Trance aus "Klangerlebnisse"

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Pannenberg
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Vorstellung:

Hallo liebe Community,
mein Name ist Robin Pannenberg
und ich bin nun seit einiger Zeit Komponist.
Ich habe lange mit den verschiedenen Harmonien und Klängen experimentiert und bin nun endlich zu einem Ergebnis gekommen,
dass mir zufriedenstellend genug erscheint um es euch zu präsentieren.



Über die Produktion:

Die Produktion verlief relativ gut.
Das gesamte Werk wurde digital erstellt, da ich es manchmal vorziehe die Töne direkt zu hören.
Zudem wurde das Stück in dem Programm Musescore erstellt.

Über das Stück


Besonders interessant ist der 11. Takt, welcher eine Art plötzliche Klarheit und unheimliche Atmosphäre inne hat, welche in dem Stück eher ungewohnt ist, da dieses ein Gefühl des Unklaren, Trance artigen, gar Surrealen vermitteln soll.
Wichtig ist hierbei anzumerken, dass ich das Stück nicht in einem aufregenden Showdown, sondern eher ruhig enden lassen wollte um die Atmosphäre nicht zu zerstören.
Auch ist das Stück eher der modernen Musik zugehörig, da es viele sehr klangvolle aber auch für manche Ohren ungewohnte Akkorde enthält, welche für die Stimmung von großer Notwendigkeit waren.
 
Eigenschaft
 
Ich hoffe ja, dass Kritik Dir hilft besser zu werden - also:

1) Wenn Du einen Soundtrack veröffentlichst, dann muss der viel besser sein. Dein Titel, teils die Noten und Dein Text "Über das Stück" reden von "Trance", "Surreal", "Ruhe". Die Klänge sind in keiner Weise auch nur annähernd entsprechend hergerichtet, sondern sind die "out-of-the-box-MIDI-Klänge" in ihrer ganzen Brutalität. Kein Streicher würde Deine Noten auch nur annähernd so schlecht spielen - also musst Du auf dem Rechner was viel Besseres erreichen probieren. Das wird Dich mindestens einige Monate, vielleicht sogar Jahre schwere Arbeit kosten, Soundprodukton ist ein enorm aufwendiges Thema, weil unsere Ohren enorm fein sind - aber anders werden Deine Tracks immer als "Kinderkram" empfunden werden.
Ich denke (oder hoffe), dass Du in Deinem Kopf eine ganz andere Klangvorstellung hast (oder hattest) - nämlich was "ätherisch Trance-Artiges" -, Dich dann der Computer aber zu diesen Sounds "überredet" hat. Du kannst Dir vielleicht vorstellen, wie es eigentlich klingen soll - wir, die wir nur das Ergebnis hören, können das aber nicht.

2) Wenn Du Noten veröffentlichst, dann müssen sie wenigstens minimalen Standards richtiger Noten genügen. Deinen Noten geht sehr viel ab, was richtigen Noten fehlt - Iestrumente, konsequente Dynamikbezeichnungen (manchmal sind welche da, manchmal nicht), auch eine Taktnummerierung, bei Streichern und so einem Stück auf jeden Fall korrekte Aufführungshinweise und vieles mehr. Das alles muss man sich beibringen lassen (meine erste Partitur für ein größeres Ensemble hat mir der Dirigent Seite für Seite und Zeile für Zeile "zerlegt" - da waren alle Noten an der richtigen Stelle, und trotzdem war sie unverwendbar). Die Noten zeigen auch "komische Schlampigkeiten" - wieso steht zum Schluss ein B, in derselben Stimme davor aber ein Ais?
Wenn Du aber willst, dass die Noten nur "Input für den Tongenerator" sind und nicht als Lese-Unterlage dienen sollen, dann zeig sie uns bitte nicht - Du kannst auch das nackte Tonerlebnis auf Soundcloud veröffentlichen.

3) Deine "harmonische Sprache" ist nicht gut. Manche Leute würden sagen, dass sich in diesem Stück überhaupt keine Harmonik definiert, sondern dass die Zusammenklänge beliebig klingen. Ich sage zumindest, dass es kein irgendwie durchgängig erkennbares (auch nicht erfühlbares) Konzept für eine Harmonik gibt. Es ist nun einmal so, dass die reinen Oktav-, Quart- und Quint-Klänge fundamental anders klingen als Terzen, die wieder anders als Sexten (die aber z.B. mit dem Tritonus klangverwandt sind) - und das alles ist ausgerechnet beim Streicherklang extrem. In Deinem Stück gibt es für den Zuhörer keine "Erwartungsfreude" auf eine wiederholte Klangfolge, und damit auch nicht die Möglichkeit eines unerwarteten Erlebnisses. Dein Takt 11 funktioniert für mich als Zuhörer überhaupt nicht so, wie Du es beschreibst.
Wieder denke (oder hoffe) ich, dass Du in Deinem Kopf eine "reichere" Struktur hast, die eben solche "Muster" umfasst - aber das, was es davon in Deine Komposition geschafft hat, reicht nicht, um bei Zuhörern diese Muster wenigstens teilweise wiederentstehen zu lassen - und damit sind Deine Erklärungen vergebene Liebesmüh'.

Ich schreibe und improvisiere lange genug Musik, dass ich weiß, wie schwierig es ist, ein Publikum dazu zu bringen, sich auf ein Musikstück einzulassen. Ungefähr jedes zehnte Mal bringe ich es beim Postludium eines Gottesdienstes hin, dass die Zuhörer meine Orgelspielereien beklatschen - und dann muss ich ehrlicherweise sagen, dass die Musiker unter ihnen meistens meine Ergebnisse kritisch beurteilen: Bei denen schaffe ich es vielleicht jedes hunderste Mal, ein anerkennendes Wort zu bekommen. Das reicht mir aber, weil ich eben weiß, wie ich Musik beurteile - da kommt man so leicht nicht drüber über die vielen Erwartungen, die ich und andere Musiker haben - also werde ich es selber auch nicht so leicht schaffen (und ich bin auch ein fauler Mensch, der kaum noch übt ...). Aber 99mal Kritik bringt mich eben auch weiter (wenn ich mich drauf einlasse - manchmal ist es mir auch egal, wenn ich was Schlechtes produziere, weil ich ja doch nur freiwllig da auf der Orgelbank klemme und meinen Dienst versehe; und es gibt genügend schlechtere als mich, also sollen die Schäfchen zufrieden sein, wenn sie die Choräle in singbarem Tempo und ohne Harmonisierungsfehler zu hören bekommen ... aber ich schweife ab ...).

Mach weiter. Aber leg bitte die Hürden halbwegs hoch. Und denke an Deine Zuhörer, wenn Du von ihnen positive Antworten willst - denk Dich vor allem in sie hinein. In die unkritischen, aber auch in die kritischen.
Du kannst natürlich auch für Deine Schublade komponieren - das ist vollkommen legitim (de la Motte erwähnt das in seinem "Wege zum Komponieren" explizit). Dann brauchst Du Dir auch nicht anzuhören, was jemand anderer zu Deinen Werken sagt. Aber wenn Du's schon öffentlich machst, dann wünscht Du Dir auch Rückmeldungen.

Alles Gute!

H.M.

P.S. Noch was: Du schreibst Deine Texte zu "artifiziell". Schon Dein Thread über die "Neuentdeckung" (der "symmetrischen Tonleitern"), aber auch dieser Text "gerieren" sich in einer Sprache, die so tut, als wäre ganz offensichtlich, dass hier was präsentiert wird, das auf der professionellen Ebene "mitspielt".
Sogar wenn das so wäre, klingt das enorm unbescheiden - und damit gehst Du halt das Risiko ein, dass ganze viele Leute Dir Deine Eingebildetheit (ob sie nun echt ist oder nur in Deinen Texten so rüberkommt) übelnehmen.
Wenn aber - wie bei Dir in beiden Fällen - die Ergebnisse von Profis als maximal mittelprächtig beurteilt werden, dann kommt so eine Sprache extrem selbstgefällig und schlussendlich laienhaft rüber: Jemand, der nicht einmal weiß, dass er noch nicht viel weiß, wird eben viel negativer gesehen als jemand, der klar sagen kann, dass er viele Dinge noch nicht kann (lies einmal Wilhelm Busch's Selbstkritik).
Das Internet bringt offenbar viele Leute dazu, zu glauben, dass man sich "großartig präsentieren muss", um was zu gelten. Tatsächlich ist es aber - gottseidank - noch immer so wie die letzten paar 100 Jahre: Wenn man nicht übertreibt, wird man viel ernster genommen, als wenn man dick und immer dicker aufträgt.
Soviel als Lebensweisheit zum Schluss ...
 
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@hmmueller

Sehr gerne hätte ich dieses Stück natürlich auf echten Instrumenten dargestellt, doch das Problem ist...
Welche? Denn ich kenne schließlich kein Streicher Oktett und wenn dann kein Mitglied eines solchen.

Zu deiner Frage bezüglich der Angaben, kann ich nur antworten, dass Musescore diese leider onehin nicht in die Videos einbindet... Ansonsten werde ich mich mit den Angaben noch befassen müssen, bevor ich das nächste Stück veröffentliche...

Auch der MIDI Sound ist eine Zwickmühle, da ich leider kein Experte der Soundproduktion bin und auch keinen Experten in diesem Gebiet kenne, darum wäre es sehr hilfreich, mir ein paar Tipps zu geben, wo ich in diesem Bereich mit dem Lernen beginnen könnte, da dieser sehr komplex zu sein scheint.

Danke im Voraus,
Robin Pannenberg
 
Zu den echten Instrumenten: Das ist eben so. Deshalb musst Du (auch) Musik schreiben, die von Leuten aufgeführt wird, die Du kennst und die Dich kennen. Ich bin deshalb Mitglied in einem Chor geworden, damit ich für den Chor schreiben kann (eigentlich will ich ja gar nicht Chorsachen schreiben - aber ein Orchester gibt's nicht bei uns, also schreibe ich eben Chorsachen - da lerne ich auf die harte Tour, eine Musik aufgeführt zu bekommen); und ich spiel in einer Band - mach das auch, und schreib für sie (oder gründe eine Band ...). Und dann schreib ich halt für mich für die Orgel und spiel's den Leuten im Gottesdienst vor - da können sie sich nicht wehren, aber ich kriege dafür alle Arten von Rückmeldungen (auch unfreundliche - mein Risiko).

Zu Noten+Angaben: Dann ist Musescore vielleicht nicht das richtige Programm - es gibt einige (teure?) Programme, wo man Noten perfekt schreiben und abspielen kann. Aber ich kenne Musescore überhaupt nicht und will's auch nicht lernen ...

Zur Soundproduktion: Schon eine minimale Einführung wäre extrem lang (und ich weiß darüber so wenig, dass ich eindeutig der falsche dafür wäre).
  • Es gibt aber hier im Forum einige solche Einführungen - suche sie bitte selber. Wenn Du Anfänger bist, werden aber sogar diese "Einführungen" sehr schwierig für Dich sein - zumindest ist es mir so ergangen.
  • Was Du auf jeden Fall tun solltest: Nimm Dir eine Aufnahme und die Noten eines bekannten einfachen Stückes (Beispiel: ein Menuett von Haydn für Streichquartett - da sind die Noten auf IMSLP leicht verfügbar und Aufnahmen auf Youtube) und versuche, den Sound möglichst perfekt nachzumachen - mit allen Legato- und Staccatostellen, Dynamik (laut/leise), verschiedene Klänge. Für ein erstes Stück wirst Du Dutzende Stunden brauchen, und Du wirst verzweifeln, weil Computerprogramme (und uralte Soundfonts oder neuere und teure VST-Plugins oder Virtual Instruments) schrecklich schwierig dazu zu überreden sind, "freundliche Töne" von sich zu geben - aber Du wirst eben viel darüber lernen, was es an solchen Programmen und Plugins usw. gibt, und wie man sie zähmt ... das kostet dann teils auch Geld, muss ich allerdings sagen ...
Und Mit Risiko für mich gefragt: Eine persönliche Frage: Was ist eigentlich Deine Muttersprache? - "hätte ich das Stück auf echten Instrumenten dargestellt" würde man auf Deutsch nie sagen, und manches andere auch nicht. Ich frage (wirklich!) nur, weil Du vielleicht in einem Forum in einer anderen Sprache Dich ein wenig wohler fühlen würdest mit Deinen Fragen und Postings - aber nimm das um Gottes Willen nicht als Kritik oder unterschwellige Ablehnung, wirklich nur als einen möglichen Ratschlag - Du bist hier genauso gern gesehen wie viele andere (die's mit dem Deutschen nciht immer so genau nehmen ... da gehör ich sicher auch dazu, immer wieder!!!).

H.M.
 
Hallo Robin, leider muss ich diesmal meiner Enttäuschung Ausdruck geben, dieses neue Stück von Dir finde ich leider völlig misslungen, schon gar im Hinblick auf den von Dir im ersten Post formulierten Inhalten und Absichten. Schon das recht forsche Tempo will bei mir in keiner Weise das Gefühl von Trance hervor locken. Dann die kruden harmonischen Fortschreitungen des ersten Teils, die für mich keinerlei Zusammenhang erzeugen sondern an den Haaren herbei gezogen wirken. Dann münden sie im zweiten Teil in ganz banale diatonische Sequenzen ... warum nur?
Mir scheint, dass Du gerne musikalisch ´gegen den Strich´ bürsten willst und alles anders klingen soll wie man es gewohnt ist (was ja durchaus auch der Fall ist), was ich als Ausdruck jugendlicher Forschheit gut akzeptieren kann. Allerdings ist das Ungewöhnliche und das Andersartige im musikalischen Sinne nicht per se originell und schon von sich aus gut.
Es gibt durchaus gute Gründe, warum derart ´verquaste´ Harmonik ansonsten nicht zu hören ist und schon gar keine Chance hat, eine Art Konvention oder dereinst mal Standard zu werden. Einfach, weil es schlecht klingt und keine schöne Spannung und sinnvolle Folge erzeugt. Es erzeugt gleichwohl eine Irritation, aber nur in der Art, wie eine versalzene oder überwürzte Speise den Gaumen irritiert und den Speisenden das Gesicht verziehen lässt.

Natürlich hat @hmmueller recht, die Musecore-Sounds sind tatsächlich grottig, aber selbst die Garritan-Sounds von Finale, das ich nutze, sind im Vergleich zu den originalen Instrumenten nur so la la und bei meinen eigenen Arrangements weiß ich auch, dass sie auf echten Instrumenten gespielt besser klingen (allerdings dann auch wirklich gut gespielt!). Nichtsdestotrotz lässt sich aber auch mit simplen Sounds die Substanz einer Komposition oder eines Arrangements ausreichend gut beurteilen. Denn es sind eben harmonische Zusammenhänge, rhythmische Strukturen, melodische Konstrukte, formelle Abfolgen, die letztlich unabhängig vom Klang entweder funktionieren oder eben nicht funktionieren.

Deshalb auch an dieser Stelle von mir noch einmal der Rat: suche Dir einen Lehrer für Tonsatz/Komposition. Auch - und gerade - Talent will (und muss!) geformt sein. Ungeformtes zerfließt nun mal stets und schlussendlich in einen Strukturlosen, unkenntlichen Brei.
 
@LoboMix
Da muss ich dir recht geben...
Das Tonkonstrukt an und für sich wirkt zwar (meiner Ansicht nach), wie eine Art Anfang, doch die Zusammenhänge zwischen den Strukturen fehlen...
Das ist ein großes Problem, weshalb ich wohl oder übel noch etwas nachhilfe in der Komposition größerer Werke benötigen werde.
Man bemerke:
Selbst der abstrakte ungarische Komponist Györgi Ligeti hat Musik und Komposition, sowie natürlich Harmonielehre studiert!
(Was, wenn man mal die interessanten Zusammenhänge und die Mathematik hinter vielen seiner Stücke betrachtet, doch sehr logisch erscheint).
Oder um auf ein klassischeres Beispiel zu kommen: Was wäre Liszt ohne die richtig gewählten Klangfolgen gewesen?
Wobei bei Ligeti eher die Kontinuität und die Klangflächen, sowie Mikrotonale Strukturen ein einzigartiges Gefühl erzeugen sollen, wärend es bei Liszt eher die Harmonien sind.
Doch egal was man erschaffen möchte...
Die Grundlagen müssen als wichtigstes Werkzeug erstmal so weit wie möglich erlernt werden...
Auch muss ich darauf hinweisen, dass ich das Stück "Trance" wohl nochmal überarbeiten werde, da ich es kurz vor meiner Entscheidung mich mit der modernen (sowie klassischen) Harmonie- und Kompositionslehre noch tiefer zu befassen komponiert habe.

In diesem Sinne danke ich für die hilfreiche Kritik (die man auf YouTube doch sehr stark vermisst!)

MfG,
Robin Pannenberg
 

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