Schlagzeug : Größe/Sound

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Hallo Nachbarn!
Ich bin eigentlich im Gitarren-Forum unterwegs, beginne jedoch mich für Drums zu interessieren.
Nun meine frage: ich habe gehört , dass es für ein Rock-Schlagzeug große Becken , Toms etc sein müssen...
In wie fern unterscheiden sich die großen von den kleinen (vom Sound her). Ach ja: warum haben viele leute mehrere von den Becken, toms etc.?
Danke im voraus
Mfg jimmy
 
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ich habe gehört , dass es für ein Rock-Schlagzeug große Becken , Toms etc sein müssen...
Das ist Schwachsinn. Es geht vor allem, wie eigentlich immer, um den persönlichen Geschmack des Drummers. Gerade bei den Toms ist tonal extrem viel durch Auswahl der Felle und Stimmung möglich. Klar, du wirst mit einer 10" Hyperdrive Tom (Hyperdrive=flache Kessel) niemals den Tiefbass von einer 18" Floor Tom bekommen, aber ob man jetzt 10", 12", 14" oder 12", 13", 16" spielt, macht in den meisten Fällen keinen großen Unterschied.
(Persönliche Anmerkung: mMn ist 10", 12", 14" immer 12", 13" 16" vorzuziehen, da man den Aufbau kompakter bekommt, der Transportaufwand geringer ist und es für so Semi-Stimm-Noobs wie mich deutlich einfacher ist, Toms mit gleichmäßigen Größenintervallen von der Tonhöhe voneinander differenziert zu stimmen.)
Bei den Becken ist es nunmal so, dass die großen Pötte objektiv einfach geiler sind als die kleinen Tellerchen :duckundweg: :D
warum haben viele leute mehrere von den crash/splash etc Becken?
Warum haben viele Gitarristen 98273948502830498 Tretminen vor sich liegen?
Zwei Becken klingen immer anders, auch, wenn sie eigentlich aus der selben Serie kommen und die selbe Größe haben (Ausnahme hierbei die maschinell abgedrehten Billigteller: die klingen immer gleich scheiße). Mehr Becken=mehr Sounds=mehr Möglichkeiten. Dabei gilt aber immer die goldene Musikerregel: ein wirklich guter Drummer rockt die Hütte auch nur mit Bassdrum, Snare und HiHat.
 
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Ach ja: warum haben viele leute mehrere von den Becken, toms etc.?
Warum hat eine Gitarre mehr als eine Saite? ;)

MÜSSEN tut beim Schlagzeug gar nix.
Es haben sich mehr oder weniger "sinnvolle" Kombinationen durchgesetzt, das muss aber nix bedeuten. Man kann auch mit kleinen Sets Rock und mit großen Sets Jazz spielen.
Vorschriften gibt es da nicht.

Die Größen der einzelnen Trommeln und Becken haben sich entwickelt, wobei es da auch im Laufe der Zeit immer wieder Änderungen gab, gibt und geben wird.
Je größer und tiefer der Kessel, desto mehr Klangvolumen. Eine kleine 8" Hängetom hat eher einen bongoähnlichen Sound, wo hingegen eine 16" oder gar 18" Floortom eher wie eine Kesselpauke klingt.
Auch bringt ein größerer Kessel mehr (Tief-)Bass.

Bei Becken ist es komplizierter. Da hängt der Klang von ganz vielen Faktoren ab. Da wären : Material (-Stärke), Größe, Biegung, Größe der Kuppe, Hämmerung, Abdrehmuster, Oberflächenbehandlung.
Im Grunde eine Wissenschaft für sich.

Grundsätzlich vielleicht so viel: Je größer das Becken, desto mehr (Schlag-) Energie muss aufgewendet werden um es in Schwingung zu versetzen. Es spricht träger an, klingt aber dafür länger nach.

Auch wenn es nicht so aussehen mag. Becken sind hochkomplexe Musikinstrumente und alles andere als "halt so Metallteller".
Gute Becken herzustellen ist eine echte (Handwerks-) Kunst.
 
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Deine Vermutung ist korrekt, hinsichtlich Becken sind gewisse "Standards mit Ausnahmen" zustandegekommen: Für moderne Rock-/Metal-Stile haben sich eher hell bzw. hoch klingende, für Classic- & Stoner-Rock eher dunkel bzw. tief klingende Zymbeln etabliert. Natürlich gibt's immer wieder Ausreißer respektive Set-Up-Ergänzungen, die diesen "Regeln" zuwiderlaufen, denn Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und Individuen ebenso.

Eine persönliche Anmerkung zum Thema "Rock und Becken": Ich habe vor einiger Zeit bemerkt, dass für mich größer meist besser ist. Wenn's große dünne - max. mittlere - Becken sind, hat man meistens eine schnelle Ansprache und ein volles Rauschen (im Fachjargon "Wash" genannt) und das längere Ausschwingen geht im lauten Bandkontext unter, sodass es nicht stört - falls man bei guten großen Becken überhaupt von "stören" sprechen kann. :D

Hier mal eine kleine Demonstration mit 18"-Crashes als Beispiel:

Paiste 2002 18" Medium


Paiste 2002 18"


Paiste 2002 18" Thin


Paiste Giant Beat 18" Multi


Paiste Giant Beat 18" Thin


Es ist natürlich nur Geschmackssache, aber das letzte klingt für mich am besten, weil am tiefsten mit nur einem Hauch "Schimmer". Dieses füllige Rauschen passt halt gut zu einem organischen Sound, wohingegen beißende Schärfe sich gut in einen eher synthetischen Klang integriert, wie er in den neueren Stilrichtungen harter Gitarrenmusik gewünscht ist. Wobei auch hier gilt: Dank heutiger Aufnahme- und Soundproduktionstechnik ist viel möglich, und auch mit der Erhöhung des Beckengewichts kriegt man einen höheren Pitch hin. Tomas Haake zum Beispiel, dessen Band Meshuggah auf ihren Alben ja ein teilweise sehr künstliches Klanggewand hat, spielt große Becken*, die allerdings recht schwer sind und dadurch einen höheren Grundton haben.

* u. a. ein 22"-Legacy Ride als Crash (!)

Ach ja: Schön, dass sich mal ein Nichttrommler für unsere Ausstattung interessiert. ;)
 
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Ach ja: Schön, dass sich mal ein Nichttrommler für unsere Ausstattung interessiert

Und die bekommen dann immer ganz große Augen wenn sie erkennen müssen, dass Becken nicht nur "popelige Metallscheiben" sind.

Manche wundern sich über die Preise von Becken und denken das wäre Abzocke. Wenn sie dann aber erfahren, wie schwierig und kompliziert es ist ein gut klingendes herzustellen, sind sie schnell davon überzeugt, dass dies vollwertige Musikinstrumente sind.

Die Einteilung in Gruppen (Ride, Hihats, Crash, Splash, usw....) bezeichnet nur, was man im allgemeinen mit den Becken machen kann. Mit einem guten Becken in der richtigen Größe kann man nahezu alles.
Manche Hersteller schreiben die Bezeichnung auch gar nicht mehr drauf.

Im Prinzip gibt es keine Einschränkungen, aber manche Sachen halte ich für sinnvoller als andere bzw. fühlen sich für mich "richtiger" an.

So würde ich für ein ruhigeres Jazztrio mit Sängerin kein dickes B8-Ride mit Riesenglocke und eher glasigen Sound wählen. Da kann die Sängerin nämlich auch zu Hause bleiben, den der Gesang und Beckensound werden sich überschneiden. Da halte ich es für sinnvoller ein Ride zu wählen, das von Sound her unterhalb der Stimme liegt.

In einer Band mit fetten Gitarren würde ein dünnes Ride, mit viel Wash hingegen in der "Wall of Sound" untergehen. Wenn man das Ride hören soll, muss es zwangsläufig vom Frequenzband über den Gitarren stehen.
 
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Rock Musik ist sehr oft, sehr physisch. Rumrennen auf der Bühne, rumschreien, laut sein, ausholen bei Beckenschlägen aus dem ganzen Arm, mehr power *hrhrhr*

Da spielt dann die Psyche auch ein bisschen mehr. Weil man eben mehr power *hrhrhr* braucht, wird häufig zu mehr Material gegriffen. Weil Rock Musik auch "Männersache" ist und "Männer" geben sich nicht mit Kleinigkeiten ab und brauchen höher, schneller, weiter. Es wäre auch voll uncool mit einem 14" Crash zu spielen, wenn man ein großes lautes 18" haben kann. Das wird neben den klanglichen Aspekten auch eine Rolle mit spielen.

Ansonsten ist halt, erlaubt was gefällt. Hab selbst harte Rockmusik mit einem 14" Crash gespielt und es klang auch.
 
Es macht natürlich auch einen Unterschied WO man spielt.

Bei einem Festival mit riesiger Bühne kann man sich equipmentmäßig natürlich austoben. Bei einem Kneipen-Gig mit 4 Bandmitglieder auf 2x4m-Bühne muss ich mir dagegen schon überlegen, was ich alles mitnehme und lasse schon mal Sachen, die nicht überlebenswichtig sind, zu Hause.
Mit einer Doppelbassdrum-Ballerburg, 8 Toms und 20 Becken braucht man da jedenfalls nicht auftauchen. ;)
 
Es wäre auch voll uncool mit einem 14" Crash zu spielen, wenn man ein großes lautes 18" haben kann.
Na ja, laut alleine macht's ja nicht... Stell dir mal vor, du bist gerade voll physisch unterwegs, holst mit dem ganzen Arm aus, triffst ein 14"-Crash und es macht nur "plisshh". Da muss doch mindestens ein deftiges "whooosshh" kommen, sonst ist die ganze Physik doch umsonst. ;)

Hab selbst harte Rockmusik mit einem 14" Crash gespielt und es klang auch.
Ok, wenn du damit durch die Gitarrenwände gekommen bist, war ja alles gut. Ich könnte das in meinem Heavy Rock-Kontext nicht, stattdessen würde bzw. müsste ich kleine Crashes dauernd "overplayen", wie's so schön auf der Paiste-Website heißt, und bräuchte dadurch alle naselang neue Teller. Und nein, in unserem Proberaum ist es nicht zu laut - jeder hat Gehörschutz drin, nichts feedbackt oder clippt, alles klingt klar, druckvoll und... laut. :D
 
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Hallo,

Rock ist in der Regel Laut und da braucht man Material, dass im lauten Umfeld (noch oder erst) gut klingt, große Instrumente sind objektiv etwas lauter, sie können jedenfalls lauter gespielt werden als leise (bei sonst gleichen Parametern). Dennoch hört man tiefe Klänge oft nicht richtig, während sich hohe Töne erstaunlich durchsetzen, was am menschlichen Hörvermögen liegt, wobei allerdings der Körper mithört, was viele vergessen oder bewusst nicht wahrnehmen.

Grundsätzlich wird durch die Größe einer Trommel (und auch eines Beckens, da ist es aber komplizierter) die Tonhöhe bestimmt, es wird zwar dann noch am Fell gestimmt, aber eine 40" Bass Drum soprnieren zu lassen oder aus einem 6" Concert-Tom das E des Bassisten unterbieten zu wollen, ist naturgemäß unmöglich.

Bei Becken gibt es in der Tat noch dünne und dicke, wobei die dünnen zwar besser klingen, aber im Lärmkontext (Marshall rechts, Marschall links und in der Mitte: Marshall) auch besser untergehen, deshalb würde ich niemals Giant Beat in sehr lauter Umgebung einsetzen, da greife ich eher zum 2002 Medium (um das obige Beispiel aus Beitrag #4 aufzugreifen). Die wirklich sehr schön klingenden 2002er Thins kommen mir nicht ins Haus, weil ich dafür zu laute Musik mache, da würden die eventuell an ihre Grenze kommen, das will ich nicht ausprobieren.

Ansonsten: more is more, mit sechs Saiten kann man mehr spielen als mit vier (wenn man kann).

Grüße
Jürgen
 
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