Roland AC90 + H&K Redbox = E-Gitarrenverstärker?

  • Ersteller Barranco
  • Erstellt am
Barranco
Barranco
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
01.03.23
Registriert
08.05.12
Beiträge
31
Kekse
722
Hallo erst mal!

Ich hoffe ich bin hier im richtigen Forum, weil von allem ein bisschen was vor kommt.

Ich spiele im Moment neben meiner Konzertgitarre auch eine Epiphone Casino (Semiakustik mit Hollowbody) quasi als Akustik-Gitarre über meinen Roland AC90 Verstärker. Der Sound der dabei herauskommt ist auch ganz wunderbar jazzig.
Allerdings würde ich gerne mein klangliches Spektrum erweitern, sprich hätte gern die Möglichkeit, neben den eingebauten Amp-Effekten auch etwas Overdrive in den Sound zu mischen. Da ich grade nicht das Kleingeld für einen neuen Amp habe würde ich gerne Effektgeräte verwenden. Allerdings kenne ich keine Overdrive Effektgeräte für Akkustik-Amps und so viel ich weiß tuen E-Gitarren Effektgeräte generell akustik Amps nichts Gutes.
Ein Tontechniker, den ich mal zwischen Tür und Angel kennen gelernt habe, hat mir dazu geraten eine H&K Redbox zwischen OCD Overdrive-Effektgerät und Roland zu schalten und meinte damit würde es gehen. Ich hatte seine Idee aber nicht so ganz verstanden, keine Ahnung von DI-Boxen, auch keine Ahnung ob er weiß wovon er spricht und noch weniger Lust mir den Roland zu ruinieren.

Meint ihr, dass das eine Möglichkeit wäre? Oder habt ihr andere Ideen?

Vielen Dank im Voraus!
 
Eigenschaft
 
Hallo im Forum!

Hmm, der Techniker hatte wohl die Idee, dem relativ neutralen AC90 mittels Speakersimulation den Sound vom Speakern eines E-Gitarrenverstärkers zu geben.

Eine Möglichkeit wäre auch ein Pedal mit einer Verstärkersimulation, z.B. Boss FBM-1 oder Boss FDR-1.
Das soll mit den Jazz Chorus ganz gut klappen und ich kann mir vorstellen, dass es auch mit den AC90 ganz passabel klingt, so weit ist der davon nicht - ohne Gewähr - ausprobieren!

GEH
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wie ich schon in anderen Threads gesehen habe gibst du dir ja richtig viel Mühe alle Fragen zu beantworten. Also Hut ab dafür und vielen Dank schon mal!

Boss scheint ja mit Roland verwandt zu sein und ein Fender Amp steht auf meiner Wunsch-Equipment-Liste weit oben, deshalb würden dein Vorschlag durchaus Sinn machen.

Außerdem bin ich bei den User Bewertungen bei T zum FBM-1 über den Satz "brauche nur einen Sound für meine Archtop (Jazz) also für mich in Verbindung mit meinem (leichten) Akustik Amp sehr gut und praktisch" gestolpert und das wäre ja in etwa was ich mir vorstelle. Der User hat zwar im Endeffekt keine gute Bewertung abgegeben, aber weil es wohl vor allem eine Preis-Kritik war, werde ich es demnächst wohl mal versuchen!
 
Ein Tontechniker, den ich mal zwischen Tür und Angel kennen gelernt habe, hat mir dazu geraten eine H&K Redbox zwischen OCD Overdrive-Effektgerät und Roland zu schalten und meinte damit würde es gehen.

Naja, theoretisch sollte das durchaus funktionieren. Ob das dann wirklich so klingt, wie du dir vorstellst.. müsstest du ausprobieren.
Einziges Problem könnte sein, dass Pegel und Impedanz, die hinten an der Red Box rauskommen, nicht zu den Eingängen vom AC90 passen. Aber da ich weder das eine noch das andere besitze, mag ich dazu keine festen Aussagen machen. Die einzige RedBox mit der ich zu tun hatte, war die, die in meinem E-Amp verbaut ist, und die hab ich nur mal ausprobiert und als (für mich!!) unbrauchbar, im Vergleich mit meiner Box, empfunden.

Ansonsten, würd ich sagen, ist die Frage einfach, was du ausgeben willst und was du insgesamt damit vorhast. Son kleiner brauchbarer E-Amp muss auch nicht irre teuer sein. RedBox + Verzerrer liegt halt auch schon bei ~200€...
Eine weitere Möglichkeit wäre nen Multieffekt Richtung Nova System. Grade wenn du sagst, dass du klanglich experimentieren willst, bekommst du da halt mal eben mehrere Dutzend Effekte, statt einem einzigen, und es ist für ein Multieffekt noch sehr einfach in der Handhabung.

Die Möglichkeiten sind letztlich sehr vielfältig. Je nachdem wofür das jetzt gedacht ist, und wie flexibel das ganze sein soll, kann man da verschiedene Optionen bevorzugen.
GEHs Idee mit den Amp-Sims ist halt sehr speziell, kann aber gut klingen. Nen Multieffekt kann alles Mögliche sein und lässt sich später z.b. auch für ne E-Gitarre verwenden. Nen zweiter Amp ermöglicht es z.B. mal mit nem Kumpel zusammenzuspielen etc.

Musst du dir halt überlegen ;-)
 
Falls der Preis eine Rolle spielt, lohnt sich bei FBM-1/FDR- ein Blick auf dem Gebrauchtmarkt (was sich wegen ein paar Euro und Verzicht auf Gewährleistung nicht immer tut).
So ein Simulationspedal harmoniert natürlich nicht mit jedem Verstärker, ein Röhrenteil mit ausgeprägtem Eigensound lässt sich nicht so leicht zum Fender machen.
Aus dem Grund sind die Pedale relativ oft im Angebot.
Boss hat für seine seine Demos soweit mir bekannt mit dem JC 120 verwendet.
Das sind die ca. 65 Euro einen Versuch mit dem AC90 wert.
Welches Pedal für deine Epi Casino und deinen Geschmack besser passen könnte kannst du ja leicht herausbekommen, es handelt sich ja um Simulationen sehr bekannter Verstärker.

Ein Multieffekt mit vielen Ampsims ist natürlich auch eine Möglichkeit und bietet mehr Raum für Spielereien.
 
Hey Barranco!
Genau das, was dein Techniker vorschlägt hab ich schon mal gemacht:
Allerdings mit dem Roland AC60.
Mit meinem Carl Martin Quattro wollte ich über meinen AC 60 spielen.
Direkt rein war der Sound eine Katastrophe, so wie du schon gesagt hast... Die Redbox dazwischen und die 'grässlichen' Frequenzen wurden gecuttet, sodass ich damit wirklich Live auftreten konnte.
Allerdings klingt der Sound trotzdem etwas 'flacher' als mit einem E-Gitarrenamp.
Ich werde noch versuchen zwischen Red Box und AC60 einen Röhrenpreamp dazwischenzuschalten (zb. den Behringer Mic100 Tube Ultragain). Dann sollte eventuell noch ein bissl Leben zusätzlich eingehaucht werden und mein Mini-Setup würde stehn. :)

Was du noch bedenken solltest:
1.) Die vorgeschlagene Methode mit dem FBM1 oder dem FDR1 könnte natürlich billiger werden, allerdings kenne ich beide Pedale nicht und hab keine Ahnung wie die klingen.
Die Methode mit der Red Box macht also vielleicht nur Sinn, wenn du schon einen guten Verzerrer hast.
2.) Bedenke, dass es Red Box Modelle gibt, die Phantomspeißung brauchen. Ist ja kein Problem, da der AC 90 ja einen am Mic-Kanal hast. Allerdings kannst du dann über den Amp nicht zusätzlich singen, falls du beide Kanäle nutzen möchtest. Du könntest natürlich die Red Box mit einem externen Stromkabel füttern, allerdings ist der Pegel dann so gering, sodass es Live nicht mehr tauglich ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Danke auch für eure Antworten!

Ein neuer E-Amp wie vorgeschlagen wird es vorerst nicht werden. Wenn in ferner Zukunft der Geldbeutel es her gibt, wollte ich in einen größeren Fender Röhren Amp investieren.
Dann würde ich über den Roland nur noch die Konzertgitarre spielen…aber das ist ja noch Zukunftsmusik ;)
Bis dahin, also im Moment bin ich auf der Suche, nach einer Übergangs-Lösung für kleinere bis mittelgroße Bühnen um zwischen cleanen und Overdrive-Sounds wechseln zu können.

Es gibt wohl plausible Gründe für die Boss Geräte wie die Red Box Lösung.
Ich denke ich werde mich mal auf dem Gebrauchtmarkt nach beidem umschauen und das was mir nicht gefällt einfach weiter verkaufen. Aktive Redboxen gehen ja schon für 25€ weg, da sollte das Geld für ein akzeptables Overdrive Pedal übrig bleiben. Das FBM-1 hat sich bei den Tests in meinen Ohren deutlich besser als das FDR-1 angehört. Mal schauen ob ich irgendwo preiswert eines her bekomme.
Ich bin schon mal gespannt, was dabei herauskommt…
 
Berichte auf jeden Fall darüber, falls du die Gelegenheit zu einem Test mit dem FBM-1 bekommst. ;)
Wie sich das Pedal mit dem AC90 verhält, wäre ein wichtiger Erfahrungswert.
Das FBM-1 statt normaler Zerre zusammen mit einer Red-Box wäre ggf. auch noch ein Versuch wert.

Viel Erfolg!
 
Hallo!

Lange hats gedauert, aber Ende Juni hatte ich dann eine Redbox MK-2 und das FBM-1 bei mir zu Hause stehen. Das ganze gabs gebraucht für 25 bzw. 57 €. Ein ganz guter Deal soweit also.

Das erste Erfolgserlebnis ergab sich beim anschließen. Ich habe den FBM-1 mit dem Roland AC90 verkabelt und es gab schon mal keine grausigen Störgeräusche, wie ich es von anderen Verzerrern kannte. Danach hab ich die ersten Akkorde angespielt und war dann leider aber auch gleich wieder ernüchtert. Die Verzerrung war sehr undefiniert, irgendwie matschig und verschwommen. Eher ein Rauschen als ein knackiger Overdrive.

Es muss dazu erwähnt werden, dass das FBM-1 mit 6 Reglern und 2 Input-Optionen aber auch ein wenig unübersichtlich ist und über jede Menge Einstellungs-Möglichkeiten verfügt. Dazu bin ich eher unerfahren, wenn es darum geht herauszufinden was einem Sound fehlt.

Nachdem ich diesem Monat viel unterwegs war, hatte ich in den vergangenen Tagen mehr Zeit mich mit dem Pedal auseinanderzusetzen und habe für mich doch noch brauchbare Einstellungen gefunden: Höhen und Presence komplett rein und das ganze hört sich in Ordnung an. Den Gain-Schalter kann ich aber nur zwischen 10 und 1 Uhr Stellung bewegen. Dreht man weniger Gain rein fällt die Verstärkung ganz raus, dreht man mehr rein wird die Verzerrung wieder wir oben beschrieben matschig.

Für stärkere Verzerrungen kann man allerdings die Redbox zwischenschalten und der Ton ist wieder zu gebrauchen. Der Overdrive wird dadurch sehr warm und "angenehm" verzerrt wiedergegeben. Kurioserweise muss man mindestens die doppelte Lautstärke einstellen, wenn die Redbox zwischengeschaltet ist um eine ähnliche Lautstärke wie vorher zu erreichen. Bei niedrigen Gain-Einstellungen ist mir der Klang zu trocken und zu langweilig.

Unterm Strich habe ich mir das ganze ein wenig anders vorgestellt, aber es wusste nun niemand vorher. Begeistert bin ich nicht von den Möglichkeiten, die sich mir mit den beiden Geräten bieten, aber vielleicht kann ich FBM-1 bzw. FBM-1 + Redbox für die ein oder andere Aufnahme gebrauchen. Für den Bühneneinsatz ist mir das ganze jedenfalls viel zu kompliziert.

Die Redbox Lösung generell scheint mir für Live-Auftritte nicht so glücklich zu sein, weil ich nicht für jeden Song Overdrive verwenden möchte. Wenn ich das Pedal aber ausschalte und die Gitarre durch die Redbox in den Amp läuft hört sich meine schöne Casino an, wie eine billige Westerngitarre ohne Korpus. Ganz fürchterlich. Also müsste man für Lieder ohne Overdrive die Redbox ausstöpseln, was mir wieder viel zu aufwendig wäre.

Schließlich muss ich noch sagen, dass das Hör-Erlebnis natürlich für jeden sehr subjektiv ist. Ich hatte das FBM-1 auch an den Marshall Velvestate meines Band-Kollegen angeschlossen und war auch nicht begeistert, vielleicht ist das Pedal einfach nichts für mich, egal ob an E oder A-Amp angeschlossen. Ich bin jedenfalls noch guter Dinge, dass die Boss Pedale und Roland-Amps insofern gut auf einander abgestimmt sind, dass sie keine Störgeräusche erzeugen, was ja schon mal die wichtigste Grundvoraussetzung ist. Vielleicht versuche ich es mal mit dem Boss Blues-Driver. Ich schau mich weiter um.

Grüße
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben