Sachtes berühren, fetter Sound...

Hinti
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Hallo Leute,
Ich lerne E-Bass seit etwa 1,5 Jahren oder so ähnlich. Ja es geht so. Der Fortschritt ist sehr langsam ...aber stetig :rolleyes:

Meine Frage an Euch ist folgende. Spieltechnik. Wenn ich mir Beispielsweise so ein Video anschaue, (ziemlich cool),
Dann tippt der die Saiten nur sanft an, drückt sie nur sanft. Und trotzdem klingen die Töne als wie richtig mit dem Finger gezupft. Laut und gut.

Ich glaube nicht dass das schlagen ist, klar ein bisschen, aber siehe Video. Wenn ich das bei meinen Bässen teste, bekomme ich das rein gar nicht hin.
Auch bei versuch fester zu klopfen; Wenn es dann nach was klingt, schlage ich jedenfalls schon viel fester als wie der Bassist im Video.

Vorallem bei den Slapp-Gehversuchen, da klingt es teilweise schon nicht schlecht bei mir finde ich, aber da schlage ich wirklich schon gut mit dem Daumen drauf.
Wenn ich da so sanft hintippe wie die in den Videos das oft machen, is bei mir tote Hose.

Was steckt dahinter?
Den Verstärker so aufzudrehen dass sanfte Berührung schon ordentlich laut wird? - anders kann ich es mir jedenfalls nicht erklären.

Beispielvideo:
 
Eigenschaft
 
Das Video fehlt. ;)
 
Hallo. Vielleicht weil es ein Facebook Link ist.
Ich habe es jetzt auch auf YouTube gefunden....
 
Zuletzt bearbeitet:
Lautstärke wird hauptsächlich durch Membranfläche erzeugt.
Wenn du ne 2x15 Box hast und das noch zusätzlich über P.A. abgenommen wird klingt das natürlich anders als daheim über nen 1x10 80 Watt Amp
 
Dann tippt der die Saiten nur sanft an, drückt sie nur sanft. Und trotzdem klingen die Töne als wie richtig mit dem Finger gezupft. Laut und gut.

(...)

Wenn ich da so sanft hintippe wie die in den Videos das oft machen, is bei mir tote Hose.

Was steckt dahinter?

Die Spieltechnik nennt sich Tapping. Um das gut rüber zu bekommen musst du den EQ entsprechend einstellen und ein Besteck verwenden, dass die notwendigen Frequenzanteile liefert. Sprich PU, PU Position, Endstufe und Speaker müssen alle fit für das notwendige Frequenzband sein.

Konkret geht es um die Oberen Mitten:

Erst das richtige Frequenzband bei ca. 4,5 kHz bringt den Bass nach vorne. Lead-Parts am Bass werden dann geboostet. Aber auch Vocals und Leadinstrumente werden gerne zwischen 4 und 6 kHz nach vorne gepushed und geschoben, im Kampf um Platz 1 im Gesamtmix. Um einen Brei zu vermeiden ist Fingerspitzengefühl in diesem Spektrum angesagt. Nuancen haben hier große Auswirkungen.

Beim Anheben der Frequenz um 4,5 kHz verstärkst du »Attack« und »Punch« des Basses. Auch die Saitengeräusche beim Slappen oder Plektrum-Spielen lassen sich durch Anhebung dieses Frequenzbandes gezielt hervorheben. Das alles hörst du in dem Video. Viele Bässe, Amps und Speaker kannst du für diesen Sound vergessen.
 
Grund: Erklärung zum Frequenzband ergänzt
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Die Spieltechnik nennt sich Tapping. Um das gut rüber zu bekommen musst du den EQ entsprechend einstellen und ein Besteck verwenden, dass die notwendigen Frequenzanteile liefert. Sprich PU, PU Position, Endstufe und Speaker müssen alle fit für das notwendige Frequenzband sein.

Konkret geht es um die Oberen Mitten:

Erst das richtige Frequenzband bei ca. 4,5 kHz bringt den Bass nach vorne. Lead-Parts am Bass werden dann geboostet. Aber auch Vocals und Leadinstrumente werden gerne zwischen 4 und 6 kHz nach vorne gepushed und geschoben, im Kampf um Platz 1 im Gesamtmix. Um einen Brei zu vermeiden ist Fingerspitzengefühl in diesem Spektrum angesagt. Nuancen haben hier große Auswirkungen.

Beim Anheben der Frequenz um 4,5 kHz verstärkst du »Attack« und »Punch« des Basses. Auch die Saitengeräusche beim Slappen oder Plektrum-Spielen lassen sich durch Anhebung dieses Frequenzbandes gezielt hervorheben. Das alles hörst du in dem Video. Viele Bässe, Amps und Speaker kannst du für diesen Sound vergessen.


hm, man kann an Schräubchen drehen bis man Tontechniker geworden ist. Wenn auch im Beispiel oben wohl 'compressed to fuck' die Devise war. Es gehört eine gehörige Portion Disziplin und spielerische Erfahrung dazu. Wenn der Anschlag nicht konstant ist und viele 'laute' Töne durchkommen klingt der Rest einfach schlapp. Der Grandpa des Tappings Billy Sheehan klingt immer gleich laut, egal wo seine rechte Hand sich gerade befindet.
In der Regel ist es bei den meisten Bassisten so, dass die rechte Hand viel zu stark zupft um dann einen kraftvollen Sound auf dem Griffbrett zu bekommen.
 
Zum Sound wurde ja schon alles gesagt.
Die Spieltechnik funktioniert auch bei Dir so wie Du es in den Videos siehst,
vorausgesetzt: Dein Bass hat eine niedrige Saitenlage: am 12. Bund max 2mm (bei 3mm musst Du schon eher schlagen),
das kannst Du beim Händler Deines Vertrauens einstellen lassen.

Und Du spielst weiche d.h. dünne Saiten 0.40, 0.60, 0.75, 0.95
für den Sound passen Roundwounds, die bringen auch die Höhen.
 
Danke mal für alle Hinweise. Muss das erstmal verdauen.
Einiges verstehe ich nämlich noch nicht so ganz was @relact alles sagte, aber das muss ich mir wohl noch öfter durchlesen.

Nun ich habe mir durchaus ein kräftiges Verstärkerpaket gekauft. Damit spiele ich am liebsten.
Gallien Krüger NEO-410 4-Ohm. Dazu ein GK-Topteil MB500. Bums ohne Ende. Aber auch leise spielen in meinem Musikraum geht damit Erste Sahne.

Denke daran sollte es also schon mal nicht scheitern, denke ich jedenfalls.
 
Mit Lautstärke hat das nichts zu tun @Hinti, mit deinem Gallien Krueger solltest du diesen Sound auch bei Zimmerlautstärke hinkriegen, da bist du vom Amp her gut aufgestellt.

Mit einfachen Worten geht es darum, dass der Bass ein Begleitinstrument ist und auf die tiefen Frequenzen ausgelegt ist. Die oberen Mitten sind zurück genommen und darum weniger präsent. In dem Bereich derdedominieren oberen Mitten dominieren Gesang, Leadgitarre oder Keys. Ein Bass hat da in der Regel nichts zu suchen. Will man Attack und Punch wie in dem verlinkten Video, braucht man die oberen Mitten und hebt dieses Spektrum darum am EQ an. Und wie Freu schreibt, mit einem Kompressor kannst du die Unterschiede zwischen leichteren und härteren Anschlägen ausgleichen. Wobei der Clue einfach der ist, dass es keine harten Anschläge braucht. Tapping und Slap spielt man nicht mit Kraft. Wenn die Technik stimmt, sind das gleichmäßig - wie du ja selbst bemerkt hast - «sanfte» Bewegungen.
 
[...] Der Grandpa des Tappings Billy Sheehan klingt immer gleich laut, egal wo seine rechte Hand sich gerade befindet.
In der Regel ist es bei den meisten Bassisten so, dass die rechte Hand viel zu stark zupft um dann einen kraftvollen Sound auf dem Griffbrett zu bekommen.

Aber gerade er hat einen sehr kräftigen Anschlag - auch beim Tapping. Dazu 'ne starke Kompression (mit bestimmt einem Threashold von -20 und Ratio 10:1) mit sehr kurzem Attack und Release.

Grüße, Pat
 
Würd ich nicht unterschreiben, wohl aber den enormen Unterschied zwischen einem PreciStyleBass und einem Warwick:

 
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Aber gerade er hat einen sehr kräftigen Anschlag - auch beim Tapping. Dazu 'ne starke Kompression (mit bestimmt einem Threashold von -20 und Ratio 10:1) mit sehr kurzem Attack und Release.

Grüße, Pat
Wenn man den starken Anschlag beim Zupfen auf das Tapping übertragen kann, ist wieder alles in Ordnung. Sheehan benützt häufig den Mittlefinger hinter dem Zeigefinger für kraftvolles Tapping.
Ich denke relact hat Recht, die Soundunterschiede sind so enorm, kann man beinahe nicht vergleichen.
Während Billy mit seinem sound den Gitarristen von der Bühne bläst, wird der Sound von dem Beispiel oben wohl beim ersten gepflegten Snareschlag wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen.
 
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Als erstes muss man sagen: Wenn das eine recht alltägliche Technik wäre, die jedem Bassisten, der seit zwei Jahren spielt zur Verfügung stünde, würde sich wohl kaum jemand die Mühe machen und in recht hoher Qualität ein YouTube video davon machen.

Slapping wie auch Tapping sind eben fortgeschrittene Techniken, die geübt werden wollen. Bei beiden kommt es auf die Präzision an. Beim Slapping hat man den harten Attack im Ton, der sofort schlecht klingt, wenn man auch nur einen Hauch daneben haut (egal ob räumlich oder zeitlich) und beim Tapping ist es ähnlich. Perfekt getroffen ist der Ton (fast) so laut wie herkömmlich angeschlagen, einen Hauch daneben und man hat sofort keine Obertöne mehr und keinen Sustain.

Der Kerl in dem Video hat eine sehr gute Technik und spielt beim Slappen und Zupfen recht zaghaft, um einen homogenen Gesamtsound hinzubekommen - ein Kompressor, der als Limiter fungiert ist hier sehr hilfreich, um etwaige ungewollte Spitzen abzufangen.

Was bezüglich des Videos auch noch zu beachten ist, ist der Umstand, dass der Kerl alleine mit einem Schlagzeug zu hören ist. Das macht es dem Bass natürlich sehr sehr einfach, sich im Gesamtbild durchzusetzen, da keine Gitarre mitspielt und das gesamte Frequenzband zur Verfügung steht.
 
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Als erstes muss man sagen: Wenn das eine recht alltägliche Technik wäre, die jedem Bassisten, der seit zwei Jahren spielt zur Verfügung stünde, würde sich wohl kaum jemand die Mühe machen und in recht hoher Qualität ein YouTube video davon machen.

Slapping wie auch Tapping sind eben fortgeschrittene Techniken, die geübt werden wollen. Bei beiden kommt es auf die Präzision an. Beim Slapping hat man den harten Attack im Ton, der sofort schlecht klingt, wenn man auch nur einen Hauch daneben haut (egal ob räumlich oder zeitlich) und beim Tapping ist es ähnlich. Perfekt getroffen ist der Ton (fast) so laut wie herkömmlich angeschlagen, einen Hauch daneben und man hat sofort keine Obertöne mehr und keinen Sustain.

Der Kerl in dem Video hat eine sehr gute Technik und spielt beim Slappen und Zupfen recht zaghaft, um einen homogenen Gesamtsound hinzubekommen - ein Kompressor, der als Limiter fungiert ist hier sehr hilfreich, um etwaige ungewollte Spitzen abzufangen.

Was bezüglich des Videos auch noch zu beachten ist, ist der Umstand, dass der Kerl alleine mit einem Schlagzeug zu hören ist. Das macht es dem Bass natürlich sehr sehr einfach, sich im Gesamtbild durchzusetzen, da keine Gitarre mitspielt und das gesamte Frequenzband zur Verfügung steht.

Jo, damit ist es eigentlich auf den Punkt gebracht.
 

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