Unterschied Stammtöne und Kreu/Be

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Hallo.
Ich habe erst vor ein Paar Tagen angefangen, etwas Musiktheorie zu lernen und frage mich schon die gane Zeit, warum zwischen Kreuz bzw Be und Stammtönen unterschieden wird. Es wirkt ein wenig, als hätte jemand zuerst die Stammetöne erfunden, dann gemerkt, dass dazwischen noch was fehlt und die Kreuze bzw Bes dazwischen gesetzt. Warum gibt es nicht einfach 12 Töne, sondern diese Unterscheidung in 7 Stammtöne und 5 "andere Töne"?
Und gibt es die Töne Eis und His oder sind das dann einfach F und C?
 
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Gegenfrage: Mit welchem Hilfsmittel (Buch o.Ä.) lernst Du? Die Frage deutet darauf hin, dass da Grundlagen fehlen, die Dir ermöglichen würden, die Frage selbst zu beantworten...
 
Gegenfrage: Mit welchem Hilfsmittel (Buch o.Ä.) lernst Du? Die Frage deutet darauf hin, dass da Grundlagen fehlen, die Dir ermöglichen würden, die Frage selbst zu beantworten...

Willst Du jetzt auch die Schuhgröße und Augenfarbe des TE abfragen?
 
Die für Musik benutzen Töne beruhen auf evolutionären Entwicklungen wie Vogelgesang und der menschlichen Stimme samt dem Gehör sowie dem Phänomen der Naturtonreihe.
https://de.wikipedia.org/wiki/Naturtonreihe

Die so gefundenen Naturtöne (z.B. durch Schwingungsverhältnisse der Saite, auf der Naturtrompete) stimmen aber nicht zu 100% mit den Tönen überein, wie wir sie heute definieren.

Ein Einteilung des Oktavraumes in 12 Tönen mit genau gleichem Abstand von je 100 Cent seit Ende des 19. Jahrhunderts ist das Produkt einer langen Entwicklung, die in der griechischen Antike begann und über die Kirchenmusik des Mittelalters in den letzten 400 Jahren von der Mehrstimmigkeit zur Harmonik, den Tongeschlechtern Dur und Moll und unter anderem auch zur gleichstufigen Stimmung führte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tongeschlecht
https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichstufige_Stimmung

Neben diversen Wikipedia Artikeln bietet z.B. "musician's place" viele Informationen, wie sie in der Popularmusik gebraucht werden.
Ich überblicke allerdings nicht, ob online immer alles richtig dargestellt und zugänglich erklärt wird.
In Buchform findet zuverlässige und gut nachvollziehbare Aufbereitungen außerhalb der klassischen Musik z.B. in den Veröffentlichungen von Mathias Löffler (Rock & Pop/Jazz) sowie Frank Sikora (Jazz).
http://www.musicians-place.de/harmonielehre/kurs-1.html
https://www.musiker-board.de/threads/mathias-loeffler-rock-jazz-harmony.679603/
https://www.thomann.de/de/schott_neue_jazzharmonielehre.htm

Konkrete Fragen und Verständnisprobleme können natürlich gerne hier im Board diskutiert werden.

Gruß Claus
 
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Warum gibt es nicht einfach 12 Töne, sondern diese Unterscheidung in 7 Stammtöne und 5 "andere Töne"?
Und gibt es die Töne Eis und His oder sind das dann einfach F und C?

Ich an Deiner Stelle würde mich einfach mit der Tatsache abfinden, daß es halt nunmal so ist, und Fragen nach dem WARUM auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.

Die Töne Eis/F und His/C sind in der gleichstufigen Stimmung ident (Tasten- und Bund-Instrumente). Bei frei intonierbaren Instrumenten und dem menschlichen Gesang gibt es jedoch kleinste Unterschiede, da das Ohr gerne im Bedarfsfalll von der gleichstufigen Stimmung abweicht.

LG
Thomas
 
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Hallo.
Ich habe erst vor ein Paar Tagen angefangen, etwas Musiktheorie zu lernen und frage mich schon die gane Zeit, warum zwischen Kreuz bzw Be und Stammtönen unterschieden wird. Es wirkt ein wenig, als hätte jemand zuerst die Stammetöne erfunden, dann gemerkt, dass dazwischen noch was fehlt und die Kreuze bzw Bes dazwischen gesetzt. Warum gibt es nicht einfach 12 Töne, sondern diese Unterscheidung in 7 Stammtöne und 5 "andere Töne"?
Und gibt es die Töne Eis und His oder sind das dann einfach F und C?

Berechtigte Frage.
Schau Dir meine Grafik an.
Der Begriff "Stammtöne" bezieht sich immer auf eine Tonart.
Hat diese Tonart keine Vorzeichen - in der Grafik heißt das 0 Diatonic (= C Dur)
Der zentrale Ton ist dabei nicht das C in C Dur sondern das D. D ist sozusagen die Spiegelachse einer Klaviertastatur.
Von diesem D aus werden Quinten in beide Richtungen übereinandergestapelt.
3 Quinten nach rechts und 3 Quinten nach links ergeben mit dem D zusammen die 7 Stammtöne (= diatonischen Töne) von C Dur.
Wenn man nun quintenmäßig noch weiter nach rechts und links geht, kommt man in den chromatischen Bereich.
Das sind in C Dur auf der Klaviertastatur die schwarzen Tasten. Die können sowohl als Be's (linker Bereich) oder auch als Kreuze (rechter Bereich) dargestellt werden.
Das sind auf jeder Seite 5 Quinten.
Geht man dann nochmals weiter nach links und rechts erreicht man den enharmonischen Bereich der unendlich ist.

upload_2018-10-9_19-33-57.png



PS
Bei anderen Tonarten verschieben sich den Vorzeichen entsprechend die einzelnen Bereiche gleichmäßig nach links, bzw. rechts. Dann haben auch Stammtöne (diatonische Töne) Vorzeichen.
 
Wie turko schon schrieb, kann man es erstmal so hinnehmen. Denn die Entscheidungen für Kreuze und Bes sind vor knapp 1000 Jahren getroffen worden. Heute würde man es vermutlich anders machen.

Aber als Nachtrag, weil Du schon bemerkt hast, daß es so aussieht, als hätte man erst später Löcher bemerkt und mit Bes ausgefüllt ...
Ja, im Grunde war es so. Im Mittelalter sind Musiker drauf gestoßen, daß man manchmal mehr Töne bräuchte als die reinen Stammtöne, vor allem der Ton "B" war ein Problem. Daher kamen die Musiker damals auf die Idee, zwei "B"-Töne zu nutzen. Ein sogenanntes "rundes" und ein "eckiges" B.
Aus dem runden "B" ist später das Zeichen entstanden, das wir heute noch als "b"-Vorzeichen nutzen.
Und aus dem eckigen "B" wurde dann - nach hinreichend schlampiger Ausführung - das Kreuz.

Nachlesen unter den Stichworten "B rotundum" oder "B molle" vs. "B durum".
Die genaue Bedeutung der Zeichen hat sich natürlich im Laufe der Zeit verändert.
 
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Versuche einer 12tönig/chromatischen notation scheiterten an der praxis, die sich im lauf der zeit entwickelt hat.
Die akkord-symbolik ist an tonalität gebunden, aber wenn auch schwer vorstellbar: musik gibt es auch jenseits.
Hätten griechische musiker nicht nach der 4/tönigen die 7/tönig/diatonisch gestimmte Lyra und die oktave bei saitenhalbierung erfunden und entdeckt, wäre manches heute anders, etwa so wie in Indien oder dem fernen osten.
 
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