Unterschied zwischen den einzelnen Gibsons

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Vielleicht ist der Thread etwas fehl am Platz hier, aber da es ne Frage ist, die von nem (relativen) Anfänger kommt bleibts mal hier.

Da ich mir(ich weiß, kommt etwas früh x) ) Mal rein aus Langeweile bei Thomann mal angeschaut habe, was aufgrund meiner Behinderung bezüglich des Gitarrespielens(Linkshändigkeit ^^) so an Material überhaupt später mal machbar wäre.

Da fielen mir(als Fan des Gibson-Sounds) schonmal die drei als Linkshänderversionen erhältlichen LP-Modelle auf:

Die Gibson LP Studio für 1200€
Die Gibson LP Standart für 2000€
Die Gibson LP Custom für 4000(!!!)€


Was der Hauptunterschied der beiden ist ist mir irgendwie schon klar: Die Studio besitzt z.B. einen weniger aufwendigen Lack, keine Bindings und günstigeres Material.
Was hats aber mit dem immensen Preisunterschied und vorallem dem 2000€-Sprung für die Custom zu tun? Zahlt man da für Handarbeit, Sonderanfertigung usw. oder liegt das wirklich an den PUs, dem Material und der Verarbeitung und wäre für einen Nicht-Profi(also forgeschrittenen Hobbygitarrist, in einer Band tätig), der mehr wert auf Klang als auf Edeloptik, dieser Preisunterschied überhaupt irgendwo gerechtfertigt, wäre also eine Studio mit vllt. verbesserten PUs und zeitweise besser werdendem Equipment nicht die sinnvollste Anschaffung, wenn man von der edleren Optik der Standart/Custom absieht?

Um Missverständnisse zu vermeiden: ich habe nicht vor mir nach ein/zwei Jahren gleich solche Teile ins Haus zu holen und Skill "kaufen" zu wollen, mich interessierte das allerdings schon länger, schon allein weil man bei Fender diese enormen Preisunterschiede, gerade bei den Linkshändermodellen, nicht so hat.
 
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Das ist eine gute Frage. Aber ich denke du hast schon den richtigen Erklärungsansatz.

Je größer die Serienproduktion, um so günstiger kann produziert werden. Besonders wenn aufwändige Arbeiten eingespart werden, kann der Preis nach unten gedrückt werden.

Die Auswahl der Klanghölzer wird auch eine Rolle spielen. Über die Frage, wie wichtig bei einer E-Gitarre das Klangholz ist, gibt es heftige Diskussionen.

Sonderanfertigungen können nicht in den seriellen Produktionsweg gelangen. Demnach läßt man sich die extra anfallenden Arbeiten vergolden. Hier sehe ich auch einen möglichen Preisaufschlag für den Imagegewinn (= Custom).

Wenn man sich eine Gitarre selbst bauen möchte, kommt man bei der Auswahl von den besten Materialien auf alle Fälle nur selten über 1.000 Euro! Persönlich würde ich demnach nie mehr als 1.500 Euro für eine seriell gefertigte Gitarre ausgeben!

Von Gibson besitze ich die Melody-Maker und die bfg. Beide sind von der Bespielbarkeit ausgezeichnet. Klanglich bin ich ebenfalls von beiden Modellen begeistert = gutes Handwerkszeug zum erschwinglichen Preis. Highendgitarren befriedigen wohl eher das eigene Ego und die Eitelkeit des Gitarristen.

Gruß

Andreas
 
Wenn man sich eine Gitarre selbst bauen möchte, kommt man bei der Auswahl von den besten Materialien auf alle Fälle nur selten über 1.000 Euro! Persönlich würde ich demnach nie mehr als 1.500 Euro für eine seriell gefertigte Gitarre ausgeben!

Bei deinen 1000€ hast du dann aber z.B. den Arbeitsaufwand nicht berechnet (und der dürfte schon gross sein) und zudem sind die Kosten für die Maschienen und Werkzeuge die du brauchst noch nicht eingerechnet


@DaLoh
Ich habe selbst eine Studio und eine Standard. Zudem hat mein Bandkollege die Signature von Joe Perry (Custom). Ich habe diese Gitarren miteinander verglichen, zudem auch noch mit meiner Selbstgebauten (Gibson Humbucker). Soundmässig sind die Unterschiede minim. Meine Studio ist schon super, guter Sound, gut verarbeitet... Ganz nüchtern betrachtet ist der klangliche Unterschied nicht Preisbildend, es ist die verarbeitung und die Verwendeten Materialien und natürlich prestige und auch aussehen. So eine Desert Burst Decke sieht halt schon besser aus als die fast langweilige transblack meiner Studio...

Für mich als 1. teurere Gitarre war die Studio einfach super. Nicht gerade riesiger Preis, aber trotzdem ganz doller Klang :)

grüsse
Daniel
 
dhaefi: Natürlich sprach ich nur die reinen Materialkosten an. In einer Serienproduktion ist die Handarbeit nicht mehr so aufwändig. Die präzisen Hauptarbeiten macht in hoher Geschwindigkeit eine CNC-Fräse. Auch das Abrichten der Bünde wird bei hochwertigen Gitarren schon von computergesteuerten Maschinen übernommen. Letztendlich wird in richtiger Handarbeit nur noch die Montage und Feineinstellung gemacht.


Wer natürlich ein Einzelstück, das von einem Gitarrenbauer in reiner Handarbeit gefertigt wurde, erwerben möchte, muss tiefer in die Tasche greifen. Ein richtiger Gitarrenbauer, der den Korpus selbst schnitzt/fräst und den Hals herstellt (leimen, bundieren usw.) hat in der Tat einen riesigen Aufwand. Je nach Arbeitslohn kommt da noch einiges auf den Materialpreis drauf. Letztendlich darf man dann die Gewinnspanne nicht vergessen. Immerhin wird eine Gitarre kaum zum Selbstkostenpreis verkauft.

Deshalb bezogen sich die von mir genannten 1.500,- Euro Maximalpreis nur auf eine seriell gefertigte E-Gitarre (mit hoher Stückzahl).

Gruß

Andreas
 
Womit die "ewige" Frage auftaucht - macht eine Custom-Gitarre Sinn?

Vom Verstand her - NEIN

aber

Wieviel "Unverstand" spielt beim Kauf einer neuen Gitarre eine Rolle? Sicherlich sehr viel, egal, ob man nun 500 oder 5.000 Euro anlegt. Hierbei ist eigentlich nur der persönliche Geldbeutel maßgeblich beteiligt.

Wenn man die Sache mal aus der Rolle des Zuhörers betrachtet, dann käme eigentlich jeder mit einer 200-Euro-Gitarre aus. Nur, welcher Gitarrist begnügt sich auf Dauer mit solch einem Instrument? - KEINER - (na, fast keiner - es soll ja Ausnahmen geben)

Sieht man's aus der Seite des Gitarristen - dann ergibt sich ein ganz anderes Bild. Egal, ob es sich um ein Hobby oder um einen Beruf handelt - die persönlichen Ansprüche steigen mit wachsend geschultem Gehör und ansteigender Fertigkeit des Spielens.

Meines Erachtens ist das nicht negativ zu sehen. Obwohl ich von Haus aus einen gesunden Geiz besitze, so sage ich mir doch immer wieder: "Welches Hobby kostet kein Geld?"

Wo also beim Einzelnen die finanzielle Schmerzgrenze erreicht ist, das muss jeder für sich ganz persönlich entscheiden.

Einen musikalischen Tag noch wünscht
der Rosenfrfeund
 
Hi,

ich finde den Soundunterschied zwischen Studio und Standard auch vergleichbar gering. Die Unterschiede zwischen den beiden Modellen bestehen ja auch hauptsächlich in der Optik. Bei der Studio fehlt die gemaster Ahorn Decke und auch das Binding um Hals und Body. Bei den Pickups sind sie (bin mir aber nicht sicher, kann sein das die Studio 498T und 500T hat) identisch.
Kommen wir zu meinem Lieblingsvergleich Gibson Standard vs. Gibson CS.
Ich bin vor gut einem Jahr mit relativ wenig Erwartungen zu einem großen Musikladen mit viel CS Auswahl spaziert. Ich habe erst paar Standard, Studio, Classic und was es sonst noch alles gibt Gibson aus dem Standard Werk gespielt. Alles mehr oder weniger super Gitarren. Mal mehr mal weniger Mängel, aber der Klang stimmte eigentlich immer. In einem gesonderten Räumchen fangen dann die Gibson CS Gitarren an (gibt es übrigens schon ab 2555,-). Ich bin zu dem Menschen da gegangen und meinte nur das ich normal eine LP Standard suche aber gerne mal die CS spielen würde. Er hatte schon so ein ":twisted:" Grinsen im Gesicht und meinte nur breit grinsend "Wart ab, gleich willst du keine mehr". Er hat mir dann eine Goldtop (genau die liegt bei 2555, also gerade "nur" 500,- mehr als eine Standard) in die Hand gedrückt. Als Amp hab ich einmal einen Engl savage 120 benutzt, aber auch einen Cornford MkII. Das erste ":eek:" kam direkt als ich die Gitarre in die Hand nahm. Von der Bespielbarkeit habe ich sofort einen riesen Unterschied gemerkt. Kann natürlich auch daran gelegen haben das die Standards schlecht eingestellt waren, was ich aber nich glaube, da ich bereits viele Standards gespielt habe. Am Amp hab ich dann erst Clean gespielt. Nach kurzer Zeit in leichten Crunch gewechselt. Und das ist meiner Meinung nach genau der Kanal an dem man die Unterschiede am meisten spürt. Die Custom Shop hatte eine so peverse Dynamik. Man konnte so genau mit dem Anschlag bestimmen wie es klingen soll. Man konnte die Gitarre auf dem Hals Tonabnehmer richtig singen lassen aber auch Clean spielen und das ohne den Kanal zu wechseln. Auf dem Bridge Tonabnehmer konnte man zwischen richtig dreckigen Hardrock Sound und Clean "wechseln", ebenfalls nur mit dem Anschlag. Man merkt einfach den Unterschied der beiden Gitarren - wer es nicht glaub - Testen! Ich hab es Anfangs auch nicht geglaubt.

Der Preisunterschied kommt folgendermaßen zustande:

Der Gibson Custom Shop verwendet bei allen Gitarren einteilige Bodys & Hälse. Keine CS Gitarre (außer die Chambered Modelle) haben gewichtsreduzierende Löcher. Die Hölzer sind gelagert worden bis das nötige Gewicht erreicht war und wurde nich künstlich getrocknet. Der Hals ist passgenau eingesetzt. Bei einer Standard ist der Hals auf einer Art "Wippe" wo er im Nachhinein noch positioniert werden kann. Bei einer CS wird der Hals passgenau bis unter den Tonabnehmer (Long Tennon) eingestzt. Die Bundstäbchen sind durch eine PLEK Maschine genaustens abgerichtet (wobei das das Standard Werk mittlerweile auch macht). Die Tonabnehmer sind auch andere. Die CS Modelle haben meist die Burstbucker 1 am Hals und den Burstbucker 2 am Steg drinnen. Klar, es ist keine Frage das sich Gibson das "historisch korrekte" mitbezahlen lässt.
Aber die oben genannten Punkte kann man nicht bestreiten. Für mich sind die Custom Shop Gitarren ganz klar die besseren. Sowohl klanglich, als auch von der Verarbeitung und der Qualität der Hölzer und der Hardware. Wie ein Preis einer R9 zustande kommt, kann ich mir auch nicht denken. Der einzige Unterschied zu einer R8 (ebenfalls 2555,-) besteht einer der gemaster Decke. Und die kostet eine ~2000,-. Vermutlich wird es wohl an der heiligen 1959 liegen.

just my 2 cents:)
Grüße,
Daniel
 

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