Unterschiede zwischen klassischen Musikern und Jazz Musikern

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Das nicht.

Wobei bei uns in Österreich da die Grenzen zum Teil fließend sind. Siehe Neujahrskonzert.

Aber auch hier geht's wohl um improvisieren gegen vom Blatt spielen.
 
improvisieren gegen vom Blatt spielen
Da gebe ich dir Recht.

Aber im Jazz werden i.a. nur Soli improvisiert.

Eine Bigband kann als Ganzes wohl kaum improvsieren, die müssen entweder nach vorliegenden Noten spielen oder ein sehr gutes Gedächtnis haben ;)
Ohne exaktes Arrangement kann keine Bigband swingen.

Aber: je kleiner die Jazzband, umso eher gibt es da Freiheiten für Improvisationen und Möglichkeiten für die Musiker aufeinander im laufenden Spiel einzugehen.

Soweit ich weiß, gibt/gab es auch im "klassischen" Bereich Komponisten, die den Musikern gewisse Freiheiten ("ad.lib") innerhalb ihrer Kompositionen lassen/liessen.
 
Da gebe ich dir Recht.

Aber im Jazz werden i.a. nur Soli improvisiert.

Eine Bigband kann als Ganzes wohl kaum improvsieren, die müssen entweder nach vorliegenden Noten spielen oder ein sehr gutes Gedächtnis haben ;)
Ohne exaktes Arrangement kann keine Bigband swingen.
.

aber in Bigbands gibt es nur sehr wenig Pianisten:evil:
 
In einer Blasmusikkapelle noch weniger ;)
... die hat der TE ins Spiel gebracht.

Der verlinkte Artikel beschäftigt sich zwar mit Pianisten, die Fragestellung des Eingangsposts zielt aber eher auf eine allgemeinere Betrachtung der Unterschiede ab.
 
Richtig. Ich glaube im Idealfall kann ein guter Musiker beides. Die Studie zeigt aber die Unterschiede auf. Erinnert mich bisschen an meine Schulzeit. Da gab es gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern und in Informatik immer 2 Gruppen. Die einen die es so wie ich verstanden haben, ( Ich war nur zu faul für gute Noten ) und die anderen die es zwar nicht verstanden haben aber durch auswendig lernen immer gute Noten hatten.
 
Dass die ´klassischen´ Musiker nicht mehr improvisieren, sondern nur noch penibelst Notengetreu spielen, ist eine Entwicklung der Neuzeit. Noch zu Beginn des 19. Jhdt. war es üblich, dass jeder Musiker zumindest seine Stimme figurativ und musikalisch sinnvoll ausschmücken können sollte (bei Solos), wenn es zum Stück passte. Zu Bachs Zeiten musste jeder Dorforganist selbstverständlich ein Choralvorspiel nach den Regeln der Kunst frei improvisieren können.
Bach, Mozart, Beethoven waren geniale Improvisatoren, die ad hoc so Improvisieren konnten wie auch ihre Kompositionen klangen.
Die meisten Musiker haben dieses besonders hohe Niveau sicher nicht erreichen können, aber das freie Spiel war seinerzeit allgemein verbreitet.
Unter den klassisch orientierten Musikern sind es heute praktisch nur noch die Kirchenmusiker, die die Tradition des freien Spiels und der Improvisation weiter pflegen, es ist auch fester Bestandteil ihres Studiums.

Die Entwicklung in der Klassik ist natürlich damit erklärbar, dass im 19. Jhdt. die Orchester größer werden und die Musik weitgehend noch komplexer wird. Auch die Betrachtung einer Komposition als abgeschlossenes Kunstwerk, dass möglichst notengetreu gespielt werden soll, verfestigt sich immer mehr. In einer Tschaikowski-Sinfonie kann selbstverständlich keiner der Orchestermusiker noch irgendeine "Figuration" in seine Stimme einbringen. Einige Jahrzehnte früher musste Hector Berlioz als Dirigent den Musikern noch ausdrücklich verbieten, seine Stimmen frei auszuschmücken.

Ich selber spiele oft freie Improvisation (hier meine ich keinen Jazz), zumal ich viel mit Kirchenmusikern zusammen arbeite.
Welche Meisterschaft und welches Niveau einige (gar nicht so wenige) der Kirchenmusiker aktuell in der Improvisation erreichen, kann man exemplarisch bei einem der - wenn nicht dem - Großmeister der Orgel-Improvisation anhören: Wolfgang Seifen.
Hier ein Link zu einigen Videos: https://www.google.de/search?q=wolf...f-8&gws_rd=cr&dcr=0&ei=vrldWrGJD43QkwXLi7u4AQ
 
aber in Bigbands gibt es nur sehr wenig Pianisten:evil:

Nee! Pro band nur einen, der mit schlagzeug und bass die rhythmusgruppe bildet.
"Klassisches" (im sinne von eine norm erfüllendes) bigband-arrangement besteht meist aus zwei in tonart gleichen chorussen, erst hat der blechsatz) die führung, dann die saxs, es folgt ein modulierendes solo (oft improvisiert), gern auch wechsel von sax zu klarinette, den schluss bildet ein synkopisch verzerrter special- chorus.
Musiker hatten/haben sehr verschiedene ausbildungen, die "stadtpfeife" zog lehrlinge und gesellen heran, um den bedarf an militär-und sogenannten "berufsmusikern" zu decken. jeder lernte ein streich- und ein blasinstrument.
Konservatorien, akademien und hochschulen bildeten solisten und orchestermusiker aus.
Der sage nach kann man auch musik machen, ohne das übliche gelernt zu haben. Schalmeien konnte man sofort spielen, und wer drei töne beherrschte, war schon dabei in der kapelle.
Django Reinhardt musste seiner verkrüppelten hand wegen sich einen eigenen stil suchen, auch andere talente bildeten sich selbst.
Wer sitar spielen möchte, begebe sich zu einem meister in Indien, helfe dort im haushalt, und nach etlichen jahren hat man dem meister spielpraxis und einige Ragas abgeguckt. Die gamelang-musik Balis ist ebenso traditionell wie die stubenmusik Oberbayerns
Die welt der musik ist bunt.
Zurück zum klavier: ich kannte einen, der nur auf den schwarzen tasten spielte, ein anderer hatte es sich in F.Dur bequem gemacht. Im übrigen gibt es für improvisatoren jenseits der jazz- (ein weiter begriff)nische kein publikum.
 
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