Synthesizer + Master-Keyboard?

[Xorn]

Hi!

Ich habe vor, mir ein MOTIF XS zu kaufen. Da ich hauptsächlich Klavier spiele, habe ich ein wenig Angst, mir auf Dauer den Anschlag zu versauen, wenn ich ständig auf unbeschwerten Tasten spiele. Leider ist das XS 8 der einzige Synthesizer der Serie, der mit einem Klavier vergleichbare Tasten hat. XS 6 und XS 7 sind unbeschwert. Das Problem beim 8er ist nicht der Preis, sondern eher das Gewicht. Fast 30kg sind schwer zu Proben und Auftritten zu transportieren, vor allem wenn man im dritten Stock ohne Fahrstuhl wohnt.

Im Musikhaus schlug mir ein Verkäufer vor, einfach den 6er + Masterkeyboard mit beschwerten Tasten zu nehmen. So könnte ich zu Hause auf beschwerten Tasten spielen (angeschlossen am XS6) und bei Proben und Auftritten auf dem 6er spielen. Das wiegt nur 15 kg und ist nicht so sperrig, also deutlich besser zu transportieren.

Nun bin ich mir nicht so sicher, ob es einem nicht schwerfallen könnte, ständig zwischen beschwerten und unberschwerten Tasten zu wechseln. Hat da jemand Erfahrung?

Und: Was haltet ihr von der Idee des Verkäufers, den 6er + beschwertes Masterkeyboard zu nehmen? Ist das eine gängige Methode?

Bin gespannt!

 

[Distance]

Arhh, "gewichtete" Tasten, nicht "beschwerte"

Aber unabhängig davon: Wenn du vernünftig Klavier spielen kannst, versaust du dir mit einer Synthi-Tastatur den Anschlag nicht. Es ist natürlich ein anderes Spielgefühl, an das man sich ein wenig gewöhnen muss, aber wenn du dann wieder am Klavier sitzt, wirst du davon nicht mehr viel merken. Vielleicht im ersten Augenblick ein "huch, schwere Tasten", aber mehr nicht.
So ist das jedenfalls bei mir. Ob der professionelle Konzertpianist das anders sieht oder vielleicht sogar der Meinung ist, dass außer seinem Steinway D eh alles den Anschlag versaut, vermag ich allerdings nicht zu beurteilen

61er Tastaturen plus Masterkeyboard sind durchaus eine mögliche Variante, wobei du dir überlegen solltest, ob dir 61 Tasten wirklich ausreichen. Gerade wenn du nur mit einem Board unterwegs bist (so habe ich das bisher verstanden) ist das ziemlich wenig. Ich würde also zumindest zum 76er greifen, das sollte ja nicht so viel schwerer sein. Die Frage beim Masterkeyboard ist natürlich auch, ob du eins findest, das deinen Ansprüchen gerecht wird. Wenn nicht, lohnt es sich ja nicht.

 

[Ted Raven]

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass eine ungewichtete Tastatur den Anschlag verdirbt. Ich habe, auf mein 38jähriges Leben verteilt, insgesamt geschätzte 3 Stunden Klavier gespielt. Am Anfang war es verdammt schwer, da man einen gewissen Druck ausüben muss, damit sich die Tasten überhaupt bewegen, hatte ich mit viel zu starkem Anschlag gespielt. Ein paar Jahre später wieder ans Klavier ... "das ist ja gar nicht sooo schwer wie ich es in Erinnerung hatte" ... ein paar Jahre später wieder: ging immer besser. Auf der diesjährigen Musikmesse hatte ich zum ersten mal in meinem Leben Gelegenheit, mich an einen Konzertflügel zu setzen *schmacht*. Das klappte sehr gut und flüssig.

Ansonsten habe ich IMMER NUR auf ungewichteten Tastaturen gespielt.

Wenn also jemand wie ich, der sich fast nie mit echtem Klavierspiel befasst das hinbekommt, dann sollte es für einen geübten Pianisten schon gar kein Problem sein.

 

[spinball]

Was haltet ihr von der Idee des Verkäufers, den 6er + beschwertes Masterkeyboard zu nehmen? Ist das eine gängige Methode?

Ja. Make it so.

PS: Es gibt sogar 61er-Masterkeyboards mit gewichteten Tasten.

 

[Froschkapitaen]

Hi!



Nun bin ich mir nicht so sicher, ob es einem nicht schwerfallen könnte, ständig zwischen beschwerten und unberschwerten Tasten zu wechseln. Hat da jemand Erfahrung?

Kommt drauf an.
Einem Anfänger nicht unbedingt zu empfehlen, da die Technik leiden kann.

Und: Was haltet ihr von der Idee des Verkäufers, den 6er + beschwertes Masterkeyboard zu nehmen? Ist das eine gängige Methode?

Bin gespannt!

Ein Kompromiss. Eine gewichtete Tastatur, die nix wiegt...? Ich denke, du kommst selbst drauf.

 

[Xorn]

Danke schonmal für die vielen Antworten! Sie sind etwas heterogen ausgefallen, vielleicht kommen ja noch weitere Erfahrungen dazu.

Ein Anfänger bin ich nicht mehr, die Technik würde ich mir wahrscheinlich nicht versauen, allerdings habe ich auch schon öfters mal gehört, dass es dennoch zu Problemen führen kann und irgendwann einfach die Stärke in den Fingern fehlt.

Ein Kompromiss. Eine gewichtete Tastatur, die nix wiegt...? Ich denke, du kommst selbst drauf.

Die gewichtete Tastatur darf ruhig viel wiegen. Ich würde ja zur Probe und zu Auftritten nur den 61-Synthesizer mitnehmen, die gewichtete Tastatur würde zu Hause bleiben.

 

[Distance]

Ein Anfänger bin ich nicht mehr, die Technik würde ich mir wahrscheinlich nicht versauen, allerdings habe ich auch schon öfters mal gehört, dass es dennoch zu Problemen führen kann und irgendwann einfach die Stärke in den Fingern fehlt.

Naja, wieviele Jahrzehnte willst du denn auf einer ungewichteten Tastatur spielen und kein Klavier anfassen, bis sich das auswirkt?
Ich spiele jedenfalls nur einmal die Woche im Unterricht auf einem Klavier und sonst auf leicht gewichteten Keyboardtasten, und es geht ohne jegliche Probleme.
Wie schon gesagt wurde: Problematisch ist das nur für Anfänger.

 

[Froschkapitaen]

Nach dem Antesten von einigen Masterkeyboards (so 5-6 Stück, alles 88er) sowie den 88er Versionen der aktuellen Workstations hat mir persönlich die XS8 Tastatur am besten zugesagt.
Würde ich also vor deiner Entscheidung stehen (so eine Ähnliche musste ich auch treffen, habe einen XS6) würde ich mich für´s Schleppen entscheiden.

 

[Matt_28]

Ich würde auch gleich den XS8 nehmen.

Für einen relativ geringen Aufpreis zum XS7 bekommst du (1) gewichtete Tasten, (2) mehr Tasten (doch, gelegentlich vermisse ich etwas Spiel nach oben und unten), (3) eine noch coolere Optik und (4) eine serienmäßig eingebaute mLan-Karte, für die ich bei meinem XS-7 320 EUR extra löhnen musste.

Ist aber nur meine Meinung...

M

 

[schmatti]

Hallo, ich will mich hier auch melden, da ich den XS6 und ein Masterkeyboard mit Hammermechanik zusammen nutze. Ich favorisiere ganz klar zwei Instrumente. Ich habe im Proberaum und auf der Bühne ein leichtes Stagepiano um die Pianos vom XS anzusteuern. Zu Hause nutze ich ebenfalls mein altes Stagepiano um die Kombination eben zu Hause zu spielen. Ich gehe nur mit meinem XS6 los. Allerdings benötige ich sowieso zwei Keys gleichzeitig in der Band. Wenn du natürlich nur auf einem Key Piano spielen willst sieht das anders aus. Denkbar wäre noch das XS-Rack mit einem Doepfer oder Fatar (z.B. Numa Nano 10kg) Allerdings fehlt hier der Sampler oder du wartest auf das neu Yamaha S90XS/S70XS. Die sind wesentlich leichter und bieten dir vielleicht auch das was du brauchst.
http://www.yamahasynth.com/products/synthesizers/s9070_xs#specification-s70_xs-anchor

 

[Daddel B.]

...Und was spricht gegen die Rackversion des XS mit einem Masterkeyboard?

 

[Krijan]

dann hat er ja bei der probe keine tastatur, es sei denn er schleppt das masterkeyboard mit, dann hat er ja trotzdem nichts gut gemacht ?!

 

[Jean-M.B.]

... und es fehlt der Sampler (für die samplebasierten Sounds von z.B. Motifator, oder Easysounds etc.) und ggf. der Sequenzer.

 

[thorbN]

Ich habe selbst seit einigen Tagen den XS8 und alleine schleppen ist da wirklich nicht drin, da muss ich dir recht geben. Zu zweit ist das allerdings kein Problem.

Ich würde an deiner Stelle auf den S90XS warten, der ist zwar immer noch nicht leicht, aber mit rund 20kg sicherlich schaffbar den zu tragen

 

[gmaj7]

Hallo meine Empfehlung lautet
XS7 und ein Masterkeyboard.

Ich hatte vorher den Motif ES8 und habe ihn NUR verkauft, weil ich ihn alleine nicht die Treppe rauf und runtertragen konnte. Es nervt unheimlich auf eine zweite Person angewiesen zu sein!

Seitdem bin ich mit der Kombination aus Synthesizer mit 76 Tasten und einer tragbaren Pianotastatur (mit Klang) sehr gut gefahren.

Für reine Pianojobs nehme ich die gewichtete Tastatur.
Für Band-Geschichten nehme ich BEIDE mit! Dann kann man das Pianosolo auf dem Klavier und das Orgelsolo mit der unbeschwerten (;-) Tastatur spielen

Und wenn Du in der Probe mal nicht soviel schleppen willst, nimmst Du den XS7 mit, da Dir da kaum Tasten im Vergleich zum Klavier fehlen.

Viele Grüße
Micha

 

[Daddel B.]

... und es fehlt der Sampler (für die samplebasierten Sounds von z.B. Motifator, oder Easysounds etc.) und ggf. der Sequenzer.

....das ist ein Argument. Das mit dem fehlenden Sampler hatte ich außeracht gelassen.

 

[mojkarma]

Ich habe folgende Erfahrung:
nachdem ich eine Weile auf einer gewichteten Tastatur spiele, sind mir alle Synthtasten viel zu schwammig und leichtgängig. Ich komme zwar damit zurecht, aber das Spielen auf einer Synthtaste alla Motif XS oder vergleichsweise M3 macht mir keinen Spaß mehr, wenn ich davor auf einer gewichteten Tastatur gespielt habe.
Ein guter Musiker wird zwar auch weiterhin seine Parts korrekt auf einem XS6 (etc.) abspielen, aber die Befriedigung/Lust des Musizierens hällt sich da IMHO sehr in Grenzen. Das ist wohl genauso wie wenn jemand die ganze Woche über auf einem akkustischen Schlagzeug übt, und dann bei Proben und Live E-Drums spielt.

Ob man nur die XS6 live einsetzen kann, das muss man selbst entscheiden. Das hängt viel vom Musikstil ab. Bei 61 Tasten Versionen kann es bei Verwendung von mehr als einer Splitzone sehr eng werden.

Vielleicht wäre ein S90XS oder sogar der S70XS eine Alternative. Soundmäßig ist da alles wie beim Motif XS vorhanden, das Gewicht und der Preis sind aber kleiner. Und wenn man dann einen Sampler braucht, kann man ja anschließend einen Hardware Sampler nachkaufen. Die kosten heute gebraucht nicht mehr allzuviel.

 

[Jean-M.B.]

Und wenn man dann einen Sampler braucht, kann man ja anschließend einen Hardware Sampler nachkaufen. Die kosten heute gebraucht nicht mehr allzuviel.

Moment!!! Durch den integrierten Sampler des Motif XS, kann man auf die speziell für den Motif XS erstellten Soundangebote (teilweise mit komplett neuen Multisamples) von Easysounds und Motifator zurückgreifen.
Und hier gibt es jetzt schon eine relativ große und vor allem auch qualitativ hochwertige Soundauswahl, welche trotzdem noch recht preisgünstig ist.
Diese Samples sind direkt für den Motif XS gemacht und diese lassen sich nicht so einfach in jeden Sampler laden.

 

[mojkarma]

Ich habe versucht, eine Lösung vorzuschlagen, um das Schleppen von 29 Kg XS8 (+ etwa 8-15 Kg Case; also mit etwas über 40 Kilo Schlepplast kann man ruhig rechnen) auf den 3. Stock zu umgehen.
Das Schleppen auf den dritten Stock wird nicht dadurch erleichtert, dass er sich von Easysounds weitere Samples kaufen kann. Ich behaupte mal ganz vorsichtig, dass das Soundangebot für einen Akai Sampler das Angebot von Motifator&Co um mindestens das Fünfzigfache übersteigt.
Ich will jetzt keine großen Traktate schreiben, aber bezüglich des Samplers sehe ich es folgendermaßen:
Vor 10 oder 15 Jahren, als die Workstations 8-32 Mb an Samples für die ganze Soundpallete verwendeten, war der Sampler die einzige Möglichkeit qualitativ hochwertige Sounds auf der Bühne oder im Studio zu haben. Heute, wo eine Motif XS fast 400 Mb an Werksamples zur Verfügung stellt, da braucht man den Sampler eher für spezifischere Aufgaben: Soundeffekts, ganze gesampelte Intros von Songs, Ethnosounds die vielleicht gar nicht im Rom vorliegen oder zumindest nicht in der gewünschten Qualität vorliegen, usw.
Will damit sagen: wenn der Hersteller heute konstenlos weitere Samples zum Download anbietet, ist das ein ganz nettes Plus. Es sollte aber für den Kauf nicht ausschlaggebend sein. Das Keyboard muss mir werkseitig gefallen und überzeugen.

 

[Jean-M.B.]

Wir reden hier aber nicht von einem schwergewichtigen Motif XS 8, sondern von einen Motif XS6 (od. 7) und/oder ob ggf. ein Motif XS-Rack in Verbindung mit einem Masterkeyboard eine Alternative ist.
Das ist es in diesem Fall, auf Grund des fehlenden Samplers jedenfalls nicht.
Ein Motif XS 7 mit Case wiegt fast genauso viel, wie ein Motif Rack XS+Sampler+Tastatur+Cases.
Und wenn man sich z.B. für die Variante Motif XS6 + 88er Masterkeyboard entscheidet hat man auch gleich noch 2 Fliegen mit einer Klatsche..., nämlich eine leichte Tastatur für Synths, Orgeln etc und eine Hammermechanik für Pianos. Zum Programmieren braucht man jedoch nur ein Keyboard...., den Motif XS.
Somit muss man lediglich den Motif XS (Motif XS7 = 17 Kg+Case) in die Wohnung transportieren. Das Masterkey braucht man erst wieder zur Probe, oder zum Gig.

Übrigens... es geht eigentlich auch nicht um die kostenlosen Sound-Angebote, sondern eher um die Angebote, die man käuflich erwerben kann.
Ich wurde schon sooo oft angemailt, ob man z.B. nicht doch irgendwie das S90-ES-Piano aus dem European-Loyalty-Programm in das Motif XS-Rack laden kann Nein..., ohne integrierten Sampler geht das nun mal nicht.