Restauration einer 59er Höfner Congress Archtop (Fotos inside!)

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megalomaniac323
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Mein Bietglück hat mir eine wunderschöne Höfner aus den 50er beschert. :)
Wohlwissend der Tatsache, dass ich Zeit in dieses Instrument investieren muss, habe ich zugeschlagen ohne viel Wissen in der Restauration von Gitarren zu haben. Ich möchte deshalb hauptsächlich die Spielbarkeit verbessern - die Optik steht für mich im Hintergrund (ich mag diesen verkratzen, gebrauchten look ohnehin).
Ich hoffe ihr könnt einen Blick auf die Fotos werden, um zu sagen, was ich überhaupt verändern/abändern kann.

Was ich bearbeiten möchte (Tipps zu allem sind Herzlich Willkommen):
-Mechaniken: ziemlich rostig, ganz so stabil ist die Stimmung nicht mehr. Lassen sich austauschen (werde Montag, hoffentlich mit Erfolg, bei Höfner anrufen)
-Griffbrett: uff. Als ich die Saiten runtergenommen habe, habe ich erst bemerkt, wie sehr sich das Holz mit dem Alter verformt hat. Die Bundstäbe sind auch schon ziemlich eingedrückt.
-Tonabnehmer: Funktioniert (leider, leider) nicht mehr korrekt. Auch deswegen werde ich bei Höfner anrufen, ansonsten reizt es mich einen "modernen" Pickup einzubauen, einfach um ein gutes elektrisches Klangergebnis zu bekommen. Lässt sich ein SD z.B. überhaupt auf diese Art und Weise befestigen?

20130302_140920.jpg20130302_140937.jpg20130302_140951.jpg20130302_141003.jpg

Edit: Habe mir den Rockinger Workshop zu großen Teilen durchgelesen und frage mich, ob der Hals mit Feilen überhaupt noch zu Retten ist.
 
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Also meine momentane Idee ist (laie), den Hals mitsamt Bundstäbchen alles so zu belassen wie er ist. Ich denke damit bin ich am besten beraten, bevor ich anfange, die Bundstäbchen zu entfernen und alles kaputt zu reißen.
Ist es möglich Bundstäbchen UND Griffbrett runterzuschleifen? Die Saitenlage könnte leiden...
Zudem habe ich mir die Arretierung des PU's angeguckt. Der Austausch ist machbar, wenn man den Neuen PU entsprechend bohrt. :)
 
Hi,

zu den Pickups:
es gibt von vielen Herstellern diverse Modelle mit
Metallbügeln wie bei deinem Original-Tonabnehmer (z.B. EMG 91 oder was von Häussel im Ebenholz-Gehäuse).
Da musst du dann nicht basteln.

Die Bundstäbchen sehen aber schon arg mitgenommen aus. Möglicherweise wäre nach einer
"Gesamt-Schleifaktion" nicht mehr genug Material übrig. Würde ich erstmal so lassen, später
eventuell doch neue Bünde und Griffbrett abrichten, wenn's nicht allzu schlimm ist mit der Verformung des Halses.
Man kriegt die Bünde auch ohne gesplittertes Holz raus. Irgendwie...

MfG

EDIT:
Der Donnervogel auf dem Schlagbrett ist aber nicht original, oder? :D
 
Hallo megal.....
Hast du schon die Schrauben der Ritzel (Zahnrädchen) überprüft. Sind die locker, könnten sie die Stimmstabilität mindern.
Dem Rost rücke ich mit "Ballistol" zu Leibe, funktioniert recht gut und schmiert auch gleichzeitig.

Toll, so ein richtig alter Fuma-Tonabnehmer:great:

hier noch die Mechanik einer 455, zwar nicht die Gleiche, aber hier kann man die Schrauben gut erkennen:)
 

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@ TheByte

Ne :D Die "Gravuren" sind vom Vorbesitzer :D Auf dem dritten Foto sieht man z.T. ein weitere Verewigung ;) Ein echter Rockstar eben! ;)

@ History

Danke für den Tipp mit dem Öl! An die Zahnrädchen habe ich noch gar nicht gedacht, wird gleich Morgen geprüft! :)
 
Ich frag mich grade, was für ein Hulk denn bei der Gitarre unterwegs war. Da muss ja einer nen sehr strammen Griff gehabt haben und Fingernägel jenseits von gut und böse, um so Furchen in das Griffbrett zu spielen...von den Riefen in den Bünden mal ganz zu schweigen.
Die Bünde, denke ich, müssen auf jedenfall runter. Vlt. nicht alle, aber der Nullbund, 1., 2. und 3. Bund sehen schon arg geschunden aus.
Ein interessantes Projekt jedenfalls, dass ich gerne weiterverfolge. ;)
 
Ui, Abonniert.
Zum Tonabnehmer: Schlage den shadow AZ48, der ist mir gerade eingefallen.
 
Ich weiß gar nicht, inwieweit ein Jazz-Tonabnehmer für mich passend ist, wenn ich diesen https://www.musiker-board.de/pickup...90-pu-voller-warmer-lowgainsound-gesucht.html
Sound suche.

Mein idee ist momentan einen herkömmlichen P-90 auf dem Korpus zu montieren und die Höhe mit Metallbügeln auszugleichen.
(Beim Gibson P-94 geht das schon in die richtige Richtung: https://www.thomann.de/de/gibson_p94_t_blackchrome.htm)
P-90 deshalb, weil meine andere E-Gitarre schon den SH2/SH4 verbaut hat)
 
Hallo megalomaniac,

ich habe ein bisschen Bauchschmerzen beim Durchlesen diese Threads: Bei so einer ehrwürdigen alten Gitarre würde ich so viel wie möglich Material erhalten und sehr vorsichtig vorgehen:

- Als erstes Hals, Griffbrett und Bünde richten - erst dann kommt der ganze Rest: Gitarrenbauer fragen, was es kostet. Ansonsten mit Ortsangabe mal in den Gitarrenbau-Foren (GitarreBassBau, Gearbuilder) nachfragen, ob Dir jemand bei der Reparatur helfen würde - und einschätzt, ob die übrige Struktur der Gitarre Schäden hat.
- Bitte die Mechaniken versuchen zu retten, die sind so schön: Aufmachen, reinigen, nachstellen, fetten.
- Bitte den Tonabnehmer retten, der ist optisch genial:
http://www.schlaggitarren.de/home.php?text=diverses&kenn=77


Viel Erfolg als Gitarrenrestaurator!

Uwe.s.
 
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Hallo Uwe!
Ich denke deine Bauschmerzen sind unbegründet! Ich habe mich sehr sorgfältig in die Materie eingelesen bevor ich irgendeinen Schritt ausführe.
Die Elektrik kommt als Letztes!

Edith: Nach reichlich Überlegung und weiterem Einlesen bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass der Hals wohl lieber von einem Profi bearbeitet werden sollte. Ich möchte in Zukunft ziemlich wahrscheinlich NICHT regelmäßig Instrumente bearbeiten und von daher würde ich das Werkzeug schon fast für die einmalige Behandlung kaufen. Ich denke, dass ich mir so viel Stress und Arbeit erspare.

Hat da jemand einen Tipp an wen ich den Hals senden könnte? In der Nähe gibt es keinen Spezialisten...
 
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Hallo megalomaniac,
ich weiß ja nicht, was du für die Gitarre bezahlt hast, aber was du da vorhast wird sehr teuer.
Die Congress ist zwar ein schönes Sammlerstück, aber war ein ausgesprochenes Einsteiger-Instrument.
Schätze den Wert für ein ordentliches Modell auf maximal 300€, in GB gibts evtl. etwas mehr:gruebel:

Die Dame ist über 50, laß ihr doch ihre Falten und Runzeln....ich würde lediglich die stark abgenutzten Bundstäbe erneuern.
Die Dellen im Griffbrett sehen zwar nicht schön aus, stören aber beim Spielen nicht.;)
Nebenbei:
Hank B.Marvin soll auf einer solchen Gitarre angefangen haben, hier ein Bild:
 

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Hey History!
Da ich vornehmlich über PI spielen möchte, fällt die schlechtere Verarbeitung ggü teureren Modellen doch gar nicht so in's Gewicht oder irre ich mich da?
 
Hallo megalomaniac32,

wie Uwe.s würde ich die Reparatur sehr behutsam angehen.
Ich würde mich erst einmal auf den defekten Tonabnehmer konzentrieren.

Hast Du die Gitarre so wie sie ist überhaupt schon gespielt?

Ich habe selbst eine alte Höfner, bei der die Bundstäbchen schlimm aussehen.
Trotzdem läßt sie sich erstaunlicherweise noch gut bespielen.

Das würde ich nicht nach der Optik beurteilen, sondern wirklich schauen,
wie sehr es sich beim Spielen auswirkt.

Gruß myno
 

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