Tonrepetition mit Legatobogen

  • Ersteller Gast257287
  • Erstellt am
G
Gast257287
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
12.03.21
Registriert
31.05.15
Beiträge
196
Kekse
1.229
Hallo,

ich wollte fragen, warum in den Noten bei der Sicilienne von Faure (Klavierversion vom Komponisten) eine Tonrepetition mit Legatobogen steht.
Eine Stelle befindet sich zum Beispiel in Takt 3 letztes Achtel zum 4. Takt erste punktierte Achtel.
Normalerweise denkt man da ja an Haltebogen.



Aber eigentlich ist es doch so:
- ohne Pedal mit lautem Fingerwechsel (bei einer Tonrepetition) bekommt man nur Non-Legato hin.
- mit Pedal kann man sie (wenn man nicht gerade staccat spielt) binden. Aber wozu dann extra das Zeichen?

Und haben diese Achtelpausen, die verkehrtherum sind einen Sinn? Genauso wie die Begriffe "Harpe" und "Flute?" (alles Takt 1)

Gruß
Tamara
 
Eigenschaft
 
Normalerweise denkt man da ja an Haltebogen.
Das ist ein Haltebogen.

Und haben diese Achtelpausen, die verkehrtherum sind einen Sinn?
Das sind Viertelpausen, keine Achtelpausen.

Genauso wie die Begriffe "Harpe" und "Flute?" (alles Takt 1)
Das Stück wurde von Fauré ursprünglich als Schauspielmusik für Molières "Der Bürger als Edelmann" geschrieben. Es kam aber nie zu einer Aufführung. Stattdessen wurde es als Schauspielmusik für Maeterlincks "Pelléas et Mélisande" verwendet, und zwar in der ursprünglichen Orchesterversion.



Die Klavierversion ist eine Reduktion dieser Orchesterfassung. Zur besseren Orientierung (und Interpretation) wurden oben links und im Verlauf des Stückes in den Noten Angaben zu dieser orchestrierten Fassung gemacht. Das Klavier ist ja im Grunde ein reduziertes Orchester: Wenn man weiss, daß eine Melodie ursprünglich für Fllöte gedacht war, spielt man sie anders, als wenn sie für Trompete gesetzt wäre.

Die Klavierfassung stammt von Fauré selbst, ob diese Angaben auch von ihm oder vom Herausgeber stammen, entzieht sich meiner Kenntniss.

upload_2017-8-2_14-17-32.png


Viele Grüße,
McCoy
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Hallo McCoy,

danke für Deine schnelle Antwort. :)

Das ist ein Haltebogen.

Hörst Du nicht, dass der Ton erneut klingt? Das ist finde ich sehr gut zu hören. Ab 0:08 bis 0:09. :(
(Klavierfassung)

Das sind Viertelpausen, keine Achtelpausen.

Warum? Viertelpausen sehen doch ganz anders aus. :(

Das Stück wurde von Fauré ursprünglich als Schauspielmusik für Molières "Der Bürger als Edelmann" geschrieben. Es kam aber nie zu einer Aufführung. Stattdessen wurde es als Schauspielmusik für Maeterlincks "Pelléas et Mélisande" verwendet, und zwar in der ursprünglichen Orchesterversion.

Das habe ich mir bereits angelesen.

Die Klavierversion ist eine Reduktion dieser Orchesterfassung. Zur besseren Orientierung (und Interpretation) wurden oben links und im Verlauf des Stückes in den Noten Angaben zu dieser orchestrierten Fassung gemacht. Das Klavier ist ja im Grunde ein reduziertes Orchester: Wenn man weiss, daß eine Melodie ursprünglich für Fllöte gedacht war, spielt man sie anders, als wenn sie für Trompete gesetzt wäre.

Hast du einige Tipps wie man hier die Flöte und die Harfe immitieren kann?
 
Hörst Du nicht, dass der Ton erneut klingt?
Er spielt halt einfach falsch!

Warum? Viertelpausen sehen doch ganz anders aus.
Was will man machen? Wenn der Herausgeber meint, Viertelpausen so schreiben zu müssen, dann ist das eben so. Je weiter man zurückgeht in der Musikgeschichte, desto größer wird der Variantenreichtum im Notenbild. In der Buchstabenschrift gibt es ja auch verschiedene Schriftarten: Fraktur, Lateinische Ausgangsschrift, Karolingische Minuskel :eek:, Sütterlin ...

Hast du einige Tipps wie man hier die Flöte und die Harfe immitieren kann?
Man muß es sich halt innerlich vorstellen und dann versuchen, diese Klangvorstellungen mittels Körper-/Spielbewegungen so umzusetzen, daß es am Klavier hörbar wird. Man braucht einen möglichst großen Variantenreichtum an Anschlagsarten, und wenn man das dann viel und phantasievoll(!) übt, werden solche Unterschiede irgendwann am Klavier hörbar. - Naja, nicht auf jedem Klavier, nicht auf jedem Klavier gleich gut und auf einem Digitalpiano vermutlich gar nicht ...

Wohnst Du nicht auch im Südwesten? Dann gehe zum nächsten Konzert von Igor Kamenz, da kann man solche Dinge in höchster Vollendung hören.

Viele Grüße,
McCoy
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben