Hallo,
ich schließe mich Ragman an.
Imho gehst du die Sache von der falschen Seite an. Durchsetzungsfähigkeit in der Band hängt von enorm vielen Faktoren ab.
Gerade bei Gitarrensounds ist hier "weniger mehr"! Wie sehen denn deine Presets etwa aus?
Versuch mal folgendes:
1. Stell den Combo auf einen Stuhl/Bierkisten o.ä., jedenfalls so, dass der Amp nicht deine Knie beschallt. Du kannst den Amp auch kippen, so dass er wie ein Monitor fungiert.
2. Alle Effekte aus! Alle! Die killen die Durchsetzungsfähigkeit in hohem Maße. Die kannst du (behutsam) wieder reindrehen, wenn die Sounds erstmal ganz ohne Effekte in der Band gut klingen und sich durchsetzen.
3. Stell den Master beim Vox über die Hälfte. Der Amp kommt erst dann richtig in Fahrt (war jedenfalls bei meinem AD60 so). Regel die Lautstärke über den Watt-Schalter oder den Volume-Regler runter.
4. Mitten rein! Ohne Mitten im Sound gehst du unter!
5. Gain runter. Tu dir und der Band den Gefallen und probier es aus. Das ist ein recht unbeliebter Tip, gerade bei jungen Gitarristen. Die "ertränken" gerne alles in Gain (hab ich auch früher so gemacht, keine Angst!). Das Problem ist, dass man sich erst an wenig Gain gewöhnen muss. Es klingt alleine gespielt plötzlich dünn und unsauber. Versuch es mal über ein paar Wochen hinweg. Du wirst merken, dass du dich daran gewöhnst und deinen eigenen "Tone" (der aus den Fingern kommt!!) besser entwickeln kanst. Du hast mehr Dynamik zur Verfügung, kannst mehr in die Saiten reinhauen und lernst sauberer zu spielen. Der größere Frequenzumfang eines weniger komprimierten Sounds macht die Durchsetzung in der Band wesentlich (!!) einfacher. Die kommt fast von alleine. Du wirst merken dass der Sound sich in der Band mit weniger Gain wesentlich fetter anhört, als man das so denkt, wenn man ihn zu Hause "trocken" spielt.
Versuch doch mal das Plexi-Modell im Vox. Das ist recht offen im Sound. Du wirst merken, dass sich das in der Band gleich viel besser durchsetzt.
Mit einem Pedal zusätzlich schaffst du meist nur noch eine Fehlerquelle mehr. Wenn der Ampsound stimmt, kann man als "Feintuning" über Effekte und zusätzliche Treter nachdenken. Vorher wirft man das Geld zum Fenster raus. Jedes Pedal muss ja mit dem eigenen Sound harmonieren. Wie sollte man das herausfinden, wenn der eigene Sound noch gar nicht feststeht, weil man damit noch nicht zufrieden ist?
Also schraub nochmal an dem Amp rum, das geht schon. Und lass dich nicht von dem Zeugs beeindrucken was ständig geschrieben wird, dass sich Modelling-Amps nicht durchsetzen. Das ist käse, weil die meisten, die das glauben und schreiben, genau die gleichen Fehler machen. Mit den Einstellungen (gerade in Bezug auf Effekte) mit denen diese Amps oft gefahren werden, würde jeder (!) Amp in der Band untergehen.
Gruß
Chris