Solo Jazz Kontrabass Versuche

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Liebe Leute,

ich habe heute mal etwas herumexperimentiert mit Kontrabass, Neumann tlm 102 und Rode Nt-5.
Das Neumann habe ich ca. 30cm vor das f-Loch gestellt und mit dem Rode habe ich aus ca. 40cm auf das obere Drittel des Griffbretts gezielt, dort, wo sich meine Finger hauptsächlich aufhalten.

Hier ein Rohmix, nur die Lautstärke der beiden Mikros habe ich etwas angepasst:


Es dröhnt ziemlich um die 100Hz, was ich auf meinen Hifi-Kopfhörern stark höre aber nicht auf meinen Monitoren.

Hier mein erster Versuch, etwas draus zu machen. Ich habe bei beiden Spuren jeweils bei 94Hz einiges rausgenommen, bei der f-Loch-Position (Neumann) etwas spitzer (0.5) und mehr (-14.5db) als bei der Griffbrett-Spur (Rode, 0.4/-13).
Dann habe ich bei der Summe beider Spuren einen LowCut bei 50Hz und einen sehr lieben Kompressor sowie sehr breit bei 1-2khz noch leicht abgesenkt und bei 3.1khz -5db für weniger Saitengeräusche. Außerdem habe ich die beiden Spuren ganz leicht im Stereo verteilt, jeweils 10% sowie ein ganz klein wenig Hall den man aber eigentlich als solchen nicht hört.


Das Ganze klingt noch überhaupt nicht nach dem, was ich für einen Sound anstrebe (Avishai Cohen z.B.). An die geübten Ohren: Wie viel kann ich mit EQ noch rausholen oder ist mein Zimmer für Kontrabassaufnahmen einfach nicht geeignet? Der Kontrabass selbst klingt in Natur richtig gut und ausgewogen, ich weiß aber schon, dass mein Raum ziemlich mies ist.

Wie würdet ihr es machen? Ach ja, bitte nicht mein Gespiele bewerten, das war gerade nur irgendwelcher Quatsch. ;)
 
Eigenschaft
 
Ich mag irgendwelchen Quatsch ;)

An einigen Passagen hat der Bass wohl Raummoden angeregt - die daraus folgenden Resonanzen kriegst Du ja nicht mit einem EQ raus, weil das ein zeitliches Nachschwingen ist.

Es könnte natürlich sein, dass es bessere und schlechtere Positionen für den Kontrabass gibt.
Ich würde folgendes probieren:
Ausgehend von 38% Raumlänge mal zentimeterweise in Richtung Stirnseite, bis die Balance der Frequenzen stimmt.
Und dann im Prinzip nochmal das gleiche (nur in Richtung Raummitte, vermute ich) für die Mikrofone - es ist Wahnsinn, wie viel in einem kleinen Raum 2 cm ausmachen können.

Ob der Raum an seine Grenzen kommt kann man eigentlich nicht sagen, solange man nicht weiss welche Maße er hat und welche akustischen Maßnahmen schon getroffen wurden.


Clemens
 
Das Ganze klingt noch überhaupt nicht nach dem, was ich für einen Sound anstrebe (Avishai Cohen z.B.). An die geübten Ohren: Wie viel kann ich mit EQ noch rausholen oder ist mein Zimmer für Kontrabassaufnahmen einfach nicht geeignet? Der Kontrabass selbst klingt in Natur richtig gut und ausgewogen, ich weiß aber schon, dass mein Raum ziemlich mies ist.
Hab mir gerade mal verschiedene Avishai-Cohen-Aufnahmen auf Youtube angesehen (danke erstmal für den Tipp ...), und würde sagen er klingt insgesamt trockener und runder als deine Aufnahmen. Auf jeden Fall deutlich weniger Saitengeräusche. Legst du da eigentlich Wert drauf? Wenn nicht, probier mal das nt5 anders zu positionieren, um mehr Klang und weniger Nebengeräusche aufzunehmen. Versuche außerdem, mit dem tlm102 mal noch näher ran zu gehen, um mehr Direktschall im Vergleich zum Rest zu haben. Das alles kombiniert mit dem Raum, den du am besten mit Klamottenständern und Sesseln vollstellst, falls möglich. ;) Ich würde danach Effekte nur sehr wenig einsetzen - bloß nicht verschlimmbessern. Der Kontrabass als akustisches Instrument lebt auch vom natürlichen Klang, der deiner Angabe nach ja erstrebenswert ist.
 
Mit dem tlm näher ran? Ich habe mal gelernt, dass sich der Bass-Klang so richtig erst ab 0.5m oder mehr Entfernung entwickelt, wegen der langen Wellen... Bin aber kein Physiker. Ich mache nachher nochmal Testaufnahmen in einem größeren Zimmer eines meines Mitbewohners. Ich wohne eher so in einer Dachkammer. :)
 
In der Theorie bist du aber auch in einem Raum, dessen Entwicklung du aufzeichnen möchtest und nicht in einem, der dröhnt, oder? ;) Ich würde an deiner Stelle einfach so viel wie möglich mit der Mikrofonierung experimentieren, damit am Ende möglichst wenig im Mix gefuddelt werden muss. Bei Jazz und akustischer Musik sind Effekte im Mix eigentlich mehr Schadensbegrenzung und weniger Klangformung.

Statt der Verteilung Korpus und Griffbrett für die zwei Mikros kannst du auch nah und Raum nehmen und im Mix mal mit dem Verhältnis spielen. Dann wärs aber auch gut, wenn der Raum nicht dröhnt.
 

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