Über die Wichtigkeit von Gesichtsausdrücken

Kenshi
Kenshi
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Ich bin grade bei Youtube auf diese Perle der Gesangskunst gestoßen und wollte sie euch natürlich nicht vorenthalten.

Diskussionsthema dazu: Macht ihr Live auch derart überzogene Grimassen? ^^

 
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Das Lied is iwie geil :D Ich hör ja schon gern Metal, aber eigentlich weniger gern das Gegröhle...

Ich glaub das Grimassen ziehen ist doch eh individuell. Wenn ich zum Beispiel irgendwas daheim oder im GU/Chor singe, was mit Gospel (Oh Happy Day, When the saints go marching in) oder halt auch bestimmte Musical-/Poplieder singe (I just cant wait to be King, Circle of Life von Carmen Twillie) singe, hab ich oft diese Lächelstellung - ich weiß nicht, dass klingt halt einfach anders, vielleicht intensiver und lässt sich damit wunderbar singen.

Macht man solche Grimassen nicht irgendwie automatisch, egal wie intensiv sie sind? Ich meine, wenn man singt, dann verbinden manche Bilder damit - andere wiederrum Gefühle? Das hängt doch eh mit der entsprechenden Ausdruckskraft des jeweiligen Menschen alles zusammen.

btw: Is des Mikro netn paar Milimeter zu hoch für den? :p
 
Keine Ahnung - ich habe nur auf Fotomaterial des öfteren sehen können, dass das Singen mich nicht unbedingt schöner macht.:)
 
Ach, so arg überzogen finde ich ihn gar nicht in dem Video.
Ich denke, das passt schon.
 
Ach, der Devin. Ich glaube, bei dem ist das ein ganzes Stück weit Absicht. Ein anderes Beispiel, wo man das besser sieht:


Ein gar lustiger Geselle, das. Er hat mal bei einem Auftritt mit Steve Vai die ersten Reihen im Publikum mit einem Chemiefeuerlöschpulverzeugs überzogen, weil er als Gag während eines Solos des großen Steve Furzsounds vom Keyboarder abfahren lassen wollte, während er einen Feuerlöscher so zwischen den Beinen hielt, daß er eine CO2-Wolke nach hinten schießen konnte. Dummerweise war's kein CO2-Löscher, woraufhin die Leute anfingen, sich reihenweise zu übergeben und ein Heer von Sanitätern anrückte. Rock'n'Roll :rock:


Ich persönlich mache wohl keine überzogenen Grimassen, versuche aber durchaus, Mimik mit einzubeziehen. Das kommt auch ganz gut an, sieht auf Bildern teilweise aber schon etwas dämlich aus - da muß man durch.
 
Ich persönlich hab im klassischen Unterricht die "Dummenvisage" gelernt (oder wie auch immer man das nennen will), wo man versucht so locker wie möglich zu bleiben - bin aber allgemein etwas zu inaktiv noch im Gesicht.

Dagegen hab ich vorgestern einen Künstler gesehen, der schön gesungen und gespielt hat, aber so arge Grimassen gezogen hat dabei dass es mich von der Musik abgelenkt hat. War nur mit Akustikgitarre begleitet, vl wärs mit einer Rockband im Hintergrund anders...
 
Mein Lehrer (Rock/Pop) ermuntert mich häufiger dazu, eine bestimmte Mimik auszuprobieren. Lockerheit im Gesicht ist bei ihm kein Thema, Lockerheit im Hals dagegen schon. Und da gibt es einen Zusammenhang; wenn man bei einem übertriebenen Grinsen eine Hand an den Hals legt, sollte man dort eine deutliche Bewegung spüren.

Meine letzte Lehrerin (selbst Klassikerin) dagegen hat höchstens mal die Mundform angesprochen.

Übrigens zur Mikroposition im ersten Video: Manchmal - allerdings im Studio - werden Mikros sogar gezielt auf den Stirnbereich ausgerichtet, um bestimmte Resonanzen hervorzuheben. Hier wollte man vielleicht Popplaute reduzieren.
 
Pida, das mit dem Mikro auf der Stirn halte ich für Fragwürdig. Hast du da Quellen für? Normalerweise sind die Resonanzen in der Stirn lediglich fühl, aber nicht hörbar. Wurde soweit ich weiß von Estill belegt.
 
Hallo Kenshi! Hältst Du das mit der Mikro-Position einfach mal so für fragwürdig? Dann stell Dein Mic mal genau vor Deinen Mund, so dass es richtig schön ploppt bei jedem p und dann hör auf den Sound und die Plopps, während Du das Mic langsam immer höher positionierst. Alter Trick im Studio, wirklich wahr. Bringt auch vom Sound Veränderung, wenn man weiß wohin es gehen soll muss man dann später nicht so viel am EQ schrauben. Beim Gitarren-Amp abnehmen streitet man sich über ein paar Zentimeter vor der Box, aber bei Vocals ist die Mic-Position nicht so wichtig? Das muss man mir dann bitte erklären;)
 
Dass die Position des Mikros nicht wichtig wär, bestreitet Kenshi ja auch nicht.

Lediglich das
... werden Mikros sogar gezielt auf den Stirnbereich ausgerichtet...
wird hinterfragt. Auch für mich ist diese "Ausrichtung" neu (was ja nix heißen muss).

Ich denk grad im Studio gibt's wesentlich bessere Methoden Plopps und Popps zu vermeiden/unterdrücken (technisch/mechanisch) als der Stimme den Druck durch Wegrichten des Mikros zu nehmen.
Eventuell reden wir aber eh nur um Millimeter?

Aber zum Ausgangsvideo...
Eventuell ist da ja auch einiges an "Schauspiel" und "posing" dabei (ab und an sieht sein Tun ja doch ein wenig "belustigend" aus).
"Was" er macht (Spiel und Gesang) gefällt mir außerordentlich gut. Das "wie" ist für mich net so wichtig.
Hier allerdings find ich die Mimik zum Teil schon en bissl "befremdlich"


Letztlich is Mimik, Gestik und Körpersprache an sich ein wichtiger Teil der "Performance" auf der Bühne... aber im Studio?
Jeder machts, wie ers macht ;)
 
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Das kommt doch auch immer darauf an, wo man am Ende hin will. Es macht durchaus Sinn, die Position zu verändern, wenn man damit dem Sound näher kommt, den man haben will. Wenn man dabei auch noch auf den Plopp-Schutz verzichten kann find ich das gut. Das Mic Stück für Stück zur Seite zu drehen kann es auch bringen, aber das muss man alles ausprobieren. Einfach mal nen Tag Zeit nehmen und rumprobieren. Das Mic auf der immer gleichen Position direkt vor dem Gesicht mit dickem Plopp-Schutz und dann alles mit Elektronik hinbiegen geht auch, aber wadum sollte man das machen, wenn man von Anfang an näher ans Ergebnis kommt, wenn man das Mic ein wenig verstellt?
Eigentlich gehts hier doch im komische Gesichter beim Singen und Mic-Position und wahrscheinlich gibts da draußen so viele richtige Wege das Mikro aufzustellen wie es Sänger gibt. Trotzdem: Nuancen, die im Mix entscheidend sein können. Das mit dem Gesicht kann ich übrigens auch nur aus eigener Erfahrung bewerten, aber wenn ich meinen Unterkiefer beim Singen leicht nach vorne schieb klingts irgendwie souliger, scheint mir. Das liest sich jetzt auch schön bescheuert...
Und Mikros extra auf die Stirn, damit es nach Stirn klingt, kenn ich auch nicht. Mic in Richtung Stirn, weil die P-Laute, ganz salopp gesagt, nach unten fallen, darum. Und dass da gar nix fällt ist klar, es scheint nur so.
 
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Kenshi, ich habe keine Quellen (mehr).

Auf die Aussage bin ich mehr als einmal im Zusammenhang mit Mikrofonierung von Sängern im Studio gestoßen. Ich habe auch versucht, das selbst zu überprüfen, hatte aber keinen Erfolg damit. Allerdings bin ich weder ein gut ausgebildeter Sänger noch habe ich Top-Equipment oder einen professionellen Aufnahmeraum. "Stirnbereich" war etwas unspezifisch formuliert, das Mikro zielte eher zwischen die Augenbrauen.
 
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Achsooo, du meinst mit der Oberseite zum Sänger geneigt?

Ja, das macht Sinn, das Mikro latent zu kippen. Das kenn ich auch so. Das liegt aber daran, dass die Welle auf eine gekippte Membran zeitversetzt auftritt und deswegen an keinem Punkt gleichzeitig genug kinetische Energie aufbringt um ein Plop zu erzeugen.

Ich dachte, dass du gezielt vom Bereich der Augenbrauen was ABNEHMEN willst, was mich jetzt total irritiert hätte. Es gibt ja diesen Mythos, dass in den Stirnhöhlen ominöse Resonanzräume wären, die den Klang hörbar beeinflussen würde. Das ist meines Wissens nach aber widerlegt worden, man hat da ein paar mutigen mal Kochsalzlösung reingespritzt und verglichen.
 
Ich weiß nicht, ob wir das gleiche meinen. Nehmen wir dein Profilbild: Ich habe den Eindruck, dass das Mikro in etwa auf die Oberlippe zeigt; stell' es dir jetzt noch 10 cm höher vor.

Auch, wenn da oben keine Resonanzen sind, könnte diese Abnahmeposition vorteilhaft sein. Vielleicht kann man so Frequenzen abschwächen, die im Mundbereich überbetont sind? Aber wie gesagt, ich selbst habe nichts gehört und kann nur in groben Zügen wiedergeben, was ich mal aufgeschnappt habe.
 

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