Songtexte selber schreiben

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Botschaft1
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Hallo zusammen.

Ich würde gerne anfangen mit Songtextschreiben.
Welche Fehler sollte man besser vermeiden?
Ich lasse beim texten oft meinen Gefühlen freien Lauf.
Das verstellt mir oft die Rechtschreibung, weil ich anders denke als ich rede.
Wie schreibe ich grammatikalisch korrekt?
Weil ich denke oft, meine Rechtschreibung ist nicht die Beste.
Deswegen frage ich, welche Fehler man besser nicht machen sollte.

Oder welche Anfängerfehler vermieden werden sollen.
 
Eigenschaft
 
In welchem Genre bist du denn unterwegs und in welcher Sprache (wenn nicht deutsch) willst du denn Texte verfassen ?

Seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen ist zunächst mal absolut ja kein Fehler.
Die Schwierigkeit besteht ja zumeist darin, diese in ihren Elementen und wichtigsten Schlüsselwörtern so zu ordnen, dass sie die vielen kleinen Geschichten innerhalb eines Songs zusammentragen und dich zur Message führen. Sei es die Ironie einer Begebung, der Herzschmerz den man nachempfinden kann, Wut, Trauer, Freude usw.

Das Genre gibt mitunter ja auch vor, in welcher Form Texte verstanden werden wollen.
Entweder z.B. durch eher simple Formen und in ihrer Direktheit einfacher gehaltene Texte und Reime wie im Pop oder mit cleverer Wortgewandheit und Botschaften mit Doppeldeutigkeiten sowie zwischen den Zeilen wie beim Singer/Songwriter und und und.
Da ist es nicht verkehrt, sich einmal die Idole deiner Wahl anzuschauen und wie dort textlich gearbeitet wird.
Es gibt gewisse Strukturen wie z.B. im Tanz animierenden Schlager mit viel Sonnenschein tunlichst auf dramatische Tragödie (und etwaige Schlüsselwörter verzichtet wird), während im sozialkritischen Rap wiederum "heile Welt und Sonnenscheinverbalitäten" vermieden werden.

Auch ist die Wahl der Perspektive die Wahl zwischen gut und schlecht.
Viele Songs funktionieren ja nach dem Prinzip eines direkten "Ich&Du"- wenn du auch dich ganz persönlich mitteilen möchtest.
Manchmal ist es für ein mitunter gleiche Geschichten aber auch besser, diese als Beobachter aus einer Distanz zu erzählen und "Er&Sie" zu verwenden.
Das kommt auf den Song an und welche Position man dazu einnimmt.

Deutsche Texte und Grammatik lassen sich mit Hilfe von Rechtschreibkorrekturen, Duden und anderen Tools im Internet prüfen und korrigieren.
Bei englischen Texten finde ich es immer schwer- außer im simplen Pop, wenn da "Nichtmuttersprachler" Geschichten zu erzählen versuchen, weil man eben nicht jene umgangssprachlichen Redewendungen und Umschreibungen etc. kennt, (die es so in der deutschen Sprache nicht gibt oder einen völlig anderen Sinn ergeben/oder Deutsch->Englisch/Englisch->Deutsch übersetzt, völlig sinnfrei Banane ergibt), die in muttersprachlichen Ländern wie z.B. England oder den USA üblich sind.

Have Fun
 
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Ich würde gerne anfangen mit Songtextschreiben.
Welche Fehler sollte man besser vermeiden?
Hallo,

ich habe dich mal verschoben, da deine Fragen noch sehr allgemein sind. Im Lyrics-Sub geht es schon mehr ums Eingemachte. Du bist ja noch einen Schritt davor.

Trotzdem empfehle ich dir die Lektüre des dort von Usern zusammengestellten Workshop als PDF. Vielleicht schon etwas angestaubt, aber enthält sich noch einige gute Sachen.

Welche Fehler sollte man besser vermeiden?

Kommt ganz drauf an. Es gibt eines, was mir persönlich immer wieder aufstößt:

Ich mag ja Reime. Aber was ich nicht mag, ist, wenn die Wörter dazwischen nur informeller Natur ist, die ungelenk von Reim zu Reim stolpern. Das passiert besonders gern, wenn unerfahrene Texter eigene Erlebnisse verarbeiten möchten.

Hier mal ein spontan erdachtes, simples Beispiel. Thema: Krankheit..

Du hattest manchmal starke Schmerzen
Wir gingen zum Arzt, der meinte, es läge vielleicht am Herzen


Das Leid und die Sorge gehen im rein informellen Wortballast um den Reim herum unter. Man sollte sich eher auf einen Gesichtpunkt beschränken un diesen eher "zeigen" statt einfach nur sagen. Daher die Alternative:

Dein Leiden, diese Art und Weise
Mal so laut und mal ganz leise
Ratlos, was ich tun' sollte
War's dein Herz, das nicht mehr wollte?


Soll heißen: Auch wenn sich die Geschichte in Wahrheit wie oben zugetragen haben könnte, ist der gemeinsame Gang zum Arzt und dessen vorläufige Diagnose für Hörer absolut unerheblich, ja sogar störend, voll von Ballast, der vom eigentlich Wesentlichen ablenkt: Das Leiden des Partners und die eigene Rat- und Hilflosigkeit.

BTW: Keine Angst, die Geschichte geht gut aus. Es war nur ein Törtchen zuviel. :)

Ich lasse beim texten oft meinen Gefühlen freien Lauf.

Solange dabei ein Text herauskommt, der seine Hörer findet, ist das kein Hindernis.

Das verstellt mir oft die Rechtschreibung, weil ich anders denke als ich rede.

Da ein Song ja mit den Ohren wahrgenommen wird, wäre ein falsche Rechtschreibung kein Drama.

Ansonsten kommt es halt drauf an, was du für Songs schreiben möchtest. Ich erinnere an "Super Ritchie kommt zu dich gefliegt" aus den 90ern. Hier wurde falsche Grammatik bewusst als Blödel-Stilmittel eingesetzt. Bei einem ernsteren Songtext wäre das eher hinderlich, es sei denn, du willst ein ganz bestimmtes Milieu erreichen

Wie schreibe ich grammatikalisch korrekt?

Hmm ... Grammatik lernt man eigentlich in der Schule. Du könntest einen Text von dir im Lyrics-Forum posten und von den Usern auf Grammatik überprüfen lassen.
 
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Beim Schreiben von Texten und von Fragen in Foren sollte man vermeiden, zu pauschal an die Sache heranzugehen, ohne sich vorher klare Gedanken gemacht zu haben, was man eigentlich sagen bzw. beim Empfänger bewirken will...

Die Rechtschreibung ist bei gesungenen Texten eher zweitrangig, die Grammatik kann die Verständlichkeit sicher unterstützen, manchmal aber auch im Weg sein.

Gruß,
glombi
 
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Das verstellt mir oft die Rechtschreibung, weil ich anders denke als ich rede.
Wie schreibe ich grammatikalisch korrekt?
Willst Du Hochdeutsch, oder lieber in einem Dialekt oder Slang dichten?
Vielleicht ist gerade deine Sprechweise der neu heißßßße Scheißß :opa:
 
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Nein, also Gangsterrap wollte ich nicht machen. Eher in die Discofox Region. Also Schlager mit deutschen Texten.
Die das Herz bewegen.

Ich mag Texte verfassen, die den Hörer mitnehmen auf die Reise.
Bei mir soll der Hörer sich in mich hinein versetzen können und alles nachempfinden können.
Ich würde gerne verständlich machen, wie ich fühle. Dass die Hörerschaft das nachempfinden kann.
Ich würde gerne Texte verfassen, die das Seelische in den Menschen ansprechen.
Persönlich auf den Menschen zugehen.


Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde gerne Texte verfassen, die das Seelische in den Menschen ansprechen.
Persönlich auf den Menschen zugehen.

Dann schau nochmal in meinen editierten ersten Beitrag unter dem zweiten Zitat. Ich habe nachträglich ein Beispiel eingefügt, was dabei vielleicht nützlich sein könnte.
 
Ich hoffe, dies wird mir nicht als unerwünschte Werbung ausgelegt :) :

Derzeit scheint Amazon vermehrt zeitlich begrenzte, kostenlose Zugänge zu Kindle Unlimited zu gewähren. Z.B. habe ich derzeit über meinen Handyvertrag drei Monate für lau. Und da ich mich gerade selber schwertue, begonnene Texte zu einem Ende zu bringen, habe ich mal das Angebot durchsucht. Dabei habe ich dieses (englischsprachige) Buch gefunden:

"Song Starters: 365 Lyric, Melody & Chord Ideas to Kickstart Your Songwriting"
(Titelbild, Teil des Inhaltsverzeichnisses und Beispieltext s.u.)

Aus Zeitgründen habe ich das bislang nur überflogen. Aber ich denke, dass man darin ein paar gute Ansätze finden kann.
 

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Welche Fehler sollte man besser vermeiden?

Ich meine, der größte Fehler, den man beim Texten machen kann, ist zu schreiben, ohne etwas zu sagen zu haben. Ein Text nur um des Textes willen ist verschwendete Zeit - für Autoren und für Publikum.

Finde also Themen, Stoffe, Geschichten, Inhalte, Fragen, die Dir wichtig sind, die interessant sind und schreibe dazu.

Selbst die abgedroschensten Reime sind vertretbar oder vielleicht sogar absolut angemessen, wenn sie dem Inhalt dienlich sind der Inhalt (zumindest für dich) relevant.

Gleichwohl gilt, dass es manchmal besser ist, auf Reime zu verzichten wenn der Inhalt es erzwingt. Also, statt "Reim dich oder ich schlag dich", schreibe nach "Reim dich, wenn es dienlich ist und verzichte auf Reime, wenn eben das dienlich ist".

Ganz persönlich bin ich überzeugt, dass Augenmerk auf Versmaß wichtiger ist als Konzentration auf Reime.
 
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Ein Text nur um des Textes willen ist verschwendete Zeit - für Autoren und für Publikum.
...Ganz persönlich bin ich überzeugt, dass Augenmerk auf Versmaß wichtiger ist als Konzentration auf Reime.
Letzterem stimme ich zu, wozu gibt es sonst den Blankvers.
Klang und Rhythmus der Sprache geht bei den Lyrics erfolgreicher Autoren m.E. auch gerne mal vor Sinn.

U.a. die Beatles haben das so gemacht, z.B.
...life goes on - bra,
la-la - how the life goes on.
Ein weiteres bekanntes Beispiel wäre der Text von Dig A Pony.
Songs der Beatles und deren Sekundärliteratur würde ich immer nahelegen, wenn man etwas zu Texten mit Poesie voll genauer Beobachtung, Humor und auch Nonsense lernen will.

Klar sollte man etwas zu sagen haben, vor allem aber einen künstlerischen Ausdruck. Das Material dafür erarbeitet man sich am einfachsten durch sofortiges Festhalten jeder Idee, die im Alltag angeflogen kommt (Notizblock, Diktiergerät, Zettelkasten...).
Eine Einführungslektüre wäre z.B. Steve Turner, A Hard Days Write, es ist auch auf Deutsch erschienen.

Gruß Claus
 
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Schlager ist ein sehr interessantes Genre, weil es Eingängigkeit, Oberfläche und Gefühle kombiniert - das wäre jedenfalls eine meiner Beschreibungen.

Schlager ist im Grunde eine komplette Welt - auch dort gibt es Glanzlichter und Funzeln, Banales neben Ergreifendem, Einzigartiges neben Austauschbaren.

Was wären Deine Vorbilder? Welche songtexte findest Du gut? Wie sind sie aufgebaut, welche Sprache wird verwendet, was wird erzählt und wie wird es erzählt?
Zumindest der Refrain sollte leicht mitzusingen sein. Aber drum herum passiert noch einiges.

Dem Songtexteschreiben nähern sich viele, indem sie zum einen selbst anfangen (das ist unabdingbar) und zum anderen von anderen lernen und sich etwas abschauen (dadurch schärft man den eigenen Blick und geht bewusster mit den vorhandenen Mitteln um. Und zum dritten: lernen, Feedback geben (zu den Texten anderer) und Feedback zu empfangen und zu nutzen (bei den eigenen Texten).

Eins habe ich mir für mich gemerkt: In der Regel feilt man an Texten, überarbeitet sie, macht etliche Fassungen etc. - bis dann der fertige Text steht. Ab und zu entsteht ein Text aus einem Fluss heraus - aber das ist eher die Ausnahme als die Regel.
Die viele Arbeit, die in einem Text steckt, sieht man ihm übrigens nicht an: Das ist die hohe Kunst des Texte schreibens - zumal beim Schlager.

Herzliche Grüße und viel Erfolg!

x-Riff
 
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Eins habe ich mir für mich gemerkt: In der Regel feilt man an Texten, überarbeitet sie, macht etliche Fassungen etc. - bis dann der fertige Text steht. Ab und zu entsteht ein Text aus einem Fluss heraus - aber das ist die Ausnahme.

Amen, Amen und Amen! Kein Text ist so gut, dass er nicht doch noch verbessert werden könnte (Ausnahmen bestätigen die Regel!). Ich glaube, es ist ein grober Fehler, zu sehr am ersten Entwurf zu hängen.

Gerade, wenn man Gedichte als persönliche Reaktion und Reflexion schreibt, hat man eine starke Bindung an seinen Text. Immerhin schrieb man ihn im Fluss, der Text ist Selbstausdruck und Tagebuch und Therapie. Aber mit einem Text, der für Veröffentlichung und künstlerische Kooperation gedacht ist, verlässt man diesen Raum! Jetzt gilt es, am Text zu feilen und ihn zu verändern, bis er der bestmögliche Text für den Song ist!
 
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Ein Text aus einem Impuls oder einer Situation skizzieren zu können, ist schon mal eine beneidenswerte Grundlage. Man muss nur darauf achten, den Hörer auch in diese Situation zu versetzen, damit er die eigene, im Text festgehaltene Wahrnehmung nachempfinden kann. Sonnst bleibt für ihn vieles platt oder unverständlich...
 
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