Splitbarer Humbucker/Singlecoil (Ibanez SA-260 FM TLB)

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Hallo,

ich habe seit einer Weile oben genannte Gitarre, spiele sie allerdings kaum noch, da sich inzwischen meine Schecter mit zwei EMG-Humbuckern besser für die Stile eigenet, die ich gerne spiele.
Um die Ibanez mal wieder öfter in die Hand zu nehmen, habe ich mir überlegt, sie vielleicht mit neuen Tonabnehmen aufzuwerten, da mir der Humbucker gar nicht (mehr) gefällt. Zumalen er (wie in einem anderen Thread auch schon angeführt) bei hohem Gain gerne anfängt, zu pfeiffen.
Die Sache, die ich wiederum ganz nett am originalverbauten Humbucker finde: er ist splitbar ("True Singlecoil" oder so nennt Ibanez das).
Ich habe nun noch nie Tonabnehmer ausgetauscht und kenne mich daher auch kaum auf dem Markt aus. Funktioniert dieses Split-Verfahren prinzipiell mit jedem Humbucker, so wie es in der Gitarre verschaltet ist, nur klingt nicht so geil oder gibt es, wie die von Ibanez, dort auch bestimmte? Hat jemand vielleicht eine Empfehlung, für 'n Pickup mit mehr Wumms, der aber trotzdem als Singlecoil schaltbar ist..?!

Vielen lieben Danke vorab für Antworten,
stay tuned!
 
Eigenschaft
 
Zunächst musst du unterscheiden zwischen Split-Coils, wie sie Gibson mittlerweile serienweise verbaut, bei denen eine Spule des Humbuckers deaktiviert wird, und TrueDuo, wie es Ibanez auf der SA/SA-Prestige/S-Reihe oft verbaut, bei dem zusätzlich zu dem Humbucker nochmal ein Singlecoil verbaut ist, zwischen denen geschaltet werden kann. D.f. das natürlich der Ton des gesplitteten TrueDuo deutlich näher an einem echten Single-Coil ist. Das ist natürlich immernoch kein Strat oder Telesound, aber sicherlich besser als Split-Coils.

Das mit dem Pfeifen ist übrigens auch starke Einstellungssache (und der verlinkte Thread zieht mir die Zehennägel hoch, nicht gewachst pfff), ich habe meine SA220FM auch öfters an Rectos und ähnlichen hängen gehabt und hatte eigentlich keine nennenswerte Probleme. Es wird halt in dem Leben kein Metal-Brett mehr, aber Ibanez verkauft ja auch weiß Gott genug Metal-Gitarren. Es ist halt auch Abstimmungssache mit Amp, Pedalen usw. Ich hatte einen Kollegen der sich meine Schecter LP-Kopie ausgeliehen hatte (die ja sicherlich genug Gain verträgt), der hat als erstes ein Boss Metal-Zone in den Signalweg, dann den High-Gain Amp auf volle Pulle mit Lead-Kanal und EQ voll aufgerissen. Und schaut mich dann noch so fragend an warum das schundig klingt :D

Ich würde jetzt mal persönlich vermuten das dein Musikstil in eine Richtung geht wo dir sowas gefallen würde. Wenn du die Feinheiten echter Singlecoil-Gitarren eh nicht so brauchst sollte das auch ganz gut klappen.
 
Hi,

bei den EMGs liegt das Problem allerdings darin, dass Du dann alle PUs autauschen musst, denn das Kombinieren von aktiven und passiven in einer Gitarre ist so aufwendig, dass es sich nicht lohnt. Der 89 ist sicher kein schlechter Vorschlag, da könnte man zB mit zwei EMG SA ein stimmiges Set aufbauen.

In Sachen passiver HB würde ich in Deinem Fall zu einem HB mit gutem, aber nicht übertriebenem Output raten. Der Duncan Custom ist für Metal-Sounds sehr gut geeignet, und er verträgt auch tiefere Stimmungen bei viel Gain sehr gut (ich erwähne das nur, weil es in Deinem anderen Thread ein Thema war), er erschlägt die beiden SCs outputmäßig aber nicht total. Sen ganzer Charakter ist sehr punchy und definiert, und zumindst im Zusammenklang mit anderen Einspulern klingt er mMn auch gesplittet recht gut.

Soll es solomäßig noch etwas mehr singen, aber ebenfalls ordentlich Druck bringen, wäre einer der John Petrucci-PUs mMn eine gute Idee, wie der Crunch Lab oder der neue Illuminator, der im Vergleich zu diesem noch etwas mehr Höhen bringen soll. Für so heiße PUs finde ich Ihren Charakter angenehm ausgeglichen, nicht so extrem mittig wie das dann öfter mal der Fall ist. Es muss Dir aber klar sein, dass ein gewisses Lautstärkegefälle zu den SCs unvermeidlich ist.

Splitbar sind alle genannten PUs. Ob sie dabei wirklich weniger gut klingen als der TruDuo, wage ich zu bezweifeln, denn ehrlich gesagt konnte ich mich für den nie so ganz erwärmen. Generell finde ich, dass heißere HB gesplittet meist besser klingen als PAFs und ihre Klone. Eine Ausnahme ist vielleicht der Dimarzio PAF 36th Anniversary, den ich auch gesplittet sehr mag. Generell wäre das auch ein sehr guter PU für die Ibanez, aber Du suchst ja etwas mit mehr Wumms.

Gruß, bagotrix
 
Vielen Dank für die beiden schon sehr informativen Antworten!

Die EMGs machen zwar einen schönen soliden Eindruck (gerade, da ich auf meiner Schecter auch zwei EMG HBs spiele), aber komplett auf aktive umzurüsten wäre dann vermutlich doch etwas zu viel des Guten.

Der Duncan Custom ist für Metal-Sounds sehr gut geeignet, und er verträgt auch tiefere Stimmungen bei viel Gain sehr gut (ich erwähne das nur, weil es in Deinem anderen Thread ein Thema war), er erschlägt die beiden SCs outputmäßig aber nicht total. Sen ganzer Charakter ist sehr punchy und definiert, und zumindst im Zusammenklang mit anderen Einspulern klingt er mMn auch gesplittet recht gut.

Der würde mich tatsächlich mal interessieren. Welcher genau? Es gibt wohl mehrere Seymour Duncans, die ein "Custom" im Namen tragen.

Eine genrelle Frage hätte ich noch: worauf muss ich denn beim Stöbern (bspw. durch's große T) achten, wenn ich splitbare Humbucker suche...?! Bislang habe ich keine entsprechenden Eigenschenschaften irgendwo vermerkt gesehen...
Ah - und da kommt mir noch ein zweites "Problem" in den Sinn - soll heißen, ich weiß noch nicht, ob es zu einem wird: Ich bin Linkshänder, spiele also auch Lefthand-Modelle. Entschuldigt mein möglicherweise fundamental nicht vorhandenes Wissen - aber gibt's da bei PUs 'ne Richtung? Also von hohen zu tiefen Saiten?!
 
Hi,

mit der Seymour Duncan Custom ist der SH-5, bzw. in der Trembuckerversion für breitere Saitenführung der TB-5. Er ist die ursprüngliche Version und hat einen Keramik-Magneten. Die anderen Versionen (alle mit gleicher Wicklung) sind der SH-11 Custom Custom mit AlNiCo II-Magnet und der SH-14 Custom 5 mit AlNiCo V. Der SH11 klingt recht mittenlastig und ist in den Bässen (für meine Ohren im Gegensatz zur thomann-Beschreibung) eher schlank, der SH-14 hat mächtige Bässe und scharfe Höhen, aber in ziemliches Loch in den Mitten.

Splitbar sind alle HB, die ein 4-adriges Anschlusskabel haben. Das ist meist auch in der Beschreibung beim T angegeben und auch in der Suchfunktion wählbar. Die kann man nicht nur splitten, sondern auch parallel schalten, intern Out Of Phase usw., weil damit alle Ein- und Ausgänge der beiden Spulen zugänglich sind. Praktisch alle Dimarzio und Duncan sind so zu haben, und natürlich auch die der meisten anderen Hersteller. Ausnahmen sind meist entweder billige WerksPUs oder HB, die gezielt nach Vintage-Vorbild gefertigt werden, letztere haben dann ein metallummanteltes Kabel.

Vereinzelt gibt es auch HB mit 3-adrigem Kabel, wie zB manche PRS-HB. Das ist dann nur ein Anschluss zum Splitten, ohne weitere Möglichkeiten der internen Verschaltung.

Gruß, bagotrix
 
So, heute ist der SH-5 bei mir angekommen. Ich bin sehr gespannt. Sobald ich das Nötige zum Löten habe kann's ja losgehen. Trotzdem noch mal eine Frage: sind Pickups symmetrisch gebaut!? Sprich: da ich ja linkshänder bin, müsste ich den Pickup umdrehen, da evtl. irgendwie die Magnete nach Saitenhöhe optimiert sind in eine bestimmte Richtung?!
Möglicherweise klingt diese Frage furchtbar dumm... aber ich bin so unwissend. :nix:
 
Bau ihn so rum ein, dass die verstellbaren Pole Pieces zum Steg zeigen. Bei einem Hals Tonabnehmer zeigen sie normalerweise zum Hals.
Ich habe übrigens die Erfahrung gemacht, dass die Zwischenposition bei gesplitteten Humbuckern deutlich schöner klingt, wenn dazu die Spule benutzt wird, die näher am mittleren Tonabnehmer liegt.
 
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In Ordnung, dankeschön!
 
Hi,

Die Schaltung fürs Splitten musst Du etwas ändern, da der True Duo drei Spulen hat und die Anschlüsse anders belegt sind:

Da, wo jetzt der blaue Anschluss des True Duo hinführt (5-Wegschalter), muss der schwarze des Custom hin.
Wo die rote Ader saß (mittlerer Anschluss am Schaltteil des Pushpotis), müssen rot und weiß des Custom angelötet werden.
Der Anschluss direkt darüber (wo jetzt die weiße Ader sitzt) muss mit der Masse verbunden werden, also hier einen isolierten Draht anlöten und das andere Ende an eines der Potigehäuse. Der Anschluss darunter (zur Zeit die schwarze Ader) bleibt frei.
Die grüne Ader des Duncan Custom muss ebenfalls an Masse.
Die Abschirmung des Custom muss auch an Masse.

Beim Löten wirst Du vielleicht die Phase des Custom drehen müssen, denn soviel ich weiß, haben die Ibanez PUs die gleiche Polung wie Dimarzios. Wenn also die Zwischenposition sehr schrill und dünn klingen sollte, dann vertausch einfach den schwarzen und den grünen Anschluss des Custom. Rot und weiß bleiben dabei, wo sie sind. Brummt es in der Zwischenposition, klingt rein soundmäßig aber gut, dann schreib nochmal - in de Fall müssen alle Anschlüsse verändert werden, damit bei gleicher Phasenlage die andere Spule im Splitbetrieb aktiv bleibt. Ich drück uns mal die Daumen...

Gruß, bagotrix
 
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Vielen Dank, bagrotrix! Ich glaube ohne Deine Hilfe hätte ich das hier übel versaut. Dachte mir, ich könne den SH-5 genauso anschließen, wie die den Original, nur dass aus blau grün wird...
Haben nun alles verlötet (noch 'n Poti dabei ausgetauscht) und alles scheint zu funktionieren. Phase habe ich nicht gedreht, auffällig schlecht klingt es nicht (also gehe ich mal davon aus, dass es richtig so ist).
Eine Sache ist mir aber aufgefallen: der SH-5 ist ein bisschen schmaler (siehe Anhang). Macht das viel aus?

2014-03-31 17.26.14.jpg
 
Du hättest ne F- Spaced gebraucht, bei Duncan heißen die dann glaub ich Trembucker, gekauft hast du aber einen in standard spacing.

Nunja, obs was ausmacht... Das kann man pauschal nicht sagen, vermutlich nicht so viel wie manch einer meinen würde.
Sind denn alle Saiten ziemlich gleich laut?
 
Einen minimalen Lautsärkeunterschied meine ich schon ausmachen zu können.
Allerdings ist der Unterschied zwischen hoher e-Saite und G-Saite nicht so stark wie zwischen tiefer E-Saite und D-Saite (habe also je innersten mit den äußersten verglichen).

Ich nehme an, das Trembucker Pendant zum SH-5 wäre dann der TB-5 gewesen?
 
Hi,

ich würde einfach die Polschrauben der E-Saiten etwas höher drehen, dann passt das schon, und dafür sind sie ja da. Und/oder Du drehst die Polschrauben der Saiten ein bisschen tiefer, die Dir zu leise erscheinen. Das Magnetfeld geht ja ein ganzes Stück über die Schrauben und Polepieces hinaus, da kann man sich auch leicht was einbilden, und dazu kommt noch, dass die inneren Saiten vertikal einen höheren Abstand zu den Polpieces haben (weshalb bei den meisten Gitarren die äußeren Polschrauben sogar eher etwas tiefer gedreht werden sollten). Die Ibanez hat wahrscheinlich nicht einmal das ganz breite Spacing wie alte Fender Vintage-Tremolos (56mm). Es sollte also schon möglich sein, ein gutes Verhältnis der Lautstärken einzustellen.

Ein Trembucker würde vielleicht optisch perfekter passen, aber technisch nötig ist er in den wenigsten Fällen. Außerdem hättest Du dann vielleicht ein anderes Problem: Er würde vielleicht nicht in den vorhandenen Metallring passen, da die Spulen etwas länger (bzw. quer zu den Saiten gesehen breiter) sind, immerhin 4 mm laut Duncans Website. Nach dem Bild könnte das eng werden, das solltest Du vor einem Tausch also unbedingt ausmessen. Wegen der Problem mit vorhandenen PU-Ringen liegt Trembuckern auch ein neuer Ring bei, aber der ist halt schwarz - und die Löcher sind weiter außen, sodass Du das nicht spurlos zurückbauen könntest, wenn Du es mal willst. Unbedingt nötig finde ich den Umbau wie gesagt nicht.

Gruß, bagotrix
 
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Besten Dank, bagotrix!
Unter dem Aspekt denke ich auch, dass es so passt, wie es ist. Habe den Pickup nun ausführlicher testspielen können und bin durchaus sehr zufrieden damit! Werde es also auch dabei belassen. :) Bei Gelegenheit werde ich mal noch schauen, was das spielen mit den Polepieces bringt.

Liebe Grüße (und soweit der Thread erstmal beendet),
SelfRecords
 

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