<Selbstbau> Bass aus Kirschholz

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Ich grüße euch verehrte Bassgemeinschaft.

Als ich letztens von der Arbeit heimkam hab ich erstaunt festgestellt
das mein Vater den 22Jahre alten Kirschbaum im Garten umgeholzt hat!
Da ist mir dann natürlich sofort ein Gedanke durch den Kopf geschoßen.
Naja eigentlich zwei und zwar einen Selbtsbaubass und ein Brotzeitbrett.
Aber des gehört hier nicht her :)

Auf jedenfall liegt der Stamm der gut 50cm Durchmesser hatt und ca 4m lang ist
im Carport zersägt zum trocknen.

Nun meine eigentlich Frage voweg, kann man überhaupt aus Kirschholz einen Bass
bauen oder ist das Holz vom Klang her eher nicht zu gebrauchen?
Ansonsten hab ich bald Brotzeitbretter für des ganze Dorf :-D

Und wie is dass mit der Trocknung?
Im Moment liegt er halt im Carport in der Ecke, schön mit Latten getrennt und
nochmal von Sägespäne und sonstigem befreit.
Vor Regen und Sonneneinstrahlung geschützt aber ich hab da so meine bedenken
ob das so Optimal ist.... Notfalls hätte ich noch einen Speicher wo es zwar
im Sommer vorallem sehr warm wird, er auch vor Regen und Sonne geschützt wird,
aber naja, die Bretter sind schon recht schwer!
Aber muss man da zb die Rinde entfernen? Wenn ja wann geht sowas am besten?
Wenn er noch feucht ist oder schon 1 Jahr liegt oder auch 2
oder in ganz fehrner Zukunft?

Hmm, vorher hatte ich noch mehr Fragen aber die sind mir im Moment leider entfallen.
Wäre nett wenn sich ein paar eingefleischte Bastler (egal ob Hobby oder Beruflich,
mach sowas auch gerne Hobbymäsig) melden würden!

Vielen dank und bis bald

edit: noch ein paar Bilder:
 
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Zuletzt bearbeitet:
Toll! Gratulation zu so einem Rohmaterialbestand!:)

Kirschholz ist prima. Hart, dicht, schön...;)
Im Grunde kannst du draus einen kompletten Bass bauen. Korpus und Hals sind kein Problem, wenn du willst sogar das Griffbrett.

Die Lagerung ist auch ok. Geschützt vor direkter Sonneneinstrahlung und Regen ist eigentlich optimal. die Rinde bleibt dran, ansonsten musst du nun nur noch ca. 2 Jahre abwarten, bis es verarbeitungsfertig ist.

Nochmal Glückwunsch und ich freu mich auf den Bauthread in 2 Jahren...;)
 
Kirschholz kann man Nehmen, selbst bei Warwick wird das für Custom-Bestellungen mal verwendet, siehe hier: http://www.warwick.de/modules/produkte/produkt.php?cl=DE&katID=21829&linkID=41419&submenuID=14667

Wie das mit Bäumen aus unserer gegend aussieht, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass man bei den meisten Bäumen aus unseren Breiten eher die aus den Höhenlagen (>1000m) nimmt, da diese langsamer und damit wohl gleichmäßiger wachsen. Keine Ahnung wie das bei Kirsche ist, aber ich denke trotzdem, dass das gehen sollte...
 
Kann ich so ein Brotzeitbrettchen haben? Sieht sehr schön aus.:great: Wünsche viel Glück.
 
aus einem stück wäre auch cool, also neckthrough oder wie das heisst...
 
Ich will Dein Glück jetzt mal nicht schmehlern, aber ich hab auch mal einen Bass aus heimischen Kirschholz gebaut (allerdings mit einem fertigen Hals :p ). Hab dafür hochwertige Hardware und gute Seymour duncan Tonabnehmer verbaut - und der Bass klang nicht wirklich überzeugend - ziemlich dünn und ohne charakter. Hab jetzt den Bass wieder zerlegt und mit der selben Hardware einen neuen Bass aus einem guten Stück Mahagoni gebaut, und der klingt jetzt richtig geil...
Wie gesagt, ich will Dir jetzt nicht die Vorfreude nehmen, villeicht war mein Kirschholz auch irgendwie tot und wahrscheinlich auch aus einer anderen Kirschart - aber ich persöhnlich würde kein Kirschholzbass mehr bauen. :mad:
 
Kirschholz kann man Nehmen, selbst bei Warwick wird das für Custom-Bestellungen mal verwendet

Der originale Streamer hatte sogar Flanken aus Kirschholz, und der spielte klanglich wirklich in der Championsleague. Schade, daß es davon heuer keine 25th anniversary reissue gibt wie vor 2 Jahren für den Nobby Meidel. Aber vielleicht ginge das über die Lizenz von Spector hinaus. Naja, und vielleicht wäre man auch mit Spector darselbst doch besser dran... :gruebel:
 
Das selbe hatte ich auch vor :eek: Nur die Zeit hats bisher verhindert aber bald...
Bin echt gespannt auf das Ergebnis! Und natürlich auch auf den Baubericht
 
Vielen dank für die reichlichen antworten!
Ich denke dass mit dem Brotzeitbrett lässt sich einrichten, aber dauert halt noch bis er gescheit trocken ist.
Da es ja mein "erster" kompletter Selbstbau wird, was braucht man denn alles an Werkzeug?
Haben eine gut ausgestattete Werkstatt aber sowas wie Feilen oder Saegen für zb Bunddraehte hab ich nicht!
Evtl. werde ich das einem Geigenbauer im Nachbarort ueberlassen, muss da aber genauer nachfragen. Oder einen fertigen Hals kaufen. Mal sehen.
Die Hardware denke ich mal Rockinger oder Thomann, mal sehen.
 
Als generelle Empfehlung würde ich da das KochBuch nennen, ist gut zu lesen und informativ.
Auch wenn der Titel anderes vermuten lässt, ist das auch für den Bassbau geeignet.
 
Ich kann mir fast nicht vorstellen das die kirsche ne vogelkirsche ist weil sie in nem garten gestanden ist, und zum bassbau soweit ich weiß vogelkirsche verwendet wird. Vogelkirsche ist recht hart und hat nen eher kleineren jahrringaufau als ne sauerkirsche oder ähnliches.. Aber versuchen würd ich es trotzdem!!!:great:
 
ich würde dir auch eher von abraten. da steckste nen haufen mühe rein und nachher bekommt der body risse wegen evtl falscher lagerrung und schlechter qualität des holzes. so war es bei mir mal der fall. kauf dir lieber irgendwo ein gutes stück gelagertes holz und bau ihn daraus da hast du mehr freude dran. kostet so ab 60 euro.
 
Erstmal zum Baum:
Sieht soweit nicht schlecht aus. Kirsche wird in Rinde getrocknet. Ich würde die Hirnholzenden mit Wachs oder Leim verschließen um tiefgehende Hirnholzrisse zu vermeiden.
Und dann einfach für ein Jahr oder (eher) zwei bei guter Durchlüftung überdacht trocknen lassen.
Du wirst eher ein Problem damit haben ein Brett zu finden das genug Kernholz für den Bau hat. Den der gelbliche Splint sollte weg. Oder aber Bookmatchen und ein schön gemasertes Top draus machen.
Mal ne andere Frage: Wie habt ihr die Bretter eingeschnitten?
Über die Eignung von Kirsche zum Gitarrenbau wurde ja schon ausreichend gesprochen. Davon für mir auch ein :great:
Es wird wahrscheinlich eine Fruchtkirschart sein. Aber das für den Instrumentenbau nur Vogelkirsche verwendet wird höre ich zum ersten Mal und kann es auch nicht so recht glauben. Das Aufkommen an Vogelkirsche is eh schon sehr gering. Und dann wollen Tischler und die Furnierindustrie da auch noch was von haben.

Aber bis das Holz getrocknet ist kannst du ja schonmal nen ersten Probebau starten ;)
 
Ansonsten könntest du das Holz auch an nen heimischen Bass und/oder Gitarrenbauer verkaufen, vtl möchte er/sie ja 2-3 "Scheiben" haben.
Für das Geld könnteste dir dann vtl sogar schon nen gut abgelagertes stück Holz kaufen wo du die Garantie hast das es wirklich trocken ist. Wäre auf jedenfall die frustfreiere Variante, wobei es auch echt cool wäre wenn du den Bass "von klein auf", also mit lagerung des holzes etc., bauen würdest. Wäre mal was neues in diesem Thread.

Mfg
 
Also geschnitten wurde er von einer schreinerei im nachbarort. Ich vermute mal so wie auch Fichten oder Kiefernstämme gesägt werden.
Den unterschied zwischen Vogelkirsche/Fruchtkirsche/anderen Kirschsorten kenne ich nicht, auf jedenfall konnte man die Kirschen essen wenn man auf Fleischeinlage stand (viele Maden). :)
Eine Wildkirsche steht auch noch im Garten, da is der Stamm ca. 1/3 dünner.
Falls im Sommer bzw Herbst nächsten jahres der Stamm gar nichts taugen sollte werden die besagten Brotzeitbrettl gemacht.
Hab gestern nochmal nachgeschaut, kleine Risse sind schon im Holz.
Aber die sind am Ende wo ca. 4 Äste rauswuchsen.
Die obersten Bretter wirft es auch ein bisschen. Muss ich heute abend mal umschichten und dann oben was schweres drauflegen.

Wie gesagt, wenn das Holz nach 2 jähriger trocknung nichts taugt dann weg damit!
Da mach ich mir keinen stress draus.
 
mein haupt-bass ist auch ein selbstgebauter aus kirsche, gekauftes holz vom holzhändler vor ~20 jahren. genaue kirschart weiss ich nicht. super holz kann ich da nur sagen. hatte mehrere bässe daraus gebaut (teils nur korpus, teils auch hals) - klingen alle spitze.

2 jahre trockenzeit halte ich aber bei frisch geschnittenem holz definitiv für zu wenig. speziell wenn du auch den hals daraus bauen willst warte lieber länger. und achte darauf extrem gerade gewachsene stellen für den hals zu verwenden
 

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