Sustain Frage

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Hallo!
Von was hängt ein gutes und langes Sustain ab Kabel, Tonabnehmer, Amp, Holz der Gitarre...?
lg
 
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kleelu007 schrieb:
Hallo!
Von was hängt ein gutes und langes Sustain ab Kabel, Tonabnehmer, Amp, Holz der Gitarre...?
lg

http://www.kraushaar-gitarren.de/tipps/Sustain.htm

Auch interessant dazu:

http://www.kraushaar-gitarren.de/tipps/Tonholz.htm

PUs und Amp übertragen, verstärken und verfärben klanglich nur Vorhandenes. Sie können aber kein Sustain verlängern.

SCHEINBARE Sustainverlängerung kann es natürlich geben. Ein starker lauter PU kann scheinbar mehr Sustain als ein schwacher leiser haben. Merkt man, wenn man z.B. im crunchigen Bereich mal von nem HB auf Splitmodus schaltet und wieder zurück. Ist aber nicht wirklich mehr Sustain, nur ist der PU im HB-Modus halt lauter und somit kommen auch noch ganz leise Ausklingpassagen etwas lauter und somit scheinbar länger klingend rüber.

Ähnlich ist es mit dem Einsatz von Kompressoren, die laute Stellen absenken und dann dafür den Gesamtlevel wieder anheben. Dadurch werden leise Stellen lauter und insgesamt hat man scheinbar mehr Sustain.

Aber an sich hängt die Ausklingzeit des Tones an der Gitarre selber. An den Holzeigenschaften sowie der Konstruktion (die ja zur Dämpfung beitragen kann, z.B. ein weicher Sattel oder schwingende Bauteile).



PS: kürz die Signatur mal, 4 Zeilen sind erlaubt. 21 sind bissel viel und stören nur. Equipment kann man im Profil eintragen.
 
HI

Sustain hängt größtenteils von der Gitarre und dem Holz ab. Der Amp kann da nichts für, Sustain ist ja eigenltich nichts weiter, als die Länge, in der ein gegriffener Ton nachklingt. Der Amp gibt das nur wieder, das Signal selbst muss aber von der Gitarre kommen. Je Schwingunfreundlicher das Holz, desto länger das Sustain kann man sagen, da durch das Schwingen des Holzes der Saite Energie entzogen wird, und sie somit nicht so lang schwingt. Für den Sound brauchts aber den Kompromiss. Das Holz soll ja nun auch schwingen, sonst hast du zwar ein Mördersustain, aber nen schlechten Sound. Gitarren mit fester Bridge haben meist ein längeres Sustain als welche mit Tremolo, da die Schwingungen auch das Trem zum mitschwingen bringen, und es halt auch Energie entzieht. Grad bei Gitarren mit Floyd-Rose-Lizenz-Tremolo hast du meist kürzeres Sustain, als bei ner Paula zum Beispiel mit geleimtem Hals und fester Bridge. Höherwertige Tremolos fangen dann schon wieder weniger Schwingungen ab, und haben in der Regel auch ein gutes Sustain. Bei meiner RG270 mit FR-Kopie war das Sustain nie wirklich der Burner, bei meiner Strat und der Paula hingegen ist das schon viel besser, bei der Paula sicher noch was besser als bei der Strat, auch wenn bei der das Trem festgezogen ist.

Pickups tragen glaub ich nicht so viel dazu bei, wobei ich glaube, dass einer mit hohem Output, der viele Schwingungen stark aufnimmt da besser sein sollte, als einer mit schwachen Wicklungen, der die letzten Zuckungen der Saite nicht mehr so mitbekommt, aber das ist grad eher Spekulation meinerseits.
 
bei thomann bei manchen tonabnehmer auch bei den amps schreiben sie manchmal wundervoller langer sustain also hängt das sustain mehr von holz der gitarre ab?
 
HI

Jep, was bei pus und amps dabeisteht, soll wohl nur das zeigen, was Ray (willkommen zurück) geschrieben hat, nämlich dass sie lauter sind, und dadurch länger das hörbare Signal produzieren, bzw. beim Amp, dass der speaker evtl. etwas länger schwingt, und so das Signal bis zum letztn Mucks wiedergibt. Aus ner Klampfe mit schlechtem Eigensustain kann man dadurch aber auch kein Sustain-Monster machen. Sustainer gibts ja auch als Effekt, die tun im Endeffekt wohl auch nichts anderes, als das leise Signal zu verstärken, damit man es länger hört, evtl. "speichern" sie das letzt Signal auch, und verlängern es somit, aber echtes Mehr-Sustain bekommst du dadurch nicht, nur sozusagen emuliertes. Wenn die Gitarre asugeschwungen hat, hat sie ausgeschwungen, dann ist nichts mehr mit Sustain, und wenn es eben extrem schwingendes Holz ist, entzieht es den Saiten hatl viel Kraft, und sie hört eher auf zu schwingen. Dann kanst du mit den besten PUs und Amps etc. nicht mehr viel rausholen.
 
Fliege schrieb:
Sustain hängt größtenteils von ... Holz ab.

Ergänze ich mal: von der Holzauswahl, -qualität und Zusammenstellung - nicht aber von der Holzart. Zur Vertiefung siehe die Links von Ray - und/oder Folgendes:

Da ich ja immer mal wieder Gitarren "auf Verdacht" bei ebay kaufe, hier meine ganz aktuelle und sehr krasse Erfahrung zum Thema: Holzarten - geleimt - verschraubt - Neck thru bla bla: Nichts, aber auch wirklich nichts davon sagt auf dem Papier irgendetwas über die Resonanz- und Klangqualität einer Gitarre aus.

Let's go: Vor einigen Tagen erwarb ich eine Gitarre (Japan 1981) mit 5-teiligem(!) Neck thru (Mahagoni, Korpus Esche, erstklassige Verarbeitung und Finish; kein Billigprodukt, dürfte damals min. 1000 DM gekostet haben, aufwändige Varitone-Schaltung usw.). Für einige Menschen sind solche Voraussetzungen ja schon der Garant zum Protzen mit Hörensagen ("Alter, eingeleimt... Setthrugh, Sustain.. Mahagoni... macht den geilen Ton...).

Ernüchterung: Trotz 100prozentiger Erfüllung sämtlicher Binsenweisheiten ist es das mit Abstand toteste Brett, was ich jemals in meinem schon längeren Leben in den Händen hatte (zurzeit habe ich 15 Gitarren :D ). Völlig leblos und unwillig. Keine Ansprache/Attack, kein Sustain, keinerlei Tonentfaltung - einfach gar nix. Dazu noch mehr oder weniger auffällige Deadspots bishin zu einem nach 2 Sekunden wegsterbenden G (3 Saite, 12. Bund).

Und nun der finale Schlag :cool: : Gitarre vom selben Hersteller, exakt selbe Holzarten(!) an Hals, Griffbrett und Korpus, selbes Baujahr, identische Hardwarequalität (aber anderes Modell und Setneck): Attack und Sustain vom Feinsten. In Sachen Resonanzentfaltung mit das Beste, was ich je in der Hand hatte. Das Teil lebt, atmet und kribbelt, dass man es kaum glauben mag - schon ohne Amp lege ich es ungern aus der Hand. Jeder Ton in jeder Lage kommt beim Anschlag spritzig/spontan und bietet anschließend massig Sustain und Tonentfaltung. (Ich suche immmer nach dem eingebauten Kompressor/Sustainer - habe aber bislang keinen gefunden :D )
 
Hans_3 schrieb:
Und nun der finale Schlag :cool: : Gitarre vom selben Hersteller, exakt selbe Holzarten(!) an Hals, Griffbrett und Korpus, selbes Baujahr, identische Hardwarequalität (aber anderes Modell und Setneck): Attack und Sustain vom Feinsten. In Sachen Resonanzentfaltung mit das Beste, was ich je in der Hand hatte. Das Teil lebt, atmet und kribbelt, dass man es kaum glauben mag - schon ohne Amp lege ich es ungern aus der Hand. Jeder Ton in jeder Lage kommt beim Anschlag spritzig/spontan und bietet anschließend massig Sustain und Tonentfaltung. (Ich suche immmer nach dem eingebauten Kompressor/Sustainer - habe aber bislang keinen gefunden :D )

Heftig, das würde ja fast bedeuten, dass es so gut wie keine objektiven Kriterien gibt, an denen man Sustain und Klang eine Gitarre fest machen kann, oder ? :confused:

Obwohl man da wieder bei der Frage wäre, was ( guter) Klang überhaupt ist, aber da hatten wa ja schonmal en Thread drüber.
 
SaitenSchamane schrieb:
Heftig, das würde ja fast bedeuten, dass es so gut wie keine objektiven Kriterien gibt, an denen man Sustain und Klang eine Gitarre fest machen kann, oder ?

Doch: Möglichst viel Erfahrung und gleichzeitig das Teil in den Händen halten :) . Alles Andere ist und bleibt graue Theorie. Wenn man mal außen vorlässt, dass man bei einer Gibson, Fender oder Ibanez für 2000 EUR auch unbesehen davon ausgehen kann, dass die besser resoniert als ein Billigteil für 99 Euro.

Aber auch bei 2000 EUR des selben Modells gibts ja wieder feine Unterschiede (auf hohem Niveau allerdings). Kein Hersteller der Welt, egal ob er Instrumente, Wein oder Olivenöl herstellt, schafft mit jedem Einzelstück haargenau dasselbe. Und schon gar nicht nicht, wenn ein Naturprodukt wie Holz eine Rolle spielt, wo schon der nächste Meter vom selben Baum anders ist.
 
wie klingen denn dann wohl solche plexiglas gitarren?
ihr wisst schon...diese voll abgdrehten dinger die komplett durchsichtig sind.

die haben doch bestimmt ein miserables sustain wa?
 
EightballZ schrieb:
die haben doch bestimmt ein miserables sustain wa?

Warum?

Wenn wir die Resonanz und den Eigencharakter der Gitarre mal weglassen und uns NUR auf Sustain beschränken, dann wäre die beste Gitarre diejenige, die unendlich steif ist. Sowohl in bezug auf das Material, als natürlich auch in bezug auf Verbindungen wie Steg/Sattel etc. Dann würde der schwingenden Saite theoretisch keinerlei Energie entzogen (und alle Gitarren würden gleich klingen und sich allenfalls durch die Saiten unterscheiden).

Insofern sind Gitarren aus hartem Kunststoff gradezu prädestiniert. Nicht umsonst wurde zumindest mit Carbon ja heftigst experimentiert.

Allerdings ist Sustain nicht alles.........
 
EightballZ schrieb:
wie klingen denn dann wohl solche plexiglas gitarren?
ihr wisst schon...diese voll abgdrehten dinger die komplett durchsichtig sind.

die haben doch bestimmt ein miserables sustain wa?

hab ma ne bc rich acryl warlock gespielt, sau schwer dat ding ;)

also trocken klang das ding äußerst tot aber der sustain war erste sahne ;)
 
crazy..

hätte nich gedacht das die gitarren sogar brauchbar sind.

wieder was gelernt :great:
 
Sustain allein kann man nicht mit Klangqualität gleichsetzen - dieses schnelle Fehlurteil ist immer wieder zu lesen.

Zumal ja erstmal geklärt werden muss, wer was unter Sustain versteht. Da git es nämlich 2 Möglichkeiten (was wird wann sustained):

1. Sustain= wie LANGE schwingt die Saite nach dem Anschlag hörbar. Tonlänge ist aber kein Kriterium für Tonqualität. Selbst wenn die Saite1/2 Stunde lang schwingt, muss dabei kein brauchbarer Ton rauskommen. Denn: Viel wichtiger für eine "guten Ton" (was immer man darunter versteht) ist

# das Tonverhalten beim Anschlag und

# der ersten Tonentfaltungsphase kurz nach dem Anschlag. Also sozusagen die "Early Reflections", um mal einen Begriff aus aus der Welt der Hallgeräte zu verwenden.

2. Sustain = Tonentfaltung. Wie laut - und durch des Gitarristen Hände formbar - bleibt der Ton nach dem Anschlag? Blüht er noch auf? Stellt er noch ein "Arbeitsbereich" zur Verfügung oder fängt er im Moment der Geburt schon an zu sterben?

3. Jetzt wird's noch knibbliger: Welche Frequenzen werden sustained? Sterben satte Mitten schnell weg und bleiben nur noch ein paar dünne Höhen über? Oder verpieseln sich Hochmitten und Höhen in Windeseile und hinterlassen einen Matsch an Tiefmitten und Bässen, die locker von Bass und Drums zugemacht werden. (typische Reaktion: Mein Amp steht auf Anschlag und und ich hör mich trotzdem nicht richtig :D ) Wie gesagt: Ich rede hier nicht von 10 Sekunden-Tönen sondern vom Bereich 1 bis 2 Sekunden. Denn da trennt sich die Spreu vom Weizen - und nicht, ob eine Saite 15 Sekunden rumschwingt - das tut sie fast auf jeder Gitarre, nur eben mit sehr unterschiedlichen Inhalt :D . Eine Portion Pommes schmeckt nicht deshalb besser, weil die Tüte größer und bunter ist.

Bei der Tonansprache/Verhalten im Moment des Anschlags scheiden sich die Geister.

# Manche stehen auf den ultraschnellen Knack einer Telecaster. Die soll eben superschnell und prägnant auf den Punkt kommen, kurz und kräftig blühen und darf deshalb auch schneller sterben.

# Extremes Gegenbeispiel ist die Les-Paul-Art. Hier kommt der Ton eher gemächlich zustande, entwickelt aber dann (gute Hölzer vorausgesetzt) eine relativ ausgedehnte Arbeitsphase (sofern diese nicht bei schlechten Kopien mit tiefmittenbetonten PUs placebomäßig vorgegaukelt wird).
 
und die acryl warlock war eines der objekte, die nur noch die tiefmitten und bässe am leben lassen.... ich weiß nich ob dat für neumodische metalsounds so sein muss, aber mir hats nich gefallen ;)
 

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