shure sm57 modifikation

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Lasse Lammert
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einige kennen diesen trick vielleicht schon, für alle anderen kann er vielleicht hilfreich sein:

das Shure SM-57
ist ein hervorragendes alround-mikro.
für einige anwendungen hat es aber einige schwachpunkte (low-cut, nasale mitten etc).
die verwendete kapsel ist die gleiche wie bei allen dynamischen shure.mics, und von sehr guter qualität.
allerdings ist der verwendete transformator der letzte rotz.
nun geht es darum diesen zu entfernen:

dazu montiert man den griff ab und legt ihn kurz in heisses wasser (kann rihig kochen...achtung, nur den griff, nicht kapsel und xlr-anschluss!!!) um den kleber zu lösen. nach kurzer zeit kann man dann den mistigen xformer an den kabeln herausziehen und in den müll befördern, oder, für bastelwillige, in eine externe box einbauen, welche man mit xlr-kabeln versieht, um ihn bei bedarf wieder zwischenschalten zu können. (der xfrmr überlebt das heisse bad).

jetzt werden die kabel vom xlr-anschluss des 57 durch den griff direct mit dem vorderteil verbunden----voila.

der vorteil: das mik arbeitet dynamischer, der bassbereich ist stärker (kein highpass mehr durch billigen tranny), der nasale mitten-hügel ist weg und das mic hat mehr höhen aus 2 gründen: der xformer arbeitet durch seinen induktiven widerstand als eine art high-cut und die gesamt impedanz wird natürlich geringer, wodurch weniger höhen bei der anpassung an den preamp verloren gehen.

der klang geht insg. jetzt stark in richtung sm7

nachteile: das mic hat nun einen stärkeren nahbesprechungseffekt und einen gerinmgeren output (ca 10 dB) d.h. man benötigt einen hochwertigen preamp.

wenn man mehrere sm57 hat macht die modifikation bei zumindest einem viel sinn.

für gitarren ist es natürlich geschmackssache, da gerade da der mitten-hügel charakteristisch sein kann, für drums (toms und vor allem snare) bevorzuge ich aber definitiv die version ohne transformer....
ausprobieren.

wenn ihr nur ein sm57 habt, und das nicht verbasteln wollt, könnt ihr euch auch einfach eine billige kopie für 30€ holen, bei dem den tranny entfernen und eben nur den griff nutzen, dann habt ihr also quasi eine kapsel und 2 griffe (mit und ohne x-former) die ihr je nach bedarf verwenden könnt.
oder eben den ausgebauten tranny in ein kästchen bauen und dieses mit xlr buchsen versehen, dann könnt ihr diese wie gesagt bei bedarf wieder dazwischen schalten)

ich ermutige jeden diesen mod mal auszuprobieren, es ist echt erstaunlich. was aus nem 67er noch rauszuholen ist, ich möchte meins nicht mehr missen (DAS snare-mic!!)
 
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
:confused:

Hm. Du legst also die Schwingspule des Mic direkt auf Pin 2 und 3 des XLR-Steckers und Masse (welcher Anschluß ist das denn jetzt?) auf Pin1, oder?

Und wie reagiert das trafolose Mikro jetzt auf Störeinstrahlungen von außen, besser, gleich, schlechter?

Sind nach dem Umbau Probleme zu erwarten, falls versehentlich die Phantomspannung am Pult eingeschaltet ist? Es gibt ja auch Mischpulte, die die Phantom nur mit einem Schalter für alle Kanäle schalten.

Hm, ich weiß ja, das alle Theorie grau ist undes in der Praxis durchaus ganz anders als im Lehrbuch funktionieren kann ;) , aber diesen doch etwas aufwendigen und radikalen Umbau betrachte ich eher ... kritisch.
 
Hallo,

ich habe mir mein SM57 auch umgebaut und muss sagen ich bin mehr als zufrieden.
Für eine Snare ist das Ding das absolute bringer.


Hatte es gestern zum erstenmal im Live Einsatz.
am EQ hab ich sogut wie kaum was machen müssen. Einfach super!


Leider muss ich sagen, dass der Output schon arg wenig geworden ist.


Beim 01v96 Gain fast auf Anschlag und sogar noch um 3db mit dem Compressor angehoben.
Hat einer ne Idee, wie ich kostengünstig den Output erhöhen kann?
Hab zwar noch einen Behringer Preamp hier rummliegen, aber ob ich das wirklich machen möchte :D
 
Ich gebe mein Erstaunen zu... die Snare ist kein leises Instrument und die preamps des 01V96 sind nicht die schlechtesten... Wenn der Rest des Mikrofones so schwach ist, um unter diesen Umständen noch ein brauchbares Signal zu liefern, würde ich nicht versuchen, das Problem per "kostengünstigen" zusätzlichem Vorverstärker zu lösen, sondern lieber das Mikro in den Originalzustand zurückversetzen (oder wegwerfen und an ein besser passendes denken).

Wer's braucht, kann natürlich das Signal aus dem verkorksten SM57 auf eine Gruppe oder Aux oder DirOut rausführen und von dort wieder in einen zweiten (Mikrofon)Kanalzug, um dort die weiteren 60dB Vorverstärkung zu nutzen... wenns schee macht... :cool:
 
Moin,

ich selber lege ja gerne mal den Lötkolben an um HiFi Geräte zu modifizieren - also wem es gefällt kann das ja gerne machen (außer dass dadurch keine Garantie mehr beansprucht werden kann).

Aber Grund warum der Übertrager drin ist:
- Anpassung an den üblichen Mic-Pegel von ca. 2 mV (es müssten ganz grob 10 dB sein.)
- Symmetrierung des Signals
- Filterung von eventuellen Hochfrequenten Einsteuerungen (z. B. typischen "Handy-Knacksen)

beste Grüße

PS: Guter Punkt Peter - die Modifikation bewirkt auch, dass das Mikro nicht mehr gegenüber Phantomspannung geschützt ist.
 
Moin,

wenn schon Umbau, dann aber richtig! :D:D

So funktionierts:

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Kondensatormikro????? von Nils am 04 Dezember, 2003 um 15:05:16:

: Hallo,
: Ich habe mal gehört, dass man aus Dynamischen mikros durch einen Kleinen Trick ein Kondensatormikro bauen kann....
: Mann muss nur die Membran herausschneiden und dann eine Metallfilie draufkleben. An diese schliesst man den einen der ehemaligen Spulenanschlüsse.
: Als nächstes bestreicht man die Folie mit einem Dielektrikum welches isoliert und die Kapazität bestimmt.
: Auf das dieelektrikum kommt dann die zweite Folie die mit dem anderen Spulenanschluss verbunden wird.
: Fertig ist das Kondensatormikro......
: So jetzt meine Frage: Was nehme ich als Dieelektrikum??
: Kann man da einfach das aud herkömmlichen Kondensatoren nehmen die man aufschneidet???
: Welche Folie ist dafür geeignet?? Alufolie wohl kaum denn die schwingt ja schlecht... das muss irgend etwas ganz dünnes sein.
: Ist ein Shure SM58 für diesen Umbau geeignet, denn das wäre das einzige Dynamische mikro was ich hier so liegen habe...
: Danke für eure Antworten

Abgeschickt von Raffael@sacknase.com am 17 Dezember, 2003 um 19:52:19
Hallo,
klar geht das. Also Du gehst wie folgt vor:
Du nimmst eine Rasierklinge von Gilett und Trennst den Saum der Membran vorsichtig auf. An dem unteren Ende der Quaralachse schneidest Du 1/5 tel des obenen Quadranten heraus. Im unteren Bereich muß das spatialeck dann deutlich sichtbar sein. Allerdings mußt Du vorisichtig sein. Wenn Du den Resusfaktor von einem 10tel erfaßt hast mußt Du das obere Ende des Saumes mit einem Zickzackstich zusammennähen.
Das geht jedoch nur mit einer Nähmaschine von Steenbeck. Hiebei solltest Du beachten, daß die Spurverbreiterung nicht größer als 13 mm beträgt, da sonst der inner Saum ausfranzt, was zu Kammerflimmerungseffekten führen kann.
Das macht sich allerdings fast nur bei quadronomieaufnahmen bemerkbar.
Die Induktionsspule wird mit 3 Nanogramm Patex auf die innere Seite des fertigen Membranes geklebt.
Die Patex-Schicht darf aber nicht dünner als 3 mikron betragen, da sonst Partialschwingungen den Achsenkörper dehydrieren können.
Der verwendete Kondensator sollte ein LLKuyay sein, welcher sehr häufig in Bosch Kondenstrocknern verwendet wird. Dieser hat eine Legespannung von 3V bei 763 Ohm negativ. Das hat zur Folge, daß im Bereich des Randquartanten nur sehr leichte Aquaresationseffekte hervortreten.
Diesen verbindest Du mit dem Aduktor des Laminhemmers. Vorsicht: der schwarze Pol ist negativ.
Die Warmlaufzeit beträgt im Winterbetrieb lediglich 3 Kölsch.
Und ganz wichtig: habe in dem Moment, wo Du das Mikrofon an Dein Pult anschließt einen großen großen Feuerlöscher zur Hand.
Gruß


Viele Grüße,
mikroguenni
 
Nachdem wir also nun den ultimativen Mic-Mod gesehen haben, nochmal kurz zurück zum ursprünglichen Thema:

Gibt es denn keine hochwertigeren Austausch-Transformatoren? Gleiche Spannungsübersetzung, Symmetrierung, aber bessere Audiowerte? Irgendwas, um den zerklüfteten Frequenzgang des SM 57 ein wenig mehr an den ausgeglicheneren Frequenzgang des Beta 57 anzunähern?

Danke und viele Grüße
Jo
 
Das Beta 57 hat soweit ich weiß eine andere Kapsel (bin grad zu faul nachzusehen) und Richtcharakteristik, ich glaube nicht dass sich ein SM57 einfach so an das Beta annähern lässt.

Aber es gibt den vielgelobten Mod mit dem TAB Funkenwerk Trafo - für läppische 80 Dollar nur für den Übertrager. Ich persönlich finde das schon recht fragwürdig [beknackt], denn wenn ich ein besser/anders klingendes Mic haben will, dann kaufe ich doch gleich ein anderes. Diese Basteleien sind eher was für Leute, denen es wichtig ist, "anders" zu sein, unabhängig von solch irdischen Argumenten wie Sinn oder Kosten/Nutzen Verhältnis. Ein SM57+Funkenwerk Übertrager+Zoll+Fracht+Wartezeit+meine eigene Arbeitszeit für die Bastelei=Preis für ein sehr viel besseres Mic, ganz ohne Gebastel aber dafür mit Garantie. Langweilig, ich weiß. Aber praxisgerecht.

Irgendwas, um den zerklüfteten Frequenzgang des SM 57 ein wenig mehr an den ausgeglicheneren Frequenzgang des Beta 57 anzunähern?
Ich dachte eigentlich, du bist Profi? Als solcher würde ich doch davon ausgehen dass du dir eben das kaufst, was du für angebracht hältst. Du willst Beta Sound? Dann kauf ein Beta, das hat dann auch gleich mechanische Vorteile. Alles andere ist - ganz trocken gesagt - unsinnig.
 
Hi und danke für die Antwort,

nein, ich bin kein Profi. Und ich besitze kein SM 57. Als Fan und Besitzer des Sennheiser 906 käme mir höchstens ein Beta 57 in die Tüte. Da viele Musiker aber wundersame Wesen mit einem noch viel wundersameren Ego und Ansichten sind, wollen viele einfach ein SM 57. Warum, können die wenigsten begründen, aber sie wollen es halt. Also möchte ich ihnen gern geben, was sie fürs Ego brauchen (nämlich ein Mikro mit SM 57 Look), ohne auf das zu verzichten, was ich mag (einen einigermassen ausgeglichenen, nicht so zerklüfteten Frequenzgang). Mir persönlich würde ein Beta 57 schon einigermassen zusagen, daher habe ich es als Soundbeispiel genannt. Dass ein möglicher Austauschtrafo so teuer ist, wusste ich nicht. Und ich finde, Du hast recht, so ergibt das überhaupt keinen Sinn. Persönlich stehe ich inzwischen sehr auf "langweilig, aber dafür praxisgerecht und mit Garantie".

Und ja, das Beta 57 hat eine andere Kapsel und eine andere Richtcharakteristik als das SM 57.

Viele Grüße
Jo
 
Sicher gibt es auch viel günstigere, sogar billige Übertrager mit vergleichbaren Werten - ich bezweifle nur stark, ob die dann irgendwie besser sind als das, was man bei Shure einbaut. Der Frequenzgang in sich wird durch den Übertrager ohnehin nur im oberen und unteren Grenzbereich verändert, die Grundcharakteristik bleibt aber wohl erhalten. Eine Entzerrung müsste im Falle eines dynamischen Mikros schon durch bauliche Veränderungen an Kapsel und Gehäuse/Korb erfolgen, oder durch passive Saugkreise, aber da wird es dann richtig fummelig. Und das man im Audiobereich mehr verirrte Esotheriker fachsimpeln hört als bei Vollmond am Strand von Koh Phangan herumlaufen weiß man ja auch nicht erst seit gestern.. :D
Ein SM57 habe ich übrigens auch nicht... ich bevorzuge den Vorgänger, das SD545. Wenn schon old school, dann richtig. ;)
 

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