Sammelthread zu Optionen für Custom Gitarren

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Mir ist kürzlich die Idee gekommen, dass wir ja mal Optionen, Fragen und Tips für Custom Gitarren bündeln können, da sich ein einzelner Thread ja gut über 'Thema durchsuchen' durchforsten und außerdem abonnieren lässt und es sich für manche Frage nicht lohnt einen eigenen Thread aufzumachen.

Meine erster Fragen dazu wäre:
1. Lässt sich der Hals auch bei einem durchgehenden oder eingeleimten Hals anders lackieren (dünner bzw. matt) als der Rest vom Korpus oder geht das aus praktischen/technischen/optischen Gründen nicht?
Mir gefällt bei solchen Gitarren meistens eben das Gefühl vom Hals nicht.

2. Gibt es besonders präzise Locking Mechaniken mit einer besseren Übersetzung von mehr als 1:30?
Ich meine: An den Teilen muss man ja nicht mehr so viel drehen, also kann man die eigentlich auch präziser machen, hab aber noch keine gefunden.
 
Eigenschaft
 
hi

zur Frage 1:
das ist natürlich überhaupt kein Problem, ich habe selbst einige Gitarre wo es gemischt ist. zb. Korpus Top und Flanken glänzend, und die Korpus Rückseite und der Hals Matt.

zu Frage 2:
solche Mechaniken sind mir nicht bekannt, aber..
grundsätzlich ist ja ein Problem beim (ver)stimmen eher der Sattel, als die Gängigkeit der Mechanik. Wenn der Sattel nicht richtig gekerbt ist, und zuviel Reibung hat, dann bleibt die Saite hängen, und das führt beim Stimmen zu einer Ungenauigkeit, und dann während des spielens zu einer regelmässigen Verstimmung

eine andere Möglichkeit wäre noch, das du wie bei einemTremolo System eine Locking Nut am Halsende einbauen lässt, und dafür eine Brücke mit Feinstimmer montierst.

ciao
exoslime
 
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Bei ner Locking Nut kann ich dann aber eigentlich auch direkt eine Headless Gitarre bauen lassen, die lassen sich ebenfalls feiner stimmen und das Problem mit dem Sattel entfällt. Du meinst vermutlich ein Konstrukt ähnlich wie der Ibanez Mick Thomson Signature.

Ich frage halt deshalb, weil ich beim Stimmen oft ein wenig zu weit in die eine oder andere Richtung komme. Wobei ich grade lese, dass meine Framus anscheinend nur eine 1:15 Übersetzung bei den Locking Mechaniken hat (http://www.framus.de/media/manuals/AllGuitars/FR_GUITARS_DE_old.pdf). Hatte da 1:18 im Kopf.
Die Schaller M6 M2000 Klemm-Mechaniken haben 1:16. Die Minis 1:14 und die Topmount nur 1:12.
Welche Übersetzung haben denn die Sperzel Locking Mechaniken? Auf www.sperzel.com finden sich ja nur dürftige Infos.
 
Zuletzt bearbeitet:
nun ja, Headless würde ich mir zb. keine bauen lassen, weil mir das von der Optik her weniger gefällt..
es gibt aber auch 1:18 Mechaniken, und zwar von Hipshot:
http://store.hipshotproducts.com/cart.php?m=product_detail&p=248

die will ich zb. auf meiner nächsten Frank Hartung Embrace drauf haben, Grund dafür ist allerdings nicht die Übersetzung, sondern die offene Bauweise, weil mir das optisch gut gefällt.:)

und zum stimmen, ich kann bei allen meiner Gitarren immer sehr genau zum Ton Stimmen, egal bei welcher Übersetzung und ob Locking Mechaniken oder nicht, mir wär bisher noch nie in den Sinn gekommen nach einer höheren Übersetzung zu suchen.

und zwar, der Trick ist, immer von unten nach oben stimmen, dh, wenn der Ton etwas zu hoch ist.. dann gleich mal ein ganzes Stück runterstimmen, und dann in einem langsamen Dreh auf die genaue Stimmung hochstimmen.
 
Bei Custom Gitarren geht's ja auch um die letzten Prozentpunkte an Komfort, usw. :)
Die Grover Locking Tuner haben jedenfalls auch ne 1:18 Übersetzung, die habe ich jetzt mal ins Auge gefasst.

Sind die Hipshots durch die offene Bauweise eigentlich leichter?
Die Optik gefällt mir nicht so, aber Gewichtsersparnis ist bei einem potentiell kopflastigen Design ja schon recht wichtig und summiert sich bei 6 Mechaniken ein wenig.
 
Die kleinste Übersetzung, die ich kenne, biete die Gotoh 510 Delta mit 1:21 an (die "normalen", also ohne die Bezeichnung "Delta" haben 1:18).
Die Gotoh gibts auch als Magnum Lock.
Allerdings in der Kombination Delta und Magnum Lock etwas schwieriger zu finden und kosten dann wahrscheinlich für einen Satz auch jenseits der 100€. Eventuell mal bei Allparts anfragen, die sollten die zumindest bestellen können, auch wenn sie sie nicht regulär im Angebot haben
(Hier die Katalogseite mit den genauen bezeichnungen: http://www.sounds-planet.com/catalog/gotoh-j/htmlfile/sg510series.html)

mfG
Markus
 
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@Delayar:
Danke für den Hinweis. Gibt es keine englische Seite von Gotoh?
Wobei ich momentan ohnehin eher zu Headless Gitarren mit ABM Hardware tendiere. Nachteil beim ABM Headpiece ist das fehlende Loch für den Halsstabzugang. Der muss also entweder vom Korpus her erfolgen oder ich lasse mir eine Custom Anfertigung mit einem Loch anfertigen, dann müsste ich mir aber was für die Abdeckung überlegen, offen wie bei der Steinberger Synapse finde ich nämlich doof, weil dadurch ja Dreck rein kommt.

Was anderes: Wenn man sich Formen, Farben und andere Sachen überlegt, wäre ja eigentlich ein Vektorzeichenprogramm recht hilfreich. Inkscape z.B. ist kostenlos und sogar Open Source. Genauere technische Zeichnungen mit Maß-Angaben habe ich bisher aber nur für uralte Formen wie Telecaster oder Stratocaster gefunden. Ohne dürfte es für einen Nicht-Graphiker vermutlich recht schwierig werden.
Momentan habe ich mir ein paar Grundformen mehrmals auf eine DIN A 4 Seite gedruckt und probier mit nem Stift verschiedene Sachen aus. Mein Zeichentalent ist aber sehr dürftig. Mir schwebt da für die Zukunft eben eine Gitarre vor bei der der Hals ähnlich der Teuffel Tesla und diversen Nobel-Bässen sehr spät in den Korpus übergeht. Die Tesla ist mir aber zu teuer und für nen Nachbau gefällt mir die Form nicht gut genug. In der Theorie würde die neue Ibanez Falchion Form gut passen:
- langes oberes Hörnchen, das sich teils zum Hals verlängern lässt
- sieht jedenfalls ergonomisch aus (spielen im Sitzen durch Rundung unten, Auflage des Armes bzw. Handballens oben, wenn die Gitarre tiefer hängt)
- mir gefällt die Optik (was andere darüber denken ist mir ziemlich wurscht) und zwar auch ohne Kopfplatte (lässt sich ja leicht mit einem Bildbearbeitungsprogramm ausprobieren, in dem ich die Kopfplatte mit der Hintergrundfarbe übermalt habe)
- Gurt kann normal aufgehängt werden, d.h. es ist nicht wie bei der V, die ich vorher eingeplant hatte, ein Gurtpin auf der Rückseite nötig
- die Stimmer der Headless-Brücke hängen nicht völlig in der Luft, sondern werden durch den 'Widerhaken' etwas geschützt

Bild der Standard Falchion:

XF350-BKF.png


Noch besser wäre es natürlich, wenn die hinteren beiden Hörnchen am Steg gleich lang wären, damit ich die Gitarre hinstellen kann. Eventuell verkürze ich daher das obere hintere Hörnchen. Das killt allerdings vermutlich die Optik, deshalb muss ich mir das noch überlegen.
Bei nem Ständer gibt bei dieser Form als Headless-Version natürlich ziemliche Probleme. Aktuell habe ich aber eh keinen Ständer. Meine Gitarren lagern im Gigbag/Koffer und nur meine Übungsgitarre fliegt rum und dafür reicht auch die Ablage auf nem gepolsterten Hocker. Ob ich die Gitarre bei eventuellen zukünftigen Auftritten benutzen will weiß ich noch nicht. Da wäre die Ständer-Problematik dann ja akut. Optimal wäre für sowas ja eigentlich ein Ständer, der den Gurt mit einbezieht, wo man also die Gitarre teilweise über den Gurt einhängt bzw. stabilisiert. Da gäbe es aber das Problem unterschiedlicher Gurtlängen. Eine andere Ständer-Möglichkeit wären zwei Auflagearme unten und dann zwei einklemmende Arme in Korpus-Höhe. Oder einfach unten mit gepolsterten Haken zur Aufnahme vom Korpus und oben dann einfach den Hals gegen eine gepolsterte Fläche legen. Ähnliche Ständer für Standard-Formen gibt es ja schon, die sind nur für Formen wie die Falchion nicht hoch genug, ein Beispiel wäre der Ultimate GS-55:
243156.jpg


Außerdem bin ich auch am überlegen, ob ich das Griffbrett bei gleichem Saiten-Abstand einen Tick breiter machen lassen soll, vor allem auf der hohen E-Saite irritiert mich immer wieder, dass die Saite so nah am Rand liegt. Muss wohl mal ne PRS mit Wide Fat Neck anspielen, bei der ist theoretisch ja genau das umgesetzt, die Maße sind allerdings meiner Framus ziemlich ähnlich und ein 1 mm breiteres Griffbrett wird wohl keinen großen Unterschied machen.

Ein Anliegen habe ich zum Schluss: Ich hoffe es melden sich noch ein paar andere Leute mit Fragen, das sollte eigentlich kein Solo-Flug von mir werden.
 
Schade, der Thread scheint nicht anzukommen, vielleicht gibt es auch nur zu wenig Leute, die sich Gedanken über eine Custom Gitarre machen.

War heute beim Gitarrenbauer, um mir an meiner Ran V eine Ausfräsung für einen Hals-Humbucker und zwei Schalter (Pickup-Toggle + Split/Seriell/Parallel) machen zu lassen und eigentlich hatte ich vor neben den zwei Schaltern noch einen dritten Schalter mit drei Positionen einzubauen, der das Signal einmal killen sollte, in Mittelposition normal das Volume Poti nutzen sollte und in der dritten Position das Volume-Poti umgehen sollte. Der Kill sollte eigentlich spontan für Ruhe sorgen, auf die Idee bin ich beim Gruppenunterricht bekommen, weil ich meine Sequenz üben wollte ohne die anderen zu stören, die gerade eine andere Sequenz vorgestellt bekamen. Die Umgehung des Volume-Potis sollte einfach ein Gimmick sein, um den Schalter voll zu nutzen. Der Gitarrenbauer hat mich aber überzeugt, dass es sinnvoller ist das Volume-Poti mit einem Shadow Kill Pot auszutauschen. Das Kill Pot ist zwar sau teuer, kann aber beim drauf drücken das Signal killen und ist darauf ausgelegt intensiv benutzt zu werden (Lebenszeit ist mit 2 Millionen Schaltvorgängen angegeben), so dass es als rhythmischer Effekt benutzt werden kann. Kann man zwar auch per Fusschalter machen aber mit der Hand bekomme ich sowas besser hin, zumal Fusschalter träger sind und mehr Widerstand haben, beim Kill Pot braucht man wirklich nicht viel Druck.
Wenn sich das bewährt, plane ich das Kill Pot fest in die kommenden Custom Projekte ein.

Eine Frage habe ich noch bezüglich Locking Mechaniken (ich hoffe es schaut noch jemand in den Thread rein):
Gibt es auch welche, die für dickere Saiten ausgelegt sind (bis 70 sollte schon gehen können)?
 

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