In der Theorie ist es eigentlich andersrum. Das Messerkanten - System gilt als verstimmungsfreier.
Ob und wie sehr es "nach oben" geht hängt einzig und allein von der Einstellung des Blechwinkels auf der Rückseite der Gitarre ab. Ist er weiter rausgeschraubt ist das Tremolo "freischwebend " und somit in der Lage auch Töne nach oben zu ziehen und nicht nur nach unten.
Wie leicht es "wippt" wird von der Stärke , Anzahl und in den Feinheiten vom Winkel der Federn auf der Rückseite der Gitarre bestimmt.
Während das Vintage Tremolo an 6 Punkten aufliegt und somit an sechs Punkten Reibung erzeugen kann, liegt das Messerkanten Tremolo nur an 2 Punkten auf. Die Reibung ist dabei geringer. Daher ist es in der Regel etwas stimmstabiler, da es präziser wieder in die Ausgangsstellung zurückkehrt , nachdem man es benutzt hat.
Ich konnte allerdings bisher nicht allzuviel unterschied feststellen. Letzlich ist es so, dass viele Leute ihr Vintage Tremolo so einstellen , dass nur die beiden äußersten Schrauben wirklich festgezogen sind. Die mittleren 4 lassen viele dagegen etwas locker. Bei dieser vorgehensweise nähert man sich sozusagen dem 2 Punkt System schon etwas an. Wieder andere sind der Meinung, dass man die Löcher auf der Grundplatte , durch die die 6 Schrauben gehen, um eine Bohrergröße aufbohren sollte , damit sich die Schrauben nicht so leicht mit der Platte verhaken. Das soll ebenfalls gewährleisten, dass die Platte besser wieder in genau die gleiche Ausgangsposition zurückkehrt.
Wichtig is zum Thema Stimmstabilität aber auch , dass die Reibung der Saite an allen Auflangepunkten minimal ist. Man kann da durchaus mit etwas Graphitpulver ( vom Bleistift , andere experimentieren auch mit anderen "Schmierstoffen" ) in den Sattelkerben ,Saitenniederhaltern und Steg-Böckchen nachhelfen. Ein gut gefeilter Sattel ist ebenfalls esentiell.
Mein persönlicher Eindruck ist , dass so ein Strat-Tremolo besonders gut die Stimmung hält, wenn man es auf bestimmte Intervalle "stimmt".
Ich stelle meins so ein dass es (bei vollem Ausslag am Arm ) auf der E Saite einen Halbton , auf der H-Saite einen Ganton und auf der G-Saite eine kleine Terz nach oben geht. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht.
Dass es bei den teuren Custom Shop Modellen heufig das "alte" Tremolo ist, liegt nicht zuletzt dararn , dass sich viele Custom Shop Instrumente an alten Traditionen orientieren oder sogar die genauen Spezifikationen gewisser Jahrgänge aufs genaueste kopieren. Für solche Vintage Liebhaber, die Wert auf Authentizität legen , komm dann das neuere System natürlich nicht in Frage.
Zum Thema klingt es anders ? . Es gibt Leute die glauben Unterschiede zwischen dem Material des Tremoloblocks (Zink oder Stahl ) sowie teilweise sogar der Böckchen zu hören.
Falls du dich da testen willst , empfehle ich dir den aufschlussreichen "Blindtest" des Users "Relact" hier im Forum. Aber Achtung. Die Auflösung ist bereits raus.
Hier der Link zum Thread :
https://www.musiker-board.de/bierga...us-zink-versus-stahl-im-blindtest-voodoo.html
grüße b.b.