Tuning für Mittelklasse-Keyboards

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Hallo liebe Experten,

hatte zu Sylvester Arbeit auf der Bühne mit einem PSR550 (klar Mittelklasse) durchzukommen, denn von den anderen Instrumenten wie (E-Gitarre,Contrabass,Akkordeon,Schlagzeug) wurde es förmlich verschluckt. :screwy: Das Keyboard wird auch nur etwa 10-20% eingesetzt, aber da muss ich mich drauf verlassen können.
Mit meinem Akkordeon hatte ich keinerlei Probleme :), klingt so scharf und prägnant wie eine Rasierklinge! Aber warum habe ich so ein Problem mit dem Keyboard durchzukommen :confused:?
Habe hier schon erfahren :great:, dass es mit einem PSR550 nicht so einfach auf der Bühne wird, aber dass der Druck dann doch so wenig ist hätte ich nicht gedacht. Mit Pegel aufdrehen dröhnt das nur noch.
Gibt es da ein paar Tricks, evtl. mit der Tuning Methode am Keyboard? Kann man die Frequenz ein wenig verändern ohne dass es nachher schril klingt? Oder besser gefragt, wie handhabt Ihr solche Einstellungen ohne dass man gleich ein Kork oder Roland kaufen muss.

Danke euch schon mal für dein einen oder anderen Tipp

Gruß Steirer mit Tasten
 
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Hallo !

Hatte ich dich da nicht schon davor gewarnt ? ;-)

Grundsätzlich hilft es immer den Effekt-Anteil (hauptsächlich Hall), der Effekte die den Ton "verwässern" so weit wie möglich herauszunehmen. Ich weiß nicht ob es im Yammi einen Summenkompressor gibt - das wäre auch eine Option, bevor das Signal das Key verläßt es nochmals zu komprimieren.

Als nächsten kommt nun der Mix bzw. die Einstellung des Mischpultes. Hier muss man etwas darauf achten, dass sich die verschiedenen Instrumente in den Frequenzen nicht zu stark überdecken. z.B. einen Bass in den Höhen beschneiden, eine Gitarre in den Bässen (nur als grobe Richtlinie)
Grundätzlich gilt: Ein Sound der alleine gut klingt muss im Mix nicht auch gut klingen, und umgekehrt erst Recht. Manchen Keyboardsound der einem alleine sehr spitz, schreiend oder "unrund" vorkommt setzt sich im Mix besser durch als der "Grand Flügel" der alleine gehört datailreich und voll klingt, im Gesamtmix nur mumpft.
Gerade im Piano-Bereich verwenden viele Band-Keyboarder gerne die etwas drahtig klingenden Yamaha-Pianos, weil sich diese gut im Mix durchsetzen.

In deinem Fall würde ich empfehlen einfach in der Probe viel auszuprobieren und wenn du eine annehmbare Richtung gefunden hast, die anderen Sounds entsprechend in diese Richtung zu programmieren.

Letztendlich bleibt es aber immer nur ein Yamaha-Portable-Keyboard und ist nicht das ideale Instrument für die von Dir beabsichtigte (Anwendung) <- das hab ich dir ja schonmal erklärt.

Gruß und viel Erfolg

bluebox
 
Hatte ich dich da nicht schon davor gewarnt ? ;-)

Hallo Bluebox,

danke, ja ich weiß du hast mich davor gewarnt. Ich bin eben ein sturer Kopf und wer nicht hören kann...
Macht nix, ich werde deinen Ratschlägen folgen und a bisserl herumprobieren bei den Proben. Als ich das Keyboard angespielt habe traf ich die Entscheidung es zu kaufen und es damit zu probieren. Bei der ersten Probe merkte ich schon du brauchst etwas mehr Druck. Daraufhin habe ich die kräftigeren Stimmen genommen und es war ein kleinwenig besser. Beim Gig dagegen war es wieder extremer, weil ja die anderen auch mehr Dampf geben. Aber ich lerne daraus und mit ein paar kleineren Experimenten versuche ich noch die Feinabstimmung zu optimieren, wie du schon vorgeschlagen hast.
Vielleicht gibt es ja irgendwann die Ausbaustufe (anderes Keyboard) nach ein paar Gigs.

Danke für deinen Ratschlag

Gruß Steirer mit Tasten
 
Hi
Da hatte Micha wohl eine Vorahnung :)

Das Problem das du ansprichst ist keinesfalls einfach in den Griff zu bekomen.
Wobei dies nun tatsaechlich auch Geraete vielleicht sogar Markenspeziefisch ist.
Unter den drei grossen meine ich, dass Roland in dem Punkt am besten abschneidet.
Die haben sich schon in den 80 ern ausgiebig beim D50 mit physiologischer Akustik bechaeftigt.
Ein weiter Punkt waere , dass billige Keys mit billigen Wandlern meist weniger Durchsetzungsfaehig sind.

Mit meinem Akkordeon hatte ich keinerlei Probleme , klingt so scharf und prägnant wie eine Rasierklinge! Aber warum habe ich so ein Problem mit dem Keyboard durchzukommen ?

Weil ein Akkordeon ein akustisches Instrument ist und damit automatisch ein ausgewogenes Klangspektrum liefert. Das zudem typische Resonanzen aufweist und recht mittenlastig ist.
Kann ich mir sehr gut vorstellen, dass man ein Akkordeon immer hoert.

Um die Durchsetzungskraft des Keyboards zu erhoehen kannst du aehnlich vorgehen. Indem du versuchst die Leistung des Signals in bestimmte Frequenzbaender reinzupumpen, die

- von den anderen Instrumenten noch frei sind
(das haengt also auch von den Mitmusikern ab)
- das Gehoer besonder gut wahrnimmt (Mittenbereich)
- dabei dennoch passend zum natuerlichen Charakter des Sounds ist
- die Energie bei unnoetigen Frequenzen rausnimmst.
Gegenbeispiel :
Mit Pegel aufdrehen dröhnt das nur noch.
So ein Droehnen um 100-300 Hz traegt beim Keyboard eben weniger zur Hoehrbarkeit bei. Dazu empfinden wir diesen Frequenzbereich genauso wie Hoehen mit zunehmendem Pegel als lauter.
Anders rum : Die Mitten emfinden wir mit zunehmendem Pegel als zu leise.
Du hast das Keyboard also zu leise angetestet.
Und im Livebetrieb kannst du es dann nicht mehr lauter machen, weil die unteren Frequenzen die ganze Leistung verbraten ohne dass dies zur Hoerbarkeit beitraegt.
Du hast wie alle 0 dB und bischen Headrum, die muss man am guenstigsten ausnutzen.

Du koenntest folgendes ausprobieren :
Baesse linear einstellen. Zur Not bei 100-300 Hz etwas absenken.
Damit wird der Klang aber auch duenner und kaelter.
Am Keyboard die Mitten anheben. Moeglichst nicht nur am Mischer, denn da heben die anderen die Mitten vielleicht auch an.
3 bis 5 Kiloherz klingen recht angenehm. Darunter wird es schrill.
Auch mit Graphic EQ mal mehrere Frequenzbaender anheben.
So dass das Ganze aber auch noch zum Sound passt.

Bei Percussiven Sounds wie Piano darf die Anschlagphase auch ueberzeichnet sein.
Daher kein Klassic Piano sondern ein 90'sPiano. Das klingt wie Blubox bemerkte alleine vielleicht uebel aber dafuer hoert man es im Zusammenhang.
Das Ohr registriert vor allem die Anschlagsphase, der Rest ist ihm relativ Wurst.
Percussive Sounds sind daher immer durchsetzungsfaehiger. Damit werden auch
Layer hoerbarer.( Die Sache mit dem Kopmpressor kann daher auch schief gehen.)
Bluebox Vorschlag den Hall zuruecknehmen ist auf jeden Fall sinnvoll. Schon wenn man den Panoramaregler an einem Stereosignal mehr auf Mitte legt wird der Sound meist fetter.
Wobei es hier auch Ausnahmen gibt.

Legt der Gitarrist ein Brett oder haut der Drummer aufs Becken kommst du auch mit der Mittenanhebung alleine nicht weiter. Dann kann man auch die Hoehen mal bischen ueberzeichnet anheben oder pumpt in alle oberen Frequenzbaender ueber einen spektralen Klang Leistung.
Der GM Sound Brightness ist dafuer ein Beispiel. Mit der Art von Sound kommt man
in der Regel am besten durch. Wenn er zur Musiik passend ist.

Fazit :
Breitbandige, Percussive Sounds verwenden und Mitten und Hoehen etwas anheben. Wenig Hall.
Baesse hoechstens bei 80-100 Hz anheben. Nicht darueber. Dort lieber absenken.
Bei Maennerstimmen senke ich im Mix auch die Baesse ab. Wozu braucht eine Stimme da Leistung ?
"Meine Damen und Herren kommen sie her kommen sie ran, es sind noch Lose da" :)

Am einfachsten ist es natuerlich gleich einen besseren, bandtauglichen Synthesizer zu kaufen.

Viel Erfolg
 
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@ richy

das ist ja jede Menge Infomaterial:great: zum Herausfinden um eine Anpassung den Umständen entsprechend zu meistern. Danke für die ausführlichen Tipps, ich merke schon dass ich etwas losgetreten habe, was nach ner Menge Arbeit riecht:confused:. Werde in Zukunft Experten zu Rate ziehen:redface:, bevor ich mich wieder für irgendetwas entscheide.
Trotz Allem macht es SPass :) mit dem Keyboard und ich denke ich stehe erst am Anfang bis zu einem guten Bühnen Keyboard und Können.


Gruß Goiserer Fan

HIer noch ein Schmankerl für Euch (HvG)
Keyboardsolo ab etwa 2.38min http://de.youtube.com/watch?v=zCBB8jODWl8
 
Den Titel von den Alpinkatzen find ich richtig klasse :
http://de.youtube.com/watch?v=-UjOsfRiS4Q&feature=related
Die Jodelsoli sind der Hammer :)
Und Goisern ist ein schoenes Beispiel, dass es moeglch ist trotz verzerrter Gitarre auch noch Keyboards zu hoeren.
Die Gitarre scheint mir in den Hoehen kraeftig beschnitten und die Keys sind einfach sau laut.
Tja wenn der Boss Akkordeon spielt geht das anscheinend :)

Nur mit dem Text vom Hiatamadel kumm i net zrecht.
Ist das nicht ein Huettenmaedchen sprich eine Sennerin ?
Aber warum sind die schlaker als a Madl aus da Stadt ?
Gibt es da oben nix zu essen ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur mit dem Text vom Hiatamadel kumm i net zrecht.
Ist das nicht ein Huettenmaedchen sprich eine Sennerin ?
Aber warum sind die schlaker als a Madl aus da Stadt ?
Gibt es da oben nix zu essen ?

ja, das verstehe ich au net,:confused: normalerweise sind die Alpinkatzen mit etwas strammeren Wadln bestückt:D als dia Madln aus der Stadt.....

Ach ja, habe mal an meinem Mischer die Mitten etwas nach oben gedreht, siehe da, den Master konnte ich gleich wieder etwas zurücknehmen.
Die Feinabstimmung muss dann vor dem Auftritt gemacht werden, denn es sind immer andere Räumlichkeiten oder Freiluftveranstaltungen.
Es gibt nicht umsonst Tontechniker, die die PA optimal einzustellen versuchen. Bei uns ist es oft eine fummlerei bis alles einigermaßen eingepegelt ist. Das Problem bei uns ist dass ich einen eigenen Mischer habe für Akkordeon und Keyboard, von dort gehen ich in einen Kanal beim Powermate 600 von Dynachord. Dort sind die Regler auf 12.00Uhr Stellung (Neutral denke ich) der Effektregler auf Null weil die ja schon von meinem Mischer gestellt sind.


Gruß Goiserer Fan
 
......
 
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