Theoriefrage bzgl. Kompressoren

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Lese grad ein Buch über das Mix und Mastering aber werde im moment nicht schlau.

Müsste ich bei diesem Beispiel den Kompressor so "Einstellen" ?

Genre : Rap Musik

Lauteste Signal -6db
Leiseste Signal - 12db

Trashhold -9db

Ratio 2:1

Makeupgain +1.5

Würde das so passen ?

Werde irgendwie nicht schlau draus
 
Eigenschaft
 
Ja, nein, vielleicht, es kommt drauf an. Was sagen die Ohren?
 
Du könntest auch fragen: " Muss ich in meinen Tee 2 oder 3 Löffel Zucker reintun?"

In beide Fällen wäre die Antwort: Probier es aus.

Spass beiseite. Da gibts keine "passt immer" Antwort. Aber Du kannst hier im Forrum oder auf Bonedo.de einige Einträge finden die Dir die Funktionsweise eines Kompressors erklären.
 
Es fängt ja schon damit an, dass nicht einmal gesagt wird, um was für ein Signal es geht. Eine Snare kriegt andere Kompression als Overhats, als Vocals, als Bass etc...
 
Hallo Angemeldet

Würde das so passen ? Werde irgendwie nicht schlau draus
Jetzt zu sagen, "Ja, das passt so", wäre falsch und würde dir in keinster Weise helfen.
Zuerst einmal, muss man verstehen, was die einzelnen Werte überhaupt zu bedeuten haben.
Das sollte in dem Buch, welches du gerade liest aber auch erklärt werden.

Ich fasse aber trotzdem mal kurz zusammen.....

Erst einmal musst du wissen, das Treshold und Ratio ein naja ich sage mal ein "Team" sind.
Das heisst, das diese beiden sehr stark zusammenarbeiten.

Der Treshold gibt an, ab welchem Signalpegel der Kompressor anfangen soll zu arbeiten...Soweit klar.

Die Ratio gibt dir das Kompressionsverhältniss an.
Ein Beispiel...Eine Ratio von 4:1.
Wenn das Signal den Treshold um 4dB übersteigt, lässt der Kompressor nur noch 1dB über dem Treshold durch.
Bei der Ratio geht es also um das Verhältnis von Eingangs und Ausgangspegel.
Stellst du die Ratio höher ein, wird die Kompression auch stärker hörbar, es kommt dann zu einem „Pumpen“.

Mit dem "Make Up Gain" gleichst du den Ausgangspegel wieder an.
Hierbei mache ich das so, das ich den Kompressor immer wieder zum vergleichen der Lautstärke
an und aus schalte ( Bypass ) um so die gleiche Lautstärke wieder zu bekommen, die vorhanden war,
BEVOR das Signal den Kompressor durchläuft.
Das Verhältnis der Lautstärke (vor der Kompression und nach der Kompression) , sollte also gleich sein.
Du siehst also auch hier, das man nicht sagen kann, das DEIN "MakeUpGain" von + 1,5 korrekt ist.
Das musst du selber hören.

Der Attack-Regler bestimmt, wie schnell der Kompressor auf das Eingangs-Signal reagieren soll.
Also wie schnell er das Signal abgreifen soll.
Hier musst du aber besonders gut aufpassen b.z.w. hinhören nämlich zu kurze Attack-Zeiten verzerren das Signal.
Die Releasezeit bestimmt, wie schnell der Kompressor das komprimierte Signal wieder "loslassen" soll. Also wie lange es dauert, bis er nicht mehr komprimiert.
Stellst du die Releasezeit zu lang ein, dann würde der Kompressor ab dem ersten Signalpegel, der den Treshold übersteigt, ewig lange komprimieren.

Gerade bei einem Instrument wie dem Schlagzeug ist es wichtig, das du die Releasezeiten so einstellst, das der Kompressor sich bis zum nächsten Schlag des Drum wieder "loslässt".
Hier mache ich das so, das ich die Releasezeiten dem BPM des Songs anpasse.

Also wie du siehst, kann man deine Frage leider nicht pauschal beantworten.
Am besten, sich erst einmal die ganzen Optionen des Kompressors verinnerlichen und verstehen, was diese tun b.z.w. zu bedeuten haben und dann ganz wichtig,... in der Praxis HINHÖREN, wie der Kompressor das Signal beeinflusst hat.
Mit irgendwelchen Werten die angegeben werden oder dir vorgeschlagen werden, wirst du kaum weiterkommen und auch nie verstehen, warum du diesen Wert eingeben sollst und außerdem,
wird es nämlich so sein, das solche vorgeschlagenen Werte gar nicht zu deinem Song passen
und ihn dadurch "kaputt" machen können.
 
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@Vinterland : schöne Erklärung

Ich gebe offen zu, dass jetzt auch nach Jahren der Kompressor immer noch das größte Mysterium für mich ist. Vielleicht sind meine Ohren aber auch nicht fein genug oder der Raum zu schlecht (auf irgendwas muss man es ja schieben ;) )
 
Letzendlich bringt es nichts, sich nur theoretisch die Parameter eines Kompressors reinzuziehen. Man muss es in der Praxis ausprobieren, was die einzelnen Parameter machen und wie das den Sound und die Dynamik beinflusst. Das ist sonst einfach zu abstrakt um es sich einfach mal vorzustellen.

Auch reagiert jeder Kompressor anders. Es gibt nämlich keine einheitliche Definition für die ganzen Parameter. Da kocht jeder Hersteller sein eigenes Süppchen. Ganz besonders beim Attack unterscheiden sich die Kompressoren mittunter deutlich voneinander. Auch bedient sich nicht jeder Kompressor gleich bzw. es lassen sich nicht immer gezielt alle Parameter beeinflussen. LA-2A anyone??:D der gehört ja schon fast in die Kategorie "One Knob" Kompressor.
 
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Ich hab letztens einen ganz guten Tip gelesen gerade für Anfänger. Man sollte mit verschiedenen Plugins den Effekt mal bewusst richtig übertreiben, bis man selbst sagt "jetzt wirds komisch".
Gerade als Anfänger hat man oft Probleme viele Dinge nachzuvollziehen oder rauszuhören. Gerade zu Kompressoren hab ich mir schon viele Videos im Netz angeschaut und beim umschalten zwischen An/Bypass über die günstigen Monitore oder besser noch PC Brüllwürfel oft ein Fragezeichen über dem Kopf gehabt, weil ich den Unterschied nicht gehört habe.
Ich will mir jetzt mal einen Song von uns vornehmen und bewusst für die verschiedenen Instrumente die Plugin Einstellungen mal richtig übertreiben. Mal sehen, ob mir dann die Funktionsweise des Kompressors klarer wird. :weird: ;)
 
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Letzendlich bringt es nichts, sich nur theoretisch die Parameter eines Kompressors reinzuziehen. Man muss es in der Praxis ausprobieren,
Genau. Theorie ist gut, um nicht ganz wie Ochs vorm Tor zu stehen.
Um es aber zu beherrschen, muss man viel praktisch machen.

Es ist einfach so, dass die Wirkung von Kompressoren auf verschiedenen Quellen sehr unterschiedlich ist, von verschiedenen Kompressortypen ganz zu schweigen.

Kompressoren und deren Wirkung zu kennen und gezielt einzusetzen, das dauert. Und selbst, wenn man meint, alles zu kennen, gibt es Überraschungen.

Diese Formeln nützen an sich gar nichts, außer als erste Startpunkte für eigene Versuche.
Dazu kommt auch noch, dass man alles im Kontext, in der Summe, im Mix beurteilen muss. Was allein funktioniert, kann in der Gesamtheit schon wieder zu viel sein.

Die erste Frage ist: was will ich überhaupt genau erreichen?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
den Effekt mal bewusst richtig übertreiben, bis man selbst sagt "jetzt wirds komisch".
Das ist ein guter Tipp.
Mit wachsender (Hör-)Erfahrung wird der "jetzt wirds komisch"-Effekt immer früher einsetzen :)
Aber auch so Fragen wie: wie bekomme ich die Snare knalliger/rhythmischer, wie drückt die Kick, ohne zu laut zu sein,
wie bekomme ich den Bass vom Bass, wie kommt die Stimme noch weiter nach vorn, ohne lauter zu werden...etc.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Da werden auch mal ein paar Einstellungen aus der Praxis für verschiedene Anwendungen beschrieben.
Schau mal...diesen Achtungshinweis bei Kompressoren, das würde ich so nicht schreiben. In vielen Fällen funktioniert das Auto - Release sogar sehr gut, das hängt aber ganz vom Material ab (Bus, Summe als Beispiel) und vom verwendeten Kompressor.
 
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Ich gebe offen zu, dass jetzt auch nach Jahren der Kompressor immer noch das größte Mysterium für mich ist.
Das ging mir eine seeehr lange Zeit auch so.
Bis ich mir wirklich mal den Kompressor richtig vorgenommen habe. Zuerst habe ich mir die ganzen Parameter mal verinnerlicht, was diese genau zu bedeuten haben.
Dann bin ich hingegangen, und habe ganz bewusst nur mit Drumspuren den Kompressor in der Praxis durchgearbeitet.
Dabei auch, wie du selber geschrieben hast, die ganzen Parameter voll übertrieben durchgearbeitet. So habe ich dann erst einmal wirklich kapiert, was da passiert,
wenn ich diesen oder jenen Parameter so oder anders einstelle. Denke mal, das dies eine gute Praxisübung ist.
 
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Das mit dem "übertreiben" mache ich relativ häufig so... ich weiß zwar in welchen Regelbereichen ich meine verschiedenen Signale haben möchte, aber manchmal hilft es ein Signal zügig zu bearbeiten und danach dann die gewünschte Intensität einzustellen. Mir persönlich hat es auch irgendwann sehr geholfen die Gain Reduction als Anzeige nicht mehr wirklich ernst zu nehmen, das ist nur eine Zahl und sagt nichts über das Ergebnis oder den Klang aus und außerdem hängt das ganz stark vom verwendeten Kompressor und dem Anwendungsgebiet ab. Es macht einen Unterschied ob man ein Signal einfach etwas in seiner Dynamik einschränken möchte bei möglichst gleichem Charakter oder ob man gezielt in den Klangcharakter eingreift um etwas daran zu verändern.
 

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