Ich habe mir 2008 der Not gehorchend, nicht dem eig'nen Triebe, einen Marshall MB 4410 Combo gekauft. Die Box darunter, eine 410'', ist so gesehen die Hälfte der 810er Marshall, die Du Dir da in den EBay Kleinanzeigen herausgesucht hast.
Die MB-Serie von Marshall klingt sehr modern, haben einen mörder-Druck und brilliant auflösende Höhen. Ich war, bis ich komplett umdisponiert habe, drauf und dran, mir noch eine MB 410'' zu kaufen, um den Fullstack voll zu machen.
Die MB 810 ist eine schwere Box, aber das Problem ist weniger das Gewicht, sondern der Transport. Meine Tecamp L 810 wiegt weniger als manche 410''-Box, gerande mal 49 kg, man kann sie aufgrund "Schubkarren"-Rollen prima bewegen. Aber ich fahre auch einen Benz Kombi oder kann vom Geschäft auf einen Transporter zurückgreifen.
Zu den Amps: Es gibt da ein paar richtig gute und preiswerte Amps. Ich breche wieder mal ne Lanze für den Marshall MB 450 h, den ich ja in meinem Combo habe. Ich habe ihn auch eine Weile bei einer Stoner-Rock-Band gespielt und konnte mich mit dem Amp gegen ein Peavie- und ein Engl-Fullstack, beide je 120-Watt Röhrenamps.
Ein Amp mit einem Solid State-Kanal, einem "Classic"-Kanal mit einer ECC83-Röhre im Signal und einer Mischfunktion, die aus der Kiste so gesehen einen 3-Kanal Amp. Ich spiele meisst im Überblend-Kanal, so kann ich ein Solid-State-Signal mit dem Punch und der Klarheit mit dem Dreck der Röhrenvorstufe mischen, bis ich denau den Sound habe, der mir gefällt. Zum Lieferumfang gehört ein Fußschalter, der das Schalten der drei Kanäle erleichtert. Der Amp hat auch einen Kompressor auf der Solid-State-Seite. Ein klasse Amp, der sehr vielseitig ist und stabil gebaut ist. Er leistet seine 450 Watt bei 2 Ohm. Mit einer 4-Ohm-Box werden 300 Watt geliefert. Diese 300 Watt haben schon bei weitem ausgereicht, sogar in dem lauten Proberaum. Als ich dann meine "Standart"-Erweiterungsbox darunter gestellt habe, war den Herren der Bass-Sound dann beinahe "zu mächtig".
Dazu der Preis: Ein neuer Marshall MB 450 h kostet gerade mal € 399,-- . Dazu hat man Garantie und einen "eigenen" Amp, den vorher niemand anderes hatte.
Der zweite Amp, den ich empfehlen will, ist vielleicht nicht ganz so für die harte Schiene, da er über keinen Gain-Regler verfügt, mit dem man dem Sound Dreck zufügen kann. Aber egal, man kann ja auch noch einen Zerrer/Vorverstärker vor den Amp hängen, dann geht das schon. Es handelt sich um den Hartke LH 500.
Der Amp ist etwas "altmodischer" aufgebaut wie der Marshall. Nur ein Volume -Regler, als Tonregelung arbeitet ein Tone-Stack nach alter Fender-Bauart, bei dem die Regler sich gegenseitig beeinflussen. Das ist kein Nachteil, man muß sich nur daran gewöhnen. In dem einen Vorstufen-Kanal arbeitet auch eine Röhre, die dem Sound (in dem Fall) Wärme hinzufügt.
Ansonsten ist der LH 500 en ausgewachsener Amp, der echte 500 Watt durch seine Transistorendstufe liefert. Druck und Lautstärke hat der Amp genug. Der Preis ist, wohl auch durch die etwas sparsamere Ausstattung (im Vergleich zum Marshall MB 450 h) auch etwas niedriger, wir reden von € 298,--.
Du siehst, dass auch bei "Neuwahre" tolle Amps zu haben sind. Wenn Du eine Gelegenheit hast, dann probier die Amps doch einfach aus.
Wobei wir beim letzten Tip sind, den ich Dir geben möchte. Probier die Amps aus, die Du in die engere Wahl ziehst. Es kommt auf Deinen Geschmack an, auf den Sound, den Du willst, und das kann kein noch so gut gemeinter Rat in einem Forum ersetzen.
So long - sagt Kong
Ciao
Uwe