Grundsätzlich hätte ich das Lied gerne in deutsch + englisch auf einer Single veröffentlicht. Beim Refrain passt es sehr gut, aber die Strophe bereitet mir Probleme,
das ganze stimmig zu übersetzen.

- wer entscheidet bei einer CD-Veröffentlichung, wie das Cover gestaltet werden soll? Ich bin nach wie vor nur der Urheber des Textes

- sollte mein Entwurf (Handzeichnung, die entsprechend digitalisiert werden muss) Verwendung finden, habe ich dann Anspruch auf Beteiligung beim Verkauf von
Fanartikeln oder steht dies i.d.R. nur dem Künstler zu, der das Lied aufführt?
 
Eigenschaft
 
Single? So mit A-Seite deutsch und B-Seite englisch?
 
Hallo und willkommen im Board!

Alle deine aufgeführten Punkte können in deinem Sinne in einem Vertrag verhandelt werden.
Es herrscht Vertragsfreiheit.
Aber aus der Praxis gesehen: je mehr Leute bei einem deiner Punkte ein Veto Recht haben, um so schwerer wird eine Veröffentlichung.
Darüber hinaus, damit es überhaupt finanziell in so einem Szenario, wie von dir geschildert, relevant für dich wird (> 100,- €), müssen andere Beteiligte ca. mindestens 20.000,- € (=Geld und Zeit) in so ein Projekt stecken.

Daher muss man sich die Frage stellen, wie relevant sind meine (=deine) Forderungen als Texter überhaupt?

Topo :cool:
 
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> habe ich als Urheber des Textes ein Anspruch auf Beteiligung, wenn der Text ins englische übersetzt und vermarktet wird? <
Ja. Die Übersetzung wäre eine "Bearbeitung". Wie sich diese lizenzrechtlich auswirkt, ist Verhandlungssache. Ein Beispiel: "Du, die Wanne ist voll" mit Frank Dostal als "Subtextdichter" (Original: "You're the one that I want", John Clifford Farrar).

> wer entscheidet bei einer CD-Veröffentlichung, wie das Cover gestaltet werden soll? Ich bin nach wie vor nur der Urheber des Textes <
Im Prinzip der/die Musiker (unter deren Namen der Song veröffentlicht wird); normalerweise bedeutet das meistens: das Label.

> sollte mein Entwurf (Handzeichnung, die entsprechend digitalisiert werden muss) Verwendung finden, habe ich dann Anspruch auf Beteiligung beim Verkauf von Fanartikeln oder steht dies i.d.R. nur dem Künstler zu, der das Lied aufführt? <
Verhandlungssache.

Deine Fragen sind im Moment aber SEHR hypothetisch, denn, wenn ich's richtig verstanden habe, gibt es ja noch gar keinen Song. Nur so eine Art Gedicht...
 
Hallo, vielen Dank für euer Feedback.

Das ganze ist wirklich noch sehr hypothetisch, aber ich werde das ganze vielleicht etwas genauer beschreiben.

Vor 3 Jahren habe ich mich zum ersten Mal damit befasst, Ideen für Songs zu notieren. Nach holprigem Start ist inzwischen
sehr viel Stoff zusammen gekommen, so dass ich mich vor 6 Monaten näher mit dem Thema "Songwriting" befasst habe.

Was am Anfang noch einem Gedicht ähnlich war, hat jetzt ganz klar Songstruktur. Ich habe jetzt so viele Seiten zum Thema
Songwriting angesehen und ebenso viele Songtexte.
Einen eigenen Song zu schreiben ist natürlich noch mal eine ganz andere Hausnummer.

Ich habe den Song jetzt in 3 Varianten
auf Deutsch geschrieben
(1x offenes Ende, 1x glückliches Ende und
1x offenes Ende in einer Langfassung mit 3. Strophe. Dieser Song stellt den mittleren Teil einer ganzen, dreiteiligen Geschichte dar).
Da es sich um ein Liebeslied handelt, lassen sich Gefühle natürlich am besten in der Muttersprache ausdrücken.

Zu Vermarktungszwecken dachte ich mir nun, dass eine englische Version mit auf eine CD-Single gepackt werden könnte.
Obwohl Englisch nicht zu meinen Stärken gehört, werde ich mich jetzt erst einmal selbst darin versuchen, eine Übersetzung
durchzuführen.
Die Thematik des Songs schreit förmlich nach einer englischen Version. Deshalb auch die generelle Frage: habe ich Anteilsrechte
als Urheber eines veröffentlichten Liedes, wenn es einmal in einer anderen Sprache vermarktet werden sollte?

Da ich kein Musiker und kein Sänger bin (stellt sich für manche vielleicht die Frage, ob ich überhaupt einen guten Songtext
schreiben kann, aber dass will ich hier bewusst außer Acht lassen) kann ich allenfalls noch zu der Covergestaltung beitragen.
Ich habe hier eine genaue Vorstellung davon, da es sehr gut zu dem Lied passen würde, in dem eine Szene aus dem Lied
aufgegriffen wird. Selbiges würde auch auf die anderen 2 Lieder zutreffen.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das Cover sehr gut als Fanartikel vermarktet werden kann. Daher auch die Frage, ob
ich als Textschreiber finanzielle Ansprüche stellen kann oder ob dies in der Musikbranche den Künstlern vorbehalten bleibt, was
die Fan Artikel betrifft?

Mir ist natürlich klar, dass ich immer Ansprüche stellen kann und es letztendlich Verhandlungssache ist, was für den einzelnen
am Ende dabei herauskommt.
Für mich sind die Abläufe in der Musikbranche absolutes Neuland, daher interessiert es mich eben, wie es i.d.R. gehandhabt wird.
 
Harte Realität: Kein Sack wird sich auf dem freien Markt für dein Herzblut interessieren. Es hat keiner auf dich gewartet, ganz im Gegenteil, es sind schon ganz viele Andere da. Und ein Forum, in dem sich vorrangig Hobbyisten rumtreiben, ist auch nicht der beste Ort für Profi-Tipps.

Das sollte mal die Grundeinstellung sein - denn du musst es allen zeigen, jeden Gegenwind aushalten, und Rückschlag nach Fehlschlag einstecken. Und Glück haben.

Die besten Chancen wirst du haben - meiner Meinung nach! - wenn du dich mit einem Songwriter oder einer Band verbündest, die deine Texte gut finden und auf der Basis Songs ausarbeiten wollen. Damit dann erste Schritte machen und Erfahrungen sammeln. Sollte - wider Erwarten - gleich dein erster Song ein Welthit werden, wirst du ja genug Dokumentation gesammelt haben, dass der Text von Dir ist und damit kannst du dann ggf. Ansprüche geltend machen.

Die Variante "ich mache nur den Text" ist mir bisher unbekannt. Es gibt die Singer/Songwriter, die beides machen. Es gibt die Bands, wo einer die Texte schreibt und meistens auch mit Melodien kommt. Es gibt die Melodie-Schreiber, die sich hinterher einen Text zusammenbasteln der dazu passt. Es gibt die Dichter, die das dann auch in Musik fassen. Aber einen "unmusikalischen" Songwriter? Ohne Melodie ist es kein Song, sondern nur ein Text. Du bist also Texter. Schreib' Texte, veröffentliche Deine Songs als Gedichte, vielleicht singt sie ja jemand und macht Songs draus?

(Ich gebe hier ganz bewusst Gegenwind - das ganze Unternehmen macht nämlich nur Sinn, wenn du dich von sowas nicht abbringen lässt und dir überlegst wie du solchem Widerstand begegnest...)
 
> Die Variante "ich mache nur den Text" ist mir bisher unbekannt. <

Mir nicht ;-)
Das ist das, womit ich (recht wenig, aber immerhin etwas) Geld mache. Zwar schreibe ich auch eigene Songs und führe inzwischen die akustischen Sachen auch selbst auf, aber im Prinzip bin ich tatsächlich nur Textdichter. Mein Vorbild, Keith Reid, auch: er hat fast alle Procol Harum Texte (a whiter shade of pale, homburg, a salty dog ...) geschrieben.

Zwei Tipps an HundKatzeMaus, der ja offenbar noch keine Komponisten als Songwritingpartner hat:
1. veröffentliche Deine Texte, damit potentielle Interessenten Dich entdecken können
2. biete an, auf Musik zu schreiben, statt nur darauf zu hoffen, dass jemand Deine Texte musikalisch umsetzt

Ich habe Kontakt zu etlichen Musikern (Komponisten) dadurch bekommen, dass ich meine Texte zur freien Verfügung stelle für nicht-kommerzielle Nutzung (in der Praxis heißt das: für Youtube-Videos, Musikdateien auf SoundCloud etc.). Und der Punkt 1.) war ebenfalls sehr hilfreich, weil die meisten Lyriker (aus mir unverständlichen Gründen) davor zurückscheuen. Mein Glück ;-) Denn nach meinem Eindruck kommen einige hundert Textdichter auf einen Komponisten (der nicht soundso seine eigenen Texte schreibt).

Die Lizenzfrage kommt erst sehr spät ins Spiel (und in dem Kontext auch die eigene GEMA-Mitgliedschaft, denn ohne Verwertungsgesellschaft geht da nichts).
 
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Gegenwind ist gut, so kann man die Weichen rechtzeitig stellen und unnötige Arbeit vermeiden. Das was ich derzeit erarbeitet habe, entspricht auch
nicht mehr dem, was ich mir ursprünglich vorgenommen hatte. Es ist schon wesentlich mehr daraus geworden, da ich immer weitere Ideen einbauen
konnte.

Ich will natürlich so viel wie möglich selbst ausarbeiten, um das ganze besser "präsentieren" zu können. Meine Vorgehensweise hat sich bereits
mehrfach verändert. Mein Ziel ist mittlerweile klar definiert, auch wenn ich nicht die besten Eigenschaften mitbringe. Auf alles weitere werde ich
mich einlassen.

Ich bin für jegliches Feedback dankbar. Ich bin mir aber auch bewusst, dass die besten Tipps niemals eigene Erfahrungen ersetzen können.
 

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