Uferlos - Deutscher Text / Gedicht

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Ich bräuchte jemanden der mir bitte sagen kann, ob "inside insanity" - also soviel wie "innerhalb des Wahnsinns - korrektes Englisch ist, ich brauche das nämlich für einen songtitel ;-)

Vielen Dank im Vorraus. Ich hab hier eins meiner Gedichte für euch, würde mir Viel bedeuten wenn ihr eure Meinung dazu sagt:

Uferlos

Ich treibe durch die Nacht
und das Wasser scheint so sacht.
Doch friert es mich ganz und gar.
Meine Glieder werden starr.

Keine Ufer sind in Sicht,
weit und breit nur kalte Gischt.
Nur der Mond bescheint mein Leid
und schenkt mir Geborgenheit.

Niemand, der es je erkannt
so auch nicht am Ufer stand.
Keiner hielt den Atem an,
als ich aus dem Leben sprang.

Der Wind flüstert durch mein Haar,
bietet seine Gunst mir dar.
Lässt die Wogen höher rücken,
sodass sie mich nach unten drücken.

An einem hellen Ufer dann,
spült das Meer die Hülle an
doch triefend liegt sie da,
so die Tränen niemals jemand sah.


Grüße!
 
Eigenschaft
 
ich mags. :great:

allerdings hätte ich zwei kleine vorschläge:
1. ich würde die erste strophe zur dritten strophe machen und die beiden anderen eins nach vorne rücken. dann passt die abfolge der handlung besser.
(kann natürlich sein, dass es so beabsichtigt war :redface: )

2. niemand, der es je erkannt, so auch nicht am ufer stand. versteh ich nicht. was hätte der jemand denn erkennen sollen?
und sagt die doppelte verneinung aus "niemand" und "nicht am ufer stand" nicht eigendlich, dass alle da stehen? wenn niemand etwas nicht tut, tun es doch alle :gruebel:

ich hoffe meine überlegungen sind berechtigt (bin nich so das lyrische ass ;) )

gruß fabian

PS: ich glaube es müsste "intra-insanity" sein, aber da fragst du lieber nochmal einen der muttersprachler hier im forum :gruebel:
 
Hallo Guitar18,

mir gefällt der Text auch sehr gut. Schön knackig geschrieben und die Worte passen gut zum eigenen Vorstellungsvermögen (jedenfalls bei mir).

Bei einer kleinen Sache bin ich mir nicht ganz sicher:

Doch friert es mich ganz und gar.
Meine Glieder werden starr.


Schon klar, so läufts halt beim Absaufen, jedoch wirkt das ganz und gar ein wenig konstruiert; so als ob etwas unbedingt zu starr passen muss.
Das ist natürlich eine absolut subjektive Sache und ändert nichts daran, dass es ein toller Text ist.

Viele Grüße
 
1. ich würde die erste strophe zur dritten strophe machen und die beiden anderen eins nach vorne rücken. dann passt die abfolge der handlung besser.

2. niemand, der es je erkannt, so auch nicht am ufer stand. versteh ich nicht. was hätte der jemand denn erkennen sollen?
und sagt die doppelte verneinung aus "niemand" und "nicht am ufer stand" nicht eigendlich, dass alle da stehen? wenn niemand etwas nicht tut, tun es doch alle :gruebel:

PS: ich glaube es müsste "intra-insanity" sein, aber da fragst du lieber nochmal einen der muttersprachler hier im forum :gruebel:

Den Vorschlag mit der Strophenreihenfolge finde ich gut, allerdings würde ich die erste Strophe auch gerne als erste behalten. Vielleicht tausche ich die 2. und 3.. mmh :gruebel:

"niemand, der es je erkannt, so auch nicht am ufer stand," Also ich weiß nicht, ob man es generell verstehen kann - es geht im Ganzen darum, dass jemand Selbstmord begeht und dann im kalten Wasser umhertreibt, bis er schließlich ertrinkt. Mit diesen beiden Zeilen wollte ich sagen, dass niemand den Gedanken des Erzählers sich das Leben zu nehmen bemerkt oder erkannt hat und niemand am Ufer stand - ob physisch oder gedanklich - als er ins Wasser gesprungen ist.
Da es eben so ist, dass keiner um die Selbsmordgedanken wusste, ist auch keiner da (-> steht am Ufer) um den Erzähler beizustehen oder zu helfen. Das Bild einer Person die bei dem Sprung dabeisteht soll für jemanden stehen der versucht zu helfen. Und dieser jemand existiert hier halt nicht.
Soweit der Gedankengang dazu (den man wahrscheinlich eh nicht versteht :D)

Mit der doppelten Verneinung hast du im Prinzip recht, Aber lass mal das "nicht" weg. Dann hieße es "niemand, der es je erkannt, so auch am ufer stand.", was ja irgendwie noch weniger geht. Man müsste also noch irgendwie ein "keiner" oder ähnliches in die zweite Zeile packen, was recht schwierig ist. Oder man macht etwas wie "Nie hat jemand es erkannt, so auch nicht am Ufer stand" - Klingt aber auch nicht so elefantös gut ;)
Ich grübel da nochmal ein wenig nach, vielleicht finde ich noch was gutes...

Bei einer kleinen Sache bin ich mir nicht ganz sicher:

Doch friert es mich ganz und gar.
Meine Glieder werden starr.

Schon klar, so läufts halt beim Absaufen, jedoch wirkt das ganz und gar ein wenig konstruiert; so als ob etwas unbedingt zu starr passen muss.

Mmh... Ich meine mich sogar zu erinnern dass ich zuerst das "ganz und gar" hatte und nicht das "starr" aus der zweiten Zeile - aber das macht ja im Endeffekt keinen Unterschied. Du hast recht, wenn man es mehrmals liest wirkt es komisch.
Was reimt sich auf starr? Haar. sah. (Nacht)mahr. klar. hurra :)rolleyes::D) wunderbar. Man könnte irgendwas mit dem Bild "die Nacht ist klar" bringen. Vielleicht:
"Doch friert's mich, die Nacht ist klar.
Meine Glieder werden starr"

Wie findet ihr das?


Lieben Dank!

(Und, cooler Avatar, Vester :D)
 
Hallo guitar18,

bin kein Freund eines lauten Lamentos. Aber Lyrics kennen keine Grenzen und letztlich geht es ja immer nur um klare Bilder.
Vielleicht kann ich Dir zu etwas mehr Klarheit verhelfen.

Uferlos

Ich treibe durch die Nacht
und das Wasser scheint so sacht.
Doch friert es mich ganz und gar.
Besser vielleicht so was wie: mich zu tragen kühl und klar
Meine Glieder werden starr.

Keine Ufer sind in Sicht,
weit und breit nur kalte Gischt.
Deshalb mein obiger Vorschlag: Wo kommt die Gischt plötzlich her? Gischt ist ja immer das Ergebnis heftigen Wellengangs. Aber bei dir ist das Wasser ja nur sacht und ein Strand, wo Gischt liegen könnte, ist ebenfalls nicht zu sehen.
Nur der Mond bescheint mein Leid
und schenkt mir Geborgenheit.

Niemand, der es je erkannt
so auch nicht am Ufer stand.
Besser vielleicht: Jemand, der nie Leid gekannt/ So auch nie am Ufer stand
Keiner hielt den Atem an,
als ich aus dem Leben sprang.

Der Wind flüstert durch mein Haar,
bietet seine Gunst mir dar.
Lässt die Wogen höher rücken,
sodass sie mich nach unten drücken.
Was wäre mit:
a)"Bis" sie mich nach unten drücken
b) Lässt die Wellen höher schlagen
Bis sie mich nach unten tragen

An einem hellen Ufer dann,
spült das Meer die Hülle an
doch triefend liegt sie da,
wieso "doch"
so die Tränen niemals jemand sah.

Den Schluß verstehe ich nicht. Muß ja auch nicht sein...aber ich vermute, Deine Sprache ist nicht ganz unschuldig an meiner Verwirrung.
Ich habe drei Deutungen.
1. wie sie da so triefend liegt / ihre Tränen keiner sieht
2. Wasser triefend liegt sie da / weil ihre Tränen keiner sah
3. Wasser triefen liegt sie da / solche Tränen keiner jemals sah

 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, ist für mich natürlich okay, wenn es dir nicht gefällt. Mir fallen schwermütige Texte einfach leichter. naja.

Mit der Gischt hast du natürlich recht, das war mir bisher noch nicht aufgefallen. Dein erster Vorschlag "mich zu tragen kühl und klar" soll sich ja noch auf das "sacht" beziehen. (oder besser gesagt soll sich das "sacht" auf deinen Vorschlag beziehen) Richtig?
Das würde das Ganze wieder passend zur Gischt machen. Im Prinzip finde ich es gut, aber die Kälte würde in dem Fall halt wegfallen.

"Jemand, der nie Leid gekannt/ So auch nie am Ufer stand" Guter Vorschlag. Das verändert natürlich die Bedeutung dahingehend, dass der Erzähler nicht unglücklich gewesen war. Ich finde es etwas seltsam von sich selbst als "jemand" zu sprechen - Man kann natürlich einfach "ich, der nie..." schreiben. Das "Leid" kam nun schon zwei Zeilen vorher vor, ist aber leicht ersetzbar.

Was genau stört dich an "sodass sie mich nach unten drücken."? "sodass" durch "bis" zu ersetzen finde ich sehr gut, habe ich auch gleich abgeändert.
"Bis sie mich nach unten tragen" Hier ist das Wort "tragen" zu... sanft... gewaltlos. (?) Ich weiß nicht wie ich das ausdrücken kann. Wenn man nach unten "gedrückt" wird klingt das hilfloser, man wird nach unten gezwungen statt sich tragen zu lassen. Natürlich passt letzteres auch super wegen der "Handlung" :)rolleyes:), aber ich finde es mit "drücken" passender.

Die letzten beiden Zeilen.
Das Bild ist dass die Leiche nass ist und man dementsprechend die Tränen (den Schmerz) nicht sehen kann. Das ist leicht unlogisch. Man könnte auch sagen, dass die früheren Tränen weggespült wurden und nicht mehr sichtbar sind. Kann jeder denken wie er möchte.
Den Punkt den ich einfach machen wollte, ist der dass der Erzähler tot ist und somit keiner mehr seine Tränen sehen kann.

Wieso kein "doch"?? Passt doch gut.

Dankeschön, Grüße!
 
Hallo, ist für mich natürlich okay, wenn es dir nicht gefällt.
Sooo drastisch habe ich es aber nicht gemeint. :)
Und zeige mir den Dichter, der keine Schwermut kennt.;)

Dein erster Vorschlag "mich zu tragen kühl und klar" soll sich ja noch auf das "sacht" beziehen
Richtig.

Was genau stört dich an "sodass sie mich nach unten drücken."?
Nur "sodass". - Deine Vorbehalte gegen "nach unten tragen" kann ich nachvollziehen.

spült das Meer die Hülle an
doch triefend liegt sie da,

Das eine Wasserleiche zunächst vor Nässe trieft, ist selbstverständlich. Also kein Widersproch, den man mit "doch" einleitet.



Das Bild ist dass die Leiche nass ist und man dementsprechend die Tränen (den Schmerz) nicht sehen kann. Das ist leicht unlogisch.
Und gerade deshalb sehr gut
Denn ICH verstehe, dass man seine Tränen vor lauter Nässe nicht mehr sehen kann. Das gefällt mir.:great:

Den Punkt den ich einfach machen wollte, ist der dass der Erzähler tot ist und somit keiner mehr seine Tränen sehen kann.
Dann müssten beide Zeilen im Präsens geschrieben werden! _

Mir gefällt mein 3. Variante aber irgendwie besser, weil sie Deine Lesart und noch viel mehr einschließt. Nämlich, dass keiner seine Tränen sieht, jetzt nicht - und vorher auch nicht.
Also vielleicht:
Einsam triefend liegt sie da
Solche Tränen keiner je sah...
Klingt nicht 100% rein, aber irgendwie ambivalent und geheimnisvoll... is aber Geschmackssache.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Das eine Wasserleiche zunächst vor Nässe trieft, ist selbstverständlich. Also kein Widersproch, den man mit "doch" einleitet.
Im Prinzip ist es gemeint wie ein "doch weil sie triefend daliegt,..." In meinen Augen und Ohren ist das "doch" da nicht falsch.

Das Bild ist dass die Leiche nass ist und man dementsprechend die Tränen (den Schmerz) nicht sehen kann. Das ist leicht unlogisch.
Und gerade deshalb sehr gut
Denn ICH verstehe, dass man seine Tränen vor lauter Nässe nicht mehr sehen kann. Das gefällt mir.
Das war auch der ursprüngliche Sinn, wie ich auch in der Nachricht davor geschrieben hatte ;)

Dann müssten beide Zeilen im Präsens geschrieben werden! _
Würde das dann nicht heißen, dass die Leiche immernoch sichtbar dort am Ufer rumgammelt? :gruebel:
Es wird ja eigentlich, so wie es jetzt ist, nur gesagt, dass bis heute keiner die Tränen gesehen hat. :confused: Wieso Präsens?

Einsam triefend liegt sie da
Solche Tränen keiner je sah...
Finde ich sehr gut, auch weil das "einsam" den Sinn nochmal verstärkt. Ich brüte noch etwas über der letzten Zeile.


Ich möchte auch nochmal auf meine Frage nach dem "Inside Insanity" aufmerksam machen. Normalerweise würde ich meinen Englischlehrer fragen, aber nun sind ja (leider?:eek:) Ferien. Dankeschön!
 
Hallo guitar18,

Würde das dann nicht heißen, dass die Leiche immernoch sichtbar dort am Ufer rumgammelt?

Aber klar doch: "liegt sie da" heißt, sie liegt noch immer da! Egal, ob man keine Tränen sieht oder sah.
Sonst müsste es heißen: Hat sie da gelegen.
Oder verstehe ich gerade Deine Frage falsch?

Dass sie noch da liegt, ist ja nicht schlimm. Für die meisten Leser liegt sie da gefühlt erst Minuten oder Stunden. Das wird von den vorherigen Zeitabläufen bestimmt: Sprung ins Wasser, treiben, daliegen...
 
Hallo, ich sitze grade hier und denke über die richtige Zeit (nennt man das nicht Tempus?) der letzten Zeile nach.

Es müsste dann laut dir ja "So die Tränen niemals jemand sieht" heißen.
Ich bin jetzt zu dem Schluss gekommen, dass es heißen muss: "so die Tränen niemals jemand sehen wird."

Es soll ja so sein, dass in der Vergangenheit und der Zukunft niemand die Tränen sieht....

Ich bin total durcheinander...

edit:

Ich möchte ja den Satz sowohl auf die Tränen der Vergangenheit vor dem Sprung ins Wasser, als auch auf die der Gegenwart, in der die Leiche am Ufer liegt, beziehen. Und so gesehen sagt mir mein Sprachgefühl der Satz im Präsens sei falsch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Guitar18,

nur mal kurz meine Meinung:

Der Text ist gut und an deiner Stelle wäre ich sehr vorsichtig mit Änderungen. Ich habe ihn eben nochmal gelesen (mehrfach) und sowohl beim Lesen als auch beim Verstehen fallen mir keine großartigen Ungereimtheiten auf.

Ich will es ja lesen, als Song geniessen und bin nicht im Deutschunterricht sondern in Gedanken.
Das soll kein Freibrief für grammatikalischen Blödsinn sein - jedoch läuft man schnell Gefahr, dass der Text zu spießig wird oder nicht mehr "fetzt". Manchmal hilft dann eben ein Kompromiss..

Das Wörtchen "doch" verwende ich auch oft an vielleicht ungünstigen Stellen.
Ich hätte die "dochs" aber trotzdem doch gelassen:)

Die Stelle mit der Gischt stimmt schon, könnte auffallen. Aber da gibt es bestimmt Möglichkeiten, wenn man mehrere Wörter in den Änderungsprozess einbezieht, z.B.:

Keine Ufer sind in Sicht,
und weit und breit das schwache Licht.
denn nur der Mond bescheint mein Leid
und schenkt mir die Geborgenheit.

oder sowas in der Art.

Viel Spaß
(und Dank für das Kompliment----Avatar ist mein Hund:))
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Vester,
Vester schrieb:
Der Text ist gut und an deiner Stelle wäre ich sehr vorsichtig mit Änderungen

Warum sollte er denn "sehr" vorsichtig sein!?... - Die meisten Autoren HIER bleiben sowieso bei ihren ursprünglichen Texten. Und DIE kann ihnen doch keiner stehlen. Oder?

Im professionellen Texter-Alltag musst Du allerdings Änderungswünsche jederzeit entweder überzeugend entkräften oder eben (wenigstens versuchsweise) realisieren. Sonst stehst Du schnell ohne Partner ( Produzenten, sonstige Geldgeber, Medien, Bandkollegen...und nicht zuletzt: Publikum) da.

Das Aufzeigen von fragwürdigen Formulierungen führt mMn jederzeit zu produktiven Irritationen, die bewirken (jedenfalls bei mir), dass man sich bewusst oder unbewusst permanent mit Sprache beschäftigt. - Meistens schlägt sich das natürlich erst bei einem späteren Text "vollendet" nieder. -

Viele Texter kommen (wie ich) als "Quereinsteiger" ins Musikgeschäft und müssen ihr Sprachhandwerk im Pro und Kontra nicht nur pausenlos anpassen, sondern zunächst neu erlernen...und danach sogar neu erfinden! :D
Aus diesem Grund schreibe ich übrigens heute zu den meisten meiner Texte mehrere Varianten (verschiedene Perspektiven, verschiedene Szenen, verschiedene Tonlagen usw.).

In diesem Sinne empfinde Deinen Vorschlag, vorsichtig mit Änderungen zu sein, als einen pauschalen Einwand gegen einen spielerischen Umgang mit den eigenen Texten.

Btw: Auch Du hast Änderungsvorschläge gemacht...sollte Guitar18 diese etwa ignorieren?:D

Vester schrieb:
Ich will es ja lesen, als Song geniessen und bin nicht im Deutschunterricht sondern in Gedanken.

Also wenn ich HIER Texte lese. bin ich vor allem im Texterforum. Und den Wunsch nach einem Feedback lese ich als eine Bitte um Unterstützung.

Ich habe in Musikerforen noch nie gelesen: "also ich bin hier doch nicht im Musikunterricht..."

Viele Vollblut-Musiker erkennen zwar als Kinder und Jugendliche beachtliche Musikzusammenhänge...
doch wenn sie später mit Musiktheorie in Berührung kommen, kapieren sie, dass sie bisher nur mit einem Teelöffel einen Teich auslöffeln wollten.

Warum also empfehlen so viele... ähm... Leute immer wieder, den Deutschunterricht beim Texten auszublenden. Ich setze - statt dessen - gern noch einen drauf: Man kann als Texter gar nicht genug Wissen zusammen kramen!. Und zwar auf jedem Gebiet. Unter anderem ist das nämlich sehr nützlich für das Formulieren von Bildern, Metaphern, Allegorien oder Symbolen. Wenn Du die Texte erfolgreicher Zeitgenossen analysierst, weißt du, wovon ich rede.

Ich komme Dir nur in einem Punkt entgegen: der Deutschunterricht sollte auf der Höhe der Zeit sein! - Aber Dank Internet kann ja jeder seine eigene Sprachauffassung zusammentragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jongleur,

Zitat Jongleur: Warum sollte er denn "sehr" vorsichtig sein!?... - Die meisten Autoren HIER bleiben sowieso bei ihren ursprünglichen Texten. Und DIE kann ihnen doch keiner stehlen. Oder?

Weil ich mit meinem Beitrag versucht habe, auf die in dem Beitrag 10 angesprochene Fragestellung zu antworten.
Weiterhin ging es ums "doch" und um die "Gischt", aber auch darum, dass meiner Meinung nach der Text in seiner jetzigen Form durchaus bestehen bleiben könnte.

Natürlich wird der Autor selber entscheiden - ist doch kein Kind mehr - aber die Fragestellung beinhaltet auch die zu erziehlende Wirkung. Und da ich keinen übermäßigen Korrekturbedarf sehe, hätte ich den Text weitgehend so gelassen...
Aber das ist nur meine Meinung ......

Zitat Jongleur: Warum also empfehlen so viele... ähm... Leute immer wieder, den Deutschunterricht beim Texten auszublenden. Ich setze - statt dessen - gern noch einen drauf: Man kann als Texter gar nicht genug Wissen zusammen kramen!. Und zwar auf jedem Gebiet. Unter anderem ist das nämlich sehr nützlich für das Formulieren von Bildern, Metaphern, Allegorien oder Symbolen. Wenn Du die Texte erfolgreicher Zeitgenossen analysierst, weißt du, wovon ich rede.

...ähm ..Leute:)
Ich hatte ja nun extra geschrieben, dass es keinen Freibrief für grammatikalischen Blödsinn geben darf.
Aber mein Satz entfaltet seine Wirkung natürlich ganz hervorragend, wenn er aus dem Text gerissen wird.
Zeigt aber andererseits, wie unterschiedlich etwas wahrgenommen wird bzw. wie man Worte verstehen und auf sich wirken lassen möchte.

Schön wäre ja, wenn man die eingeflossenen Änderungen noch sieht.
Du hast ja sehr viel eingebracht und eine Zeile habe ich ja auch vorgeschlagen. Wie sich etwas auswirkt, sieht man sowieso erst später.
Fakt ist, dass sich der derzeitige Aufbau, die Wortwahl/Trennung usw. ganz hervorragend musikalisch umsetzen lassen.
Auch wenn es ein reines Textforum ist, es muss ja auch musikalisch machbar sein (falls gewünscht)

Viele Grüße
 
Hallo Vester,

Ich hatte ja nun extra geschrieben, dass es keinen Freibrief für grammatikalischen Blödsinn geben darf.

Was ist für Dich "grammatikalischer Blödsinn"? Gibt es neben "Blödsinn" für Dich harmlosere Abweichungen? Wo ziehst Du die Grenze?
1. Gibt es tolerierbare grammatische Fehler, die der Logik des Textes nicht schaden und deren Aufdeckung Deiner Meinung nach nicht gleich in Deutschunterricht ausarten muss?
2. Wieso macht eine Diskussion um den richtigen Ausdruck einen Text "spießig"? Wieso nimmt sie einem Text seine "Fetzigkeit"?
3. Hast du gegenüber falschen Tönen in dem einen oder anderem Akkord die gleiche, bitte entschuldige, wurstige Toleranz?

Wenn man am Tage hunderttausende Lohngelder auszahlt, und sich am Abend nach Addition der Quittungen nur 0,01 € Differenz ergeben, kann dass dennoch bedeuten, dass sich dahinter mehrere sehr fatale Auszahlungspannen verbergen. Wenn am Ende nicht das erwünschte Ergebnis raus kommt, hat man einen Fehler gemacht. Erst wenn man den korrigiert hat, weiß man, wie groß er war!

So ist das für MICH auch bei einem "kleinen" Formulierungsproblem.
- Das kann wirklich nur auf Flüchtigkeit oder eine minimale Sprachlücke zurück zu führen sein.
- Es kann sich aber auch ein nicht zu Ende gedachter Gedanke dahinter verbergen, ein Worthülse, in der noch gar kein Pulver steckt.
- Es kann sogar ein entscheidender Gedanke sein, den man nicht klar aussprechen kann. In diesem Falle könnte die gesamte Idee auf Sand gebaut.

Was ich letztlich meine ist: Konstruktiver als pauschale rhetorische Querschläger ala "Vorsicht vor Änderungen", "bitte keinen Deutschunterricht" oder "Änderungen können einen Text soießg machen" sind mMn zeilenbezogene Pros oder Kontras.

Ok. Wenn Du willst, lass uns den leicht verbissenen Dialog beenden. Die Positionen sind klar. Die Nachwelt hat genügend Stoff, sich eine Meinung zu bilden:D
 
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