Übersteuerung im Clean Kanal

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Hallo,

Ich spiele eine ESP M-II mit aktiven EMGs über einen Marshall JVM 210. Dazwischen befinden sich noch ein CryBaby, TC Electronic Polytune, Boss OD-2 und ein MXR MicrPreamp. Wenn ich nun den Clean Kanal verwende und alle Effekte auf Bypass geschaltet sind komme ich leider trotzdem nicht zu dem gewünschten Clean-Sound. Es gebt mir dabei jetzt nicht um klangliche Details o.ä. sondern darum, dass irgendwie der AMP zu übersteuern scheint (insbesondere wenn ich die Saiten etwas härter anschlage ist ein unschönes Übersteuern/Verzerren zu vernehmen). Ich bin das Problem bis jetzt immer umgangen, indem ich den Volume-Regler an der Gitarre etwas zurückgedreht habe, aber das ist ganz schön nervig, vor allem live wenn der Soundwechsel möglichst schnell geschehen sollte.

Ich habe schon eine neue Batterie an die EMGs gehängt, weil ich zuerst dachte, dass es an der Batterie der Gitarre liegen könnte, aber das hat nichts geändert.

Als nächstes werde ich versuchen mal die Gitarre direkt an den AMP zu hängen.

Kann mir jemand sagen woran das liegt??
 
Eigenschaft
 
Wie sind denn die Einstellungen am Verstärker? (Gain, Volume?)
 
Woran es liegt hast du wahrscheinlich schon selbst genannt: Zu hoher Pegal in den Amp-Input...

Der JVM ist ja nunmal ein Röhrenverstärker und wenn du dort den Eingangspegel vor der Cleanen Vorstufe erhöhst, bleibt die über kurz oder lang nicht Clean sondern fängt an zu verzerren. Gerade EMG-PUs haben ja von sich aus einen hohen Output und das genügt möglicherweise schon.

Ich habe zum Beispiel eine ältere Yamaha mit nem Duncan SH4 in der Bridge und der ist wesentlich "heißer" als die Stock-PUs meiner Hagstrom Swede. Bei meinem Amp (EVH 5150 III) kann ich Gain im Cleankanal regeln und da erreiche mit beiden Gitarren völlig andere Potistellungen wenns darum geht, einen möglichst lauten aber gerade noch Cleanen Sound einzustellen. Nach dem Prinzip arbeiten ja z.B. auch Booster, die vor einem "zerrschwachen" Amp durch die reine Erhöhung des Pegels, mehr Verzerrungen herbeiführen. Hier passt der deutsche Begriff "Übersteuerung" sehr gut. Durch den erhöhten Pegel wird die Vorstufe Übersteuert und das Signal wird verzerrt.

Ein Lösungsansatz (wenn andere Amp-Einstellungen nicht helfen) könnte sein, die Vorstufenröhren (ECC83 bzw. 12AX7) die im JVM für den Clean-Kanal zuständig sind, durch solche mit geringeren Verstärkungsfaktoren (z.B. ECC82 bzw. 12AU7) zu ersetzen. Möglicherweise sind diese aber gleichzeitig auch für die Zerrkanäle in Benutzung, da würde sich dann auch der Sound verändern.

gruß Lapdog
 
Ich kann mich Lapdog da eigentlich fast ausnahmslos anschließen. Aber ich geh noch ein wenig mehr auf deine PUs ein. Die aktiven EMGs sind erstmal gar nicht dafür gedacht wirklich "clean" zu spielen. Nicht umsonst verbaut ESP diese PickUps hauptsächlich in ihren amtlichen "Metal-Brettern".
Um den Effekt der PUs auf deinen Amp besser zu erklären: Falls du schon mal ein reines Booster-Pedal verwendet hast, solltest du den Effekt eigentlich kennen.... Man fährt den Amp mit einer erhöhten dB-Zahl an, wodurch der Sound heftiger wird und man einen Amp im Clean-Kanal auch schon voll zum singen bringen kann. Und genau das gleiche Problem besteht mit aktiven PickUps wie den EMGs. Das Signal, was aus deiner Gitarre rauskommt wird "verstärkt" und deswegen zerrt der Amp auch im Clean-Kanal. Ebenso erklärt es, dass echte Clean-Sounds nur bei zurückgedrehtem Volume-Poti zustande kommen. Da verringerst du ja das Ausgangssignal deiner Gitarre so weit, dass eben dieser Booster-Effekt nicht mehr auftritt.
Das zweite Problem bei deinem Setup sehe ich im CryBaby-Pedal. Speziell die CryBabys (obwohl sie einen True-Bypass haben) neigen dazu auch im ausgeschalteten Zustand bzw. im ByPass-Mode den Sound deines Amps zu verändern, was auch zum Zerren im Clean-Sound führen kann. Wie gesagt: KANN! Nicht MUSS!

Ich würde mal versuchen in deine Effektreihe ein gutes Volume-Pedal mit aufzunehmen, um einfach das hohe Ausgangslevel deiner Gitarre herunterzufahren ohne dir dabei den Sound auszudünnen und ohne laufend mit dem Volume-Poti der Gitarre spielen zu müssen. Bzw. mal eine Gitarre ohne aktive PUs zu benutzen um zu schauen, ob sich dadurch das Problem schon löst. Dann kannst du dir zumindest sicher sein, dass nicht eines deiner Effekte (speziell das CryBaby) in den Amp trotz ByPass reinstreut und dir den Sound verbiegt.
 
Ein Marshall ist halt kein Fender Twin, d.h. was du so hörst ist eigentlich normal. Du kannst beispielsweise einen Kompressor vorhängen, der limitiert dir die Anschlagstärke und es kommt nicht zur Übersteuerung.
 
Danke für die vielen ausführlichen Antworten. Ich werde einige Eurer Tipps mal ausprobieren und melde mich dann wieder, ob es geklappt hat!
 
Also ich habe jetzt mal die Batterie der EMGs gewechselt und das ganze auch mal mit einer Epiphone (passive Pickups) ausprobiert. Die EMGs klingen mit voll aufgedrehtem Volume Regler allerdings noch immer unschön (was vermutlich einfach an den Pickups selbst liegt). Etwas anders ist das mit passiven Pickups, allerdings drehe ich auch hier weiterhin gerne den Volume Regler etwas zurück um keinerlei Übersteuerungen drinnen zu haben.

Ist das normal so??
 

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