Squier fretless Jazz Bass mit Roundwounds

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JoeyOnBass
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Hi,
seit längerem überleg ich mir einen Squier fretless Jazz Bass zuzulegen, da wär nur ein Problem:
In mehreren Berichten hab ich gelesen, dass wenn man Roundwoundsaiten aufspannt das Griffbrett zerkratzt.

1. Ist das schlimm Ton und Spiel mässig?
2. Kann man dem zerkratzen ingegen wirken/beheben?

Danke schon mal im voraus, JoeyOnBass
 
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Hallo JoeyOnBass,

im Grunde ist es "viel schlimmer" ...
Roundwound Saiten zerkratzen das Griffbrett nicht nur. Da die Saiten (trotz Niederdrücken) an den Stellen wo sie das Griffbrett berühren schwingen, graben sie sich richtig in das Griffbrett hinein. Das geschieht allerdings auch mit Bundstäbchen ...
Wenn Du mit Schleifpapier auf Holz drückst, passiert nichts. Jeder "Schwingung" trägt aber Holz ab - und viele minimale Schwingungen tun im Laufe der Zeit auch ihre Arbeit ...

Was Klang und Spiel angeht kannst Du ruhig Roundwounds nehmen.
Wenn sich die Saiten wirklich eingegraben haben, hilft es eigentlich nur, das Griffbrett "abzuziehen" - also soviel Material abzunehmen, bis die Spuren weg sind. Das kann man ein paar mal vom Profi machen lassen und dann muss ein neues Griffbrett / ein neuer Hals her. Wenn's einen nicht stört, kann man auch solange weiterspielen, bis nichts mehr geht ...

Das liest sich jetzt vielleicht schlimm ...
Man sollte aber die nötige Gelassenheit aufbringen!
Du trägst deine Schuhe ja auch, obwohl sich beim Gehen die Sohlen ablaufen. Und wenn Du über Asphalt rennen willst, geht das schneller als wenn Du nur über Wiesen rennst. Deswegen nicht mehr über Asphalt zu laufen wäre vermutlich kontraproduktiv ...

Gruß
Andreas
 
Hallo JoeyOnBass,

ich kann mich den Worten von Andreas anschließen. Spielspuren werden auf jeden Fall zu sehen sein, aber es macht nicht wirklich was aus.

Ich habe genau diesen Squier Fretless mit Roundwounds und habe schnell Bilder gemacht von meinen Spielspuren, nach ca. 2 Jahren.
Wenn man die Saiten zur Seite drückt, sieht man die Rillen schon gut, wobei der Blitz sie mehr hervorhebt.
Sonst sieht man's nur, wenn man sehr nahe rangeht.

squier_fretless_spuren_1.jpg
squier_fretless_spuren_2.jpg

Jeder muß halt selber entscheiden, ob das stört. Bis sich die Rillen so eingetieft haben, daß er nicht mehr spielbar ist, muß man schon viele Jahre heftig spielen. Und ich habe einen durchaus deftigen Anschlag mit viel Vibrato, das das Griffbrett mehr schmirgelt

Mein Squier röhrt richtig gut, der muß Roundwounds haben. Und wenn ich einen Fretless ohne Spuren sehe, weiß ich, daß er nicht gespielt wird :D

Grüße,

Alexander
 
Noch dazu hat der Squier Fretless doch ein Ebonol Griffbrett?!
Ebonol ist doch ein synthetisches Polymer und von daher ja deutlich unempfindlicher als Palisander Holz.
Ich würde mir also keine Gedanken machen. Wenn du Rounds drauf spielen wills, dann pack sie drauf und sei glücklich.
 
Danke für die hilfreichen Antworten, vor allem an omnimusicus der extra Bilder gemacht hat.
Ist echt ein tolles Forum in dem viel informiert, beraten, diskutiert,... wird

Nochmals Danke
JoeyOnBass
 
Noch dazu hat der Squier Fretless doch ein Ebonol Griffbrett?!
Ebonol ist doch ein synthetisches Polymer und von daher ja deutlich unempfindlicher als Palisander Holz ...

*hinzufüg*

Das Funktionsprinzip der Abnutzung hatte ich ja schon "für Laien verständlich" erklärt.
Bei Palisander käme im Gegensatz zum eh härteren Ebenholz hinzu, dass es ein offenporiges Holz ist. Daher hat es "Löcher" (eben grelativ große Poren). In diesen "Löchern" können sich Roundfwoundsaiten aufgrund ihrer Form besser "hineinlegen" und so die Riefen schneller und tiefer entstehen lassen. Flatwoundsaiten und Ebenholz haben weit weniger "Möglichkeit zum einhaken". Gleiches gilt (nochmals gesteigert) für Kunststoff wie Ebonol. Auch hier werden sich die Roundwounds irgendwann eingraben - und je deulicher die Rillen sind, desto größer ist der Verschleiß.

Im Zweifelsfall helfen aber ein Enspannungskurs bei der VHS, Alkohol oder Kanabisprodukte (wobei ich von den letzten beiden abrate!), das Problem nicht überzubewerten ...

Gruß
Andreas
 
An den Kauf dieses Basses hab ich Ende 2010 auch mal gedacht, bin also in den Laden meines Vertrauens gelatscht, habe ihn getestet und für recht gut befunden. Relativ zum Preis sogar sehr gut. Allerdings hat mir die Verkäuferin dann einen fünfsaitigen Sandberg-Fretless in die Hand gefrückt (Basic Ken Taylor oder so ähnlich heisst das Modell) mit den Worten "Ich glaub, ich weiss, was Du brauchst ..."

Und verdammt, sie wusste es wirklich! Er schnurrt! Er knurrt! Er brummt, er singt und summt! Ja, und damit bin ich dann auch nachhause gegangen. Dreifacher Preis, aber verdammt, man lebt nur einmal. Jedenfalls bin ich damit ziemlich happy, hab ihn auch gleich auf dem Demo einer befreundeten Sängerin/Gitarristin verewigt. Allerdings über ich bis heute, wie man die Töne auf Anhieb sauber trifft. Und darüber hat das Griffbrett dann sogar trotz angeschliffener Saiten einige Riefen bekommen, besonders unter der H- und E-Saite.

Viele Grüße
Jo
 

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