Schlaflose Nacht

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chiliesnows
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Hab ausgehend vom Gedanken einer schlaflosen Nacht diesen Text geschrieben und wollte mal Feedback hören.

Ich seh nicht ein, wieso es so ist
doch quäl mich schon seit Tagen jetzt
Die Flasche Wein und das Bier ist auch schon alle
Mir bleibt nur noch dieser Text

" Ihr Menschen sollt nur wissen
dieses Leben brach mein Willen,
deshalb ist dieser Abschiedsbrief
das letzte meiner Werke

Ich leb in der Vergangenheit
das streite ich nicht ab
doch meine Seele ist seit
langem in jener Zeit verdammt

Ich will das Lachen wiederhören
und ihr Lächeln wiedersehen
Ohne sie halt ichs nicht aus, dehalb
werd ich jetzt gehen "
 
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Hallo Chiliesnows,

schön, dass es mal wieder einen kürzeren Text gibt. In der Kürze liegt die Würze. :D
Deine Grundgedanken und deine Umsetzung ist nachvollziehbar und verständlich.
Du hast auch ein paar schöne Wortspiele eingebracht.

Hier mal ein paar Anmerkungen:

Ich seh nicht ein, wieso es so ist
doch quäl mich schon seit Tagen jetzt
Die Flasche Wein und das Bier ist auch schon alle
Mir bleibt nur noch dieser Text

Die erste Zeile finde ich gut. Das Lyrische Ich wird direkt in dem Denkprozess gezeigt und gestört.
Allerdings ist der Rest nicht so gelungen. Du zwingst dich in ein Reimschmea rein, was du dann nicht mal zu Ende führst.
Deine Wortwahl, auf Grund des Reimes, ist sehr merkwürdig. Das lässt sich überhaupt nicht flüssig lesen. Ich stocke schon immer in der zweiten Zeile.
Mach doch lieber: Ich seh nicht ein, wieso es so ist, doch ich quäl' mich schon seit Tagen. Das liest sich viel flüssiger und sagt das gleiche aus. Nur mit dem kleinen Unterschied des Ich's und eben, dass kein Reim aus den Wörtern rausgebrochen werden muss.
Die letzten beiden Zeilen klingen komisch und stehen für mich, in einem weniger gutem Verhältnis zu den oberen beiden. Irgendwie benutzt du jetzt einen anderen Stil.
Es ist ja nichts schlimmes, einen Bruch zu machen, aber irgendwie muss das stilistisch dann schon passen. Ich meine, es wird ja klar, was du mit der ersten Strophe sagen willst.
Evtl. etwas in die Richtung :gruebel: : Leer ist der Wein, versoffen das Bier. Wobei das auch nicht passt. Aber irgendwie was in diese Richtung eben. :D Da solltest du mehr mit Wörtern und Bilder arbeiten. Je nachdem kann die letzte Zeile dann durchaus stehen bleiben und es wirkt dann auf jeden Fall nicht mehr so erzwungen im Reimschema. Du hättest dann jetzt ja eine Art von umklammernden Reim. Das geht auch, wenn du nicht drauf verzichten möchtest.


" Ihr Menschen sollt nur wissen
dieses Leben brach mein Willen,
deshalb ist dieser Abschiedsbrief
das letzte meiner Werke

Willst du wirklich alle ansprechen? Solltest du nicht lieber auf etwas Spezielles hinweisen?
Mir ist das zu allgemein und wirkt zu belehrend. Da fehlt Persönlichkeit, da fehlt das Spezielle.
Entweder du nimmst das Menschen raus, dann sprichst du immer noch eine Gruppe an, die aber schon wesentlich persönlicher ist. Oder ab du schreibst Du oder eben einen Namen oder umschreibst die Person mit einem Wort.
Die zweite Zeile fügt sich gut. Wobei man da bei brach auch stolpert und eben wieder über dein versuchtes Reimschema. ;)
Die letzten beiden Zeilen finde ich eher .... hmmm. Kannst du nicht an umschreibenders Wort für Abschiedsbrief finden? Du rückst sofort mit der Sprache raus, was nun das Anliegen des LI ist. Allerdings wirkt es nicht so Oh mein Gott, sondern eher wie Oha, das schon wieder :rolleyes:. Ich finde es schade, weil du das noch viel mehr ausbauen kannst. Überdenke also einfach noch mal die dritte Zeile. Die letzte kann man je nachdem stehen lassen. Ich finde nämlich dieses Wortspiel "das letzte meiner Werke sehr gut. Und es passiert auch nicht, dass man zu der Reaktion kommt: Oha, das schon wieder ;)


Ich leb in der Vergangenheit
das streite ich nicht ab
doch meine Seele ist seit
langem in jener Zeit verdammt

Da gibt es gar nicht so viel auszusetzen. Dein Reim geht so weit auf. Die Zeilen sind auch stark und passen auch direkt hier her an diese Stelle. :)
Vll würde ich noch mal über die letzte Zeile nachdenken. Ich weiß nicht, irgendetwas klingt da etwas merkwürdig, irgendwo bleibe ich hängen. :gruebel: Evtl. würde ich statt jene eher diese nehmen.


Ich will das Lachen wiederhören
und ihr Lächeln wiedersehen
Ohne sie halt ichs nicht aus, dehalb
werd ich jetzt gehen "

Sehr schöne Wendung. Wäre es jetzt weitergegangen mit der Ich-Bezogenheit, wäre es auch wieder langweilig und vorhersagbar geworden. So finde ich es gut, dass du wieder in eine andere Richtung schlägst. Die ersten zwei Zeilen sind gut. :) Aber die letzten beiden. Hmmm. Da klingt es so, als hättest du nicht genügend Zeit gehabt und wolltest es schnell beenden. Ich nehme stark an, dass dir hier noch etwas anderes einfallen wird. Ich glaube nicht, dass du das wirklich so plump ausklingen lassen willst. Das fände ich schade. Wenn du diesen Gedanken so beenden möchtest. Dann suche doch noch nach Bildern und Wortspielen, die du statt diesen Worten verwenden kannst. Wenn du am Ende verdeckt aus dem Lied raus gehst, wie du den Song eben eingeführt hast, wäre die Sache runder und auch nicht so plump.


So weit meine Gedanken.
Ich finde es gut, dass du nicht gleich zum Anfang alles aufgedeckt hast, sondern mit verdeckten Karten spielst. Das macht es interessant.
Allerdings holpert es hier und da. Das liegt zum einen daran, dass du unbedingt alles in ein Reimschema reinzwängen möchtest. An manchen Stellen geht das auf. Aber bei anderen klingt es echt seltsam und nimmt dem Lied die Energie, die es eigentlich haben könnte.
Du arbeitest schon mit einigen schönen Wortspielen und Bilder. Ich denke aber, dass da noch viel mehr rauszuholen ist und du dadurch die Sachen, die jetzt so plump und allgemein klingen, wesentlich persönlicher und interessanter gestalten kannst.
Das ist eben leider der Fluch von kurzen Texten. Da muss man sehr aufpassen, wie man etwas formuliert, um dennoch eine Spannung aufzubauen. ;)

Ich hoffe, ich habe dich nicht erschlagen und konnte dir ein paar hilfreiche Tipps geben.
Grüße,
ze_ba_ree
 
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