ex192 schrieb:
Mein größtes Problem sind z.Zt. aber noch die Velocity/Dynamik Einstellungen.
Die linke Hälfte (genau die linke!) des Kawai erzeugt als MIDI Keyboard eine deutlich höhere Lautstärke als die rechte Hälfte.
Das macht auch die Velocity Einstellung zum Problem, weil die Töne der linken Hälfte (i.d.R. der linken Hand) damit meist schon immer deultich lauter klingt als die rechte.
Ich kenne dein Keyboard selber leider nicht, das mit der genauen Zweiteilung der Tastatur in anschlagmäßig unterschiedlich reagierende Zonen ist jedoch merkwürdig.
Kann es vielleicht sein, dass man bei deinem Gerät unterschiedliche Split-Zonen mit jeweils eigenen Velocity-Einstellungen definieren kann? Schau mal, ob es sowas gibt und deaktiviere gegebenenfalls alle Zonen bis auf eine und stell diese so ein, dass sie über die gesamte Tastatur geht. Kann natürlich auch sein, dass das eine frühe, unausgegorene Version dieser "graduierten" Klaviaturen ist, die im unteren Bereich einen schwereren Anschlag haben als weiter oben (imo vollkommen sinnlose Kundenfängerei, seit wann gehen die Tasten bei 'nem Klavier unten schwerer... das ist bloß ein subjektiver Effekt, da man um eine tiefe (und damit längere und schwerere) Saite gleich laut anzuregen wie eine hohe halt ein bisschen fester in die Tasten hauen muss. Wenn sie die Töne also nicht nach Lautstärke sondern nach Anschlagstärke in die unterschiedlichen Layers einordnen würden, könnten sie sich den Schmarrn sparen. Andererseits hätte dann die Werbeabteilung ein Buzzword weniger für den Prospekt...)
Oder es ist einfach was kaputt (bzw. ein Serienfehler). In dem Fall hilft nur noch, das Problem softwareseitig zumindest ein wenig auszugleichen.
Hier ein paar Vorschläge:
* Schau erst mal, ob man nicht in Ivory tasten- (oder zonen-)weise die Anschlägstärke festlegen kann. Das wäre die mit Abstand einfachste Lösung
* Wenn du Ivory in einem MFX-fähigen Sequencer betreibst, kannst du z.B. sowas verwenden:
http://www.ntonyx.com/mk01.htm
* Falls dein Host mit VST-Plugins umgehen kann, kannst du dir mit diesen VST-Plugins behelfen:
http://asseca-pt.net/nicfit/index.html oder
http://www.niallmoody.com/ndcplugs/ndcmidi.htm (letztendlich musst du die Noten anhand der Tonhöhe in zwei Gruppen einteilen, jede davon durch einen Velocitymapper leiten und die Stränge danach wieder vereinen. Du brauchst also einen Notenfilter und einen Remapper - ist beides auf obigen Seiten mit dabei)
* Falls du noch keinen Host hast, schau dir mal
Bidule an, das ist (u.a.) ein recht brauchbarer modularer VST-Host, der Module zum anpassen von Velocity-Kurven und filtern von Noten nach Tonhöhe gleich mitbringt
* Wenn du Ivory lieber als Standalone-Version einsetzt, dann kannst du das z.B. so machen (weiß nicht, ob das die am wenigsten umständliche Lösung ist, die hier sollte aber auf jeden Fall funktionieren): Lad dir
MidiOX (ein mächtiger Midi-Filter/Remapper),
Midi Yoke (ein virtuelles Midikabel mit dem du Midisoftware "vernetzen" kannst) und den
Curve Changer (ein einfacher Velocity Remapper, bei dem man die Kurven schön hinzeichnen kann) runter. Jetzt wähle in MidiOX dein physikalisches Midi-Device als Midi-Eingang aus und splitte mit der Translation Map die Notenevents an der Stelle, wo der "Bruch" auftritt und schicke die eine Hälfte der Events an den virtuellen Ausgang "Midi Yoke#1" und die andere Hälfte an "Midi Yoke #2". Starte jetzt zwei Instanzen der Curve Changer Software und wähle bei der einen wieder "Midi Yoke #1" und bei der anderen "Midi Yoke #2" als Eingang und bei beiden "Midi Yoke #3" als Ausgang. Letztendlich musst du noch "Midi Yoke #3" als Eingang in Ivory wählen. Jetzt kannst du in den beiden Curve Changer Instanzen nach Belieben zwei vollkommen unabhängige Velocity Kurven zeichnen und abspeichern.
* Die obige Lösung kannst du auch in Hardware haben, wobei MidiOX z.B. durch
das da ersetzt werden kann, der Curve Changer
sowas entspricht und Midi Yoke durch echte Midi Kabel ersetzt werden. Die obige Lösung kostet halt nichts, die hier schon...
NothanUmber
P.S.: Zwei Ergänzungen:
* Mit MidiOX kann man in der Translation Map auch direkt Velocitywerte stauchen und dehnen (einfach einen größeren/kleineren Maximalwert angeben, dann werden die Werte automatisch im Restbereich skaliert). Das ist zwar nicht so vielseitig wie die Curve Changer Variante aber dafür auch weniger umständlich - würd ich also erst mal schauen, ob du damit nicht auch schon auskommst.
* der Eventprozessor hat Velocity-Remapping auch schon mit eingebaut, wenn du eine Hardwarelösung willst, brauchst du also nur den und kannst dir die zweite Box sparen