Tonart identifizieren

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David1994
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Hey Leute,

ich habe vor kurzem ein bisschen mit dem Komponieren angefangen und habe bereits ein gewisses "Basic-Wissen" was Musiktheorie angeht.
Jetzt steh ich jedoch vor folgendem Problem:
Ich habe am Klavier ein Stück komponiert und würde das jetzt gerne auch niederschreiben, bin mir aber nicht sicher, ob ich das Stück in b- oder in #-Tonart niederschreiben soll. Anfangsakkord wäre in diesem Fall der Dreiklang Dis/Es - Fis/Ges - Ais/b...
Was entscheidet nun, ob ich das Stück in Dis- oder Es-Moll niederschreibe?

Danke für eure Rückmeldungen,
David
 
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Hallo David,

willkommen im Musiker-Board.

Eine Vorzeichnung wird nicht unbedingt mit dem ersten Akkord entschieden, sondern anhand des ganzen Stücks oder besser Formteils, denn ein Stück muss nicht in einer einzigen Tonart bleiben, Wechsel sind da m.E. recht häufig.

Für eine Bestimmung bei tonalen Stücken orientiert man sich besser am Ende des Stücks, weil alle Spannungsbögen am Ende wahrscheinlich auf den Akkord der I. Stufe/Tonika hinauslaufen (Ruhepunkt).

Du könntest dein Stück hier verlinken (PDF oder Soundcloud) oder zumindest die letzen Takte angeben, dann ist ein Vorschlag einfacher.

Gruß Claus
 
Hallo Claus,

Danke für deine schnelle Antwort! Mein Problem ist ja, dass ich nicht weiß, wie ich das Stück niederschreiben soll (mit #- oder mit b-Vorzeichen), aber ich könnte versuchen das Ganze als Audio-Datei hochzuladen, wenn das hilft.

In meinem Fall bin ich mir aber relativ sicher, dass das Stück entweder in Dis- oder Es-Moll geschrieben ist, da es sowohl mit dem Grundton Dis/Es anfangt, als auch mit jenem in der Tonika aufhört.

Gruß,
David
 
Das es Dis-Moll nicht gibt, zumindest wenn man sich am Quintenzirkel orientiert, würde ich es als Es-Moll notieren.
 
Das wäre die Midi-Datei von dem Stück, ich hoffe es hilft!

- - - aktualisiert - - -

Ah alles klar!
Ist es grundsätzlich immer so, dass die Tonart notiert wird, welche weniger Vorzeichen hat?

David
 

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  • Tonart identifizieren.mid
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Das es Dis-Moll nicht gibt,...

Ok, Dis-Moll steht sozusagen auf der Dark Side of the Cycle, aber es gibt sie doch. :D
Dis-Moll hat 6 Kreuze, genau wie die Paralleltonart F#-Dur.

Ich würde die Generalvorzeichnung nehmen, die sich am sinnvollsten ergibt.
Dabei würde ich mit der einfachsten anfangen. Wenn ich (meist Solos) transkribiere, notiere ich erst einmal chromatisch. Merke ich dann, wo der Hase langläuft, ändere ich das zu Gunsten der Diatonik.

Gruß Claus
 
Also ich - als auch nicht Allwissender - halte mich eben gerne an den Quintenzirkel und die Fortschreitung in Quinten gibt nunmal bestimmte Tonarten vor und andere nicht. Wenn du allerdings "avantgard" sein möchtest dann mach es so wie du es willst. Anton Webern hat ja auch nach Lust und Laune Vorzeichen gemischt und nachweislich Doppelvorzeichnungen verwendet, welche keinen Sinn ergaben.
Es gibt bestimmt auch Leute, die behaupten, dass es sehr wohl einen Unterschied zwischen Es- und Dis-Moll gibt, auch klanglicher Natur; das halte ich aber für ausgemachten Blödsinn ;-)
 
Klingt nach nem Plan! :great:
Danke für die vielen schnellen Antworten!

Gruß,
David
 
Es gibt bestimmt auch Leute, die behaupten, dass es sehr wohl einen Unterschied zwischen Es- und Dis-Moll gibt, auch klanglicher Natur; das halte ich aber für ausgemachten Blödsinn ;-)

"Gleiche" Töne im Sinne der Enharmonik liegen nur in der gleichstufigen Stimmung vor.
Ganz praktisch hat man mit Problemen dieser Festlegung zu tun, sobald Sänger/Chöre, Streich- oder Blechblasinstrumente im Spiel sind. Auch Klavierstimmer kennen sich da gut aus.

Eine interessante Diskussion zum Thema findet man bei Interesse hier:
https://www.musiker-board.de/musikwissenschaft-muth/570388-geheimnis-schwarzen-tasten.html

Für den schnellen Überblick:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stimmung_(Musik)#Vergleich_der_Stimmungssysteme

Gruß Claus
 
Rein von den Frequenzen her ist ja in der Theorie zum Beispiel ein Des tiefer als ein Cis, sofern ich das noch richtig im Kopf habe. Auf einem Klavier belegen diese Töne jedoch dieselben Tasten, da bei den meisten Kompositionen die 5 Hz Unterschied zwischen einem Fis und einem Ges kaum spürbar wären. Zu spüren bekommt man den Unterschied erst, sobald Tonarten mit sehr vielen Vorzeichen vorkommen, soviel ich weiß.
Ich hoffe ich hab das so richtig dargestellt. :)

Gruß,
David
 
Wenn dich das ziemlich komplexe Thema interessiert, schau am besten in den Thread, "Das Geheimnis der schwarzen Tasten", den ich im letzten Beitrag von mir verlinkt habe.

Du wirst dich wundern, was es auf diesem Gebiet (Klavier/Flügel) alles zu entdecken und berücksichtigen gibt. :D
Auch aktuelle Digital-Pianos berücksichtigen z.B. Oktavspreizung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Oktavspreizung
Es führt m.E. aber zu weit, das Thema "Stimmung und Enharmonik" in diesen Thread zu ziehen.

Gruß Claus
 
Für die Dominante von Dis-Moll braucht man Doppelkreuze: Ais, Cisis, Eis, Gis (Ais-Dur Septakkord). Kommt gar eine Doppeldominate vor, kommt man nach Eis-Dur: Eis, Gisis, His, Dis (mit Septime).

Die Dominate von Es-Moll braucht Auflösungszeichen: Bb, D (hier Auflösungszeichen), F, As (Bb-dur Septakkord). Die Doppeldominate F-Dur: F, A, (hier Aufl.z.), C (hier Aufl.z.), Es (mit Sept.).

Es-Moll dürfte in dem Fall also leichter zu lesen sein.

Wenn Modulationen vorkommen, kann sich das noch anders darstellen, je nachdem, in welche Richtung moduliert wird. Aber in den meisten Fällen wird wohl die Variante mit den 6 bs leichter lesbar sein.
 
Ich würde nach D-Moll oder E-Moll transponieren, da haste nur noch ein Vorzeichen (*wegduck*)

Wenn du es bei Dis-Moll belässt:
Deine Melodie/Begleitharmonik könnte einen Ton d vertragen (*nochmal wegduck*)
 
Danke für die zahlreichen Rückmeldungen!
Machs jetzt mit den 6 bs oder transponiere es in E-Moll, muss mich noch entscheiden! ;)

Gruß,
David
 
Hallo,

Vorschlag von RMACD : nach Em transponieren ...

in Em.gif

Sieht doch gleich viel '"ordentlicher" aus. Man kann alles verkomplizieren !
 
Jedes Vorzeichen ist ein Feind. Viel Feind, viel Ehr! :D
 
Der vernünftigste Vorschlag ist schon gemacht worden, ich wiederhole ihn trotzdem:

Transponiere das Stück in eine andere Tonart. Am besten in eine, wo man nicht vor lauter Vorzeichen die Notenlinien nicht mehr sieht. Vorschlag also: C-Moll ( 3 b ), D-Moll ( 1 b ) oder E-Moll ( 1 Kreuz ). Dem Stück ist es egal, es klingt in all' diesen genannten Tonarten gleich.

Sechs oder sieben Vorzeichen sehen zwar sehr eindrucksvoll aus, verleiden aber einem den Spaß am Notenschreiben. Und ob Du Dich für eine Kreuz-Tonart oder für eine b-Tonart entscheidest, ist ganz allein Deine Geschmacksache. Da gibt es keine Vorschriften.

Viel Spaß,

CW
 
Danke auch für die vielen Informationen darüber.


Grüße,
Cleo4
 

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