Suche Pickup mit hoher Resonanzfrequenz

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ecn
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Hallo @ all… seit etlichen Jahren les ich beträge in diesem Forum und habs endlich mal geschafft mich anzumeden ;-)

Nun gibts einen guten Grund mal was zu posten. Im weiten Netz hab ich bisher nichts dazu gefunden.

Kennt jemand von euch einen Pickup mit möglichst hoher Resonanzfrequenz? Hersteller, Farbe und son Zeug sind zunächst völlig uninteressant (darf auch Conrad sein). Ich suche einen Humbucker und zwei Singlecoils mit vernünftigen technischen Angaben zur Resonanzfrequenz (im unbelaseten Fall) oder zur Wicklungskapazität und Wicklungsimpedanz (damit ich mir die berechnen kann)?

Bisher dachte ich an den Jazz Modell 35th von Seymour Duncan mit folgenden Werten:
Resonanzfrequenz Hals: 8,0 kHz
Resonanzfrequenz Brücke: 7,0 kHz
Ich halte die Werte allerdings nicht für zuverlässig, da mir es völlig ein Rätzel ist wieso die Resonanzfrequenz der Spule an der Brücke anders sein soll wie am Hals.

Derzeit frag ich lieber in die Runde befor ich mir ein Signalgenerator oder ein LRC Meter zulege oder den Herrn Lemme mal eine Email schreibe.

Falls mir da keiner Helfen kann: Die Frage mal anders formuliert: wie zuverlässig sind die Angaben bei Seymour Duncan zu ihren Pickups?

Sollte mir jemand Helfen, dann gibts zur Belohnung ein nettes Review:)
Ist nen Versuch Graph Tech Ghost System mit Christoph Caspari s Vorverstärker und Impedanzwandlers in einer Gitarre unterzubringen.

thx schon mal
 
Eigenschaft
 
Hi,

leider veröffentlicht Dimarzio keine Angaben zur Resonanzfrequenz, aber vielleicht kannst Du das für bestimmte Typen über den wirklich rührigen Support erfragen. Jedenfalls gibt es da einige sehr höhenreiche, brillante HB, wie den HB From Hell und die beiden EJ Custom Neck/Bridge-Modelle.

Dass beim Neck- und Bridge-Modell die Resonanzfrequenz unterschiedlich ist, ist völlig normal, das sind ja auch verschiedene PUs. In aller Regel ist der HalsPU schwächer gewickelt als das Bridge-Modell (hier 7,72 gegenüber 7,9 KOhm), um mehr Transparenz in den Höhen zu erhalten und einen Ausgleich dafür zu schaffen, dass durch die andere Einbauposition Output und Bässe verstärkt werden. Das ändert natürlich wieder die Resonanzfrequenz. Das Gleiche gilt für den Tausch des Magneten, wie man am Duncan Custom sieht (6 KHz mit Keramikmagnet, 5,4 beim AlNiCo V und 5,2 bei der AlNiCo II-Version).

Die höchste Resonanzfrequenz eines SC hat bei Duncan übrigens der SSL-1 Vintage Staggered - ich frage mich ehrlich gesagt aber schon, was das für ein Vorteil sein soll. Ich gehe mal davon aus, dass Du versuchen willst, über weitere Bauteile die Resonanz dann einstellbar nach unten zu verschieben, und dafür eine passende Grundlage suchst. Da bin ich sehr gespannt auf Deine Ergebnisse, denn nach meiner Erfahrung sagt alleine dieser Wert noch nicht allzu viel über einen PU aus. Ein Full Shred und ein JB haben z.B. die gleiche Resonanzfrequenz, und der Custom 5 ist ganz nah dran - trotzdem sind die Teile so unterschiedlich wie es nur sein kann.

Wie gesagt, ich bin mal gespannt...

Gruß, bagotrix
 
vielen Dank für dein Post. Der hilft mir echt erstmal ein Stück weiter. Ich denke ich werd einfach SSL-1 Vintage Staggered und den Jazz Modell 35th ausprobieren (Ich vertrau da mal den Angaben des Herstellers).

Dass beim Neck- und Bridge-Modell die Resonanzfrequenz unterschiedlich ist, ist völlig normal, das sind ja auch verschiedene PUs.
...da hats Klick gemacht… Bin da gar nicht drauf gekommen, dass es zwei verschiedene Versionen von dem PU gemeint sein können. Dafür gibts dann ein Review :-D

…Das Gleiche gilt für den Tausch des Magneten…
Wie man die Eigenschaften einer Spule ändern kann (z.b. durch einbringen weiteren magischen Materials etc), ist mir bekannt. Allerdings würd ich wenn ich an PUs selber rumbastle (also Magneten tausche o.ä.), diese auch schon die selber nachmessen und das will ich mir eigendlich ersparen. Deswegen such ich nach bereits bekannten Pickups (im Prinzip würden es billige Conrad PU auch tun insofern die technischen Daten entsprechend bekannt wären).

Ich gehe mal davon aus, dass Du versuchen willst, über weitere Bauteile die Resonanz dann einstellbar nach unten zu verschieben, und dafür eine passende Grundlage suchst. Da bin ich sehr gespannt auf Deine Ergebnisse, denn nach meiner Erfahrung sagt alleine dieser Wert noch nicht allzu viel über einen PU aus.
Volltreffer ;-)

Für den Klang eines Pickups sind für mich eigendlich nur zwei Eigenschaften interessant die Resonanzüberhöhung(Q-Faktor oder auch Güte) und die Resonanzfrequenz. Nach meinen derzeitigen technischen Verständnis haben diese den größten Einfluss auf den Klang und lassen sich am einfachsten beeinflussen (Dinge wie Pickupposition, Auflagerkräfte der Seite,... sind da schwieriger zu beeinflussen. Meiner Erfahrung nach klappt das wunderbar. Hab bereits eine Gitarre trotz mangelhaften Datenblättern umgebaut, die einen sehr vielfältigen Sound dadurch hat).
Der Plan ist einen Vorverstärker incl. Impedanzwandler zu bauen und mit einfachen passiven Bauteilen(eigendlich nur Widerstände und Kondensatoren) und Drehschaltern die Resonanzüberhöhung und die Resonanzfrequenz zu beeinflussen.
Wird der PU unbelastet betrieben, kann ich die beiden Faktoren nach belieben absenken.
 
Hi,

sorry, dass ich so skeptisch klinge, aber nach meiner bisherigen Erfahrung sind Dinge wie der Attack eines Pickups oder die Saitentrennung bei viel Verzerrung nicht ganz so einfach zu erfassen oder gar zu manipulieren. Als Folge decken sich der wahrgenommene bzw. aufnehmbare Klang und das Gefühl, das einem die Gitarre beim Spielen vermittelt, nicht unbedingt immer. Aber wie gesagt, bin gespannt auf Deine Ergebnisse.

Gruß, bagotrix
 
Und wenn du dir einfach den SVF von Lemme holst? Damit kannst du biegen bis dir eine Stellung wirklich gefällt!

Ansonsten die Alumitones von Lace mal anschauen. Sehr klar, sehr brillant. Schnellster Attack und lineares Sustain.
 
oO… die Alumitones schaun ja richtig schön aus :) Ich halt mal nach Datenblättern ausschau. Danke für den Tipp.

Anstatt SVF will ich einen C-Switch nutzen. Durch den Aktiv-Betrieb bekomm ich eine ähnliche Klangvielfalt. Jedoch mit den Unterschied, dass ich nur einen IC statt vier verbaut habe (und dadurch weniger Strom "verbrauche",allerdings auf Kosten der Abhänigkeit von der Geometrie des PUs) und durch Einsatz von Drehschaltern, Sounds schneller wiederfinden kann. SVF würd ich nur interessehalber mal austesten, da ich mit genannter Schaltung schon gute Erfahrung gemacht habe.
Was ADSR angeht, muss ich noch einwenig recherchieren. Substain etc. wird vermutlich stark von der Saitenschwingung abhängen und daher vermutlich auch wie stark die Saite vom Magneten beeinflusst wird. Beim Attack könnt ich mir vorstellen, dass es abhängig ist wie schnell die Spule den Strom bis zum Einsatz vom Decay induziert. Ansonsten wird wohl das meiste von der Bauart der Gitarre abhängen.

@bagotrix: Meinst du mit Saitentrennung, wie gut man die Töne der einzelnen Saiten differenzieren kann?
Hast du schon Erfahrungen gemacht, dass mit verschiedenen Pickups, auch mal verwaschen klingt? Könnt mir nämlich vorstellen dass man sowas mit einen vernüftigen EQ raus bekommt insofern es nicht von der Pickup Geometrie abhängt.
 
@bagotrix: Meinst du mit Saitentrennung, wie gut man die Töne der einzelnen Saiten differenzieren kann?
Hast du schon Erfahrungen gemacht, dass mit verschiedenen Pickups, auch mal verwaschen klingt? Könnt mir nämlich vorstellen dass man sowas mit einen vernüftigen EQ raus bekommt insofern es nicht von der Pickup Geometrie abhängt.

Hi,

mit Saitentrennung meine ich genau das, insbesondere bei größeren Akkorden mit verzerrendem Amp. Das hängt auch nicht nur von einzelnen technischen Daten oder auch dem Höhenreichtum ab, so z.B. ist das bei vielen PAFs eher eine Schwäche. Ein '57 Classic kann das meiner Meinung nach deutlich schlechter als ein Dimarzio 36th Anniversary PAF, obwohl die von den Daten nicht weit auseinander liegen. So manchem wird der Gibson aber durchaus besser gefallen, weil er ihn als warm und weich empfindet und darauf mehr Wert legt. Auch bei heißeren PUs gibt es erhebliche Unterschiede, so z.B. ist der JB gegenüber dem oben schon mal genannten Full Shred für meine Ohren weniger definiert im Bassbereich, wenn man verzerrte Palm Mutes spielt (obwohl der JB ja jetzt auch nicht matt und höhenarm klingt). Leider kann ich Dir auch nicht sagen, woran es im Einzelnen liegt, doch sind das sehr individuelle Eigenschaften von Pickups.

Die Pickupgeometrie ist ja bei HB eigentlich im wesentlichen gleich. Die Art der Wicklung, die Materialien von der Grundplatte über den Magneten bis hin zum Draht und dessen Isolierungslack, das nimmt alles Einfluss. Ich halte es für einen Irrglauben, dass man alles mit einer EQ-Kurve beschreiben bzw. korrigieren kann. Einen schlechten PU wird man dadurch nicht zu einem guten machen können. Dass man mit einer guten Grundlage über die Elektronik deutlich unterschiedlichere (und qualitiativ ansprechende) Sounds erzeugen kann als mit den Standardschaltungen, ist einleuchtend. Ob man den Charakter des jeweiligen PUs dabei nicht mehr raushört bzw. auf den Kopf stellen kann, da bin ich eher skeptisch - aber auch nicht unbelehrbar, also poste dann ruhig mal Deine Ergebnisse!

Gruß, bagotrix
 
@bagotrix: vielen Dank für dein langen Post.

langsam find ich wieder Zeit mich auf wikipedia durchzulesen und irgendwie steigt in mir das Gefühl dass die Hüllkurvendingens und die ganze Signalverarbeitung auf die Pickupgeometrie umzumünzen entweder sehr komplex ist oder völliger Quatsch ist.
Statt ASDR müsste man zumindest eher von TRAR (vgl. Kompressor) ausgehen etc. Ich finds zumindest ein sehr spannendes Thema, mit dem ich mich interessehalber noch weiter auseinandersetzen werde. Hab mir nun in der EBucht doch ein paar Messgeräte gekauft um Induktivitäten zu bestimmen(da gabs ein gutes Angebot :) Wenn ich zeit hab werd ich deine genannten PU Modelle mal vergleichen. Zumindest würd mich auch das mal interessieren).
Das ein EQ nicht alles ist, da stimm ich dir zu. Bei dem anderen bin ich weniger skepisch (da aus meiner Sicht die Resonanzfrequenz und die Güte schon recht aussagekräftig über eine Spule sind. Ob dann ein PU locker mit viel Draht gewickelt wurde oder ganz eng mit weniger Draht bei indentischer Induktivität und Kapazität ist dann glaub egal. Nur wie das mit dem Attack ist, ist mir mittlerweile völlig schleierhaft). Letztenendes ist der Sound abhänig von der gesammten wiedergabekette von der Gitarre über den Amp zur Lautsprecherbox und am meisten vom Musiker. Vieleicht sollte man einen neuen Thread dazu aufmachen.
Anyway.... hier schon mal was von meinen neuen Projekt ;-)


PC180019.JPG

da kommt noch ein wenig Öl drauf. Auf Denjenigen der mir den gefräst hat wird noch in meinen Review eingegangen.
 

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