Tipps zum Stimmen einer Hohner Tango V

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Fingertricks
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Hallo - hallo ,

ein zweites Akkordeon wollte ich schon lange, einfach so & zum Spass,

und damit ich meines nicht immer transportieren muss,

weil ich mit Arbeitsplatz-Zweitwohnung und zuhause das auch nicht immer Einpacken will.

Im Sommer egal, im Winter schon starke Temperaturschwankungen.

Und es sollte sowas wie ´ne schöne alte Tango V sein,

und die habe ich jetzt gekauft, weiss, 60er Jahre, schön, gepflegt, generalüberholt.

ABER :

Stimmung könnte wohl feiner sein, vor allem bei den einchörigen Stimmen.

Wenn man sowas tut - in welcher Grössenordnung ist das ?

Soll & muss nicht billig sein, Qualität und gute Arbeit hat seinen Preis.

Mich interessiert es einfach nur, in welchen Dimensionen man sich da etwa bewegt.

UND:

Gibt es da den ultimativen Superstimmer, quasi den "Geheimtipp" sozusagen.

Gruss & Dank

Peter
 
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Hallo Peter,

hast Du Dir die unzähligen Threads zu diesem Thema im Bereich "Funktion und Reparatur" schon durchgelesen? Dorthin habe ich Deinen Thread jetzt auch verschoben. Bitte achte beim Erstellen eines Themas zukünftig auch auf einen etwas präzisieren Titel!
 
generalüberholt.

Dieser Begriff ist mittlerweile ein Reizthema für mich!

Unter einer Generalüberholung versethe ich, das alles, aber wirklich auch alles ersetzt ist, was beim Akkordeon einem Verschleiß unterlegen ist. Jetzt könnte man anfangen zu diskutieren, was da alles dazugehört, das möchte ich jetzt hier nicht tun.

Da dir die Stimmung nicht gefällt und die jetzt auf ein Optimum gebracht werden soll, ist mal davon auszugehen, dass alle übrigen Arbeiten in der gleichen Qualität wie die Stimmung bei der 'Generalüberholung' ausgeführt sind. Wenn du jetzt zu einem 'besten' Stimmer damit gehst, wird der dir erst einmal aufzeigen, was an dem Instrument alles nicht in Ordnung ist und dringend gerichtet werden muss, bevor die Stimmung optimiert werden kann.

Von daher könnte ich dir schon den 'besten' Stimmer und Reparateur meines Vertrauens nennen, fürchte aber, dass du damit nicht glücklich wirst.
 
Instrument ist tadellos, 2-mal beim Akko-meister fachmännisch bearbeitet,

jetzt halt nochmal ´ne feinere & bessere Stimmung.

Ist jetzt nicht so weltbewegend,

bin nur interessiert um das in etwa einordnen zu können.

Welchen Betrag setzt man da in etwa an, von - bis - Grössenordnung ?

200 - 300 € ?

oder ?
 
Ohne jetzt der Akkordeon Fachmann zu sein
Deine Frage denke ich, wird hier niemand beantworten können.
Einen Akkordeon Bauer in der Nähe suchen, vorbei schauen und ihm das Problem schildern.
Der hört sich das Akkordeon an und wird dir einen Kostenvoranschlag machen.
Meine Vermutung, wenn nur durch Stimmen der Klang wesentlich besser wird, hätte das der Verkäufer bereits gemacht um einen höheren Preis zu erzielen.
 
Ich rate den Anfragenden immer, die ihr Akkordeon verkaufen wollen, daß sie es so, wie es ist, verkaufen sollen, da ein potentieller Käufer schnell Vergleichspreise einholt und dann eher nach dem billigeren Angebot greift.

Es mag durchaus Fachmänner geben, die ordentliche Arbeit abliefern, aber halt nicht stimmen können. Entgegen der Annahme, die hier im Forum manchmal zu lesen ist, daß das doch ganz einfach sein müsste, ist es ein langes Lernen und Üben. Bei der Meisterprüfung ist es wie bei der Gesellenprüfung Sperrfach, so daß man als Meister stimmen können muß.

Deshalb kann die Vorarbeit fachmännisch erledigt sein, nur kann der betreffende Fachmann das dann nicht fertig machen.
In der Tat kann hier keiner sagen, wie teuer die Stimmung werden wird. Manche haben wie ich Festpreise, manche gehen nach dem Aufwand. Da musst Du einfach überall nachfragen. Wichtiger als der Preis ist aber, daß Du Dich bei demjenigen wohl fühlst und qualitativ zufrieden bist.

Wichtig ist, daß Wachs und Ventile in Ordnung sind. Bei alten Hohner-Instrumenten, die noch genagelt waren, war das Wachs nur zum Abdichten und wies eine besonders weiche Konsistenz auf. Das verleitet dazu, zu meinen, daß Wachs und Ventile auch nach etlichen Jahrzehnten noch in Ordnung seien. Der Stimmer merkt es dann, wie biestig sich die Dame verhält - die Ventile schließen nicht richtig oder fallen ab und es ist schwer, da eine ordentliche Stimmung reinzubekommen.

Ich frage mich ja, weshalb Du nicht zuerst zu Deinem bisherigen Fachmann gehst. Er kann doch erörtern, was möglich ist. Und wenn er selbst nicht gut genug stimmen kann, wird er Dir doch jemand anderes empfehlen können?

Ein letztes noch: Jeder Stimmer hat seine eigene Handschrift.

Viele Grüße

Ippenstein
 
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Gibt es da den ultimativen Superstimmer, quasi den "Geheimtipp" sozusagen.

Bei solchen Formulierungen werde ich immer etwas Skeptisch.

Zum einen ist es immer davon abhängig, was für Erwartungen der Besitzer des Instruments an den Stimmer stellt... zum andern, was der Stimmer kann und zum nochmal anderen ist es die Frage, welche Qualität mit dem besagten Instrument möglich ist. Und darüber hinaus kommt es noch darauf an (wie es Ippenstein gut formuliert hat) , ob man sich mit dem Stimmer versteht, bzw. dass der Stimmer versteht, wie man sich die Stimmung vorstellt.

Wichtig ist, dass man sich darüber im klaren ist, das eine Stimmzunge nicht immer unter allen Umständen die gleiche Stimmung und Tonkonstanz aufweist. Praktisch jede Stimmzunge hat eine gewisse Tonänderung über die Lautstärke. Wievoiel hänt zum, Teil von der Tonhöhe ab und auch vom Profil der Stimmzunge. Und nach meiner Erfahrung sind bessere Stimmzungen hierbei etwas besser als einfachere. D.H. wenn man das Akkordoen auf eine bestimmte Lautsräcke gestimmt hat. heißt das nicht automatisch, das die Stimmung über den ganzen Lautstärkebereich gleich bleibt.

Diese Vorbemerkungen sind wichtig, wenn man sich seinen Stimmer aussucht und sich hinterher wundert, wenn die Stimmung nicht immer und überall perfekt stimmt. Das hat dann durch aus nicht immer mit dem Stimmer zu tun, sondern kann ganz einfach bedeuten, dass das Instrument keien besser Stimmung zulässt.

Darüber hinaus verhält es sich tatsächlcih auch so, wie Ippenstein ausführlich dargestellt hat, dass Ventile, Wachs etc. auch einer Alterung unterliegen und vom Verhalten mit ins Ergebniss reinspielen und eine saubere Stimmung stören. Das wiederum bedeutet, dass sich ner eine saubere Neustimmung mit neu ventilieren und einwachsen eines 4-chörigen Instruments locker mal auf 800 € und mehr summieren kann. Das ist nicht rausgeworfenes Geld, wenn man das Instrument selber benutzen will. Man muss sich nur im Klaren darüber sein, dass diese Arbeiten eben viel Handarbeit und etliche Arbeitsstunden bedeuten und demzufolge eben auch was kosten.

Ob es den ultimativen Stimmer gibt?

Keine Ahnung!

Ich habe das Glück gleich mehrere sehr gute Stimmer zu kennen, die auch mein Vertrauen genießen und auch denen ich voll und ganz vertraue - aber ob die für jeden der richtige Stimmer sind, das kann (und möchte ) ich nicht beurteilen. Ich kann für mich nur sagen, dass ich mit denen klarkomme; und die wiederum mich und meine Vorstellungen kennen und damit im Endeffekt für mich das Optimale dabei rauskommt. Aber ob das auch für andere gilt - muss jeder selber rausfinden. Auch hier , wie Ippenstein so schön formuliert hat: Es handelt sich hier um ein Musikinstrument und ist somit persönlichem Geschmack unterworfen und drum muss hier auch die Verbindung zwischen Besitzer und Stimmer stimmen. Damit kann es gut sein, dass mein "bester Stimmer " für andere überhaupt nicht funktioniert, weil die mit dem nicht klarkommen.

-> es ist nicht einfach und pauschal allgemeingültige Antworten gibt es hier leider nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen:

Selbstverständlich kann man eine Tango V sauber stimmen. Das ist von Zeit zu Zeit einfach mal notwendig und dann klingt se auch deutlich besser , wenn die wieder gestimmt ist.

Aber man sollte dabei die Möglichkeiten, die das Material des Akkordeons bietet nicht ganz aus den Augen verlieren und Erwartungen an die Stimmung haben, die der Stimmer auf der Basis gar nicht liefern kann. Aber ein guter Stimmer wird auch trotzdem ein sehr gutes Resultat abliefern... Nur höchste Ansprüche kann er nicht erfüllen, weil das Akkordeon das nicht hergibt.
 

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