Sibelius: Problem mit taktübergreifenden X-Tolen

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Liebe Community,

stehe in Sibelius vor dem Problem, X-Tolen eingeben zu wollen, die über Taktstriche hinausgehen sollen. Also beispielsweise eine Viertelnoten-Triole auf dem 4. Schlag eines 4/4-Taktes beginnen zu lassen, die dann noch die Eins auf dem nächsten Takt ausfüllt.

Hat dafür vielleicht jemand eine Lösung? Würd' mich freuen!

Grüße

Stadtmensch
 
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Und hier ist noch ein anderes Problem aufgetaucht: Ich hätte die tiefen Noten gerne im unteren System stehen - allerdings noch immer mit den übrigen der jeweiligen Gruppe durch Balken verbunden, alsoso, dass die Sechzehntelbalken zwischen den zwei Klaviersystemen stehen und die Hälse davon ausgehend nach oben bzw. unten reichen. Wahrscheinlich ein trivialeres Problem, finde aber dennoch keine Lösung dazu im Netz.
 

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Ich hätte die tiefen Noten gerne im unteren System stehen

Hallo Stadtmensch,

was Du möchstes, ist im Grunde nichts als einen Systemwechsel der Stimme. Die verbindenden Balken bleiben dann automatisch erhalten.
Markiere einfach die Noten, die ins untere System sollen, und drücke Ctrl+Shift+PfeilRunter. Dann wechseln die Noten das System, zählen aber weiter zur Stimme und auch die Balken, Bögen usw. bleiben intakt.
Irgendwo im Menü (Tab Noteneingabe) geht das auch, ich habe aber momentan kein Sibelius installiert und die Menüs bzw. das optische Erscheinungsbild ändern sich ja auch ständig, keine Ahnung, wie das aktuell aussieht...

Viele Grüße
Torsten


PS: zur ersten Frage...
stehe in Sibelius vor dem Problem, X-Tolen eingeben zu wollen, die über Taktstriche hinausgehen sollen. Also beispielsweise eine Viertelnoten-Triole auf dem 4. Schlag eines 4/4-Taktes beginnen zu lassen, die dann noch die Eins auf dem nächsten Takt ausfüllt.
... kann ich zwar keine direkte Sibelius-Lösung vorschlagen (weil ich gerade ohne Sibelius nicht herumexperimentieren kann), aber vielleich einen generellen Hinweis geben:

n-Tolen, die über einen Taktstrich hinwegreichen, gibt es im Prinzip schon, aber da die erste Note im Takt nicht auf Schlag 1 kommt, sondern etwas dahinter (das sieht man auch im Notenbild im Vergleich zu anderen Stimmen), ist alles in der Regel etwas diffus zu lesen:

cross-barline-tuplets-a.png



Eine Alternative, die auch ohne Trickserei in Sibelius machbar wäre (also sozusagen eine indirekte Lösung für Deine Frage ;;) wäre, die n-Tolen entsprechend aufzuteilen und überzubinden, dann ist es auch rhythmisch etwas karer, weil der Taktanfang ersichtlich ist:

cross-barline-tuplets-b.png


Beide Varianten sind rhythmisch absolut identisch, die letztere mag aber beim Lesen etwas hilfreicher sein.
 
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Hallo Torsten, danke für deine Antwort, das mit dem Systemwechsel ging ja einfacher als ich dachte. Funktioniert super...

Das Triolen-Problem habe ich vorerst tatsächlich bereits auf die von dir vorgeschlagene Art gelöst. Die sind allerdings bei mir Teil eines ausnotierten Ritardandos, wo ich die Triole mit weniger Vierteln im Schriftbild irgendwie ruhiger und der Situation angemessener empfinde als die etwas hektischer wirkenden Triolenachtel mit Bindebögen etc. Auch tritt später an ein paar Stellen dieselbe Problematik mit beispielsweise Septolen auf, wo es dann mit der Methode echt frickelig werden würde...also im Moment nur ne Übergangslösung. ;-)
 
Die sind allerdings bei mir Teil eines ausnotierten Ritardandos

Hallo Stadtmensch,

über den Sinn von ausnotierten Ritardandi könnte man trefflich diskutieren. Ich gehe allerdings davon aus, daß Du genu weißt, was Du willst, und schweige deshalb. :)

Weil das Problem interessant ist (und mit LilyPond völlig problemlos machbar, wie man an den Beispielen oben sehen kann), wollte ich wissen, was Sibelius in dieser Hinsicht zu bieten hat und habe mir die aktuelle Testversion von Sibelius installiert und das Handbuch sagt: "Es geht nicht!".

Siblius-Handbuch schrieb:
N-tolen über Taktstriche
Obwohl Sibelius N-tolen über Taktstriche nicht automatisch notieren
kann, so ist dieser Effekt doch nicht allzu schwer zu erreichen, und
zwar folgendermaßen: [...]

  • Irregulären Takt der doppelten Länge einfügen
  • Triolen innerhalb dieses Taktes "ganz normal" notieren
  • Manuell einen Taktstrich einfügen
  • Im Folgetakt noch die Taktnummer korrigieren, denn durch diesen tollen Trick ist ja alles verschoben

Selbstversuch


Irregulären Takt einfügen (vom Tabreiter "Start" aus):

sib-tup-cross-bar-1.png


und passende Länge einstellen ("zwei ganze Noten"):

sib-tup-cross-bar-2.png


Dann n-Tolen ganz normal innerhalb dieses Taktes eingeben:

sib-tup-cross-bar-3.png



Nun noch einen Taktstrich manuell eintragen (über Notation->Häufige->Taktstriche)

sib-tup-cross-bar-4.png


Jetzt nur noch die Taktnummer des Folgetaktes korrigieren, das war's "schon".
... Fast: Denn die Raumaufteilung ist noch ziemlich katastrophal, weil ja gewöhnlich vor und nach Taktstrichen ein wenig Platz geslassen wird.


Wenn so etwas regelmäßig in Deinem Stück vorkommt, hat man bald nur noch einen einzigen irregulären Takt.
Ich bin ehrlich gesagt überrascht, daß Sibelius offensichtlich so etwas nicht besser kann. :eek:

Viele Grüße
Torsten
 
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Danke dir! Habe diese Stelle im Handbuch nicht gefunden, wahrscheinlich nach den falschen Begriffen gesucht. Ich habe das jetzt wie beschrieben ausprobiert, das geht schon in Ordnung - kommt bei mir nicht öfter als ca. 15 Mal im Stück vor, der Aufwand ist also vertretbar.

Habe schon gehört, dass LilyPond in vielen Dingen flexibler ist - aber ich habe einen Horror vor Programmzeilen und Computern im Allgemeinen, und es ist schon ein großer Schritt für mich, mich jetzt überhaupt mal auf ein Notationsprogramm einzulassen. Ich finde gerade noch heraus, wie gut ich damit meine Musik umsetzen kann - das hier ist gewissermaßen meine erste Partitur, die ich damit in Angriff nehme.

Ausnotierte Ritardandi habe ich eigentlich auch nicht gerne, aber in diesem Fall betrifft es nur einzelne Figuren in einzelnen Instrumenten, der Rest muss samt Dirigent das Tempo halten.
 
Danke dir! Habe diese Stelle im Handbuch nicht gefunden, wahrscheinlich nach den falschen Begriffen gesucht.

Das ist unter 3.10 Triolen und andere N-tolen zu finden, geggen Ende gibt es den Absatz "N-tolen über Taktstriche".


Habe schon gehört, dass LilyPond in vielen Dingen flexibler ist - aber ich habe einen Horror vor Programmzeilen und Computern im Allgemeinen, [...]

LilyPond kann, wie eigentlich auch Sibelius und Finale, im Grunde alles. Es ist nur eine Frage des Aufwandes. ;)
Wenn Dir Programmiererei/Texteingabe nicht liegt, dann wäre LilyPond auch nichts für Dich. Bei mir ist es eher umgekehrt, mir geht die ständige Herumklickerei auf die Nerven... Jeder Mensch ist verschieden und ich missioniere nicht (jedenfalls nicht absichtlich).

Viele Grüße
Torsten
 

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