[Review] Fender Squier Vintage Modified Precision Bass® Amber

Flex Bass
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Ich habe diesen Bass vor etwa zweieinhalb Jahren gebraucht gekauft und er ist inzwischen zu meinem Lieblingsbass aufgestiegen. Er hat es sich somit verdient im Mittelpunkt meines ersten Bass-Reviews zu stehen :)

Das Instrument

Es handelt sich um einen viersaitigen Long Scale Precision Bass, made in Indonesia, 2010.
Korpus: Ahorn (Soft maple), zweiteilig
Farbe: Bernstein hochglanz
Hals/Griffbrett: Ahorn einteilig, 20 Medium Jumbo Frets
Mechaniken: Vintage offen
Sattel: „Synth. Knochen“, 41,3 mm
Pickup: „Duncan Designed“ PB101, Alnico Split Coil
Pickguard: 3ply Schwarz
Brücke: Standard Winkel
Gewicht: 3,8 KG
Neupreis Liste: 390,- EUR
Neupreis Straße: ca. 340,- EUR

Optik und Verarbeitung

Meiner Meinung nach sieht der Bass umwerfend aus. Der Korpus ist zweiteilig und die Naht läuft genau durch die Mitte. Die Maserung kommt gut zur Geltung ist aber nicht zu dominant. Das schwarze Pickguard passt hervorragend zum Bernstein-Orange . Der Ahornhals ist für meinen Geschmack noch etwas zu hell, hat sich aber seit ich den Bass besitze schon ein wenig in Richtung „Vintage“ verändert.
Die Verarbeitung des Instruments ist gut. Die Saiten laufen symmetrisch über den Hals, die Brücke ist orthogonal montiert. Der Hals sitz bombenfest in Tasche. Da die Bünde an der einen oder anderen Stelle ein wenig schnarrten, habe ich die sie moderat nachbearbeitet und anschließend schön poliert. Scharfe Kanten gab es hier nicht. Der Spannstab ist sehr leichtgängig und es ist eine Freude damit, den Hals auf neue Saiten einzustellen. Die Mechaniken sind qualitativ leider nicht so dolle und da das Instrument recht stark auf Temperaturschwankungen reagiert kommt man auch oft in den Genuss, mit diesen neu stimmen zu müssen ...
Der Pickup lässt sich prima justieren und die dazugehörige Fräsung inkl. Elektronikfach ist ab Werk komplett und sehr dick mit Abschirmlack ausgepinselt. Das Pickguard ist leider inzwischen ziemlich gewölbt. Die verbauten (kleinen) Potis laufen sehr leicht und vollkommen knisterfrei.
Die Bridge ist mit Abstand das minderwertigste Teil am Bass, daher habe ich ihr jetzt ein kleines Upgrade gegönnt und sie mit massiven Messingsätteln ausgestattet.

Spielgefühl

Und wie spielt er sich so?: Quasi wie von selbst. Dafür sorgt vorallem der angenehm dimensionierte Hals, der nur hauchdünn lackiert ist. Die relativ niedrige Saitenlage ermöglicht lange Sessions ohne Krämpfe oder schmerzende Sehnen :) Außerdem hat er ein angenehmes Gewicht welches prima ausbalanciert ist.

Sound

Wenn wir nun zum Thema Sound kommen, darf man bei diesem Bass einen Aspekt auf keinen Fall unerwähnt lassen. Das Ausgangssignal dieses Pickups ist einfach nur brutal, sogar höher als bei den aktiven Bässen, die ich kenne. Wenn man gerne mehrere Instrumente verwendet, so muss man beispielsweise bei Verzerrern vollkommen andere Einstellungen wählen, um vergleichbare Sounds zu erhalten. Die Elektronik und der Pickup arbeiten sehr nebengeräuschfrei. Die Tonblende ist hochwirksam und gut dosierbar. Sweet spots lassen sich damit sehr schön auffinden.
Der Grundklang des Instruments ist Preci pur, der Pickup hat jedoch einen eigenen Charakter. So klingt er nicht nur wuchtig, rockig und holzig sondern auch ziemlich „scooped“. Es scheint, als fehlten ihm ein paar Frequenzen und erst wenn man ein Plektrum einsetzt, bekommt man ein vollständiges Frequenzspektrum geboten.
Der Sound und das Ausgangssignal sind natürlich auch von den Saiten abhängig. Ich benutze am liebsten D’Addario EXL165 (nickel roundwound).
Mit Fender 9050L Flatwounds verschiebt sich dieser Grundcharakter noch einmal stark in Richtung „Wärme“, „Holz“ und „Vintage“. Diese Kombination klingt wirklich zum Verlieben taugt aber verständlicherweise nicht mehr für alles. Daher sind die Nickel Roundwounds meine „Immerdrauf-Saiten“.
Sollte jedoch irgendwann ein anderer Bass zu meiner Nr. 1 werden, dann bekommt der VM-Preci wieder die Fender Flats aufgezogen und darf damit alt werden. Für’s Spielen alleine im Wohnzimmer ist das klanglich einfach traumhaft.

Fazit

Ich liebe das Konzept des Precision Bass für seine Einfachheit. Und ich liebe DIESEN Preci, weil er es zu 100 % verkörpert, obwohl er nur ein Squier ist.

Pros:
  • sehr gute Bespielbarkeit
  • phantastische Optik
  • amtlicher Precisound
  • angenehmes Gewicht
  • sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis
Cons:
  • Mechaniken unpräzise
  • Bridge minderwertige Qualität
Video-Links


https://www.guitare-live.com/magazine/67/squier-precision-bass-vintage-modified/1157/1/
(Falls jemand noch Flash-Videos abspielen kann: Im zweiten Flash Video dieses Artikels gibt es tolle Audio-Beispiele zum Bass)

Tests
https://www.gitarrebass.de/equipment/der-squier-vintage-modified-precision-bass-im-test/
full.jpg body_front.jpg body_back.jpg neckplate.jpg bridge.jpg headstock_front.jpg headstock_back_noserial.jpg
 
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Anbei noch zwei Soundfiles des Basses, einmal gespielt mit Finger, einmal mit Pick. Tonblende immer voll geöffnet.

https://soundcloud.com/user-935613694/squier-vm-p-bass-amber-money-1
https://soundcloud.com/user-935613694/squier-vm-p-bass-amber-money-1
 
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Hab den Bass auch schon lange und kann das Review nur bestätigen!

Ich habe einen Quarterpounder Pick Up eingebaut und spiele EB Slinky Saiten, schön puchiger Sound...
 
Danke für den Review!

Das einzige was mir auffällt: "Bridge minderwertige Qualität"....

Leo mag das gemacht haben, weil es einfach i(preiswert) st. Aber es führt eben auch zu DEM Precision Sound.
Ich hatte mal einen Bass mit einer Schaller 3D Bridge. Aber ansonsten fahre ich genau auf den Sound ab, den diese Bridge beim Jazz Bass und Precision Bass bringt.
 
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Hi Cadfael,
ich gebe Dir völlig recht und gegen die Konstruktion habe ich gar nichts einzuwenden, aber die Sättel aus billigem Guss und dann auch noch schlecht verchromt habe mir gar nicht gefallen, sodass ich sie gegen gedrehte aus Messing getauscht habe.
 

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