Reissue Paulas mit Bumble Bees?

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Spiralgalaxie
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Hi,
die Gazetten sind ja zur Zeit voll von Testberichten über die 58/59 Paula Customshop Reissues und
immer wieder sieht man die Bilder vom Elelktronikfach mit dicken, bunten Bumble Bees. Wenn ich in
meine Paula schaue, sehe ich kleine, braune Keramikkondensatoren.
Frage: Klingt meine Paula hörbar anders, wenn ich Bumble Bees reinlöte? Vor allem: Hört man das
überhaupt im Bandgefüge, bei ziemlicher Lautstärke (Rock / R&B)?
Und wenn mans nicht hört, höre ich es? Gibt es mir ein geileres Spielgefühl? Höre ich da bestimmte
Frequenzen klingeln, die vorher nicht da waren und mir ´ne Gänsehaut verpassen?
Danke für die Beantwortung einer Frage, die - glaube ich - immer mal wieder diskutiert worden ist.
:) Rolf
 
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Moin!

Ja der Kondensatortausch bringt sehr viel!

Aber bitte lass den Quatsch mit den Bumble Bees. Ich finde Orange Drops schon sehr überteuert. Zudem braucht auch kein Mensch diese Spannungsfestigkeit in einer Gitarre.

Meiner Erfahrung nach reicht für Otto-Normal ein einfacher Folienkondensator. Das kann einfach irgendeiner sein. Das klingt um Welten besser als die schnöden Keramik-Dinger. Die sind einfach nur für die Tonne und gehören in keine Audio-Schaltung.

Wenn es denn Extravagant sein soll, dann kauf dir entweder Teflon-Kondensatoren oder welche von Jensen. Das ist eine tolle Deutsche Firma, die nicht nur hier wickelt und herstellt, sondern noch Verfahren alter Schule täglich sinn voll einsetzt. Da hat man wirklich was vom Geld. Zudem ist die Haptik dieser alten Öl und Wachspapierkondensatoren einfach nur grandios!

Das ist das was ich so nach einigen Tests sagen kann.
 
Hi,

den Kollegen kann ich nur recht geben: die Gibson Bumblebees sind eine Mogelpackung, das sind gewöhnliche Keramik-Caps mit Kosmetik außenrum.

Ich selbst habe mit PIO-Caps (Paper In Oil) auf jeden Fall eine Verbesserung wahrgenommen. Du vermutest schon ganz richtig, dass das jetzt nicht unbedingt jeder sofort hören muss. Tatsächlich ändert sich mMn sogar weniger der Klang im Sinne der Frequenzverteilung als das Gefühl, das der Sound vermittelt. Jaaa, das klingt jetzt schon etwas nach Voodoo, aber ich empfinde es so. Es klingt etwas runder und angenehmer,"holziger" nennen das wohl viele. Ich benutze dabei auch keine 50-Euro-Caps, sondern No-Name-PIOs, die aus russischen Militärbeständen kommen sollen und mich pro Stück 3 € oder so gekostet haben.

Die Tonregelung ist für mich auf jeden Fall auch besser nutzbar geworden, aber da komm ich zum zweiten Punkt: die größere Änderung erzielst Du nicht mit dem Material, sondern mit der Verschaltung, Stichwort "50ies-Wiring". Das hatte auch schon mit dem Keramik-Cap eine deutliche positive Veränderung gebracht, in dem Sinne, dass beim Vol.- Runterdrehen zB die Höhen nicht so stark verloren gehen, aber auch durch die vielen interessanten Sounds, die sich bei leichtem Zurückdrehen von Vol. und Tone ergeben. Bei der Standard-Verdrahtung endet das ja in ziemlichem Mumpf, nach 50ies-Art dagegen klart das Klangbild eher auf. Sehr brauchbar für Crunchsounds. Mit Vol. auf voll und zurückgeregeltem Tone kommt dann eher dieser singende "Woman-Tone" zu stande.

Voll aufgedreht ist der Unterschied immer noch hörbar, auch da klingt es ein bisschen weniger hart, es scheinen aber auch die tiefen Bässe ein bisschen zurückzugehen. Für Funk- und richtig harte Metalsounds eher nicht optimal, für Blues und Classic Rock und klassisches Les Paul-Terrain allemal eine Empfehlung wert. Die PIO-Kondensatoren geben dann noch ein wenig Sahne dazu, in Form von runderen Höhen und Mitten - und damit meine ich jetzt nicht, weniger Höhen oder gar dumpferer Sound. Zum 50ies-Wiring passen die Dinger einfach perfekt, und sie kosten ja nicht die Welt.

Für einen Bekannten hab ich übrigens eine Les Paul Classic auf 50ies-Wiring umgebaut, weil er einen etwas traditionelleren Sound gesucht hat. Ursprünglich standen auch die recht hart und unerbittlich klingenden Keramik-HB zur Disposition (500T / 496R), aber was soll ich sagen: Mit der geänderten Schaltung haben die sich super vertragen. Wobei ich nicht mal die Caps getauscht hab und die ollen Billigteile drin blieben; der harsche Mittenbereich hat aber viel mehr "Roundness", Farbe und auch Variationsmöglichkeiten bekommen. Obwohl ich sonst bekennender AlNiCo-HB-Fan bin, war ich begeistert von der Gitarre - und er auch. Die kräftigen Höhen waren jetzt angenehm brillant und nicht mehr harsch und leicht kratzig. Umgekehrt haben die PUs verhindert, dass die Gitarre zu sehr nach Hupe klingt.

Womit das Ganze für mein Gefühl übrigens gar nicht harmoniert (und wo ichs bei mir auch wieder zurückgebaut hab), ist dagegen eine Strat. Da wurde es irgendwie dünn und plärrig.

Gruß, bagotrix
 

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