Stimmungsproblem bei Akkordeon

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senseo
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Hallo zusammen,

ich habe mein Akkordeon vor zwei jahren mal "grob durchstimmen" lassen, um einige Schwebungen zu beseitigen. Vor einem Jahr habe ich es dann nochmal zur kompletten Stimmung und zur Überholung zum HzIm gegeben. Danach war auch zunächst alles in Bester Ordnung. Jetzt, nach knapp einem Jahr, sind wieder einige Töne derbe verstimmt. Da das Instrument schon einige Jahre auf dem Buckel hat, kann es sich nicht um ein Problem des "Einspielens" handeln.

Muss ich mir Sorgen machen? Bei Klavieren gibt es das ja, dass die Instrumente aufgrund defekter Wirbel ihre Stimmung nicht mehr halten. Und ich habe keine Lust, jedes Jahr 400 € für eine Neustimmung zu bezahlen, zumal dann irgendwann von den Stimmzungen nichts mehr übrig sein dürfte.

Gruss, Senseo
 
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Hallo Senseo,

es kann sein, daß die Nietverbindung bei den entsprechenden Stimmplatten nicht mehr den richtigen Preßdruck haben. Dadurch hält die Stimmung nicht lange. Die entsprechenden Nieten müssen daher vorher mit einem Hammer wieder auf Druck gebracht werden.

Ich gehe mal davon aus, daß Du kein Rostproblem hast.
 
Hallo Senseo,


Ich gehe mal davon aus, daß Du kein Rostproblem hast.


Da gehe ich auch mal von aus. Sonst hätte mein HzIm sicherlich etwas gesagt, zumal er beim letzten Termin einige Unzulänglichkeiten gefunden und beseitigt hat.

Gruss, Senseo
 
Sind denn bei der Überholung die Ventile alle erneuert worden? Wenn die anfangen, abzustehen, wirkt sich das ziemlich auf die Stimmung aus. Zumindest, wenn sie nicht mehr richtig schließen.
 
Hallo Senseo,

gib' doch mal bekannt, um welches Instrument es sich handelt. Es gibt einige Modelle auch von durchaus erstklassigen Herstellern, die einfach die Stimmung nicht halten. Da hat dann die Firma eine Stimmplattenserie geliefert bekommen, die meist erst nach längerer Zeit "abgesoffen" ist.

Kommt sogar bei H I und H II -Platten vor.

Gruß Claus
 
Dito. Habe das auch schon gehört. Wenn eben der Nietdruck nicht (mehr) paßt, hält die Stimmung nur einige Zeit, ein paar Wochen vielleicht und dann ist sie wieder im Keller.

An den Ventilen kann es nicht liegen. Die können auch um einige mm abstehen. Im Normalfall sind sie so leichtgängig, daß sie beim ersten Windzug sofort schließen - da hat nicht mal noch die Zunge angesprochen. Zudem, wenn es die Ventile gewesen wären, so wäre das nach ein mal Stimmen behoben und man würde das nicht mehr hören.
 
An den Ventilen kann es nicht liegen. Die können auch um einige mm abstehen. Im Normalfall sind sie so leichtgängig, daß sie beim ersten Windzug sofort schließen - da hat nicht mal noch die Zunge angesprochen. Zudem, wenn es die Ventile gewesen wären, so wäre das nach ein mal Stimmen behoben und man würde das nicht mehr hören.

Glaub einfach mal, dass es Erfahrungen gibt, die du noch nicht gemacht hast.
 
Du mußt es mir schon erklären. ;)

Ein Plastikventil verbiegt sich nicht so, daß es nur teilweise schließt. Es muß da schon Gewalt von außen ran. Und wenn das dann mal nur noch teilweise schließt, wird der Ton der benachbarten Zunge beim Spiel um einen Betrag x höher. Der bleibt aber gleich, da der Durchlaß ja auch gleich bleibt. Wenn der Stimmer nun den Ton wieder korrigiert, stimmt der Ton auch, solange sich das Ventil nicht in seiner Beschaffenheit verändert.

Wenn also ein Ventil permanent unterschiedlich arbeiten würde, würde man das in der sich ändernden Verstimmung hören. Da diese Verstimmung aber linear und auf Dauer gleichbleibend ist, kann es kein Ventilfehler sein.

Meine Barcarole hatte einst noch Lederventile drauf, die teilweise schon weit abstanden. Es machte beim Anspielen "plop" und zu waren sie.

Ein guter Stimmer schaut sowieso zuerst auf die Ventile!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Plastikventil verbiegt sich nicht so, daß es nur teilweise schließt.

Aber sicher doch! Hatte ich schon ein paar mal und ist ziemlich lästig!

Denn bis das Ventil endlich geschlossen hatte (Sssssssssssplobb) hatte der Ton ziemlich nach Dudelsack geklungen.
Das kommt aber nicht von jetzt auf sofort, sondern bildet sich langsam aus und verstärkt sich insbesondere (so habe ich den Eindruck) durch längere Standzeiten. Da ist dann das Kunststoffplättchen in sich verdrillt. Das stärkste was bei mir mal aufgetreten ist war eine Verdrillung um ca. 45 Grad.

Ursache hierfür sind wie bei den Stimmzungen auch Eigenspannungen im Material, das durch die Fertigung entsteht und sich mitunter in solchen Formänderungen entspannt.

Mittlerweile glaube ich sowieso, dass es beim Akkordeon nichts gibt, was es nicht gibt.

gruß, maxito
 
Hab ich noch nie gesehen. Ich kenne verdrehte Ventile nur dadurch, daß sie mit Aceton in Berührung gekommen sind. Der zersetzt den Weichmacher...

Ok... bei der Produktion kann es auch schon mal einen Ausreißer geben. Aber sowas verwendet kein gewissenhafter Akkordeonbauer.
 
Bei neuen Ventilen ist das ja auch nicht der Fall, dieser Effekt tritt erst so nach und nach mit der Zeit auf.

Da kann der Akkordeonbauer noch so gewissenhaft sein - er weiß es beim Einbau ja gar nicht, ob sich das Ventilplättchen eines Tages verdrillen will. Bei meinen beiden Akkordeonen, bei denen ich den Effekt hatte, waren die Ventile schon etliche Jahre drin und irgendwann mal fängt das eben an. Es waren auch nicht alle , eigentlich nur sogar nur zwei drei Stück gewesen, aber die waren eindeutig verdrillt.

Gruß maxito
 
Weißt du, Andreas, ich finde es bewundernswert, wie viel Fachwissen du dir in so kurzer Zeit angeeignet hast. Mich stört es aber, wenn jemand permanent alles besser wissen will.

Zur Sache: Ein guter Stimmer schaut zuerst auf die Ventile. Genau. Aber wenn man weiß, wer so alles Akkordeonstimmungen macht, muss man nicht unbedingt davon ausgehen, dass das auch sorgfältig gemacht wurde.
Zum Beispiel ist es in Göttingen so, dass die Musikgeschäfte dein Akkordeon nach Nörten an einen (meines Wissens) Orgelbauer im Ruhestand zum Stimmen geben, der nebenbei alle möglichen Instrumente repariert, weil es keinen Fachmann in der Gegend gibt. Nachdem der mir einmal gezeigt hatte, wie er "stimmt" (Stimmstock raus und reinpusten - ist kein Witz!), war mir klar, dass mein Instrument da das einzige und letzte Mal war.
Und solch einem "Reparateur" kann es durchaus entgehen, dass Ventile in einer Weise verformt sind, dass sie nicht mehr richtig schließen oder er verursacht gleich selber Knicke beim unvorsichtigen Feilen/Kratzen oder Einsetzen der Stimmstöcke. Bei Kunststoff können leichtere Verformungen auch wieder nachlassen. Ältere Lederventile dagegen können sich auch nachträglich noch in einer Weise verformt haben, dass sie sich z.B. zwar auf den Schlitz legen, wie du richtig schreibst, aber trotzdem nicht mehr richtig schließen, weil sie in Längsrichtung gewölbt sind. Da kann man sich nun alle möglichen Szenarios ausmalen.
Was ich allerdings überlesen hatte war, dass das Instrument tatsächlich beim HZIMM zur Überholung war. Aber deshalb hatte ich ja nachgefragt, ob den Ventilen Beachtung geschenkt wurde.
Davon gehen wir also jetzt mal aus.
Es kommt halt nur immer - auch Musikern muss man das leider sagen - auf den Ton an. Rechthaberei ist jeder Diskussion und freundschaftlichem Austausch allemal abträglich.
 
Hallo Vladimir,

es geht mir nicht um Rechthaberei und die Situation, wie Du sie nun geschildert hast, ist durchaus möglich. Ich bin halt von anderen Voraussetzungen bei diesem Fall gegangen und wir haben deshalb aneinander vorbeigeredet. Ich gebe zu, daß mir da wohl auch die Scheuklappen links und rechts auf die Augen gefallen sind.

Viele Grüße

Andreas
 
Alles klar, schönen Tag & Gruß aus GÖ :)
 
Also, an den Ventilen kann es eigentlich nicht liegen, die wurden vor zwei Jahren erneuert und zugleich die Stimmplatten neu aufgewachst. Danach wurde das Instrument gestimmt, aber bereits nach kurzer Zeit machte sich eine derbe Verstimmung breit. OK, bei neu aufgewachsten Stimmzungen ist das normal, also nach einem Jahr nochmal zum HZIMM und komplett neu stimmen lassen. Dabei wurden auch noch einige andere Dinge wie z.B. nicht richtig schließende Registerschieber, konstruktionsbedingt schlecht funktionierende Kinnregister etc. beseitigt und ich war danach auch bestens zufrieden. Allerdings machte sich nach ein paar Monaten zunächst im zweichörigen MIII bei einigen Tönen eine Verstimmung bemerkbar, die ich zunächst für Einbildung hielt. Das wurde aber zunehmend mehr und jetzt sind auch ein paar Töne im Diskant betroffen, die z.B. auf Zug und Druck deutlich unterschiedlich klingen. Gerade, wenn man z.B. Stücke von Bach spielt, macht sich das übelst bemerkbar.

Da das nun nach nicht mal einem Jahr aufgetreten ist, bin ich natürlich äußerst besorgt, da ich es mir auch nicht leisten kann, mein Instrument jährlich zum HZIMM zur Stimmung zu geben, da hat man ja nach ein paar Jahren ein komplett neues Instrument zusammen....

Gruss, Senseo
 
Geh mal zu ihm hin, erzähl ihm das ganze und frage ihn auch, ob es an gelockerten Nietverbindungen liegen könnte. Er muß die ganze Krankheitsgeschichte erfahren. Er soll es sich halt mal genau unter die Lupe nehmen.

Viele Grüße

Ippenstein
 

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