Selbst Löten: Schlechte Qualität?

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Hi Leute,

ich löte gerne selbst mal ein Kabel, manchmal auch das ein oder andere Mikro ect.!
Was mich nun schon seit längerem interessiert: Leidet die Qualität unter - ich sag mal - "schlechteren" Lötverbindungen als werksseitg?
Ich hab zB mal ein Sm57 gelötet - meint ihr, dass das Mikro nach solchen Eingriffen schlechter klingt/Störgeräusche vorhanden sind?
(Wir gehen mal davon aus, dass die ötverbindungen alle Recht passabel sind für selbstgemacht)

LG Frodo
 
Eigenschaft
 
Wenn Du ordentlich löten kannst, die Lötstellen gut fixierst, nicht wackelst,
keine "kalten" Lötstellen produzierst und ein gescheites Lot nimmst -
warum sollte die Verbindung dann schlechter sein?
 
stimmt :)
Bin beruhigt...

"kalte" Lötstellen? (Was ist das?)
 
nicht wirklich, versteh nur Bahnhof xD
 
Ich habe schon reichlich schlechte Lötstellen bei "werksseitigen" Geräten und Kabeln gesehen ... "Sparzinnlötstellen", abstehende Einzeldrähte bei Litzenenden, Tendenz zu kalter Lötstelle, auch unzureichende Zugentlastung usw.!

Wer selbst wirklich gut löten kann, braucht keinerlei Bedenken bezüglich der Qualität der eigenen Lötarbeit haben - im Gegenteil! Freilich gehört etwas Erfahrung und die richtige Ausstattung dazu - einschließlich ein geschulter Blick für gute Qualität der Lötselle.

Hier gibt es auch einige Hinweise zu guten und schlechten Lötstellen.

Es ist ratsam, eine Lötstation zu verwenden (eine ältere Weller WECP-20 ist bei eBay ab 40,-€ erhältlich - lohnt in jedem Fall) und passende Lötspitzen für den jeweiligen Anwendungsfall. Obwohl Lötzinn eine oder mehrere feine Kolophoniumadern enthält, verwende ich immer noch zusätzlich Kolophonium in dieser Art ... dort tauche ich regelmäßig meine Lötspitze ein und benetze verdrillte Litzenenden mit Kolophonium. Ich mache immer auch eine Vorverzinnung der Litzenenden bevor ich sie endgültig mit dem Steckverbinderkontakt verlöte. Die genannte Vorgehensweise hat sich bei mir seit über 30 Jahren Löterfahrung bestens bewährt.


eBill
 
nicht wirklich, versteh nur Bahnhof xD
"kalte" Lötstellen? (Was ist das?)
Kaltlötstellen können entstehen, wenn die Temperatur der zu verbindenden Teile beim Löten zu gering war. Dann pappen die Teile nur aneinander, denn das Lötzinn konnte die Teile nicht richtig umfließen und so eine innige Verbindung herstellen.

Am besten man verzinnt die Teile vorher, ehe man sie mit Lötzinn verbindet. Dabei natürlich gutes Material verwenden (Lötzinn, Flussmittel, richtige Temperatur des Lötkolbens). Erst die Teile auf Temperatur bringen, dann Lötzinn mit Flussmittel auf die Teile geben. Warten, bis alles mit Lötzinn benetzt ist. Beim Erkalten nicht wackeln.

Gruß
Klaus
 
Danke für alle Antworten, werde heute mal schauen, ob mein sm57 wieder funktioniert :)
 
Also, hab gestern schonwieder mit meinem sm57 aufnehmen können. (Stimme)
Hoffe, dass es sich auch in Zukunft als richtig erweist, das Ding selbst gelötet zu haben.
LG Frodo
 
Noch ein Tipp für das Löten von Steckverbinderkontakten, die in thermoplastischem Kunststoff eingebettet sind, z. B. XLR-Steckverbinder ... auf den zu lötenden Steckverbinder immer ein passendes Gegenstück stecken (kann sogar mit Kabel sein). Dies vehindert ein "Wegfließen" des Kontaktes, den man gerade lötet. Wenn man zu lange und/oder mit zu hoher Temperatur lötet, kann es passieren, daß der Kontakt seine Position verändert bzw. sich schief stellt - ein gestecktes Gegenstück verhindert dies.

eBill
 
wenn man häufig Stecker selbst lötet, dann baut man sich am besten ein 'Hilfsmittel'

Ein Brett mit allen vorkommenden Buchsen drin - das verhindert das oben genannte 'wegschmelzen' und man hat gleichzeitig auch den Stecker fixiert was das anlöten der Adern wesentlich einfacher macht.
 
Hättet ihr euch an's Shure rangewagt oder lieber vom Fachmann machen lassen?
 
Wer richtig und gut Löten kann, der lötet alles.
Es gibt ein paar dinge die ich nicht löte, da lass ich andere ran, aber ich hab auch schonmal an Mikros neuen Kapseln und Stecker angelötet, störende Schalter ausgebaut und die Kabelenden verlötet, anschliesend mit Schrumpfschlauch isoliert, der natürlich vorher über die Kabel kam.
 
ich hab neulich smd-leds auf dem cerankochfeld meiner mutti reflow-gelötet :cool:
 
Um SMD Bauteile zu Löten brauch man eine Schürze wie die Goldschmiede haben.
So winzig sind die. Die verschwinden oftmals in den dunklen tiefen eines Staubsaugerrohres.
Hab lieber etwas Handfesteres zum Löten.
 
tja, wer kann der kann :D

wenn man platz auf der platine sparen will lässt es sich halt nicht vermeiden. mit pinzette und lupe geht das schon.
 
Um SMD Bauteile zu Löten brauch man eine Schürze wie die Goldschmiede haben.
So winzig sind die. Die verschwinden oftmals in den dunklen tiefen eines Staubsaugerrohres.
Hab lieber etwas Handfesteres zum Löten.

Schnickschnack. Bis zu 0,25mm Pitch geht das alles noch ohne Lupe und mit einer 3mm Meißelspitze.

Kleiner Tip: Auch bei geregelter Lötstation nicht zu kalt löten. Lieber etwas mehr Wärme, dafür kurz und zielführend löten als lange mit einer gerade so ausreichend heißen Spitze rumzubraten.
Lot mit gutem Flussmittel verwenden - mein bevorzugtes Lot ist derzeit Stannol Ecoloy TC mit HS10 Flussmittel. Das ist eine Sn99Cu1-Legierung mit halogenaktiviertem Flußmittel. Lötet sich bei entsprechender Temperatur fast besser als bisherige bleihaltige Lote, das Flussmittel ist quasi der Hammer (Dämpfe bitte nicht einatmen!).

Ganz sinnvoll ist es, sich einen Flussmittelstift zu besorgen oder ein Stück Kolophonium in Ethanol aufzulösen und bei Bedarf mit Wattestäbchen oder kleinem Pinsel aufzutragen, wenn die Lötflächen sich partout nicht benetzen lassen wollen. Auch zum Entlöten eine sehr sinnvolle Sache.
 
wenn man häufig Stecker selbst lötet, dann baut man sich am besten ein 'Hilfsmittel'

Ein Brett mit allen vorkommenden Buchsen drin - das verhindert das oben genannte 'wegschmelzen' und man hat gleichzeitig auch den Stecker fixiert was das anlöten der Adern wesentlich einfacher macht.

Kannst mir mal ein Bild schicken oder sagen, wie du die Stecker auf dem Brett befestigt hast?
Das ist die Lösung für mein momentanes "ich brauch ne dritte hand" - Problem
 
Kannst mir mal ein Bild schicken oder sagen, wie du die Stecker auf dem Brett befestigt hast?
Das ist die Lösung für mein momentanes "ich brauch ne dritte hand" - Problem

Ich würd einfach Einbaubuchsen (D-Norm) nehmen, Loch ins Brett bohren, damit Raum für die Pins etc. ist, und die Buchse festspaxen. Und bei Reichelt gibt's auch die berühmte dritte Hand (zwei Klemmen, ein Lupe) für unter 5 Tacken ;)
 

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