reine Spielzeit vs. gesamter Zeitaufwand für einen Gig

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Wie ist Eure Erfahrung?

Ich bin durch lange Jahre Tanzmucke vielleicht ein wenig verwöhnt, aber da läuft das in der Regel wirklich optimal:
Wenn wir um 20:00 anfangen, sind wir um 18:00 vor Ort. Dann bauen wir auf, und zwar komplett incl. PA und Licht. Früher, als wir noch regelmäßiger unterwegs waren, und auch größere VAs bestritten haben (500-3000 Gäste), hatten wir sogar noch deutlich mehr Zeugs, das war in zwei großen Anhängern verteilt, einen fuhr ich, den hab ich dann einfach nur angehängt und los, kein Einladen, weil die Anlage dort drin auch gelagert war. Heute, wo alles etwas kompakter ist, passt alles, was ich transportiere in meinen Kombi. Das Einladen dauert 15min. Für den Aufbau brauchen wir 1h, heute genau wie früher, wir haben allerdings eine Stunde Luft eingebaut, für den Fall, dass es Probleme gibt, aber auch, damit man noch rechtzeitig Soundcheck machen kann, oder man nicht mit anderen Leuten oder den Gästen kollidiert. sieht halt doof aus, wenn die Gäste schon kommen, und die Band noch am Aufbauen ist. Der Abbau geht ein wenig schneller, und die Stunde Karenz-Zeit fällt weg, so dass wir zzgl. zur Spielzeit einen Aufwand von 3 Stunden plus Fahrtzeit haben, was im Verhältnis zu den 6-10 Stunden Spielzeit schon ganz ok ist.

Wenn ich mir die Auftritte mit den Coverbands anschaue - nicht nur bei uns, wie mir scheint - läuft das anders.
a. PA und Licht wird i.d.R. gestellt und steht schon, wenn wir aufschlagen, also eigentlich ja deutlich weniger Aufwand beim Aufbau. Meine Keyboards stehen, wenn es sein muss, innerhalb von 10min aufgebaut und verkabelt auf der Bühne. Trotzdem läuft's oft anders.
Obwohl wir meistens gegen 20:00 anfangen, müssen wir teilweise um 16:00 zum Soundcheck aufschlagen, erst beim letzten Gig, genau wie beim nächsten. Da müssen wir sogar um 14:00 aufschlagen, können die Backline aufbauen und Soundcheck machen, müssen um 16:00 von der Bühne, und können dann um 20:00 wieder rauf. In der Zwischenzeit, lohnt es sich meist nicht, nochmal nach Hause zu fahren. Man hängt also ab, Musikhören, lesen, was essen, was trinken, quatschen. Dann ist auch die Spielzeit meist nur 2-3 Stunden, also alles in allem ein deutlich schlechteres Verhältnis von Aufwand und Spielzeit, und natürlich auch, was die Gage angeht.

Im Grunde hab ich da keinen Bock drauf, vor allem wenn es dann auch nur low-cost Gagen gibt. Dann seh ich das nicht ein, unnötige Zeit in Kauf zu nehmen. Ich weiß, manchmal geht's halt nicht anders...

Wie seht Ihr das?
 
Eigenschaft
 
Ich kenne dein Problem mit der Coverband, allerdings kann ich mich nicht erinnern, jemals unnötig früh aufgebaut haben zu müssen (Allerdings habe ich fast nur unplugged und vermutlich eher auf anderen/ kleineren Veranstalungen gespielt). Sobald das spätere Publikum vor Ort ist, ist halt manchmal der Zugang der Bühne eingeschränkt und ein Soundcheck mit Zuhörern ist auch nicht so schön.
Allerdings konnten wir dem Kunden i.d.R. vermitteln, dass dieser Punkt Auswirkungen auf die Gage hat. Wir haben unsere Gagenforderung also nicht nur der Spiel-, sondern auch der Wartezeit angepasst.
 
Das Problem kenn ich, wenn auch im geringeren Umfang. In einer Stunde kann ich teilweise ne komplette Band allein aufbauen, wenn ich mit Tontechnikern und allen drum und dran arbeite, brauche ich wesentlich länger. Ich habe mal darüber nachgedacht, woran das liegen könnte: - ob man will oder nicht, man steht sich irgendwie immer im Weg.... - bei verteilten Aufgaben ist immer einer zuletzt fertig, auf den muss man wieder warten... - in Zusammenarbeit mit Licht- und Tontechnik haben diese oft auch noch andere Sorgen als die Band, man wartet wieder... - wenn man allein arbeitet (oder das Team richtig eingespielt ist), kann man die Qualitätskontrolle am Ende weglassen Bei mir raubt vor allen der dritte Aspekt am meisten Zeit. Wenn die Lichttechnik sich erst in einer Stunde mit mir um meine Wünsche kümmern kann, dauerts halt ne Stunde länger... Just my two cents, kaf
 
Kommt auch ein bißchen drauf an.

Wenn man z. B. ein Stadtfest bespielt, hat man ohnehin kein großes Zeitfenster zum Aufbau. Meist etwa eine halbe Stunde zwischen dem letzten Act und dem eigenen Auftritt. Früher aufschlagen ist dann zwecklos. Die meiste Zeit geht dann drauf für An- und Abfahrt.

Privatfeiern sind das genaue Gegenteil. Da muß Aufbau und Soundcheck durch sein, bevor die ersten Gäste da sind. Sprich, daß man erst um 22.00 Uhr anfängt zu spielen (wenn man nicht die ganze Zeit durchgängig spielt, sondern nur z. B. Geburtstagsüberraschung oder so ist), ist total irrelevant, wenn die ersten Gäste schon gegen 17.00 Uhr erwartet werden, und die kommen mitunter sogar noch früher als angekündigt. Da man bei einer Privatfeier normalerweise auch keine Anlage nebst Toni gestellt kriegt, dauert der Aufbau nochmals länger, und man darf schon sieben Stunden vorm Gig mit Aufbauen anfangen. Ist eher was für Hobbybands, die nicht aufs Geld gucken müssen, denn bei einer Privatfeier kann man mitnichten soviel Geld abkassieren wie bei einer öffentlichen Veranstaltung, wo obendrein noch jemand dran verdient.


Martman
 
Meine Idealvorstellung ist immer: Sehr zeitig anrücken, eine bis zwei Stunden Aufbau und Soundcheck (je nach Umständen), dann eine Stunde, gern auch zwei Ruhe / Essen / Trinken / Umziehen, ca 2 Std. Auftritt, eine Stunde Abbau inkl Abschlussbier und Veranstalter-Kontaktpflege und ab nach Haus.
Ich hasse Zeitdruck beim Aufbau, ich hasse es, vor Publikum aufbauen zu müssen und ich hasse es, direkt nach dem Aufbau loslegen zu müssen.
Man kann sich das nur bei vielen Gigs nicht aussuchen. Die Umstände sind, wie sie sind und wenn man da professionell rangeht, muß man entweder akzeptieren, was der Veranstalter vorgibt oder den Gig halt ablehnen. Sich über Abläufe den kopf zu zerbrechen, die man nicht beeinflussen kann, ist müssig.
 
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so dass wir zzgl. zur Spielzeit einen Aufwand von 3 Stunden plus Fahrtzeit haben, was im Verhältnis zu den 6-10 Stunden Spielzeit schon ganz ok ist.

Ihr spielt 10 Stunden lang..??? Was sind denn das für Veranstaltungen? Und wie tot ist man bitteschön danach?

Zum Thema:
Kommt extrem auf die Art des Auftritts an. Durchschnittlich würde ich sagen, dass Aufbau/Abbau und Spielzeit bei meiner Coverband ungefähr im Verhältnis 1:1 stehen.
Mein eigenes Equipment braucht etwa 15 min zum Aufgebautwerden, aber dazu kommt eben noch die Zeit sich erstmal die Location anzugucken, abzusprechen wie man sich aufstellt, Kabel legen, abkleben, Sachen zur Bühne tragen, PA gemeinsam aufbauen, rudimentärer Soundcheck, Problemlösung, etc

Ich persönlich mache auch ungern Auftritte, wo das Verhältnis Spielzeit zu Rest (also auch Anfahrt etc) schlechter ist als 1:2.
Also 2 Stunden Auftritt und dann noch 4 Stunden drumrum, also 6h Gesamtaufwand find ich schon nicht mehr als angenehm, und ich mach das ja zum Spaß, und nicht um Geld damit zu verdienen, daher kann ich mir auch aussuchen was ich mache.

Wir hatten auch schon Auftritte, wo wir nachmittags 16 Uhr aufgebaut haben, und dann erst nach 20 Uhr gespielt haben, und in der Zwischenzeit hing man irgendwo rum.
Das gehört für mich aber in die Kategorie "einmal und nie wieder". Ich bin überhaupt nicht der Wartezeit-Typ, sowas nervt mich immer an.
Am liebsten hätte ich so Gigs, wo ich hinkomme, meinen Kram aufbaue und dann noch so 15min Zeit hab um meine Ruhe zu finden und mich etwas einzuspielen.
Kommt aber leider nie vor ;-)
 
Ich hasse Zeitdruck beim Aufbau, ich hasse es, vor Publikum aufbauen zu müssen und ich hasse es, direkt nach dem Aufbau loslegen zu müssen. Sich über Abläufe den kopf zu zerbrechen, die man nicht beeinflussen kann, ist müssig.

:great::great::great::great:
 
Hab' neulich die Doku zum Rolling Stones Konzert am Copacabana Beach in Rio gesehen - hey, da waren Heerscharen von Leuten WOCHEN oder gar MONATE vor dem Konzert angereist, um schon mal mit dem Aufbau zu beginnen... :D

Ich sehe das so: Kann ja nun jeder selbst entscheiden. Wer sich bezahlen lassen will für das, was er tut, der muss eben auf den hören, der bezahlt. Wenn die Konditionen nicht passen, kann man ja auch immer "nein" sagen - und hat den Gig im Zweifel eben nicht. Simple as that. Schreibst Du ja auch selbst - gerade bei Low-Cost-Gagen ist der Stundenlohn oft sehr minimal... auf den Aufwand gerechnet.

Allerdings sehe ich nicht, was Du mit dem Eingangs-Statement für eine Diskussion heraufbeschwören möchtest - Deinen Aussagen stimme ich zu, kann man so sehen, jaja, aber was willst Du eigentlich wissen?
 
Allerdings sehe ich nicht, was Du mit dem Eingangs-Statement für eine Diskussion heraufbeschwören möchtest - Deinen Aussagen stimme ich zu, kann man so sehen, jaja, aber was willst Du eigentlich wissen?
Es geht nicht so sehr um eine Diskussion, es geht um einen Erfahrungsaustausch:
Wie ist Eure Erfahrung?

Und zu diesem Thema...
Ich bin durch lange Jahre Tanzmucke vielleicht ein wenig verwöhnt, aber da läuft das in der Regel wirklich optimal:

Optimal? Bin Entertainment-Pianist, ich komme 19:58, spiele 20.00-0.00 Uhr und bin um 0.04 auf dem Heimweg :) wenn ein akustischer Flügel schon vor Ort steht (der Regelfall). Ansonsten braucht der Digitalflügel 15 Minuten Aufbauzeit. Bei den Musicals muss man 30 Minuten vor Showbeginn da sein und ist auch 5 Minuten nach dem letzten Ton auf dem Heimweg. Letztlich ist der Zeitaufwand über die reine Spielzeit hinaus IMHO ein entscheidendes Kriterium zur Auswahl von Engagements.

Aber ich kenne das Grundproblem, das du beschreibst sehr gut, mit der Tanzkapelle und meinen Salonorchestern hatten wir diese Probleme auch. Grundsätzlich ist es für die Konzentration meiner Erfahrung schlecht, wenn zu viel Zeit zwischen Soundcheck und Auftritt liegt. 2h sollten das maximal sein. Bei größeren Veranstaltungen mit längeren Wartezeiten hatten wir manchmal einen Backstageraum mit Klavier oder ich habe ein extra Keyboard mitgebracht, um mal neue Songs anzuspielen. Immerhin ist man dann mit der ganzen Band zusammen und könnte die Zeit gut nutzen.

Aber egal wieviel Zeit ist, ist die Planung der zur Verfügung stehenden Zeit das eigentlich entscheidende Kriterium. Ich habe/hatte diverse Sängerinnen zu begleiten, die für genaue Zeiten sehr dankbar waren, da nach dem Soundcheck noch Requisiteneinrichtung, Locken wickeln, schminken, essen und umziehen angesagt war. Die Damen haben da i.d.R. mehr vor einem Auftritt zu tun, was viel Zeit verbraucht und nicht vernachlässigt werden sollte.

Ihr spielt 10 Stunden lang..??? Was sind denn das für Veranstaltungen? Und wie tot ist man bitteschön danach?

Mit einem Salonorchester haben wir gelegentlich zum Kaffee angefangen und dann bis nachts um 2.00 Uhr Swing- und Tanzmusik der 20er und 30er Jahre gemacht. Das geht schon.

Harald
 
Ich habe auch die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht.
Ich mag es auch nicht besonders gerne, wenn man den halben Tag mit Warten verbringt - aber sehr oft geht es nicht anders! Und gerade bei den großen Interessanten Gigs wie Stadtfeste usw mag ich mir in der Aufbauphase der Band keinen Stadtfestauftritt entgehen lassen, indem ich ankündige, dass wir frühesten um 18 Uhr antanzen :) Und wenn ich die Wartezeit auf die Gage draufschlage verliert man unter Umständen auch interessante Gigs.

Bleibt nur die Möglichkeit, einen Gig abzulehnen, wenn das Gesamtpaket nicht passt.
 
Mal wieder alles dabei: Zu den Shows bei Deutschlands größter Studentenparty konnte ich bis vor kurzem noch in drei Minuten zu Fuß gehen (jetzt nicht mehr, bin umgezogen...), also kurz rüber zum Soundcheck, dann wieder nach Hause, dann ca. 30 Minuten vor Showbeginn wieder hin, Show spielen, abbauen, ab nach Hause. Sehr geil!

Dann gibt es aber auch Veranstaltungen, zu denen man am besten einen Tag (!) vorher anreist und auch erst am Tag nach der Veranstaltung wieder abreist, wie z.B. diese hier.

Natürlich sollte sich der jeweilige Aufwand auch in der Höhe der Gage widerspiegeln. Wenn das gewährleistet ist, dann finde ich es relativ egal, ob man zwei Stunden oder zwei Tage zusätzlich zur Show rechnen muss. Weit entfernte Gigs sehe ich auch gerne mal als kleinen Kurzurlaub, wenn ich da noch Zeit habe, sehe ich mir gerne die Gegend/Stadt an oder lege mich an den Strand.

Richtig stressig ist halt immer die ewige Fahrerei auf der Autobahn. Aber das hat man sich ja so ausgesucht, also sollte man auch nicht meckern. Den ganzen Tag in der Post hinterm Schalter stehen fände ich erheblich schlimmer :)
 
der Zeitaufwand richtet sich, wie man aus den Beiträgen sieht, nach den unterschiedlichsten Dingen - das ist auch bei uns nicht anders.

Wir sind eine Band (Quartett), die überwiegend in Musikclubs spielt, seltener sind Auftritte auf Stadtfesten oder Privatveranstaltungen oder auch Festivals (letzteres dürfte gern mehr sein).
In den Clubs steht zumeist keine ausreichende Technik, also bringen wir diese mit. Es reicht aber in aller Regel wenn wir uns um 18 Uhr Vorort treffen, die PA, Licht und Backline (incl. einer Hammond B3 mit Leslie) aufzubauen. Spätestens gegen 19:30 muss alles fertig sein, weil dann oftmals die ersten Gäste kommen. Um in 1,5h alles fertig zu haben, bedarf es eines eingespielten Teams und ausreichend Transporthilfsmittel. Funktionstüchtige Instrumente sollten nicht erwähnt werden müssen. Wir sind neben den 4 Musikern mit je einem Ton- und Lichttechniker plus noch einem weiteren Helfer unterwegs. Dank des digitalen Mischpultes benötigen wir für den Soundcheck i.d.R. nur wenige Minuten.

Der Auftritt beginnt eigentlich nie vor 20:30 eher 21 Uhr und dauert incl. 30 min Pause ca. 2,5h.
Ähnlich lang wie der Aufbau benötigt auch der Abbau. Das Verhältnis von Gesamt- zur Auftrittszeit ist längst nicht so günstig, wie das dr_rollo im Falle der Tanzmusik beschreibt, zumal oft nach Ende Konzertbesucher die Gelegenheit nutzen den einen oder anderen Musiker anzusprechen. Das Feedback unmittelbar aus erster Hand zu bekommen ist eine der schönen Dinge in den Clubs. Unser Aktionsradius ist meistens so, dass die Fahrtzeit nicht länger als 1h (einfach) ist.
Geld verdient man mit dieser Art von Auftritten und Musik eher nicht, aber das war uns klar. Insofern gibt es bei uns auch keine Diskussion über die Wirtschaftlichkeit dieses Unterfangens.

Gruss Helmut
 
Es gibt keine allgemein gültigen Vorgehensweisen, meine sind in praktisch allen Belangen von den hier geschilderten unterschiedlich. Wir sind eine semiprof. Kapelle, eigentlich näher am Hobby, sind mit insg. 9 Personen rel. groß und stellen fast immer das komplette Equipment. Auch durchaus absichtlich, denn die Erfahrungen mit gestellten Anlagen und Tekki´s sind eher ernüchternd. Wir spielen keine shows mit mehreren Bands und bewegen uns im zeitlichen Fenster 3-5 Stunden Spielzeit. All das hat zwangsläufig zur Folge, dass wir im Schnitt ca. 12-14h insg. auf den Füßen (Transport, Aufbau, Sound/Lightcheck, Warterei, Gig, Abbau und Rücktransport) sind. Das ist anstrengend und natürlich nicht angemessen entlohnt, aber so macht es Spaß. Aber auch nur, weil wir ben nicht jedes WE on the road sind!
 
Hallo Jungs !

Meine Erfahrungen sind ähnlich wie die von BumTac. Als kleines Beispiel letzter Freitag. Auftritt auf einem kleinen Stadtfest ca. 50 Km von meinem Wohnort entfernt. Wir mussten komplett PA, Licht und Backline mitbringen. Wir sind 6 Leute + 1 Helfer und teilen uns den Auf- und Abbau auf. Das wird auch Gagemässig berücksichtigt. Wer viel macht kriegt mehr Kohle als jemand der nicht hilft. Der Ablauf war so:
14.00 Uhr Beladen des Kombis bei mir zu Hause, eine Kollege und der Helfer haben im Proberaum den Anhänger abgeholt.
14.30 Uhr Abfahrt mit 2 Fahrzeugen zum Veranstaltungsort
15.20 Uhr Eintreffen und Aufbau
17.00 Uhr Soundcheck danach ca. 2,5 Std. Wartezeit da Faßanstich usw.
20.00 Uhr - 01.00 Uhr spielen. danach Abbau der eigenen Instrumente,
PA, Licht usw. wurde von einem anderen Kollegen sowie dem Helfer in den Proberaum gebracht.
02.30 Eintreffen zu Hause

Das heißt mehr als 12 Stunden unterwegs. Selbst mit weniger Fahrzeit und weniger Luft zwischen Soundcheck und Auftritt kommen immer noch ~ 8 Stunden zusammen. Lediglich bei Stadtfesten mit gestellter Technik und 1,5 Std. Spielzeit ist man auch mal mit 4 Stunden Aufwand dabei.

ciao

Michael
 
Egal wie lange man Zeit hat, ich finde es immer schön wenn man viel Zeit hat. Ist doch toll sich in der Location nochmal umzusehen, schonmal was zu trinken und Zeit mit den VAs, bandmitgliedern, Mischer und Roadies zu verbringen. Besser als zu Hause zu sitzen und zu warten..finde ich.
 
Klar will man sich Zeit sparen. Es ist doof um 16 00 Uhr dazusein und dann erst gegen 20 00 spielen zu dürfen. Klar es kann reichen, wenn die Band um 18 Uhr kommt, dann bis 1830 aufbaut 10 Minuten Soundcheck. Das läuft aber nur wenn sowohl Tontechniker als auch Band höchstprofessionell arbeiten. Für Fehler ist dann keine Zeit mehr.

Ich bin am liebsten Wenn ich Techniker bin ne Stunde bevor der erste Gast da ist fertig, in der Theorie. Sprich 1600 Uhr da sein bis 17 uhr Aufbau, dann Soundcheck bis halb 7 und halb 8 kommen die Gäste für die VA um 8. Dann ist noch genug luft. So ist es mir auch als Musik-machender am liebsten.

Ich habe es total ungern, wenn ich noch unter Zeitdruck rennen muss. Und was spricht dagegen ein wenig mit den Freunden aus der Band an der Location einen smalltalk zu führen, oder andren Bands- Kontakte zu knüpfen.
 
...Allerdings sehe ich nicht, was Du mit dem Eingangs-Statement für eine Diskussion heraufbeschwören möchtest - Deinen Aussagen stimme ich zu, kann man so sehen, jaja, aber was willst Du eigentlich wissen?
Ich wollte wissen, ob es anderen auch so geht, wie andere mit solchen Situationen umgehen, ob andere sich den Mehraufwand bezahlen lassen usw.
Es ist ja so, wenn ich Gigs, die mit im Grunde unnötigem Mehraufwand verbunden sind, ablehne, falls dieser Mehraufwand nicht entsprechend in der Gage berücksichtigt ist, stehe ich in einer schlechten Position, wenn es genug andere Bands gibt, denen sowas nichts ausmacht, die auch ohne weiteres einen ganzen Tag investieren, um irgendwann 1-2 Stunden für low Ihr Programm abzuspielen.

Aber ansonsten kamen hier ja schon einige interessante Antworten, auch z.B. wie man die Wartezeit evtl. sinnvoll mit einer Bandbesprechung kombinieren kann. :great:
 
Hallo,
als Hobbymusiker sind wir in der glücklichen Lage uns die Gigs raussuchen zu können, auf die wir Lust haben.
Wenn das Verhältnis von Aufwand zu Spass nicht mehr stimmt, dann nehmen wir einfach die Gigs nicht an.
Gruß
N.
 
Hallo,
als Hobbymusiker sind wir in der glücklichen Lage uns die Gigs raussuchen zu können, auf die wir Lust haben.
Wenn das Verhältnis von Aufwand zu Spass nicht mehr stimmt, dann nehmen wir einfach die Gigs nicht an.
Gruß
N.

Verstehe ich richtig, daß das die direkte Antwort ist auf das posting darüber?

Es ist ja so, wenn ich Gigs, die mit im Grunde unnötigem Mehraufwand verbunden sind, ablehne, falls dieser Mehraufwand nicht entsprechend in der Gage berücksichtigt ist, stehe ich in einer schlechten Position, wenn es genug andere Bands gibt, denen sowas nichts ausmacht, die auch ohne weiteres einen ganzen Tag investieren, um irgendwann 1-2 Stunden für low Ihr Programm abzuspielen.

Bzw, daß die Konkurrenzsituation zwischen "Profi" (rechnet betriebswirtschaftlich Aufbau, etc. als Arbeitszeit in die Gagenforderung ein) und Amateur (betrachtet Wartezeit als Freizeit mit Freunden und erledigt den eigentlichen Auftritt deswegen für geringere Gage) kurz und knapp dargestellt ist?

Interessanterweise spiele ich zur Zeit in einer Band, in der beide Sichtweisen aufeinanderprallen, weil sie aus 2 Berufsmusikern und 2 Amateurmusikern zusammengesetzt ist. Diese Anforderungen auszutarieren ("ich spiel einfach gern, und wenn's dafür Gage gibt, umso besser" vs. "Unter xy Euro pro Stunde trete ich gar nicht erst an") ist manchmal ein ziemlicher Kraftakt. Zum Teil ist es hinderlich , zum Teil ist profitieren beide Seiten davon: die Profis sind im Laufe der Zeit etwas entspannter geworden und finden den Spaßfaktor in der Mucke wieder, der ihnen stellenweise doch abhanden gekommen ist und die Amateure gewöhnen sich daran, etwas härter in Gagenverhandungen zu gehen und im Zweifel mal ein Angebot sausen zu lassen. Was bei der hiesigen Marktlage bedeutet: wir haben relativ wenig Gigs, aber dafür welche, die Spaß machen.

Wie heißt es so schön: Kompromisse erkennt man daran, daß alle Beteiligten aus unterschiedlichen Gründen unzufrieden sind. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Verstehe ich richtig, daß das die direkte Antwort ist auf das posting darüber?



Bzw, daß die Konkurrenzsituation zwischen "Profi" (rechnet betriebswirtschaftlich Aufbau, etc. als Arbeitszeit in die Gagenforderung ein) und Amateur (betrachtet Wartezeit als Freizeit mit Freunden und erledigt den eigentlichen Auftritt deswegen für geringere Gage) kurz und knapp dargestellt ist?

Nein, das ist nicht als direkte Antwort dazu gemeint.

Wir wollen uns natürlich nicht für lau bei einem Veranstalter vor den Karren spannen lassen, der dann seinen Reibach damit macht und nebenbei die Gage für andere Bands verderben.

Ich meinte mit dem Posting mehr, dass wir unsere Gigs nicht nach betriebswirtschaftlichen Gegebenheiten aussuchen, sondern danach, was uns persönlich am meisten Spass macht. Sprich, lieber in einem kleinen Laden mit interessiertem Publikum für wenig Gage spielen, als einen gutbezahlten "Arbeitsauftritt" mit viel Wartezeit und desinteressiertem Publikum.

Insofern fühlen wir uns auch nicht als Konkurrenz zu den Profis. Außer in der Qualität der Musik natürlich ;)

Gruß
N.
 

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