Studium in Holland

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glasgow
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Hi,
hat von euch jemand Erfahrung mit einem Studium in Holland oder studiert vielleicht sogar gerade dort?
Mich persönlich interessieren dort verschiedene Studiengänge. Leider weiss ich noch nicht genau, was für mich persönlich das sinnvollste ist...

Ich spiele Klavier, weiss aber nicht, ob ich momentan schon gut genug bin, es auf ein Konservatorium zu schaffen. Aber ich denke, dass ich das bis Ende nächsten Jahres - dann gehts ja wieder los dort - hinbekommen könnte...
Andererseits weiss ich nicht, ob ich den Schwerpunkt wirklich aufs Klavierspielen (im Sinne von Pianistenausbildung, bspw. Jazz-Piano) setzen will.
Daher käme vielleicht ein Studiengang Richtung Musikproduktion oder Komposition in Frage. Da ist aber wiederum der Punkt, dass ich eigentlich eher ungern längere Zeit vor dem PC verbringe..außerdem interessiert mich dieser technische Aspekt eigentlich überhaupt nicht - also Toningenieur wäre definitiv nicht meine Richtung.
Am liebsten würde ich eigentlich meine Arbeitszeit am Klavier verbringen (Komponieren, aber auch natürlich Technik üben) oder aber beim Schreiben von Lyrics - denn längerfristig habe ich eigentlich das Ziel, eigene Songs (Pop) (oder auch Filmmusik) zu machen und diese evtl. an Interpreten zu bringen.
Jetzt habe ich gesehen, dass es in Enschede den Studiengang 'Songwriter/Singer' gibt. Das wäre eigentlich nicht uninteressant. Allerdings frage ich mich dort, wie viel so ein Abschluss wert ist und ob eine Ausbildung an einem Konservatorium nicht etwas solider ist. Wobei: Grundsätzlich sind solche Abschlüsse wahrscheinlich allesamt nicht viel wert...;-)

Was würdet ihr mir raten? Eine 'solide' Piano-Ausbildung zu machen und weiter nebenbei Kompositionsversuche machen, direkt 'Komposition' zu belegen, 'Musikproduktion', oder doch evtl. 'Singer/Songwriter'? Einerseits möchte ich natürlich gerne künstlerisch arbeiten, andererseits ein Handwerk lernen, das ich auch in weniger kreativen Phasen noch nutzen kann...

Falls hier jemand etwas in der Richtung studiert (hat): Was könnt ihr jetzt mit dem Erlernten anfangen?
 
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Hi-

Prinzipiell kann ich die Fragen, die Du Dir stellst sehr gut verstehen. Schlussendlich fehlen meines Erachtens ein paar Fragen und Antworten: was macht Dir am meisten Spass? Was willst Du denn später (nach dem Studium) mal tun? Zwischen den Zeilen lese ich, dass Du eigentlich Klavierspielen willst... wenn es das ist: studiere Klavier und nix anderes (ausser als Nebenfach natürlich ;) ) - aber Du kannst natürlich machen was DU willst... ;)

Nicht ich, aber einer meiner besten Freunde sowie ein Schlagzeuger aus einer meiner ehemaligen Bands haben in Holland Musik studiert. Jazz in Den Haag. Das absolut geile an dieser Hochschule ist, dass es einer der wenigen in Europa (meines Wissens ausser in Barcelona) ist, bei denen man neben Jazz auch Latin studieren kann. Die Hochschule als solche sei von den Lehrkräften her sehr anspruchsvoll und gut, ein Vorteil für Dich könnte sein, dass sie einen bestimmten Ausländeranteil erfüllen müssen. Den Haag selber soll recht grauenhaft sein, vor allem wegen der überaktiven Drogenszene. Generell ist der Tip ganz gut, mit der ausgekuckten Hochschule vorher (und da bist Du jetzt genau richtig dran) Kontakt aufzunehmen und die Bedingungen und Anforderungen für die Aufnahme abzuchecken.

Ich hoffe das hilft Dir weiter,
ciao,
Stefan
 
Schick mal 'ne PM an StringGod, der hat AFAIK in Arnheim(? Aber auf jeden Fall in Holland.) studiert. Wenn ich mich da geirrt haben sollte, kannst du auf mich verweisen. ;)

Gruß,
Jay
 
An unserer Musikschule haben sehr viele talentierte Lehrer in Maastricht studiert. Soll auch ein Top-Studienort für Jazz sein.
 
Schonmal danke für die Antworten.
Ich schätze, wenn ich tatsächlich Klavier nähme, würde ich natürlich andere Hochschulen ausgucken, als für Fächer wie Komposition, Produktion oder Songwriting. Konservatorien mit gutem Ruf gibts ja viele...Arnheim z.B...

Mich würde mal interessieren, ob hier jemand Erfahrungen mit Enschede hat.
Scheint ja ein bißchen was anderes zu sein. Da gibts ja sowas, das sich Popacademie nennt. Ich war mal in Mannheim bei der deutschen Popakademie zu Besuch und muss sagen, dass ich eher nicht so begeistert war.
 
Die Musikschulen in Holland haben einen echt klasse Ruf, kenne jemanden der da studiert hat und der hat nur gutes berichtet, hart aber gut.
Man kann in Holland auch Hammond studieren...sabber!!!
 
Holla!
Ich hab letzten Juli mein Studium (CMS - Compositie, Muziekproduktie en Studiotechniek) am Konservatorium in Groningen abgeschlossen. Bin von daher noch frisch drin ;-)
Soweit ich das sehe, dürfte das sehr in deine Richtung gehen: Ein Schwerpunkt liegt bei Komposition (aber eher im moderneren Kontext), die speziellere Ausrichtung wählt man frei im Laufe des Studiums (Singer/Songwriter, autonome Komposition, Komposition für Film und Multimedia, Produktion...).

Fragen einfach hier ins Forum ich versuch die dann so gut wie möglich zu beantworten.. :)

Grüße,
Mathias
 
Hey, das klingt ja gut. Studiotechniek schreckt mich allerdings etwas ab...
Was wird denn so gefordert, wenn man das studieren will - also was muss man für die Aufnahme so können?
Und, hast du ne Ahnung, ob das Studium in Deutschland irgendwie als Musikstudium anerkannt wird? So, dass man hier evtl. noch andere Sachen weiterstudieren kann...
 
Hi!
Das ganze ist ein Bachelor Studiengang und wird zumindest in Teilen soweit anerkannt. Bei mir z.B. war es kein Problem als Quereinsteiger an nem Gymansium in NRW ne Stelle zu bekommen (mach ich im Moment als Elternzeitvertretung um mal in den Beruf reinzuschnuppern). Man bekommt auch bei nem weiteren Musikstudium Dinge angerechnet. Ist allerdings von Uni zu Uni sehr verschieden.
Zum Thema Studiotechnik: naja, man muss halt schon n bischen wissen wenn man im modernen Bereich was machen muss. Grade wenn dich der Bereich Filmmusik interressiert wirst du dich auch recht viel mit Technik auseinandersetzen müssen.
Ist aber alles machbar ;-)
Für die Aufnahmeprüfung: bestand bei mir aus zwei Teilen. Einmal (natürlich) Gehörbildung, sprich Rhythmus und Melodie notieren, Intervalle hören, etc. War aber nicht übermenschlich schwer. Am wichtigsten ist allerdings der zweite Teil: Man muss Stücke (Aufnahmen!) vorspielen die man selbst geschrieben hat und wenn irgendwie möglch auch selbst aufgenommen. Die Aufnahmequalität ist dabei nicht sooo entscheiden, den Dozenten geht es darum herauszufinden wieviel Talent vorhanden und ausbaubar ist. Du willst mehr wissen, frag! ;-)
(Ich muss los, die 6te Klasse wartet...)

Gruß,
Mathias
 
Danke für deine Hilfe, Mathias.
Was genau hast du denn in diesem Studiengang gelernt? Was für Wahlmöglichkeiten hat man denn so? Kann man auch Fächer wie Gesang, Klavier etc. belegen?
Aber du bist Quereinsteiger und hast nicht danach noch auf Lehramt studiert...?
Heißt "Studiotechnik" denn Technik im Sinne von Verkabelung etc. oder im Sinne von Techniken, wie man als Musiker im Studio arbeitet?
Fragen über Fragen... ;-)
 
Was ich gelernt hab? Viel. Sehr viel. ;-)
Ich hab gelernt für die verschiedensten Stilrichtungen und Ensembles zu schreiben. Von Klassik bis Jazz, von Dance bis Metal. Und zwar nicht nur theoretisch sondern praktisch. An der Schule gibt es jede Menge Ensembles und für die muss man 3-4 mal im Jahr ein Stück schreiben. Das geht von Streichquartetten über Holzblasquintette zu teils strangen Besetzungen wie Gesang+Klavier+Harfe+Trompete (btw. mein bisher bestes Stück in dem Bereich wie ich finde. Mp3 auf Anfrage ;-)). Letztere haben natürlich den Reiz der besonderen Herausforderung, teilweise gilt "bringe zusammen was nicht zusammengehört!"...
Ansonsten schreibt man aber auch für div. Jazz-, Soul- und Fusioncombos. Plus natürlich in diversen anderen Stilen, die man dann selbst einspielt oder sich Musiker für sucht.
Man lernt für die verschiedensten Instrumente zu schreiben. Und zwar so, das es auch spielbar ist. Und man ne gute Partitur abliefert.
Natürlich wird man nicht überall der Uberprofi, aber es geht auch mehr um die Erfahrung die man dabei sammelt. Diese kann man dann in den eigenen Bereich einfließen lassen. Und man lernt auch Seiten von sich kennen die man vorher nie vermutet hätte.
Die Wahlrichtungen (die Spezialisierung findet im Laufe des 3ten von 4 Jahren statt) hab ich ja bereits aufgelistet (Singer/Songwriter, autonome Komposition, Komposition für Film und Multimedia, Produktion), wobei man sich für einen Hauptschwerpunkt und einen Nebenschwerpunkt entscheiden kann. Die endgültige Festlegung kann durchaus auch erst kurz vorm Examen passieren, zum Beispiel hatte ich mich erst auf Produktion und Komposition für Film und Multimedia entschieden, bin aber dann doch bei Produktion und Songwriting gelandet.

So, Unterricht wartet, mehr später...

Gruß,
Mathias
 
Zur Studiotechnik: in dem Bereich geht es um verschiedenste Sachen. Auf der einen Seite geht es darum die Funktionsweise von Gates, Kompressoren, und allen Geräten denen man so in normalen Studios begegnet kennenzulernen und mit ihnen zu arbeiten. In praktischen Projekten lernt man dabei auch en Umgang mit Logic und ProTools. Ausserdem natürlich Dinge wie Mikrofonierung, etc. Alles jedoch nicht so intensiv wie ein Technikerstudium das machen würde (Frequenzgänge auswendig lernen, etc.). In der Anfangszeit muss sowieso immer der Studiotechniker dabei sein, und auch danach kann man alle Mischungen mit ihm zusammen machen. Die Dozenten sagen da auch ganz deutlich, daß das Studium nicht darauf zielt tolle Tontechniker auszubilden. Der Mix kann ja noch so super und transparent klingen, aber wenn Stück und Ausführung daneben sind (z.B. Funk mit E-Drums ausm JV1080) hilft das auch nicht viel. Trotzdem ist das dann natürlich keine Entschuldigung gegen Ende des Studiums schlecht klingende Sachen vorzulegen, schließlich hat man immer die Möglichkeit den Mix mit dem Tontechniker zusammen zu machen...

Was Instrumente angeht:
Man hat im Halbjahreswechsel Unterricht auf vers. Instrumenten. Jazzpiano, Chor/Gesang, Gitarre, Schlagzeug, etc. Hierbei geht es aber auch mehr darum Grundfähigkeiten zu legen und ein Gefühl dafür zu bekommen, was auf einem Instrument machbar ist (z.B. das man bei den Drums halt nicht Becken, Snare, Tom und HiHat gleichzeitig anschlagen kann). Bei Interesse gibt es auch die Möglichkeit extra Kurse zu belegen, z.B. müssen soweit ich mich erinnere die Studenten die Richtung Musiklehrer (also Instrument, nicht Schule) gehen bereits im Rahmen des Studiums Untericht geben.

Noch mehr Fragen?

Gruß,
Mathias
 
Interessantes Thema. Kennt jemand die Institution in Tilburg, deren Name und Homepage mir net einfällt? Hat jemand an der "Schule für Tontechnik" ein Jahr Tontechnik studiert? Wenn ja, wie war die Qualität der Ausbildung? Ist das Geld gerechtfertigt? Reichte das vorhandene Wissen für den Beruf?
 
Hey Mathias,

ist ja einige Zeit vergangen, seitdem ich das letzte Mal vorbeigeschaut hab...:rolleyes:
Aber das ganze klingt schon sehr interessant.
Noch eine Frage zum zweiten Teil der Aufnahmeprüfung: Muss man wirklich was vom Band laufen lassen, oder kann man das ganze auch evtl. live vor Ort vorspielen...? Ist doch vielleicht sogar besser - damit zeigt man ja eine gewisse Flexibilität... Vielleicht weisst du ja was...
Und: Wie bewirbt man sich? Einfach Anmeldebogen ausfüllen oder muss man noch irgendwas mitschicken...?

Danke und Gruß,
Jens
 
Heyho!

Bei der Aufnahmeprüfung sind aufgenommene Sachen Pflicht. Das Ziel des Studiengangs ist ja den Student so weit zu unterrichten, daß er als (moderner) Komponist und/oder Produzent (und das ist heutzutage ja ein fließender Übergang) auf dem Berufsmarkt eine Chance hat. Zumindest zu der Zeit wo ich meine Aufnahmeprüfung hatte wurde es aber auch positiv gesehen wenn man zusätzlich auch etwas live präsentieren konnte. Der Studiengang entwickelt sich allerdings immer weiter, am besten sich direkt an der Hochschule informieren. Z.B. ist 2mal im Jahr ein Tag der offenen Tür. Da hat man Gelegenheit direkt mit Studenten und Hauptfachdozenten (die auch die Aufnahmeprüfung machen) zu sprechen und z.B. Sachen vorzustellen und Meinungen einzuholen ob diese für eine Aufnahmeprüfung ausreichend wären oder woram man arbeiten sollte.
Gleiches gilt auch für die Anmeldung, ich musste nur eine Anmeldung ausfüllen und Zeugnis beilegen (Kopie) soweit ich mich erinnere, möglich das sich das auch inzwischen geändert hat.
Bei der Aufnahmeprüfung hatte ich ansonsten 3 Stücke ausgewählt, zwei davon eigene Projekte die ich zu Hause aufgenommen hab, 1 Stück das ich mit meiner Band aufgenommen hab. Dann noch irgendwas klassisches (sehr einfaches von Bach oder so) aufm Klavier gespielt. Und vor allem viel geredet. Die Kommision muss sich halt ein Bild über die Person bilden die sie vor sich haben. Das du bei den vorgestellten Stücken den größten künstlerischen Anteil hattest sollte eh schon klar sein. Wobei wenn ein Bandstück dabei ist und z.B. der eigentliche Song von jemand anderem geschrieben wodern ist, solltest du dann zumindest für die Aufnahmen und dat Mischen hauptsächlich verantwortlich gewesen sein.
Große Punkte gabs immer wenn man zu den eigenen Stücken sagen konnte, warum man das Stück geschrieben hat und vor allem warum man es SO aufgenommen hat (Wahl der Instrumente, Arrangement, etc.). Was man als seine Stärken sieht, was als seine Schwächen. Was man im Laufe des Studiums gerne lernen möchte.
Um so besser man sich verkauft.....und japp, auch das ist eine wichtige Eigenschaft. Man kann der tollste Komponist sein, wenn man nicht in der Lage ist das auch an andere zu verkaufen, dann wird mans aufm freien Markt nur schwer haben. Wenn man da Potential mitbringt ist das sicherlich auch ein Plus.
Is aber alles machbar.

Der nächste Tag der offenen Tür am (aha, ich seh grad, das Conservatorium wurde umbenannt:) Prins Claus Conservatorium ist am Samstag, dem 11. März von 10.00 - 16.00 uur

Achja, und die (im Gegensatz zur holländischen Seite) zwar etwas klein gehaltene Seite zum Studiengang:
http://www.hanze.nl/PrinsClausConservatorium/en/Courses/Compositieetc/

Und wie ich grad sehe haben die ENDLICH auch ne ganz nette Übersicht über den Inhalt mit dem man sich rumschlägt:

Principal subjects

* Composition
* Song- and textwriting
* Composition and Sound design for Film and Media (CSFM)
* Arranging
* Orchestration
* Production
* Computer technology
* Sound analysis and synthesis
* Acoustics
* Composition arena
* Projects
* Internship
* Musical entrepreneurship

General subjects

* Practical music work
* Solfège
* Theory
* Harmony and counterpoint
* History of music

Final paper options

Once you enter your third year, you can choose from one of the following subject clusters (or a combination of subject clusters) on which your final fourth-year paper will be based.

* Instrumental composition
* Song writing
* Applied composition for the media
* Arranging; studiotechnology


Sooo. hoffe dat hilft! ;-)

Fragen? hehe....... ich rate dir wirklich zum Tag der offenen Tür zu fahren!

Gruß,
Mathias
 
Joah, ich denke, das werde ich mal tun.
Waren das denn komplette Arrangements, die du da aufgenommen hast, oder hast du beispielsweise einfach was aufm Klavier gespielt und ein Tonband mitlaufen lassen?
Was mich interessieren würde: Oberstufe darfst du aber nicht unterrichten, oder?

Ciao,
Jens
 

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