Software zur Archivierung von improvisatorischen Ideen gesucht

[JazzJoe]

Hallo liebe Jazz-Pianisten,

vorweg: Ich habe dieses Thema bewusst nicht in ein entsprechendes Software-Forum gesetzt, da ich glaube, dass mein Anforderungsprofil ziemlich jazztypisch ist und deshalb besser von sich in diesem Bereich tummelnden Mitgliedern beantwortet werden kann.

Wie der Betreff schon verrät, suche ich eine computergestützte Möglichkeit, Licks bzw. improvisatorische Phrasen/Ideen einfach, schnell und übersichtlich festzuhalten.

Erste Versuche, Licks in Sibelius First einzuspielen, haben mich bislang noch nicht so recht überzeugen können, auch wenn die Software sehr gut mit Swing-Rhythmen umgehen kann. Das fortlaufende Notenblatt ermöglicht m. E. kein übersichtliches Archivieren bzw. schnelles Abrufen/Wiederfinden.

Wie macht ihr das? Benutzt ihr lediglich Notenpapier, um Licks etc. festzuhalten?

Über Rückmeldungen aller Art würde ich mich freuen.

Musikalische Grüße
Joe

 

[JazzJoe]

(Das Thema wurde freundlicherweise in dieses Forum verschoben, die einleitende Formulierung ist also hinfällig )

 

[Rescue]

Eigentlich könnte man einen normalen Midisequencer dafür benutzen

 

[JazzJoe]

Eigentlich könnte man einen normalen Midisequencer dafür benutzen

Danke für die Antwort. Bei einem "stinknormalen" zeitleistenbasierten Sequencer-Programm wird das Ganze doch vermutlich schnell unübersichtlich, oder?

Bei diesen musikalischen Ideen (oder "Licks") denke ich an zweitaktige Phrasen über jazztypische funktionsharmonische Progressionen ("II-V"-Verbindungen, Turnarounds etc.). Wenn ich 20 oder 30 davon in einem Projekt hintereinander (auf einer Spur) oder untereinander (in mehreren Spuren) aufnehmen würde, mit welcher Software könnte ich am schnellsten wieder darauf zugreifen bzw. die einzelnen Ideen eindeutig kennzeichnen und voneinander abgrenzen? Würde sich bspw. Ableton Live dafür eignen?

Wie haltet ihr Ideen fest, die ihr nicht gerade in einem Projekt verarbeitet, aber später vielleicht noch einmal einsetzen wollt?

 

[Gast27281]

Moin!

Da wirst Du mit herkömmlichen Programmen so einige Schwierigkeiten haben, denn einen schnellen Zugriff hat man da i.d.R. nicht so. Schau Dir mal Studio One an, da gibt es eine Startseite von der aus du sofort auf mindestens 20 Titel zugreifen kannst, oder in deinem Fall eben auf 20 Soundschnipsel, Licks oder what ever!

HIER habe ich mal ein Review darüber geschrieben.
Was willst Du denn mit den Soundschnipseln anfangen? In einen Song einbauen oder die irgendwie Live einsetzen?

Greets Wolle

 

[Vill-Harmonix]

Ich würde die Schnipsel in einer (beliebigen) Sequencersoftware aufnehmen und als kurze Midifiles exportieren. Ein passendes Ordnersystem anlegen - fertig.

Falls Du einen Mac hast, funktioniert es sehr komfortabel, Midi's per Vorschaufunktion abzuspielen - unter Windows weiss ich leider keine Entsprechung - aber da gibt es bestimmt was.

Wenn Du die Licks dann auch in einer Software verwenden willst - in Logic/Garageband könnte man sie auch als Loops speichern (Midi-Loops incl. Klangererzeugereinstellungen) und mit Schlagworten versehen. Loops+Verwaltung gibt es aber auch in anderen Sequencern.

Clemens

 

[pico]

in Cubase gibt es ja die Media-Bay - da kann man neben Samples auch MIDI-Dateien erfassen und mit TAGs versehen

http://www.musotalk.de/video-workshops/video/article/cubase-praxis-media-bay/

 

[JazzJoe]

Hallo zusammen,

vielen Dank für die vielen Anregungen. Die Idee, einzelne Ideen/Licks als MIDI-Files abzuspeichern und diese dann evt. noch später über DAW-interne Mittel abrufbar zu machen, gefällt mir ganz gut.

Werde demnächst mal mit Testversionen der vorgeschlagenen Tools rumprobieren und dann Bericht erstatten.

Viele Grüße
Joe

 

[fritz_ph]

Hallo Jazz Joe

Kann Dir den Tipp von WolleBolle nur bestätigen. Studio One ist meines erachtens die zu Zeit wahrscheinlich übersichtlichste DAW. Falls Du die Schnippsel vor allem als Gedankenstütze verwenden willst, kommt allenfalls auch capture (ebenfalls von presonus) in Frage. Damit sind die Bearbeitungsmöglichkeiten zwar minimal, dafür geht aber auch das Aufnehmen oder Live Mitschneiden nochmals ein Stück einfacher.