Ursachen (neben klimatischen) für Risse im Nitrolack bei Vintage Gitarren?

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Servus zusammen,

die feinen Haarrisse im Nitrocellulose Lack ohne Plasticizer/Weichmacher entstehen ja meist durch extreme Temperaturschwankungen (z.B. von -20 auf Zimmertemperatur).
Nun zur Frage:
Fast jede Vintage Gitarre hat mehr oder weniger stark ausgeprägte Risse im Lack. Nicht jede Gitarre wurde aber solchen Temperaturschwankungen ausgesetzt (z.B. in Florida oder Kalifornien).
Gibt es also noch andere Einflüsse (z.B. Veränderung der Luftfeuchtigkeit) oder entstehen die Risse schleichend über einen Zeitraum von > 50 Jahren?

LG
 
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Hi,

ich denke es sind noch nicht mal wirklich große Temperaturschwankungen notwendig. Die Reißen im Laufe der Zeit auch so, die Temperaturschwankung beschleunigt das ganze einfach. Bei meiner mit Nitro ohne Weichmacher lackierten Gitarre hatte ich auf einmal Risse über die ganze Länge ohne direkten Temperatureinfluss.

Grüße Stefan
 
Bei meiner mit Nitro ohne Weichmacher lackierten Gitarre hatte ich auf einmal Risse über die ganze Länge ohne direkten Temperatureinfluss.

So ist das. Bei meinen zwei alten Gibsons von '67 und '73 suchst du die Haarrisse vergebens. Meine '94 Nighthawk dagegen ist, obgleich immer normaler Zimmertemperatur und Luftfeuchtigkeit ausgesetzt, übersäht mit Rissen. Muss also, zumindest in meinem Fall, der Weichmacher sein, und nur der.
 
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Habe ne 2005er CS Strat mit Nitrolack und die über Nacht mal im Winter im Auto vergessen...Schups war der ganze Korpus mit Lackrissen
 
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@phess90 Bewirb dich bei Fender, dann machst du viel Geld :D Die wollen für ne Gitarre mit Haarrissen im Lack 4000 Scheine
 
Ich habe eine 1995er Parker Fly Deluxe. Die nie in der prallen Sonne stand, nie Weatherchecking machte, das einzig "extreme" war ein zweitägiger Aufenthalt im Dezember 2005, also im tiefen Winter, auf die "Reiteralpe" (Berchtesgadener Land), wegen Lawinenwarnstufe III Aufstieg in der Gondel von Oberjettenberg aus. Ob sie da ihre Cracks bekam?
Alle meine anderen Gitarren, die entweder PU-Lack haben (oder eine Mische mit Nitro: PRS V12), sind rissfrei.
 
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Es sind zwei Voraussetzungen nötig....ein Lack, meistens Nitro ohne Weichmacher und frei von Lösemittel. Das Holz reagiert auf Temperaturen und Feuchtigkeit und bringt den Lack zum reißen. Das kann Jahrzehnte, aber auch nur einen Tag dauern ....wie in dem Fall meiner 62er Replik.
8.JPG.jpg
 
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Naja, meine ehemalige Paula (Baujahr 2012) hat auch Risse bekommen. Und die gute Stand nur zu Hause ;)
 
Wie alt waren die Gitarren jeweils? Die Lösungsmittel müssen ja noch vollständig aus dem Nitrolack verdampfen oder?
 
Interessanter Thread. :)

Noch interessanter fände ich: Und wie kann man dem entgegenwirken, so dass der Nitrolack keine Risse bekommt?
Überlackieren des Nitrolackes? Womit? o_O
 
Ich entschuldige den Staub, aber es geht um die Risse.

DSCN2139.jpg


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DSCN2141.jpg
 
Interessanter Thread. :)

Noch interessanter fände ich: Und wie kann man dem entgegenwirken, so dass der Nitrolack keine Risse bekommt?
Überlackieren des Nitrolackes? Womit? :er_what:

Wenn du Nitrolack mit Nitrolack überlackierst, löst der neue Lack die alten Lackschichten an und verbindet sich mit diesen.
Soll heissen, dass wenn du auf den alten Nitrolack neuen Nitrolack mit höherem Anteil von Weichmacher gibst, die Lackrisse wohl verhindert werden können.
 
"Korrektes" brechen von Nitrolack ist aber normalerweise 90 Grad zur Maserung, nicht der Maserung nach...Risse nur längs der Maserung sind eher typisch für PU Lacke...
 
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Da muss ich widersprechen. Bei meiner neulackierten R0 ist der Lack auf der Decke und dem Hals quer zur Maserung gerissen, auf der Rückseite größtenteils längs. Bei der Lackierung davor war das bei dieser Gitarre auch so. Meine anderen lackierten Gitarren sind alle quer gerissen. Es gibt aber auch einige ältere Les Pauls, die entlang der Maserung gerissen sind und ES-335 reißen z.B. fast alle längs ein. Ich suche schon ewig nach einer halbwegs nachvollziehbaren Erklärung dafür.
 
Ich hab ja nicht gesagt dass es keine Risse längs der Maserung gibt aber die Instrumente, die ich bisher in den Fingern hatte (und die garantiert mit Nitro lackiert waren) sind größtenteils quer zur Maserung gerissen. Ich vermute diese von Dir beobachteten Längsrisse dürften meist durch Schwachstellen durch Einfallen des Lacks in die Maserung hervorgerufen werden. Meine beiden Schwarz (die rein Nitrolackiert sind) reißen zu 98% quer, Längsrisse treten nur an Dings und Dongs und an Löchern auf, meine (PU lackierte) 89er Am Std reißt nur längs, auch meine 2000er Texas Special zeigt Einfälle an den Leimnahten und auf der Rückseite. Lackschäden wie Glasbruch treten u.a. auf wenn der Lack zu viel Härter enthielt oder zu dick aufgetragen worden ist....
 
Naja, das ist halt Geschmackssache, oder besser: Sache der persönlichen Philosophie.

Wenn meine hier Risse bekäme, wäre ich mehr als unglücklich:
Ach Pie, auch die wird altern - aber wenn du sie pfleglich behandelst, wird es sich vielleicht etwas aufhalten lassen. Ich bin übrigens auch der Meinung, dass Gitarren altern dürfen - hab aber nur Gitarren mit PU Lack daheim, da sieht der Lack auch nach Jahren (bzw bei meinem Bass nach Jahrzehnten) makellos aus.
 
(...) aber wenn du sie pfleglich behandelst, wird es sich vielleicht etwas aufhalten lassen.
Ja, aber auf welche Weise pfleglich behandeln, das ist ja gerade die Frage hier. :er_what:

hab aber nur Gitarren mit PU Lack daheim, da sieht der Lack auch nach Jahren (bzw bei meinem Bass nach Jahrzehnten) makellos aus.
Das geht jetzt irgendwie Vollgas am Thema vorbei, findst nicht? ;-)
 

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