Saitenlage hinten zu hoch - komplette Bridge abschleifen?

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Gast192473
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Hallo liebes Forum,

Ich hab letztens mal ne alte Western versucht bespielbar zu machen, hab den hals mal anders eingestellt und nen anderen Sattel eingesetzt, bis zum 7 Bund kann ich dir Bár Chords ganz gut spielen, aber das wird mit meinen zarten Fingerchen auf dauer zu anstrengend (ich weiß übung gehört dazu) aber ich würde mir die Gitarre gern so einstellen dass sie für mich am besten zu spielen ist. Da mein Steg hinten schon fast so tief abgeschliffen ist wie die Bridge hab ich mir überlegt die Bridge abzuschleifen um mehr Spielraum für den Steg hab und so die Saitenlage noch etwas zu senken. Ich will das auf keinen Fall ausprobieren solang ich keine Tipps oder Ideen von Gitarristen habe die mehr Erfahrung haben, aber rein aus Interesse würde das gehen oder Wäre die Bridge irgendwie danach nicht stabil genug?

:)
 
Eigenschaft
 
???
Das sieht mir erstmal nach einem Halswinkel- oder wenigstens Neck-Relief-Problem aus.
Du brauchst:
ein Lineal mindestens 42 cm, einen Innensechskant 5 mm, zwei Visitenkarten, einen Capodaster.
Erst legst Du das lineal längs hochkant zwischen die D- und G-Saite und fährst dann RIchtung Steg. Wenn das Lineal den Steg knapp verfehlt, ist es gut. Wenn das Lineal den Steg deutlich trifft ist es schlecht.
Sollte das Lineal den Steg treffen, dann hast Du ein Halswinkelproblem. Abschleifen der Stegoberseite ist nicht trivial und nur dann empfehlenswert, wenn Dein Steg MINDESTENS 12,7 mm hoch sein sollte.
Nun klemmst Du den Capo auf den ersten Bund und hältst die dicke E am 14. Bund nieder.
Wenn Du am 7. Bund eine Visitenkarte zwischen Bunddraht und Saite saugend durchziehen kannst, ist es gut. Wenn du 2 Visitenkarten durchziehen kannst, ist es schlecht.
Wenn da 2 Visitenkarten durchgehen, dann entspannst Du die Saiten und drehst mit dem Innensechskant die Halseinstellmutter 1/8 Umdrehung nach rechts, stimmst die Gitarre neu, wartest 1 Stunde, klemmst den Kapo in den 1. Bund und wiederholst den Vorgang, bis Du entweder den Vorgang drei mal Wiederholt hast, oder die Visitenkarte saugend durch passt.
Wenn aber wie gesagt das Lineal den Steg trifft oder nach dreimaligem Versuch die Halskümmung nicht im grünen Bereich ist, ist der Gitarrenbauer gefragt.
 
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Davon abgesehen ist Steg und Bridge dasselbe. Das Ding am Hals heißt Sattel ;)
 
Ich glaube, er meint mit Bridge den Steg und mit Steg die Stegeinlage.
Ich verstehe es so, dass die Stegeinlage nur noch ein klein wenig heraus schaut und man daher, ohne vorher den Steg dünner zu schleifen, die Stegeinlage nicht mehr weiter abschleifen kann.

Ach, die Frage kam am 26. Oktober, aber ich kriege das nicht mehr gelöscht.
 
@mbern genau so hab ich es gemeint, ich hab leider noch nichts an der gitarre gemacht, weil ich nicht die zeit hatte :p aber wär das theoretisch möglich? Weil ein bekannter meinte das wäre die einzige möglichkeit oder ich lasse ein neck reset machen, was mir bei der gitarre aber zu viel geld ist, habe sie für 40 euronen ersteigert, deswegen wollte ich das nur mal wissen :D

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Ob man den Steg abschleifen kann oder nicht hängt natürlich davon ab, wie dick der Steg jetzt ist.
Irgendwann wird der Steg sicher zu dünn und dann gibt es Stabilitätsprobleme.

Wenn die Gitarre aber für dich keinen hohen ideellen Wert darstellt und du dir, wenn du es nicht machst, eine andere Gitarre kaufen müsstest, wäre es sicher einen Versuch wert. Die jetzige Stegeinlage würde ich an deiner Stelle so lassen wie sie ist und mir statt dessen eine neue Einlage kaufen. Sowas kostet nur (5 +/-2)€ und falls du aus Versehen zuviel abschleifen solltest, kannst du die alte Einlage wieder nehmen und alles wäre wieder wie es war.
Einfach mal bei einem Online Laden für Musikinstrumente "stegeinlage" ins Suchfeld eingeben.
Als Material sind Tusq und Knochen eine gute Wahl.
 
Sorry dass ich mich solange nicht gemeldet habe. Also die Bridge ist eigentlich relativ dick und sitzt gut auf der decke. Angenommen ich nehme 2-3 mm davon weg, würde das jetzt rein theoretisch viel schaden? Also der stabilität? Ich mach mal ein bild von der bridge, zwar könnt ihr das nicht gut einschätzen über ein foto, aber vielleicht kann mir dann einer sagen ob ich es wagen könnte oder nicht :p

vu3aqegy.jpg


ezyvy4em.jpg


Hier die bilder, ich hoffe ihr könnt mir einen guten rat geben, möchte mein wochenende ein wenig der gitarre widmen :)

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Bei meiner Morris aus den 80ern ist das Problem genau das gleiche.
Der Hals macht einen guten Eindruck und ist eigentlich richtig eingestellt.
Die Stegeinlage ist aber fast bis auf die Steghalterung runtergeschliffen um eine Saitenlage von 3-4mm zu erhalten.
Da der Hals genau so gerade ist wie bei meiner Yamaha LA8, dort aber die Stegeinlage mindestens 2-3mm weiter aus der Steghalterung rausschaut vermute ich, dass sich mit der Zeit die Decke bei der Morris etwas nach oben bewegt hat. Wenn man ein Stahllineal drauflegt erkennt man auch etwas mehr Wölbung als bei der Yamaha.
Obwohl das natürlich relativ ist, da ich für einen exakten Vergleich eine Morris im Originalzustand bräuchte.
Subjektiv bzw. ohne Stahllineal sehen beide Decken gerade aus.
Da ich vermute, dass ich am Hals mehr falsch als richtig mache wenn ich ihn verstelle (wie gesagt, er ist eigentlich perfekt eingestellt), habe ich mich entschlossen, die Steghalterung an der Vorderseite etwas runter zu feilen und die Stegeinlage ebenfalls entsprechend zu kürzen.
Bei meiner Morris geht es um etwa einen Millimeter.
Ich habe das schon mal mit einer alten Höfner Klassikgitarre gemacht. Dort war das Ergebnis sehr gut.
Mit einem finalen Schliff mit 800er sieht man dann auch nichts mehr von der Operation.

Als einzige Alternative könnte ich mit vorstellen, dass ein Gitarrenbauer die Decke neu einpasst, was aber sicherlich eine ziemlich teure Angelegenheit sein würde.
 
Hi, sorry aber bevor ich einen neuen Thread aufmache, wollte ich deinen mal kurz missbrauchen :D

Ich hab diese Westerngitarre hier und spiel sie allerdings ziemlich selten, da mir der Klang zwar gut gefällt aber die Bespielbarkeit doch zu wünschen übrig lässt.
Unter anderem ist die Saitenlage gefühlt so ab Bund 8-9 und aufwärts viel zu hoch.

Bei der Gitarre war noch ein extra Steg dabei, kann gerade leider nicht beurteilen ob der flacher ist als der eingebaute, da die Gitarre gerade nicht bei mir ist.
Davon ausgegangen er ist flacher, kann man dann durch die Montage des flacheren Stegs die Saitenlage anpassen? Ist der Steg irgendwie geklebt oder nur gesteckt?

Grüße
 
Der Steg ist normalerweise gesteckt. Saiten ab und der sollte einfach herausfallen. Normalerweise ist der zweite Steg ein Rohling, den man sich selber zurechtschleifen kann. Wenn man sich da verschleift, hat man noch das Original.
 
Der Steg ist normalerweise gesteckt. Saiten ab und der sollte einfach herausfallen. Normalerweise ist der zweite Steg ein Rohling, den man sich selber zurechtschleifen kann. Wenn man sich da verschleift, hat man noch das Original.

Okay das heißt also plug und play austauschen ist nicht drin, da der mitgelieferte Steg noch gar nicht spielbar ist, geschweigedenn flacher als der originale.
was gilt es denn beim Steg abschleifen zu beachten?
 
Das ist einfach...

Aber... bevor ich das mache, mache ich noch ein paar andere Sachen. Ich stelle die Halskrümmung auf "0" und nehme einen Fretrocker und teste ob alle Bünde sauber sind. dann zeichne ich die Nullbundhöhe auf den Sattel und feile mit Sattelfeilen ggf. die Sattelkerben auf Nullbund-plus-ein-paar-Haare, dann stelle ich die Halskrümmung auf mein Lieblingsmass (eine Visitenkarte am 7. Bund) ein und erst dann mache ich die Saitenlage.

Du misst die Saitenlage (Oberkante Bund/Unterkante Saite) am 12. Bund. Nun nimmst Du die gewünschte Saitenlage und verdoppelst das.
Sagen wir mal, Du hast 6 mm am 12. Bund und willst 3 mm haben. 2x3 mm=6 mm.

Nun nimmst Du die freie Höhe der Stegeinlage (also das, was rausguckt) und dann misst Du das. Wenn das in dem Fall weniger als 7 bis 7.5 mm (weil Du brauchst mindestens 1-1,5 mm freie Höhe da) ist, dann kannst Du halt die Saitenlage nicht so weit senken,
sondern nur um 1/2 der Differenz zwischen der vorhandenen freien Höhe und 1 - 1,5 mm freie Höhe.

Dann nimmst Du die alte Stegeinlage 'raus, misst die Gesamthöhe der Stegeinlage und ziehst davon die freie Höhe ab. Dann legst in auf den neuen Steg mit der Kurve nach oben und dann zeichnest Du halt die neue Basislinie mit dünnem Bleistift auf die Stegeinlage.
Dann klebe ich die Stegeinlage mit starkem doppelseitigem Klebeband an einen Holzblock, so dass unten die Basislinie noch ca 1 mm zu sehen ist und dann klebe ich ein Stück Schmirgelleinen (100 oder 120) auf eine Glasplatte und fange an mit dem Klotz zu schleifen. Durch diese Konstruktion bleibt das untere Ende dann genau rechtwinklig, wenn die Zielhöhe erreicht ist. Dann löse ich die Stegeinlage vom Klotz, setze sie ein und teste, ob das hinhaut. Meist haut das hin. Wenn ich nicht zufrieden bin und noch Luft habe, dann schleife ich nochmal ein paar 1/10 ab, bis ich das so habe wie ich es will.
 
Oops,
da könnte ein bisschen Konfusion auftauchen. Natürlich sollte man die Bleistiftlinie 1 bis 1,5 mm ins Holz, also in den Block sehen. Sonst würde man ja die Stegeinlage zu flach schleifen.

Worauf es beim Schleifen der Stegeinlage ankommt ist den unteren Rand genau gerade und rechtwinklig zu schleifen, denn das ist es, was den Klang macht.

Allerdings wird es dann spannend, wenn nicht nur eine akustische Gitarre, sondrn eine elektroakustische Gitarre mit Piezo ins SApiel kommt. Wenn alles gut klingt, dann ist gut, aber was, wenn eine Saite zu laut oder zu leise ist. Kann man da was machen?

Ja, kann man. dafuer brauche ich die nicht freie Höhe - also die Höhe des Stücks der Einlage, die in dem Steg steckt, einen Bohrer 0,8 mm und ein Juweliersaegeblatt 0,5 mm.

Ich sehe mir den PU an, wenn der tatsaechlich erkennbar 6 einzelne Elemente - für jede Saite eins - hat, dann messe ich das aus und übertrage die Trennlinie zwischen den Elementen auf die Stegeinlage. Wenn man das nicht sehen kann, dann nehme ich meine Erfahrungswerte :)
Nun nehme ich den 0,8 mm Bohrer und den Dremel und ich bohre 0,8 mm Löcher in die Stegeinlage, jeweils an den Enden der Trennlinie ind so tief, dass man die Löcher halt gerade nicht mehr sieht. Dann nehme ich das Juweliersaegeblatt und säge die Trennlinie durch bis zum Loch. Damit verhindere ich, dass da die Winlage weiter einreisst.

Nun habe ich also 6 einzelne Zungen, die ich dann mit leichten Zügen so abstimmen kann, dass jede Saite genau gleich laut ist. Ist natürlich einfacher eine laute Saite leiser zu machen als 5 leise lauter....
 

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