Tipps für kompletten Austausch der Serien-Röhren im Laney IRT120 ?

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Mr Crowley
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Hallo,

habe etwas Geld zum Ausgeben und möchte seit langer Zeit meine Serienröhren im Laney Ironheart IRT120 auswechseln. Vor allem, weil ich die reine Verstärkerverzerrung ohne weitere Effekte verwenden möchte. Die ersten Jahre habe ich aus Unwissenheit das Topteil mit Instrumentenkabel mit der Box verbunden, nun ist da ein Lautsprecherkabel zwischen. Ich spiele eine Epiphone SG mit zwei Alnico-Humbuckern und eine Ibanez RGIR20e mit EMG60 und 81. Sind schon zwei sehr unterschiedliche Grundklänge, die mich aber sehr bereichern. Vorverstärkerröhren wie auch Endstufenröhren würde ich gerne wechseln, wobei letztere optional sind, da sie ja den Klang eher marginal beeinflussen. Vom Klang her gefallen mir die verzerrten Klänge von Avenged Sevenfold und vor allem auch Satchel von Steel Panther, so mal als Orientierung. Kraftvoll, aber auch definiert. Ich habe es gerne, wenn man schon einzelne Töne in verzerrten Akkorden jeweils für sich wahr nimmt. Ja, ich weiß, alles Technik- und Einstellungsfrage. Nichtsdestotrotz gibt es keinen abgedroscheneren Satz als "Der Klang kommt aus den Fingern". Wohl wahr, aber eben nicht nur allein aus den Fingern. Vielleicht kann mich manch einer hier mit einer Kaufempfehlung inspirieren und ich suche mir dann mal Soundbeispiele dazu. 6L6 favorisiere ich schon, bin aber offen für alles. Ich habe mal von einem Profi hier gelesen, der etwas experimentiert hat und gar für die verschiedenen Sockel unterschiedliche Kombinationen ausprobierte. Solch eine Wissenschaft ist mir echt zu hoch. Nach dem Röhrenkauf würde ich alles zu einem Techniker bringen und das BIOS einstellen lassen.

Ich bedanke mich und beste Grüße

1.) Spielerfahrung:

Ich bin...


[ ] Blutiger Anfänger (ohne jegliches Vorwissen)
[ ] Ambitionierter Anfänger
[x ] Fortgeschrittener (mit Vorwissen)
[ ] Semi-Profi
[ ] Profi (mit speziellen Wünschen und Anforderungen)
[ ] Anderes (bitte angeben)


2.) Musikrichtung:

Ich spiele...


[ ] Blues
[x ] Rock
[x ] Metal
[ ] Funk
[ ] Soul
[ ] Jazz
[ x] Cover/Top40
[ ] Sonstiges: (bitte angeben)


3.) Ist bereits anderes Equipment vorhanden?


[ ] Nein
[x ] Ja, und zwar: Laney Ironheart IRT120


4.) Bauform:

Ich suche...

Röhren

5.) Mein Budget:

[x ] -400€


6.) Gebrauchtkauf:

[ ] Ja
[x ] Nein
[ ] Egal
[ ] Sonstiges: (bitte angeben)


7.) Einsatzort:

Ich brauche ihn für...


[ ] Zuhause
[x ] Proberaum
[ ] als Zweit-Amp
[x ] Bühne
[ x] Studio
[ ] Sonstiges: (bitte angeben)


8.) Technik:

Ich will...


[x ] Röhre
[ ] Modeling
[ ] Transistor


9.) Klangliche Ausrichtung:

[ ] Britisch
[ ] Amerikanisch
[x ] Universal-Genie
[ ] Clean Amp (für Pedale)


10.) Erwünschte Features:



11.) Vorfeld

[ ] Ich habe mich im Vorfeld noch nicht erkundigt
[x ] Ich habe mich im Vorfeld etwas erkundigt (Bitte Kaufvorschläge und/oder engere Kaufauswahl posten und/oder Links einstellen)
[ ] Ich habe die boardinterne, erweiterte Suchfunktion bereits nach verwandten Suchbegriffen abgefragt und nichts Vergleichbares gefunden.



Optional:

12.) Klangliche Ansprüche:


[ ] sollte halt zum Proben reichen
[ ] sollte klingen
[ x] sollte exzellent klingen (Bemerkung: gehobenes Budget vorausgesetzt!)


13.) Zukunftsfähigkeit:

[ ] wir wechseln eh ständig
[x ] mittelfristig sollts schon halten
[ ] wir halten ewig!
 
Eigenschaft
 
Servus,

der Ironheart hat ja 6L6 und kommt normalerweise am besten mit SovTek 6L6XT+ klar. Wenn man es so richtig auf die Glocke haben will kann man da auch 5881WXT reinmachen, das ist fast die gleiche Röhre die aber etwas agressiver reagiert und einen deutlichen Schub in den oberen Mitten bringt...aber bitte keine extremen Wunder erwarten, der Ironheart ist auch einer der Amps (wie 5150, 6550, Triple XXX, etc) die ihren Sound eigentlich größtenteils aus der Vorstufe ziehen und die Endstufe eigentlich eher nur Lautmacher ist...
 
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Danke für die Antwort. Sowas wie die 5881wxt habe ich mir schon vorgestellt. Was würde dazu in der Vorstufe passen? 4 gematchte oder solche Experimente mit einer anderen in V1?
 
Ich würde das wie folgt angehen:
Je nachdem was für Vorlieben in der Ansprache des Amps gemacht werden würde ich die V1 durch eine 7025 (etwas weniger Gain, mehr Headroom) oder eine ECC83/12AX (mehr Gain, weniger Headroom) ersetzen.
Da der Ironheart ein hochgainiger Amp ist würde ich alle Röhren als V1 spezifiziert nehmen (außer der PI Röhre) und ich persönlich würde eine LongPlate Version in V1 bevorzugen. Dazu würde ich noch die PI Röhre als ECC81 statt als ECC83 auslegen weil das mehr Pfund auf die Endröhren gibt (eine ECC81 kann 10x soviel Strom liefern wie eine ECC83). die angegebenen Bestückungen wären jetzt das was ich machen würde aber hier gilt wie immer "your Mileage may vary" da ich weder Deine Instrumente noch Deinen Spielstil noch Deine Soundvorstellungen kenne.
 
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Danke für deine Meinung. Der erste Absatz ist ein wertvoller Hinweis. Das danach verstehe ich nicht. "Alle Röhren als spezifiziert" nehmen. Was genau bedeutet das? Nach kurzer Recherche sind LongPlate-Röhren solche, die eine längere Anoden haben. Was verspreche ich mir davon und ist dieses Merkmal immer Teil der Röhrenbezeichnung, wenn ich online bestelle? Was ist eine PI-Röhre? "Die PI-Röhre als ECC81 auslegen" klingt für mich danach, als ob von meinen 4 Vorstufenröhren eine die Funktion als PI-Röhre hat und ich dafür eine ECC81 nehmen soll. Richtig?
Instrumente und grobe Soundvorstellungen stehen ganz oben, Spieltechnik richtet sich nach der gängigen in dem jeweiligen Genre, viele Soli ohne Rhythmusgitarre, fast nie Crunch, entweder clean als Kontrast oder tiefergestimmte Verzerrung, die klar definiert ist. Palm mutes, Vibratohebelnutzung und solche Spielereien.
 
Verabschiede dich davon, dass die Wahl Röhre Deinen Klang beeinflussen wird, wie die Wahl des Amps oder der Box.
Das Bias wird mehr beeinflussen als die Röhre selbst. Wichtig ist eher, hier was zu kaufen, was die Nuancen in Deine Richtung schiebt. Du wirst aber nicht Metal nicht spielen können weil Du die falschen Röhren genommen hast.

Zieh Dir mal dies Video rein, das zeigt imho ganz gut, was da tatsächlich bewegt wird:



Bei den Vorstufenröhren ist das ähnlich.
Schau mal hier, wo Johan zeigt, wie eine ECC81 im PI klingt:


Auch hier, der Klang ändert sich nicht massiv.

Was sich in all dem verändert, ist das Spielgefühl. Die 81er im PI macht bischn mehr Wumms, das kriegt man mit, dadurch wirst Du anders spielen.
Glaub aber nicht, dass die Band oder das Publikum merken wird, dass Du da ne 81 im PI hast :)
 
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Glaub aber nicht, dass die Band oder das Publikum merken wird, dass Du da ne 81 im PI hast :)

Da gehe ich aber sowas von aus.

Der Verstärker selbst gefiel mir damals wie heute, nur habe ich mit der Zeit noch viele andere live hören können und wollte etwas mehr aus meinem rausholen. Das wollte ich jetzt über die Röhren versuchen. Danke für die Aufklärung erstmal. Ist ja schon sehr radikal von dir ausgedrückt, aber das mag ich auch glauben. Die Videos zeigen es ja auch. Was ist denn nun der/das PI? Der x. Sockel abgesehen von der V1 oder was?
 
Der Verstärker selbst gefiel mir damals wie heute, nur habe ich mit der Zeit noch viele andere live hören können und wollte etwas mehr aus meinem rausholen.
Das ist auch sehr gut, man sollte sich immer weiterentwickeln :)

Starte überhaupt mal mit frischen Röhren, das kann schon viel machen.
Danach solltest Du mal schauen, ob man die Box verbessern kann, viel kann man hierrüber rausholen und optimieren.
Eine ECC81 kost kaum was, kannst also zus\tzlich solch eine holen und mal testen wie die im PI klingt.
Was ist denn nun der/das PI? Der x. Sockel abgesehen von der V1 oder was?
PI = Phaseninverter, das ist die letzte der kleinen Röhren und gehört schon zur Endstufe - auch wenn der selbe Röhrentyp verwendet wird, wie in der Vorstufe.
Der PI macht bischn wat am Charakter. In meinem Berständnis knickt der mit ner ECC81 weniger schnell ein, was den Klang wuchtiger macht, mag aber nur meine laienhafte Verständnis sein.
Ich kenne das Tubelayout nicht, weiß also nicht wo die Röhre hin muss. @TomWeise weiß das aber :)

Übrigens hängen Tone, Dynamics und der Wattsregler hinterm PI, uU ändert sich deren Verhalten nach dem Tausch etwas.
 
Hallo Mr. Crowley,
schöner Name, leider habe ich Randy Rhoads nie live gesehen, schade!
Tipps in Sachen Röhren zu geben ist immer recht schwierig, vor allem wenn man in verschiedenen Musikrichtungen unterwegs ist wie Du (Rock, Metal, Cover).
Dazu kommt noch der eigene Geschmack aber vor allem die Erwartungshaltung, selbst wenn Du jetzt die Röhren 1:1 wechselst z. B. mit "gemachten" TAD Röhren (die ja im Amp drin waren)
wirst Du eine Veränderung feststellen. Röhren sind Verschleißteile, die sich im laufe der Zeit (Betriebsstunden) verändern; wobei das marginal ist und Du als Spieler dem Prozess ständig
"ausgesetzt" bist und diese Veränderung gar nicht so wahr nimmst. Bis zu dem Punkt wo sich ein Röhrenwechsel ankündigt.
Mit der Ironheart Serie hast Du ja schon mal einen sehr flexiblen Amp, der Deine Genres locker abdecken kann aber das weißt Du ja.

Bei unseren Endorsern habe ich diese Thematik ständig, da kommen Fragen wie "geht mehr Punch in den oberen Mitten"; "ich brauche mehr Headroom im Clean"; "kann ich das Attack etwas brutaler haben" etc etc
Das kann man alles machen, wenn man genau weiß was der Spieler möchte und einen sehr guten Techniker hat der weiß wo zu "schrauben" ist. Natürlich lasse ich solche Sachen bei uns im Custom Shop machen,
denn die Jungs kennen die Amps aus der Westentasche und bisher konnten wir noch jeden Wunsch erfüllen.

Das wäre auch mein Tipp 1 für Dich; Komplettcheck und Röhrenwechseln in England "Black Country Customs"

Aber der IRT120H ist auch Service freundlich aufgebaut; die V`s kannst Du nach belieben wechseln und brauchst auch keine weiteren Einstellungen vornehmen.
Bei den Endstufenröhren sollte man ja den Bias (Ruhestrom) einstellen lassen, aber auch hier ist dies nicht unbedingt notwendig (besser auf jeden Fall, bevor mir die Technik Nerds wieder eins um die Ohren hauen).
Auf der Rückseite siehst Du ja den switcher für 6L6 (Original verbaut) oder EL34, hiermit wird der entsprechende Ruhestrom geschaltet bzw. an die Röhren angepasst.

Wenn Dir also der Sound bisher gefallen hat würde ich diese Röhren wieder verwenden und hier kommt mein Tipp 2, eventuell den Bias von einem Techniker nachstellen lassen.
Das solltest Du direkt beim Vorgang mit Deiner Gitarre testen um Dein Wunsch Ergebnis zu erzielen.

Bis dahin
Tom
 
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Danke für die Tipps, dann werde ich also mindestens eine ECC81 für den PI kaufen, dem Meister sagen, dass die der PI sein soll und davor wahrscheinlich 3 ECC83. Vorstufenröhren müssen anscheinend nicht gematcht werden. Da werde ich aber bestimmt nicht die vorherigen nehmen. Einfach nur, um mal was neues zu testen.

wenn Du jetzt die Röhren 1:1 wechselst z. B. mit "gemachten" TAD Röhren (die ja im Amp drin waren)
wirst Du eine Veränderung feststellen.

Ja, davon gehe ich aus. Nach England komme ich so schnell aber nicht und mit dem Verstärker schon gar nicht. Aber Durchchecken lassen klingt trotzdem sinnvoll.
Andere Frage: ich habe mal hier irgendwo gelesen, dass gute Techniker den neu eingestellten Verstärker ein paar Stunden am Dummy laufen lassen. Was soll das bringen und trete ich damit dem Techniker auf den Schlips, wenn ich sowas mit in den Auftrag gebe?
 
Vorstufenröhren müssen anscheinend nicht gematcht werden.
Nope
Nach England komme ich so schnell aber nicht und mit dem Verstärker schon gar nicht.
DHL ;)
Andere Frage: ich habe mal hier irgendwo gelesen, dass gute Techniker den neu eingestellten Verstärker ein paar Stunden am Dummy laufen lassen. Was soll das bringen und trete ich damit dem Techniker auf den Schlips, wenn ich sowas mit in den Auftrag gebe?
Nach dem einmessen der Endstufenröhren, kann das Bias noch etwas driften. Dies wird dazu gemacht, um nicht mit dem gedrifteten Wert zu spielen, sondern danach noch mal zu schauen, ob alles so ist, wie es eingestellt wurde, und ggf nachzustellen.
Sprich offen mit Deinem Tech drüber, es kann sein, dass der das eh macht, weil Du wirst den Amp ja nicht nach 30 Minuten wieder abholen, und soll die Kiste im Hinterzimmer ruhig laufen.
 
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Super, danke.
 

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