Rituale als Keyboarder vor Liveauftritt

[Tim Crimson]

Hu.

Was mich mal interessiere würde: habt ihr Gig-Rituale? Muss nicht "Ringelpietz mit Anfassen" und Schlachtruf für die ganze Band sein, ich denke da eher an unterschwellige Automatismen ohne die man sich unwohl fühlen würde

Bei mir ist z. B. der Toilettenbesuch zum intensivem Händewaschen ein Muss kurz vorm Gig. Mit dreckigen oder schmierigen Fingern pianieren geht gar nicht. Ich kann nicht mit Uhr am Handgelenk spielen, das irritiert mich zu sehr.

Beim Aufbau achte ich darauf, dass ich mich betreffend der Position wohlfühle - das war früher anders, da war's eher das zweckmäßige und "nicht im Weg rumstehen". Mittlerweile will man nicht nur Spaß bereiten, sondern - viel wichtiger - auch selbst haben.

Keine Handübungen, dafür nach Möglichkeit 10 Minuten improvisiertes warmspielen mit Kopfhörer. Mit Kopfhörer deshalb, weil sonst immer jemand der Kollegen mit einsteigt Vor zwei Jahren hab ich übrigens Handschuhe zum Aufbau für mich entdeckt - die beste Errungenschaft überhaupt. Anfangs wurde ich dafür belächelt, jetzt bauen alle mit Handschuhen auf- und ab.

Wenn ich im Sitzen spiele, brauche ich zur Bühne hin (das ist meistens links von mir) einen Monitor - zur Fußablage. Ohne den fühl ich mich nackt. Getränke stehen rechts neben dem Rack. Bis vor kurzem hatte ich noch ne Uhr in Sichtweite, das hat sich mit dem PC3x erledigt - das hat eine eingebaute Dafür vermisse ich Pong vom K2000, das hat so manchen langweiligen Gig bereichert.

http://musicthing.blogspot.com/2006/08/mpc1000s-hacked-os-now-plays-pong.html

 

[andi85]

Vor zwei Jahren hab ich übrigens Handschuhe zum Aufbau für mich entdeckt - die beste Errungenschaft überhaupt. Anfangs wurde ich dafür belächelt, jetzt bauen alle mit Handschuhen auf- und ab.

So weit sind meine Leute noch nicht - momentan bin ich noch der Streber, der auf seine ach so zarten Pianistenfingerchen aufpassen muss. Für mich hat sich das aber total gelohnt, vor allem im Umgang mit den schweren Museumsstücken.

Sonst gibts wenig Rituale bei mir, außer Kaffee und zwar Typ Espresso. Weizen danach ist auch schön, aber nur dann, wenn ich nicht fahre.

 

[dr_rollo]

Rituale? Nicht wirklich, zumindest in der Tanzband läuft alles nach Schema F. Ich bin meistens der erste,d er fertig ist, und verbring noch 10min mit fingerübungen. Ansonsten gibt's immer ein Bier und meistens auch nen kurzen bevor wir anfangen. Wenn's mal enger wird, nach der ersten runde.

... Bis vor kurzem hatte ich noch ne Uhr in Sichtweite, das hat sich mit dem PC3x erledigt - das hat eine eingebaute [/url]

Eine Uhr??? jetzt bin ich aber baff...
Die hab ich noch nicht entdeckt. Wo ist die denn versteckt?

 

[klausl2107]

zum ritual könnte man bei uns den "startpilot" zählen, der von cola + whisky/barcadi über cappy+wodka bis hin zu b52 reicht

 

[Oliver_]

Wir reiben in der einen Band immer ein paar hölzernen Schildkröten über den Panzer... soll Glück bringen. In der anderen Band ists der Bauch des Saxophonisten der Glück bringt.

 

[Tim Crimson]

Eine Uhr??? jetzt bin ich aber baff...
Die hab ich noch nicht entdeckt. Wo ist die denn versteckt?

Master > Clock

 

[Orgelmensch]

Gutes, kluges Ritual:

Ca. 1 Std. vorm Gig kein Bier, kurz vorm Gig pinkeln gehen...
(Verhindert Blasendruck bei längergen Shows...)

Schlechtes Ritual:

Ca. 30 Min. vorm Gig...Glas Scotch...

 

[Jay]

Wohlfühlposition auf der Bühne ist mir ebenfalls wichtig. Aufbau und sämtliche Vorbereitungen sind eigentlich soweit automatisiert, dass das auch schon als Ritual durchgeht. Letzte Abschlussvorbereitungen sind immer Hände abwischen (kleines Handtuch hängt immer im "Z" vom 18880 ...), Setliste ankleben und Solo-Stücke auf selbiger markieren. Bevors dann losgeht, versuche ich immer schon für mich das Tempo vom ersten Stück aufzunehmen, damit ich aushelfen kann, wenn der Schlagzeuger vorm Einzählen mal wieder Erinnerungslücken hat.

 

[derLouis]

Wenn ich mal viele Keys hab, nehme ich mir fürs Aufbauen ganz viel Zeit und baue mir ne ganze gemütliche Ecke. Meistens such ich mir dann noch irgendwoher nen Tisch, wo ich zum Spaß noch ne Lampe oder irgendwas zum Posen draufstelle

Ansonsten wird bei uns in der Band meistens in der Zeit, die man zwischen Aufbauen und Spielen hat, über total andere Dinge als Musik geredet, Beziehungskisten, Urlaubspläne etc

Und wenn wir ab und zu mal so nett sind und nochmal in meiner ehemaligen Schule beim Schulkonzert ein paar Stücke spielen, dann geht das bei der Hälfte der band nur mit dem Ritual, dass ordentlich Bier gesoffen wird

 

[ProgRog]

Alk vor dem Gig ist für mich ein absolutes Tabu (1 Bier ist 1 zuviel), weil ich ansonsten wie blöd am Instrument steh und mein Zeug nicht mehr gescheit spielen kann oder mir bestimmte Teile einfach nicht mehr einfallen. Da muss ich ab und zu schonmal neidisch werden, wenn meine Kollegen kurz vorher ihr Seidla zischen (getreu dem Motto: am Schlagzeug kann man ja eh nix verfehlen). Dafür hab ich dann nach dem Gig Zeit um mir die Birne wegzuknallen

Vorher auf's Klo gehen und Hände waschen, ne Flasche Wasser mitnehmen etc. ist mehr oder weniger Standard.